Swakopmund ist mE kein Muss, sondern ein interessantes Kuriosum, irgendwie ein Nordseebad das nach Afrika an den Atlantik versetzt wurde, mit ordentlichem Fisch/Meeresfrüchten (wobei man seafood in Südafrika mE noch besser bekommt). Schwimmen kommt btw nicht in Frage bei der Wassertemperatur.
Insgesamt gibts bei außerjagdlichem Urlaub in Namibia mE zwei interessante Aspekte, das eine ist die Geschichte des Landes mitsamt der deutschen Kultur, das andere sind die absolut spektakulären Landschaften.
Der Mehrwert von 6 Tagen Jagd zu 10 Tagen Jagd wäre für mich viel höher, als Swakopmund zu sehen. Du brauchst ja Zeit (mind. 1-2 Tage) um Dich im weitesten Sinne zu akklimatisieren, also ein Gefühl zu bekommen für das Wild, für Licht, Vegetation, Entfernungen, dafür mit dem HG gemeinsam zu jagen) und dann geht manches erst richtig los, zB das Erkennen der Tiere im Busch. Du jagst dann auch mit weniger Zeitdruck und kannst eher darin eintauchen, einfach Teil der Natur und Teil der Nahrungs- und Beutegreiferkette zu sein, wie Ortega y Gasset es beschreibt.
Du musst auch nicht jeden Tag pirschen, auf vielen Farmen/Lodges kann man auch ansitzen, am Salz oder am Wasser. An einer Wasserstelle jagen ist nicht per se unwaidmännisch, das hängt davon ab, wie trocken das Land ist. Anfang April steht vom Regen oft Wasser im Busch, in Wasserlöchern/Pfützen, da muss das Wild nicht an Wasserstellen gehen und sich exponieren.
Als Alternative zur Pirsch kommt auch mal Flugwildjagd mit Schrot in Betracht, leider wird das in Namibia kaum vermarktet. Aber es gibt Farmen die es Dir auf Anfrage anbieten. Proaktiv wird das selten geboten weil es nur geringe Fleisch- und Trophäenumsätze erzeugt.
Der Begriff "Gatter" ist mE nur bedingt hilfreich auf der Suche nach dem was man will. Eine wilddichte Einzäunung erleichtert ja in keiner Weise die Jagd. Zur Orientierung: In Namibia ist bei gutem Land (= Gegenden mit viel Regen) die übliche Mindest-Farmgröße 4.000 Hektar (= für dortige Verhältnisse eine kleine Farm). Das sind ca. 6 x 7 km, und viele Farmen und Lodges sind weitaus (!) größer. Auf so einer Fläche kann man lange jagen, bis man zweimal an die selbe Stelle kommt.
Übrigens ist der Begriff "wilddichter Zaun" (2,50 m Höhe) auch nicht ganz richtig, ein Kudubulle kann auch solche Zäune überfliehen wenn er es will, zB in der Brunft.
Diese Pakete finde ich für das erste Mal Namibia nicht gut, Lüderitz hat es schon beschrieben. Aus Deutschland zu entscheiden was man will ist so ne Katalog-Denke. Statt einen Katalog abzuarbeiten solltest Du besser vor Ort in Dich reinspüren nach welchem Tier es Dich gelüstet und ob die jagdliche Situation Dich vom Schwierigkeitsgrad her anmacht. So entsteht Jagdglück! Wichtig ist auch die Trophäengröße die Dir kommt. Wenn Dir ein Top-Gnubulle kommt aber Dein Paket sieht was anderes vor, dann schießt Du den nicht? Wenn Dein Paket 1 Oryx enthält, den hast Du geschossen, und dann kommt der Goldmedaillenbulle, dann schießt Du den nicht? Wenn Du 10 Tage Zeit hast, kannst Du auch bei der Trophäengröße wählerischer sein.