Jagdstreckenvergleich 1934 und 2018

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25 Dez 2018
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Interessant ist, obwohl man früher grad mal halb soviele Füchse erlegt hat wie heut zu tags, gab es viel mehr Hasen damals.
Das mit den Hasen lag an anderer Landwirtschaft - und sicher auch der bejagten "Luftwaffe".
Bei uns werden sie gefühlt immer weniger je später im Jahr es ist.
 
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Moin,

nicht zu vergessen, dass damals die Fuchspopulation noch mit der Tollwut zu kämpfen hatte (= geregelt wurde :whistle:).

munter bleiben!!

hobo
 
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Außerdem hatte damals jeder Hühnerbesitzer (und das waren nicht wenige) ein Tellereisen neben dem Hühnerstall liegen. Da wurde mancher Fuchs und mancher Marder "ohne Streckenmeldung" erlegt, zumal der Pelz damals ja das schmale Einkommen wirklich aufbessern konnte.

Durch die vielen Weltkriegswaffen war Wilderei damals weit verbreitet und bei der zeitweilig herrschenden Not (nach den Kriegen und während der Weltwirtschaftskrise) auch für das Überleben der Familie ein Faktor. Das taucht auch nicht in der Statistik auf.

Umgekehrt wird damals Unfallwild keine große Rolle gespielt haben - ist das in den obigen Zahlen von heute mit drin ?
 
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Das früher alles besser gefällt mir nicht so sehr.

Alt ist man, wenn ich mehr Freude an dem hab was war als an das was kommt.

Bei uns gab es um 1920 kaum Rehwild, wenig Füchse viel mehr Hasen und auch Rebhuhn.

Fasan war selten.

Jetzt ist das Rebhuhn fast verschwunden, Hasen nur noch ein Drittel wenn überhaupt.

Dafür ist das erste Schwarzwild da und Gänse tausendfach mehr.

Vergleiche sind immer schwierig. Am besten sind sie immer auf ein Revier bezogen.

Auf keinen Fall sind Erzählungen hilfreich, die Erinnerung täuscht gewaltig.

Sehr gut sind Aufzeichnungen.

https://www.nimrods.de/Das-Schussbuch-von-1905.htm
 
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Bei sehr alten Streckenmeldungen würde ich die Datenlage immer in Frage stellen. In Zeiten ohne PC, Fax, kaum Telefon, etc wurden viele Erlegungen (die meisten?) wahrscheinlich gar nicht richtig erfasst. Wenn ein Jägersmann einen Hasen geschossen oder mit der Schlinge gefangen hatte, wie wahrscheinlich war es da, dass er sich das irgendwo aufschreibt und dann am Ende des Jahres (per Brief) korrekt einer übergeordneten Behörde anzeigt? Oder gibt es geschichtsfeste Foristen, die hier mit mehr Informationen weiterhelfen können?
 
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Und wieso sollte die Datenlage heute verlässlicher sein?
Man muss doch davon ausgehen, dass in den aktuellen Streckenmeldungen, gerade vom Rehwild, jede Menge Papierabschüsse mit drin sind. Für solche Winkelzüge gab es früher mangels Abschussplan überhaupt keinen Grund. Da könnte man die Sache auch umkehren und behaupten, die alten Listen seien verlässlicher.
 
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Wälder waren früher sehr gut geordnete und frei einsehbaren Holzplantagen. Heute gibt es mehr Dickungen und Rückzusmöglichkeiten.
 
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Durch den stark gestiegenen Verkehr kommt es zu einem erhöhten Stickstoffeintrag auch bei Wäldern und Gebirgslagen. Das führt dann wieder zu einer besseren Ernährungslage des Schalenwildes.

Habe mich auch schon oft gefragt, ob das Rehwild als Konzentratselektierer nicht dem anderen Wild wichtige, gar essentielle Pflanzen und Kräuter wegäst. Hohe Rehwilddichte = weniger übriges Niederwild.

In Rotwildrevieren stellt man ja oft fest, dass das Rehwild abnimmt oder tendenziell schwächer ist.
 
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Noch ein anderer Aspekt: Jagd ist heute viel demokratischer, viel mehr Jäger haben die Chance, wirklich auf Jagd zu gehen und auch am Abschuss zu partizipieren.

Früher gab es einige wenige "Herrenjäger", die große Reviere besaßen oder gepachtet hatten, und die übrigen Jäger waren dann eher Fußvolk.

Einer meiner Onkel hatte zu seinen besten Zeiten einen halben Landkreis gepachtet … gibt es heute (zum Glück) fast nicht mehr.
 

K2

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11 Dez 2005
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Durch den stark gestiegenen Verkehr kommt es zu einem erhöhten Stickstoffeintrag auch bei Wäldern und Gebirgslagen. Das führt dann wieder zu einer besseren Ernährungslage des Schalenwildes.

Habe mich auch schon oft gefragt, ob das Rehwild als Konzentratselektierer nicht dem anderen Wild wichtige, gar essentielle Pflanzen und Kräuter wegäst. Hohe Rehwilddichte = weniger übriges Niederwild.

In Rotwildrevieren stellt man ja oft fest, dass das Rehwild abnimmt oder tendenziell schwächer ist.
Das ist auch meine Überzeugung, die N Einträge über die Luft haben sich vervielfacht. Ablesbar an den häufigen Waldmasten und diese stehen dem Wild monatelang als Energiebomben zur Verfügung. Auf dem Acker wird eingeerntet, im Wald nicht, daher ist der Vorwurf an den Ackerbau Quatsch, daß er für die explosionsartige Vermehrung der Sauen den Hauptanteil trägt. Waldumbau hin zu fruktifizierenden Hölzern in Kombination mit Dünger aus der Luft hat viel höhere Reproduktionswirkung
 

z/7

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Phhhh. Der Waldumbau hin zu fruktifizierenden Hölzern hat bisher noch keine nennenswert fruktifikationsfähigen Bestände hervorgebracht, und hinsichtlich Landwirtschaft und Düngung im Wald empfehle ich z. B. den Aufenthalt in Waldrandbereichen mit westlich vorgelagerter Landwirtschaft. Da kommt man regelmäßig vor lauter Stickstoffzeigern kaum vorwärts.
 
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23 Mai 2013
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z/7, jetzt wundert es mich! Das die Buche unter Schirm mit 30 Jahren noch nicht trägt, ist ja
nix Neues. Schau ich mir dagegen Eiche und Roteiche an, besonders auffällig die Bergbau
Rekultivierungsflächen, sieht das schon anders aus. Und selbstverständlich kommt in den
Bereichen mit vorgelagerter Landwirtschaft der Eintrag derselben noch dazu. Liest denn in
der Forstwirtschaft außer Stöbi und mir keiner die Beiträge des verstorbenen Paul Müller?
 

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