Für viele Jäger ist eine Jagdmöglichkeit bei der BAYSF gerade maßgeschneidert. Für den Jagdschein konnte man die drei Wochen gerade so abzwacken und eigentlich hat man die Jagd zu wenig Zeit. Man will jagen gehen, ohne große Verpflichtung. Kein Anruf beim Pächter bitte kümmere Dich mal, da wurde ein Reh überfahren. Oder heute Abend Mais bewachen. Die Verwertung ist auch kein Thema, man hängt das Wild in die Wildkammer und damit erledigt. Da gibt es kein gemeinsames Zerwirken vor Weihnachten damit die Wünsche erfüllt werden.
Man schießt im Jahr ein paar Rehe und vielleicht eine Sau und ist eben auch Jäger. Auch wenn man das was ich z.B. unter Jagd mit den vielen Facetten verstehe nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft wird.
Jagd verkümmert zum Schalenwildansitz, aber wem das reicht, warum nicht. Dazu kommt in der Regel die Teilnahme an Drückjagden. Wer gut schießt wird sicher öfters eingeladen, das ist bei Privatjagden auch so. Man will ja Beute machen wenn schon der ganze Beritt auf links gedreht wird.
Immer weniger Jäger wollen in einem Revier etwas bewegen, die ganze Palette der Jagdarten im Rahmen der örtlichen Möglichkeiten ausüben: Die Krähe übern Lockbild, der kleine Entenstrich oder die Fuchsjagd. Niemand hat mehr große Lust, ein Revier aufzubauen, dort etwas positiv für das Wild zu verändern. Man nutzt was da ist und gibt im Wirtshaus eine Runde Mitleid aus, da ja alles schlechter wird, die bösen Bauern, die Jogger und und und..Das ist in vielen Privatrevieren nicht anders. Dabei ist Hege gepflegter Egoismus aber eben mit Arbeit verbunden. So sehe ich für mich persönlich die Jagd. Eine Waldjagd mit ein oder zwei Schalenwildarten und womöglich Fuchsjagdverbot wäre nichts für mich.
Die Niederwildjagd ist sowieso bei den meisten Jägern zum Akt geschrieben. Der Rest von Tontaubenmunition seit dem Vorbereitungskurs gammelt vor sich hin. Erst müsste man das Wild sauber treffen und dann noch verwerten?
Will sich jedoch jemand bei der BAYSF in irgendeiner Form über die Abschusserfüllung hinaus in den Jagdbetrieb einbringen, dann hat er trotzdem Möglichkeiten. Die Rabattgewährung für das nächste Jahr ist mehr als nur das immer so hingestellte "Kopfgeld". Ich kenne JESCH-Inhaber die fahren gerne Traktor und besitzen selbst einen. Damit werden Äsungsflächen bewirtschaftet. Oder andere bauen gerne Hochsitze. Was ist dem entgegen zu setzen, wenn jemand den Tanneneinzelschutz auf einer Fläche übernimmt und dann im nächsten Jahr eine Vergünstigung erhält?