Jagen bei den BaySF - Meinungen und Erlebnisse

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Es gibt auf dieser Erde keine Vegetation, die nicht in irgendeiner Weise von Pflanzenfressern "beinträchtigt" werden. Im Ökojagdgedankengut ist das Wild immer ein Schädling, das ist der Unterschied zwischen uns. Diesselben Leute die den Schaden durch den Wolf als hinnehmbar uns aufs Auge drücken wollen, lamentieren wegen jeder verbissenen Pflanze.

Über das Ausmaß kann man ja diskutieren. Ich bin übrigens Waldbesitzer. Es ist "einfach" oder besser primitiv Waldbau nur mit der Kugel betreiben zu wollen. Ich kenne genug Beispiele, dass es zwar nicht ohne Jagd aber mit einer anderen Jagd geht.

Waldbau ist etwas was man schwer erlernen kann, man muss ihn erfühlen. Man kann sagen, dasss man dieses Fach studiert hat. Es gibt auch Jäger die den Jagdschein haben, und doch keine sind.

Mit Deiner Einschätzung bzgl. des Ökojagdgedankengutes möchte ich Dir widersprechen. Wo Wild lebt, nutzt es die Vegetation. Wer einen Wirtschaftswald will, was legitim ist, der wünscht eine Jagdausübung, die die forstwirtschaftlichen Ziele, die üblicherweise multifunktional, also nicht nur ökonomisch sind, nicht unmöglich machen. Wenn ich den Jäger für sich optimieren lasse, dann steht nurmehr Kiefer oder Fichte über Gras da, auch für das Wild eine traurige Steppe, artenarmn an Flora und Fauna. Wenn man sich anstrengt und zusammenarbeitet, Jagd und Forst, dann kann viel gelingen.
 
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So wie der Forstmann dem ihm anvertrauten Stück Land seinen Stempel aufdrücken will, mache ich das mit den Hecken und der sonstigen Lebensraumverbesserung. Es gibt Wildarten die es ohne mich dort nicht geben würde

Und du glaubst, der Forstmann macht das nicht? Die „Hecken" heissen im Forst Waldrandgestaltung und dienen in erster Linie einem stufigen Aufbau der Waldränder. „Nebenbei" stellt diese Zonierung natürlich auch eine Lebensraumverbesserung für viele Wildarten und sonstiges Getier - insbesondere Insekten (Bienen!) - dar. Den Waldrand der Zukunft kannst du dir ungefähr so vorstellen:

Waldrandzonierung.jpg

Eigentlich könnte man sagen, dass der gesamte Waldumbau, den die Staatsforsten derzeit mit Hochdruck betreiben, eine einzige riesige Lebensraumverbesserung für das Wild darstellt.
Bei den Jägern, die beim Staat jagen, ist das auch kein Geheimnis und wird deshalb nicht an die große Glocke gehängt. Nur bis in die Privatreviere scheint sich das noch nicht rumgesprochen zu haben... :rolleyes:

Diesselben Leute die den Schaden durch den Wolf als hinnehmbar uns aufs Auge drücken wollen, lamentieren wegen jeder verbissenen Pflanze.

Es kommt darauf an, welche Pflanzen verbissen werden. Die BaySF stecken - wie alle anderen auch - mitten im Waldumbau, d.h. in Kurzfassung: Weg mit den instabilen Fichtenreinbeständen, und her mit einem sturm- und klimastabilen Mischwald unter starker Beteiligung von Buche und Tanne!
Das Problem dabei: Diese Baumarten sind im Gegensatz zur überall vorhandenen Fichte frostgefährdet und werden bevorzugt verbissen. Sie sind also ggü. der Fichten-Naturverjüngung im Nachteil und bedürfen der Förderung.

In vielen bayerischen Wäldern hat man insbesondere auf Sturmwurfflächen das Problem, dass sich die Fichte wunderbar verjüngt - während die gepflanzten Buchen und Tannen nicht hinterherkommen und zusätzlich vom Wild unter Druck gesetzt werden! Dort wäre man sogar richtig froh, wenn das Wild die Fichten-NVJ verbeißen und dezimieren würde!
Nur die Baumarten, die für den Wald der Zukunft essentiell benötigt werden, sollen halt bitteschön wachsen und gedeihen und irgendwann als Samenbäume zur Verfügung stehen.
Und das geht nach derzeitigem Stand der Forschung nur mit scharfer Bejagung!

