Kaninchen 2018

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Pragmatische Lösungen sind nicht gerade die Stärke unserer weichgespülten Gutmenschengesellschaft. Wir stehen uns ständig selbst im Wege. Das Thema hatten wir hier schon durch. Als irgendwo an der Nordseeeküste (?) eine Nanu-Gruppe genau das forderte, weil sie die Sinnlosigkeit dieser Einstellung zum Fuchs erkannte, wurden diese Vordenker in Sachen Artenschutz - ich mag den Nanu sonst weiß Gott nicht - in Grund und Boden verdammt. Gerade die Jäger sind es, die dann nicht bereit sind getrennt zu marschieren und vereint zu schlagen.
Mit den Softcatch war es ja genauso. Die Wölfe sind Hätscheltiere bei denen. Die würden den unversehrten Fang sehr ernst nehmen. Aber der Großteil der Jäger spielt den Moralapostel, völlig unberechtigt.
Wenn wir die ganze Fallenjagd nur noch über Monumentalbauten im Revier ausüben können, dann hält sich die Bereitschaft vieler Jäger hier einen Batzen Geld zu investieren in engen Grenzen.
Zurück zum Thema: Dazu zählt das längst überfällige Aussetzverbot für Wildkaninchen. In CZ zum Beispiel erlaubt, man bekommt sogar einen Zuschuss vom Staat. Was hat der Artenschutz bisher bei Wiedereinbürgerungen schon auf die Reihe gebracht? Nur Arten die andere fressen, wenn man vom Biber mal absieht. Da könnten sie sich mal versuchen und die Demut würde schnell kommen.
 
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Ich ergänze noch Deinen gestrigen Beitrag (159) in Sachen Hund bei der Niederwildjagd, Colchicus. Es ist halt einfach toll, gut ausgebildeten Hunden im Feld bei der Arbeit zuzusehen. Und das Zusehen erlebt man wegen der fehlenden Übersichtlichkeit eben kaum bei der Arbeit im Wald, jedenfalls nicht bei der freien Arbeit. Wenn man einen am Schweissriemen folgt und er verweist, dann kommt zwar auch Spannung auf, man merkt es ihm auch an, wenn man gleich am "Ziel" ist, bzw. wenn man ganz nah dran ist, aber im Feld ist es eine andere Nummer. Viele haben das aber nie erlebt, vielleicht werden sie es auch nicht mehr erleben. Jedenfalls sind auch MItmenschen angetan, wenn meine im öffentlichen Umfeld Kaninchen bzw. Kaninchenwitterung in der typischen Haltung vorstehen, und sich im Fall der Fälle abpfeifen lassen.
Hier sind die Temperaturen abgesunken und die Hunde sind wieder entspannter. Gruss, DKDK
 
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Der Untergang des Kaninchens in unserem Revier war der Durchzug der Chinaseuche. Vom Herbst bis zum Frühjahr sank der Bestand auf Null. Und das bei besten Voraussetzungen: Warmer, sandiger Boden und unzählige Bauten im ganzen Revier.
Nach einigen Jahren hat man einige Wildfänge ausgesetzt, Zahl war nicht einmal 2stellig. Aus diesem Pool entwickelte sich langsam wieder ein bejagbarer Bestand, der sich aber in Grenzen hielt, weil immer wieder Jahre mit Myxomatose auftraten. Wenn der Bestand zu Schäden führte, wurde punktuell mit KK etwas dezimiert.
Heuer hat sich der Bestand extrem erhöht und das Verbreitungsgebiet auf Gebiete ausgedehnt, wo seit 30 Jahren kein Kaninchen gesehen wurde. Vor allem in den Sonnenblumenfeldern halten sich die Kaninchen auf, obwohl es dort keine Bauten gibt. Das zieht natürlich auch die Füchse und Greife an. Für den Hasen und den Fasan keine günstigen Vorzeichen ….
Immerhin kenne ich auch eine Kette Rebhühner im Revier, aber die wird jetzt nach der Ernte schnell verschwinden.

WTO
 
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Das ist klar, Kaninchen ist Räubermagnet. Gleichzeitig ein guter Blitzableiter für die Hühner. Deswegen halte ich ja das Aussetzverbot für unsinnig. Selbstverständlich gibt es Bereiche wo man es nicht tun sollte (Gemüsebau, Küstenschutz). Aber wieviel Prozent der Fläche ist das? Ich glaube dass es nicht mehr als 1 % senisible Bereiche gibt, die aber nicht ein Verbot au 99 % der Fläche nach sich ziehen müsste. Hat nicht ein Bundesland das inzwischen gelockert?
Hab vor zwei Wochen wieder eine neue Kolonie begründet, sieht noch gut aus im Moment. Zumindest wandern die Zuchtkaninchen nicht sofort ab, was die Wilden fast immer machen. Sie suchen ihr altes Revier. Jeder träumt von der schnellen Lösung ohne große Mühe: Irgendwo einen Sack voll fangen und raus damit. Aber Niederwildhege ist kein Ponyhof. Bisher sind mir nur Ansiedlungen mit Zuchttieren geglückt, die sehr schnell verwildern. Der Räuberdruck darf natürlich nicht zu stark sein. Wir haben in CZ noch so einiges vor, kann nicht genug herbringen. Vielleicht schreibe ich mal zusammen, was ein Zuchtkaninchen kostet. Wenn ich für meine Zuchtgruppe (2,3) nur eine halbe Stunde pro Tag anrechne, dann komme ich aufgrundet mit Misten, Heu machen, etc. auf knapp 200 Stunden im Jahr. Das sind 80 Ansitze umgerechnet. Merkt Ihr was?
Es geht, aber man darf den Aufwand nicht scheuen. Niederwildverrückte sind so.
 

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