Was denn nun?
Soll die Salzlecke eine "Hegemaßnahme" sein, etwa so wie eine Äsungsfläche, dann darf dort NICHT geschossen werden. Wie widersinnig wäre denn eine Totschieß-Hegemaßnahme?!
Oder ist eine Salzlecke doch eher eine Reh-Kirrung?
Da ist was dran, wurscht ob dort geschossen wird oder nicht.
Salz zieht das ganze Jahr alles mögliche Wild an, selbst wenn der Salzbrocken auf Stubben oder Pfahl längst verwittert ist. Wenn an der Lecke was erlegt werden soll, muss sie zumindest in sicht- und Schussweite stehen.
Gefüttert wird "außer Sicht", die Frage ist dabei nur, ob die Befüllung der Kirrung nicht bereits Füttern ist.
Die ganzen Märchen bei Rehwild, dass bei Erlegungen an Salzlecken diese gemieden werden, kann ich überhaupt nicht bestätigen. Auch nicht das mit dem Jagddruck.
Jagddruck entsteht weit mehr durch "aktives" Jagen, Pirschen und herumgeistern mit und ohne WBT. Gerade auf kleiner Fläche lässt sich gut beobachten, dass dem Wild wurscht ist, ob gerade eine Kanzel oder Leiter besetzt oder frei ist.
Bei meinen drei Lieblingsplätzen habe ich zwei, bzw. alle drei im Blick und kann sehen, wie Rehwild vertraut an den Leitern steht, selbst wenn einen halben Tag vorher von dort aus Wild erlegt wurde.
Um das zu beobachten braucht der Jäger aber Zeit, die der Werktätige nicht hat, es sei denn er hat beruflich dafür Zeit.
In der "ruhigen Zeit" im Revier zu üben, wie man sich auf den Ernstfall vorbereitet, wird kaum oder nicht gemacht. Wie schnell würde man "fertig" werden vom Erscheinen des Wildes bis zu dessen Ansprechen und simulierter Erlegung. Ist alles so hergerichtet, dass zumindest in der Hauptschussrichtung alles passt. Das ließe sich auf jedes Stück Wild
üben, einschließlich spannen, entsichern, (stechen) und abdrücken,
aber ohne Patrone im Lauf.
Das ist sinnvoller und jagdnäher als im Schießkino rumballern und hat einen enormen Übungseffekt.