Wenn dann der neue Mischwald erst mal etabliert ist, dann kann man dort auch wieder Kronenhirsche heranzüchten. Hat keiner was dagegen. Es muss nur stets sichergestellt sein, dass sich der Wald in der gewünschten Baumartenzusammensetzung auf natürliche Weise verjüngen kann - das ist übrigens die richtige Lesart von „Wald VOR Wild"(y)
 
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Falsch. Aus ökologischer Sicht gilt für das Reh das gleiche wie für den Wolf. Es ist nicht das Tier, sondern der Umgang damit, der ein Problem verursacht. Wo die Schalenwildbestände angemessen sind, kann man ihre Auswirkungen tolerieren. Erst die ungebremste Vermehrung über ein zuträgliches Maß hinaus macht Ärger.
Geeenau - wie beim Wolf mit seinen ökologischen Aspekten
 
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Interessant wäre es zu wissen, wie lange er (oder sie) überhaupt schon jagt.
Nicht weniger interessant, wer wenn schon, dann wie lange er (oder sie) in einem Staatsforst jagt oder gejagt hat.
Die Frage, wer aufgrund welcher Jagdgelegenheiten einen halbwegs objektiven Vergleich zwischen Pacht-, Eigen- oder PB-Jagd anstellen kann, dürfte i.d.R. schon an einer jeweiligen längeren Jagdzeit scheitern.
#1 scheint eine Frage zu beantworten, die er selbst gestellt hat aber nicht weiß, wie er sie beantworten soll.
Was die Jagd in einem PB betrifft, kann ich mich nur für meinen PB und dem zuständigen FB äußern.
Nachdem ich 35 Jahre im gleichen GJR gejagt habe, wo es keinen Anlass gab, "Revierverbesserungen" zu betreiben, weil es auf Rehwild bezogen, nicht erforderlich war und auch heute noch so ist.
Nach einem Intermezzo bei verschiedenen Jagdfreunden, von denen ich noch heute eingeladen werde, bejage ich seit nunmehr 21 Jahren einen PB in Nordbayern.
Wie meistens, ist Rehwild die Hauptwildart, aber auf Hasen, Füchse, Marder, Tauben und Schwarzwild, lässt entweder durchgehend oder nach Jagdzeiten jagen.
Viele Jäger mit keinem oder wenig jagdlichem Anschluss, bemühen sich um einen PB, um diesen wegen "Wildmangel" wieder aufzugeben. Die Waldjagd hat aber ganz eigene Gesetze denen sogar "schnelle Finger" mehr abverlangen als im Feld.

Die Schule macht´s
Wer im Wald das Wild bejagt,
hat im Feld noch nie versagt.
Wer gejagt hat nur im Feld,
ist im Walde schlecht gestellt.

Mein PB ist jagdpraktisch unter Ausnützung der waldbaulichen Gegebenheiten so "möbliert", dass die Bejagung keine Probleme macht. Was man allerdings in ausreichendem Maße aufzuwenden hat ist Zeit. Die kann man nicht kaufen, die muss man sich nehmen oder nehmen können.

Mein (Reh-)Wild habe ich im Voraus mitbezahlt und hänge nix in die Wildkammer, von SW mal abgesehen. Die "Hege" von Rehböcken ist auf 100ha eh illusorisch und wegen eines Knopfers säge ich dem nicht die "Trophäe" ab.

Was die Größe des PB angeht, dann bejage ich den Quadratkilometer ganz alleine, kann hin und raus wann ich will, brauche mich nach niemand zu richten, habe mit Nachbarn ein gutes Verhältnis. Wie viele Jäger haben die Freiheiten nicht?

Eine gute Woche wünscht S.H.
 
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z/7

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Wenn ich den Jäger für sich optimieren lasse, dann steht nurmehr Kiefer oder Fichte über Gras da, auch für das Wild eine traurige Steppe, artenarmn an Flora und Fauna.
Das ist zu pauschal und die Rechung ohne den Wirt. Was drunter steht hängt neben dem Verbiß im wesentlichen vom Standort und vom Waldbau ab. Unter nie durchforsteten Fichtenstangen oder Buchen wächst gar nichts, unter früh, kräftig durchforsteten Fichten wächst je nach Standort alles, am liebsten Brombeere, unter Kiefer wächst Beerkraut- sofern Standort und Baumart zusammenpassen, sonst auch gern ganz ohne Durchforstung alles, unter durchforsteter Buche wächst trotzdem nichts, weil die gleich wieder zumacht, erst mit kräftigen Nutzungen Richtung Ernte kommt soviel Licht rein, daß was kommt, etc.

