Um das gleich zu sagen, ich schieße mit Begeisterung mit "Alteisen" - und habe das Glück, dass mir die Standardschäftung aus Suhl brauchbar liegt. Merkel, Simson, Bühag und auch gern Sauer in der alten Tradition - und dann auch noch nur in 16/70. Also, ich bin sicher nicht der Ratgeber für eine Browning 12/76 in moderner Ausführung ... aber so was soll es sein und das ist auch okay.
Schießen mit Schrot habe ich auf Karnickel vertieft, im Lehrgang auf Tontauben hatte ich überhaupt kein Problem - herrliche Jagden auf der S-H Geest - und dabei lag die 16-er DFlinte, also blieb ich bei dem Typ. Als ich auf Hasenjagd ging traf ich nicht mehr - Karnickel trifft man vermutlich auch gern mit den vorderen Randschroten bei kurzen Distanzen ohne so richtig vorzuhalten. Das funktioniert auf Hasen in größeren Distanzen natürlich nicht. Mit 12/70 war's nicht besser. Inzwischen habe ich ein Flintenflüchtigvisier auf meiner Flinte (wieder 16/70), das hat mir dann geholfen die Hasen zu strecken. Mein Entfernungsschätzen funktioniert nicht so gut. Hilft auch auf Enten, denn die habe ich am Anfang auch fürchterlich vorbei geschossen. Tontauben und Jagd sind manchmal zwei verschiedene Paar Schuhe, was meist fehlt ist ein Coach auf dem Hasenstand, auf dem Entenstrich, denn der auf TonTauben angelernte Rhythmus passt im Revier durchaus auch mal häufiger nicht - das Wild hat bisher noch nicht die Jagdbetriebsvereinbarung akzeptiert, sich streng nach den einschlägigen DJV-Schießvorschriften im Angesicht eines Schützen zu bewegen.
Empfohlen wird hier gern zu einem Büchsenmacher zu gehen und sich beraten zu lassen. Bei allem Respekt vor deren Berufstand und deren Fähigkeiten, die müssen auch leben und versuchen in der Regel und das muss man auch akzeptieren, das zu verkaufen, was sie haben.
Der richtige Ratgeber dürfte ein jagdlich geprägter Schießausbilder sein, der den Unterschied Revier und TT kennt und kein verkappter Sportschütze ist. Vielleicht auch ein Mix aus verschiedenen Ratgebern. Vielleicht auch mal ein SK/ Schießschule besuchen - ich denke da an eine Schießschule bei Lübeck, die mit einem Simulationssystem nach Markmann arbeitet. Die Gräfin soll gute Ratschläge auch zum Schaftmaß geben. Ich war noch nie dort. Das System hat nur den kleinen Nachteil, dass ein konstanter Zielfehler mit eigener Waffe dabei ev. nicht auffällt - also kein Szenario, um die Schaftlage tatsächlich zu bestimmen oder zu prüfen, wenn das nicht explizit betrachtet wird.
Man sagte früher und ich habe den Eindruck, das ist immer noch so, eine neu gekaufte Flinte durch die Ladentür getragen verliert in dem Augenblick 1/3 im Wiederverkaufswert. Das kann der eine oder andere in Kauf nehmen, mir täte es weh. Deswegen macht es sicherlich für die meisten JJ Sinn, sich bei der Wahl etwas Zeit zu nehmen, vielleicht auch erst mal eine gut liegende Waffe von einem Jagdfreund zu leihen und damit etwas Erfahrung zu sammeln, bis dann die "Lebensflinte" über den Büchsenmacher am Ort (der wird schon alles besorgen können und von seinem Rabatt kann er sicherlich auch etwas abgeben - dann kann man bestimmt auch mal am Feiertag Patronen bekommen
) eingekauft wird.