Werter Wipi-
Danke für Ihre geduldige Antwort.
Da nun auch Sie -wie der werte Löffelmann- das Thema Straßenverkehr als Vergleich herangezogen haben, will ich dies auch tun.
Vielleicht gelingt es mir dergestalt, meinen Standort besser verständlich zu machen.
Vor 25Jahren hatte ich einen beinahe tödlichen Unfall mit einem Motorrad.
ich bin nie wieder aufgestiegen, hatte auch nicht das Bedürfnis (hihhihi!) dazu.
Letztes Jahr habe ich aus unbekanntem Grunde den Suchbegriff "Chopper" eingegeben,
und war furchtbar enttäuscht ob der vorgefundenen Bilder.
Gerade als ich die Bildersuche schließen wollte, fiel mir ein Bild mit einem schwarzen Fleck auf
Rasen auf.
Und es war geschehen: Ich hatte mich verliebt in die Rocket III Roadster, eine kaum zu bändigende Brachialität von Motorrad.
Drei Monate später hatte ich dieses Motorrad im Saustall, 375kg Stahl, Benzin, etwas Gummi
und eine Spur Kunststoff.
Es war inzwischen Herbst, und ich machte nur eine kurze Ausfahrt, welche prompt zum Rufnamen der MonsterMopettn führte: "Dir werd i scho no her, Du kloane Waydsau!"
Ich habe also den letzten Winter damit verbracht, möglichst viel über Fahrphysik zu lernen,
die Werkstoffkunde von Reifen zu genießen und Teer und Temperaturen zu studieren.
Das hat dafür gesorgt, daß ich zu dieser Monstrosität eine wirkliche Liebesbeziehung aufgebaut habe, und daß ich sie auch in einem heftigen Sturm mit Wind um 25m/s (der Arbeitskollege von der Feuerwehr berichtete von sieben umgeblasenen Bäumen auf dem Teil in meiner Heimatgemeinde) sicher heimgebracht habe.
Hätte ich mir dieses völlig sinnlose Studium erspart, wäre ich wohl mit einem zweiten Schädelbruch gesegnet worden und mit dem Stempel "strohdumm" zur Höllenfahrt angetreten.
Ich habe beim Schießen durch das Studium der verschiedenen Belange gute Erfahrungen
zum Subjekt gemacht- beim Reiten eines schweren Motorrades war das nicht anders.
Manche Menschen wollen einfach wissen, was sie da machen, und warum es so funktioniert.
derTschud