Was ich damit sagen will, nur Gras is nich. Wo genug Licht ist, kommt auch die Brombeere (oder Beerkraut), egal, wie hoch der Wildstand ist. Ob das waldbaulich von Vorteil ist (eher nein), steht auf nem anderen Blatt. Stichwort Vergrasung und Verkrautung. Uferloser Pflegeaufwand.

In großen Betrieben wie den Staatsforsten oder Körperschaften oder auch dem Großprivatwald ist das selten so sichtbar, weil die ordnungsgemäßen Waldbau betreiben. Im Kleinprivatwald kann man das jedoch leider sehr oft beobachten, und wird als nicht von der Hand zu weisendes Argument von Jägerseite nur zu gern benutzt: Ohne ein Minimum an Licht geht's nicht, Dosierung abhängig vom Standort.

Und mit einem Zuviel an Licht auch nicht. In Zeiten von Wibke und Friderike ist das DIE waldbauliche Herausforderung schlechthin. In der Zwickmühle zwischen zuviel Brombeer und zuviel Rehwild weiß man nicht, was einem lieber wäre. Am besten wäre das selektiv ausschließlich Brombeer-verbeißende Reh, das die Tännchen und Buchen dazwischen ignoriert.

Ähem, und Fips-der-zweite: wo Rotwild haust, fängt der Trouble erst richtig an, wenn die Pflanzen aus dem Äser sind, geschält wird am liebsten so ab ca 5 cm Stammdurchmesser, und hört erst auf, wenn die Rinde schuppig wird.
 

z/7

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Interessant wäre es zu wissen, wie lange er (oder sie) überhaupt schon jagt.
Nicht weniger interessant, wer wenn schon, dann wie lange er (oder sie) in einem Staatsforst jagt oder gejagt hat.
Die Frage, wer aufgrund welcher Jagdgelegenheiten einen halbwegs objektiven Vergleich zwischen Pacht-, Eigen- oder PB-Jagd anstellen kann, dürfte i.d.R. schon an einer jeweiligen längeren Jagdzeit scheitern.
#1 scheint eine Frage zu beantworten, die er selbst gestellt hat aber nicht weiß, wie er sie beantworten soll.

Der Faden hier wurde von einem anderen Faden abgetrennt, wo jemand nach PB bei den BaySF fragt, und die Frage, die Du ansprichst, ist eigentlich Zitat aus einem anderen Post.
 
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eben doch ein Jäger?
Eher nicht. Es sind Tiertotschießverpflichtete. Sie bekommen aus rechtlichen Gründen nur den gleichen Vordruck wie die Jäger ausgehändigt.
Ein Baumbauer kümmert sich nicht um Wildbewirtschaftung. Die meisten Arten sind dort vollkommen unbeachtet.
Deshalb kommt man als Jäger zum Thema Jagd auch nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
Man sollte Nichtjägern einfach weniger Raum geben und sich mehr über die Jagd unter Jägern austauschen.
 
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Ähem, und Fips-der-zweite: wo Rotwild haust, fängt der Trouble erst richtig an, wenn die Pflanzen aus dem Äser sind, geschält wird am liebsten so ab ca 5 cm Stammdurchmesser
Deshalb schrub ich ja : „etabliert". Und damit meine ich nicht Dickung, Stangenholz oä., sondern sich fortpflanzende Bäume. Und zwar in ausreichender Anzahl und Verteilung.
Das geht leider nicht von heute auf morgen :confused:
 
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Eher nicht. Es sind Tiertotschießverpflichtete. Sie bekommen aus rechtlichen Gründen nur den gleichen Vordruck wie die Jäger ausgehändigt.
Ein Baumbauer kümmert sich nicht um Wildbewirtschaftung. Die meisten Arten sind dort vollkommen unbeachtet.
Deshalb kommt man als Jäger zum Thema Jagd auch nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
Man sollte Nichtjägern einfach weniger Raum geben und sich mehr über die Jagd unter Jägern austauschen.
Ist man als Wildbewirtschafter noch Jäger oder vielleicht schon wieder Wildbauer?
 
