Kaninchen 2019

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26 Jan 2005
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Die Verluste dürften wohl doch nicht so hoch sein, wie ich gestern bei einem Abendansitz bei unserem Hauptbau feststellen konnte. Allerdings hat sich das Verhältnis zwischen Alten und Jungen umgedreht. Kaum mehr Halbwüchsige zu sehen. Immerhin konnte ich über 10 Stück zählen - auf relativ kleiner Fläche …..

WTO
 
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Das Damoklesschwert RHD hängt immer noch über uns. Im Nachbarrevier sind 98 % des Besatzes verendet. Es stellt sich die Frage, welche Rollen spielen im Seuchengeschehen die Kaninchen welche es überstanden haben. Der Virus hält 9 Monate. Der Bestand baut sich aus dem kläglichem Rest wieder auf und bricht bald wieder zusammen.
Wir sind durch einen Flusslauf vom Seucheherd getrennt und es gibt einen kaninchenfreien Korridor. Wir sind dabei unseren Bestand auszudünnen.
IMG_7387.jpg
Gestern Abend mit 22magnum. Bestes Wildbret!
IMG_7388.jpg
Vielleicht interessant ist das Geschlechterverhältnis. Bei den Zuchtkaninchen überwiegen leider immer die Rammler.
Hier im Revier erlegte ich von 8 Stück 7 Häsinnen. Gestern erwischte ich so einen alten "Clanchef" (rechts) . Beim Balgen hing ich dran wie der Ratz am Pressack. Bin gespannt ob der weich wird.
 
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Man sieht bei uns nur noch ganz selten mal ein Kaninchen, letztes Jahr im Herbst war ich ja noch leicht optimistisch, als ich mal wieder Junge gesehen hatte. Dieses Jahr ist echt enttäuschend.
Wir hatten nachweislich RHD.
Grüße

Georg Franz
 
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Es wird langsam Ernst. Die ersten 4 m Wintersaat neben der Hecke sind nur noch rudimentär vorhanden. Nachdem in den Hecken auch genug zu Fressen ist, kommen sie erst sehr spät raus. Das WBG zeigt, was da in den Hecken abgeht. Langsam kennen sie die Hochsitze, man muss immer wieder umstellen. Heute sind sie in der Hecke gut gelaufen, dann kam Regen und die Bühne war leer.
 
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Man sieht bei uns nur noch ganz selten mal ein Kaninchen, letztes Jahr im Herbst war ich ja noch leicht optimistisch, als ich mal wieder Junge gesehen hatte. Dieses Jahr ist echt enttäuschend.
Wir hatten nachweislich RHD.
Grüße
Georg Franz
Das gleich bei uns. Wir haben gerade mal 3 bestätigte Kanin. 1994 war der Höhepunkt der Population, eine regelrechte Plage, der Wildschaden war immens und ich hab jeden Tag (!!) mindestens 3 geschossen, bei 500 hab ich aufgehört zu zählen und mehr als 1000 waren es bestimmt - bis nämlich 1996 die Chinaseuche (RHD) alles radikal ausgerottet hat - bis heute!! Jedes eingewanderte Kanin stirbt hier innerhalb von ein paar Wochen. Man könnte fast meinen, hier wäre Tschernobyl gewesen ("hier" ist Stormarn/Schläfrig-Hohlstein).
 
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Ich zittere ja immer noch. Das Nachbarrevier ist inzwischen kaninchenfrei. Ein Junges soll noch gesichtet worden sein. Nach den bisherigen Informationen erreichten die Seuchenzüge immer so im September die Reviere. Insekten tun sich ja als Überträger jetzt etwas hart, bei Reif oder 4 Grad in der Nacht. Zwei Jagdhunde die im RHD-Revier jeden Tag laufen, sind auch täglich in einer kleinen Inselpopulation (Gartengrundstück) mit vielleicht 6 Kaninchen unterwegs. Die sind alle noch putzmunter. Wie sind da die zeitlichen Bezüge bei Euch mit der Seuchenwelle?
 
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Gibt es eigentlich Untersuchungen zu der Übertragung von RHD/ RHD2? Wenn ich überlege, dass die Kaninchepopulationen hier teilweise kilometerweit auseinander liegen/lagen, würde mich mal interessieren, wie der Virus diese Strecke überbrückt.
 
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Das wäre interessant, aber es betrifft Kaninchen und nicht Wölfe. Da bestünde noch viel Forschungsbedarf. Aber wen interessieren Kaninchen? In CZ machte man für die Übertragung vorallem Frettchen verantwortlich. Nach meiner Einschätzung spielt der Kaninchenfloh ein wichtige Rolle. Es ist aber auch ein gewisses Desinteresse der Jägerschaft zu bemerken. Man sieht dass sich ein Kaninchenbesatz langsam wieder aufbaut um dann schon im Herbst (September) wieder zusammen zu brechen. Bis zur eigentlichen Jagdzeit auf Niederwild sind sie schon wieder weg.

