Kältedrama Teil 2

G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Kannst du die Schwingenlänge nachvollziehen? Auf dem einen Bild sind die Handschwingen und die komplette Schwinge gut abgedrückt (erster Faden).

Ansonsten könnte der Hase auch normal erbeutet worden sein und das Gekampel fing erst unter den gefiederten Totengräbern an?

Die Losung sieht etwas merkwürdig aus für Fuchs, kann aber auch auf dem Bild täuschen.

Der abgeschnittene Kopf spricht für den Fuchs.

CdB
 
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Schwingenlänge ca 50 cm würde ich sagen, kann aber nochmal messen
Seltsam kommt es mir vor, das an der Schlagstelle alles voller wilder Schwingenabdrücke ist, 4 Meter weiter ist dann das erste mal Schweiß und eine art Liegekuhle zu sehen. Von dort führt dann eine fast 40 Meter lange Schleifpur mit minimalsten Schwingenabdrücken. Kann das sein, das der Hase da wieder freikam? Oder war er schon tot und der Vogel hat in geschleift ohne hochzukommen?
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Ein ausgewachsener Hase ist für unsere Greife schon ein ziemlicher Brocken. Es wird also schon so gewesen sein wie du es aus den Spuren herausgelesen hast. Erst ein Greif, dann der Fuchs und schließlich die restliche Luftwaffe.

Bei 50 cm Schwingenlänge kann man einen größeren Greif wie Seeadler ausschließen. Milan wird bei der geschlossenen Schneedecke verstrichen sein. Bleibt in der Größenordnung noch Habicht und Bussard - (Uhu hast du ausgeschlossen). Da könne dir die Forumsexperten für die Beize vielleicht weiterhelfen.


CdB
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Achte mal auf Federn - wir haben hier einen großartigen Faden wo einige links zu Bestimmungsseiten zu finden sind. Da reichten teilweise sehr kleine Federchen aus.


CdB
 
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War eben nochmal dort und hatte einen Jäger mit ein paar mehr Jagdjahren dabei. Leider kein auch noch so winziges Federchen, mag am starken Wind liegen.
Bei der Schwingenlänge hab ich mich verschätzt, ca 70cm.
Soeben frei fliegend einen Milan gesehen. hmm...

Achja, wir haben keine Spur einen Fuchses gefunden, der mit der Sache was zu tun haben könnte.
Beim Fuchs würde mich auch wundern das der die Beute einfach zurücklässt.
Die Losung ist seltsam, krümelig braun.

Auf der langen Schleifspur sind immer wieder Hasenabdücke und Schwingenspuren rechts und links. Auf vielleicht 60 Meter Länge, dann wurde noch 2 mal am Boden gekämpft mit Schweiss, und dann war Ruhe.

Mitjäger meint: Habichtweib
 
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Das erinnert mich irgendwie an die Vorgehensweise von Krähen, die einem Spurenbuch beschrieben wird, das ich habe:
Weil sie mit einem Hasen nicht o. W. fertig werden, hacken sie im ihm zuerst die Augen aus, damit er nicht mehr gezielt flüchten kann. Dann wird er bei lebendigem Leib angefressen ( meist von hinten) bis er irgendwann verendet. Also vielleicht keine Schleifspur, sonder der vergebliche Fluchtversuch im Griff einer Krähe?
 
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Ich könnte mir vorstellen, dass den Hasen ein Greif gegriffen hat, der nicht unbedingt Erfahrung darin hat (Bussard). Vielleicht hat er ihn auch nur schlecht gegriffen und deswegen zog sich das so lange hin.

Durch die Kälte und den Schnee können sie weniger nach ihrer eigentlich präferierten Beute (Mäuse) jagen und müssen so ein höheres Risiko eingehen (Verletzungen, höherer Energieverbrauch) und jagen Beute die eventuell auch etwas zu groß für sie ist. Hier hat halt der Greif gewonnen. Aber ich denke, der Hase ist nicht gleich verendet, sondern wollte mit dem Greif im Nacken oder wo auch immer er ihn gegriffen hat, weglaufen/-kriechen.
 
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Ist der Milan nicht ein Zugvogelß
Ich kann mir nicht vorstellen das ein Bussard einen ausgewachsenen Hasen schlägt.
 
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Hilfreich für die Einschätzung des Fundes sind möglichst gute Daten. Bilder ohne Maßangabe (z.B. Zollstock) sind sehr schwer zu deuten.
- wie lang waren die einzelnen Abdrücke der Handschwingen?
- wie lang ist der gesamte Flügelabdruck?
- gibt es Abdrücke der Schwanzfedern (Form)?
- aus welcher geografischen Region stammt der Fund?

Bitte auch an einen potentiellen Wintergast aus dem Norden oder Osten denken.
 
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hätte mehr messen und dokumentieren sollen, jetzt sind alle Spuren leider dahin...
Region Nordostbayern, Hof
Größeneinschätzung ist vielleicht am ehesten im verlinkten Video möglich.
Diese sehr lange Spur sieht für mich wirklich so aus als ob der Hase mit dem Vogel im Genick versuchte zu flüchten. so richtig Bodenkontakt hatte er da teilweise auch nicht unbedingt.

Hier nochmal der ganze Weg des Todes, wie er wohl stattgefunden hat
04a.jpg
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Milan ist Aasfresser, auch Mäusebussard geht normal nicht an nen Ausgewachsenen Hasen. Klar, ausschließen kann man beide nicht, aber am wahrscheinlichsten ist doch ein Habicht...
 
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In # 7 schreibst Du "Schwingenlänge ... ca 70cm."

Für den Habicht wird bei Wikipedia eine durchschnittliche Flügellänge von 314 mm (Männchen) bzw 353 mm (Weibchen) genannt. Bussarde sind noch schwächer, sie hätten wahrscheinlich nicht die Kraft die Beute über diese Entfernung zu halten.

Die geschätzte Länge von 70 cm könnte eventuell auf einen (juvenilen) Seeadler deuten. Auch könnten die Umstände passen: Gewässer zugefroren, also keine Fische als Beute erreichbar. Somit wird ausgewichen auf landlebende Beute. Ein Altvogel dürfte die Erfahrung haben, wie er notfalls einen Hasen packen muss, dem Jungvogel fehlt diese Kenntnis.

Auch sind die nächsten Fundnachweise von Deinem Standort nicht allzu weit entfernt. Vielleicht solltest Du Fotos und Video Spezialisten zukommen lassen, die die Lage genauer beurteilen können. Kontakte kann ich gerne vermitteln.
 
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Also Fuchs dürfte wohl eher nicht beteiligt gewesen sein. Warum sollte er den Kopf abschärfen?
Der nimmt den ganzen Hasen und trägt ihn weg.
Seeadler halte ich auch für unwahrscheinlich, selbst bei einem ungeübte dürfte ein Hase nicht so einen langen Weg zurückgelegt haben, außerdem scheint der Hase den Angreifer ein Stück über den Schnee geschliffen zu haben was ich mir beim Seeadler beim besten Willen nicht vorstellen kann.
 

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