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Ich hab schon beide Seiten kennen gelernt, das Niedersächsische Niederwildrevier meines Vaters und das Waldrevier der BaySF bei mir um die Ecke hier in München. Der Hauptunterschied ist der Anblick im Verhältnis zum Wildbestand und die Freizeitnutzung.
Das Waldrevier hat auch einiges zu bieten, neben Rehwild und Sauen gibt es immer mehr Hasen (Küchenhase ist auch freigegeben), die Fuchsbejagung ist natürlich auch freigegeben und Dammwild schaut die letzten beiden Jahre auch immer mal vorbei. Was nicht bejagd wird ist der Dachs und die paar Ringeltauben. Was fehlt ist Fasan und Ente, Fangjagd auf Marder und co. sowie Baujagd wird auch nicht betrieben. Was im Niederwildrevier das Anlegen von Teichen und die Fasanenfütterung war nimmt jetzt die Wildackerpflege an Zeit in Anspruch. Seit 2 Jahren muss jedes 2te Stück Rehwild außer Kitze an die Eigenvermarktung der Staatsforsten abgegeben werden. Vorher hab ich meine Jahresstrecke von 5-11 Stück Rehwild und 1-2 Sauen komplett selber verwertet, jetzt muss ich einiges abgeben. Meine Rehwildstrecke reicht um meinen Wildbedarf voll und ganz abzudecken und die Wilddichte nimmt von Jahr zu Jahr zu, was aber an den erheblichen Windwurfflächen im Revier und der darauf entstehenden Vegetation liegt.

Was man an Kritikpunkten zweifellos anerkennen muss, ist das Zahl vor Wahl jagen beim Rehwild. Jährlingssechser, 14 Kilo Kitz, starkes Schmalreh usw.. Es wird nix laufen gelassen, jedes jagdbare Reh was in Anblick kommt wird erlegt. Dabei habe ich noch nicht erlebt, dass der Abschussplan in der Summe aller Pirschbezirke auch nur annährend erfüllt wird. Einzig Kitz vor Ricke bleibt natürlich Gesetz, da wird sich auch dran gehalten. Jäger mit regelmäßig annehmbaren Strecken sind die Ausnahme, die meisten erlegen 0-2 Stück Rehwild mit 60 Ansitzen im Jahr und geben dementsprechend schnell wieder auf. Außerdem ist der Jahresabschuss nicht durch standorttreues Standwild gedeckt sondern ich jage zum großen Teil auf Kosten der umliegenden Reviere. Wenn ich dann alle 3 Jahre mal einen richtig starken Sechser erwische habe ich mir den definitiv nicht herangehegt. Nach dem ich jetzt beides erlebt habe, würde ich auch bei vollkommener Entscheidungsfreiheit in einem anderen Revier nicht mehr zum selektiven Wahlabschuss bei Rehwild zurückkehren.

Grundsätzlich stimmt es, dass die Jagdliche Vielfalt eingeschränkt ist, und mir fehlt auch der Entenstrich und die kleine Klapperjagd mit Hund und Flinte. Trotzdem kann man nicht sagen, dass es keine Jagd mehr ist. Manch ein Jäger hat wesentlich schlechtere Bedingungen, viel mehr Einschränkungen und kleinere Strecken. Wenn ich als mit 26 Jahren zugereister Hamburger in Bayern auf die Möglichkeit der freien Büchse auf Rehwild und Schwarzwild gewartet hätte sich vielleicht was anderes ergeben, wahrscheinlich hätte ich aber gar keine Möglichkeit. Trotzdem erfasst mich manchmal der Wunsch ein eigenes Revier zu pachten. Für den Aufbau eines Jagdlichen Freundeskreises ist es allerdings nicht die beste Wahl, klar entstehen über die Jahre auch Freundschaften zu Mitjägern aber man ist genau genommen nur eine Nummer von vielen. Drückjagden sind übrigens Fehlanzeige, bin ich noch nie zu eingeladen worden. Ich hab ein paar mal an einer Bezahljagd vom Forst hier um die Ecke teilgenommen, aber das lass ich dieses Jahr auch fehlen.
 
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Seit nunmehr 14 Jahren nehme ich im Winter an 3-4 Drückjagden der BaySF in Mittelfranken teil, und kann den Wirbel um vermeintlichen "Abschusshorror" nicht nachvollziehen.
Klar gibt es Abschußpläne und waldbauliche Ziele, die oftmals insgesamt zu optimistisch sind, aber weidgerecht und anständig zu jagen verbleibt dem Schützen selbst.

