Ich habe es bereits mehrfach hier im Forum geschrieben, tue es aber nochmals:
ich hatte eine K95 bzw. einen Lauf für eine Randpatrone (6,5x65R), mit der ich recht viele Probleme hatte. Das war in dem Fall aber den spezifischen Schwächen/ Besonderheiten dieses Kalibers beim Kalibrieren geschuldet.
Irgendwann habe ich mich von dem Lauf und dem Gedanken getrennt, ich müsse in einer Kipplaufbüchse zwingend eine Randpatrone verschießen. Das war eine denkbar gute Entscheidung, die ich schon viel eher hätte treffen sollen.
Zwischenzeitlich schieße ich eine K95 im Kaliber .270 Win und einen K95 Stutzen im Kaliber .308 Win. Mit beiden Waffen habe ich, unter unterschiedlichen Bedingungen, recht viel Wild erlegt und nie wieder den Wunsch empfunden, aus einer Kipplaufwaffe unbedingt ein Randkaliber führen zu müssen.
Ich setze die beiden K95 nicht nur unter 'klinischen' Kanzelbedingungen oder einem munteren Pirschgang im Flachland ein. Die Waffen und ihre randlosen Kaliber haben am Berg unter sehr unterschiedlichen und fordernden Bedingungen (Gelände und Witterung) ihren Job getan. Das umfasst auch das Entnehmen der Hülse bei der Winterjagd und damit bei starkem Schneefall und Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt. Das waren übrigens ausnahmslos von mir geladene Patronen und keine Fabriklaborierungen.
Ein guter Jagdfreund hat sich, entgegen meiner Empfehlung, eine 6,5x57R gekauft und ärgert sich regelmäßig dann, wenn er meine .308 Win in der Hand hält bzw. damit jagen geht. Der vermeintliche Vorteil der Randhülse ist nicht gegeben und die Vielseitigkeit der genannten randlosen 30er hat so ziemlich alle Vorteile auf ihrer Seite. Das soll sicher nicht heißen, man könne nicht auch mit der 6,5x57R auf so ziemlich jedes zentraleuropäische Schalenwild waidwerken (nicht, dass mir gleich ein 6,5er Fan hyperventiliert).
Gerade der Nicht-Wiederlader wird mit Kalibern wie der 6,5x57R oder auch 7x57R in seiner Auswahl an Fabrikmunition regelmäßig deutlich limitierter sein als mit einer .308 Win. Das ist schlicht Fakt.
Bei der Kaliberwahl für eine Doppelbüchse, die ich auf ggf. wehrhaftes Großwild führen wollen würde, wären meine Maßstäbe durchaus andere. Das ist aber für mich ein komplett anderes Thema, das mit unserer Debatte relativ wenig zu tun hat.
Grosso