Rehe im "Tiefflug" beschiessen muß man nicht machen, ganze Magazine in Schwarzwildrotten entleeren, in der Hoffnung das etwas liegt wird auch nicht gefordert.
Stattdessen wird klar angesagt: Erst wenn ein Frischling tödlich getroffen ist, wird der nächste aufs Korn genommen ect.

Ich kann dort auch offen sagen, daß ich in ungünstigen Situationen lieber mal nicht schieße, anstatt eine ungewisse Nachsuche wissentlich zu produzieren, trotzdem kommen mehr Einladungen als ich wahrnehmen kann.
Nach Absprache darf ich Jagdfreunde mitbringen und auch Fragen nach einem Fuchs für die Hundeausbildung oder nen Waldhasen zu Weihnachten wurden bisher immer positiv beschieden.

Ich fühle mich seit Jahren dort gut aufgehoben, sehe mich nicht als jagdlicher Erfüllungsgehilfe reduziert und scheue die weite Anreise von ca. 450km nicht. Es ist eine freundschaftliche Atmosphäre entstanden, auch wenn man sich nur 3-4 im Jahr sieht.

Dass man als "Preuße" dort geneckt wird ist einkalkuliert, und wenn man dann die Mittelfranken als Bayern bezeichnet, ist der Konter rasch ausgeteilt. ;)

M.M.n. ist bei den BaySF, je nach FB, einiges recht unkompliziert möglich.
 

z/7

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Was man prinzipiell vllt wissen muß zum Jagen bei den BaySF: es gibt zwar eine gemeinsame JNA, aber wie da die Schwerpunkte gelegt werden ist Betriebssache sowie in der Hand des Revierleiters vor Ort. Und natürlich der jeweiligen Gegebenheiten. Großraum München ist was anderes als in der Oberpfalz oder im tiefsten Allgäu. Und in Unterfranken gehen die Uhren sowieso anders.

Wo man in der einen Ecke erstmal Wartelisten bevölkert, werden woanders händeringend Jäger gesucht, hier rennen die Jogger noch um Mitternacht mit Stirnlampe durch den Wald, dort ist höchstens tagsüber mal ne Motorsäge zu hören. Die einen Betriebe machen Eigenvermarktung, die andern haben großzügige Rahmenverträge mit Wildhändlern, auch eine Frage des Einzugsgebiets. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, das selbstgeschossene Wild abzunehmen oder auch nicht. Ansitzeinrichtungen werden komplett gestellt, man kann das Material gestellt bekommen, man kann auch seine eigenen Sitzle hinstellen. Es werden Boni angerechnet für gemeinnützige Tätigkeiten wie Hundeführung, Verbißschutz oder Leiterbau (womit der Betrieb ganz sicher netto verdient, aber wem's keinen Spaß macht, der muß ja nicht).

Und wie gesagt Pirschgruppen. Sicher auch mit dem Hintergedanken, daß es mehr Ruhe ins Revier bringt, wenn mehrere Jäger sich absprechen, auf größerer Fläche Schwerpunktbejagung machen, Sammelansitze veranstalten. Außerdem baut sich's einfacher zu mehreren.

Über Mangel an jagdlichem Anschluß kann ich mich nicht beklagen, das liegt aber meines Erachtens vor allem auch an den Jägern selber. Kooperation bedeutet eben immer auch, mal selbst zurückzustecken, es gibt Abstimmungsaufwand, man ist nicht immer derselben Meinung, muß auch mal Kritik aushalten. Wer nach Feierabend vor allem seine Ruhe haben und die Natur geniessen will, wird das eher meiden. Für mich überwiegen die Vorteile und der Spaß bei gemeinsamer Jagd, ich kenn's aber auch vom Studium her schon gar nicht anders. Und bin in der bevorzugten Situation, daß ich für Naturgenuß nicht auf den Feierabend angewiesen bin.

Zum Thema DJ: als Stöberhundführer hat man den Terminkalender voll. Die nichtstöberhundeführenden Pirschbezirkler hier sind bis auf wenige Ausnahmen gar nicht an DJ interessiert. Wer gut bewegt schießt und Interesse hat, sollte aber genügend Möglichkeiten finden. Man muß halt auch mal ein Stück fahren wollen, nicht jedes Revier macht DJen. Wo die PB den Abschuß auch so schaffen, sind die Revierleiter dankbar, keine organisieren zu müssen.
 
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