Nun leben wir in einer Zeit der Heiligsprechung aller Räuber und wenn man vom Biber absieht, wurden doch bisher vom Artenschutz nur Räuber (Wanderfalke, Wildkatze, Uhu, Habichtskauz, Luchs) angesiedelt. Die Wiedereinbürgerungen von Arten die gefressen werden, ist nämlich die Königsklasse.

Das diese neuansiedelten Räuber aber auch was zu fressen brauchen und noch auf Kosten anderer gefährdeter Arten leben, das wird ausgeblendet.
Kommen Kaninchen vor, sind sie ein wichtiger Blitzableiter für andere Arten. Was dringend notwendig wäre, ist die rechtliche Grundlage zum Aussetzen. In CZ überhaupt kein Thema. Es gibt sogar Zuschüsse.

Niemand wird auf die Idee kommen, in einem Gemüseanbaugebiet oder in Bereichen für den Küstenschutz welche anzusiedeln. Aber es gibt genug Gebiete, wo sie gut leben könnten.

In unseren Populationen hat z.B. vermutlich bisher! ein Fluss als Grenze für die Ausbreitung funktioniert. Die Flussaue war auch nicht von Kaninchen besiedelt. Also breitere natürliche Grenze. Hunde spielen offensichtlich keine so große Rolle. Zwei Jagdhunde die täglich im RHD-Gebiet sich aufhielten, kamen auch täglich mit einer kleine Population in Berührung. Diese ist bisher nicht erkrankt.
 
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Was mich an der Sache verwundert ist die Regelmäßigkeit mit der die Seuche jedes Jahr zur selben Zeit auftaucht.
Was ist das Reservoir im restlichen Jahr und wieso dann der Ausbruch im Spätsommer.
In unserem Revier in Stadtnähe bleibt allerdings immer ein stabiler Restbestand erhalten. Das wirft für mich auch die Frage auf warum die grauen Flitzer in Stadtnähe besser damit klar kommen.
Ein Revier weiter Stadtauswärts sieht es schon viel schlechter aus.
 
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Das ist bei uns im 640 ha Revier im Münsterland auch die letzten Jahre so .Im Sommer viele Kaninchen die an einigen Stellen schon zur Beschwerden der Gartenbesitzer führen.
Dann im Spätsommer werden es immer weniger .Zur Jagdzeit sind an manchen Stellen dann keine mehr. Im Frühjahr baut sich der Bestand wieder auf.
 
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Von München wurde mir berichtet, dass es am Stadtrand dieselben Zusammenbrüche gibt. In einigen Inselpopulationen mitten in der Stadt dagegen nicht. Sehr Ihr, das mit dem Spätsommerverlusten sollte uns interessieren. Der Erreger bleibt bis zu 9 Monate erhalten. Sollte das mit der Dichte zusammen hängen dass dann vermehrt alte Baue wieder besiedelt wurden? Der Kaninchenfloh hält es auch längere Zeit ohne Wirt aus. Wer schafft das von uns?
 
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Die Frage der Ausbreitung von RHD wird dann wohl noch länger ungeklärt bleiben.
Colchicus hat es ja schon geschrieben, es gibt in der Jägerschaft ein gewisses Desinteresse... Ich würde es etwas drastischer formulieren... Aber es sind ja nicht nur Kaninchen, alle Wildarten die keine Hörner/ Waffen haben, mit denen man prahlen kann, spielen in der Jägerschaft meistens nur eine untergeordnete Rolle und fristen ein Schattendasein... Leider
 
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Die Frage der Ausbreitung von RHD wird dann wohl noch länger ungeklärt bleiben.
Colchicus hat es ja schon geschrieben, es gibt in der Jägerschaft ein gewisses Desinteresse... Ich würde es etwas drastischer formulieren... Aber es sind ja nicht nur Kaninchen, alle Wildarten die keine Hörner/ Waffen haben, mit denen man prahlen kann, spielen in der Jägerschaft meistens nur eine untergeordnete Rolle und fristen ein Schattendasein... Leider

Ja, das mag leider in fast 99% der Fälle passen.
Ich bin hingegen in einer damals reinen Niederwildregion aufgewachsen.
Und als ich endlich über einige Umwege meinen Jagdschein hatte, durfte ich an meiner ersten Treibjagd in dieser Gegend teilnehmen.
Bis heute kann ich mich noch an den ersten Hasen erinnern, auf den ich angelegt und (natürlich) gefehlt habe ...
Daher bin ich geprägt durch die Niederwildjagd und vermisse sie, wie ich sie damals kennen lernen durfte.
Wer heutzutage ein Niederwildrevier bejagd, hat eine große Verantwortung und viel Arbeit ...
Ob sie sich rentiert, steht in den Sternen!
Ob sie sich lohnt ...
... steht in den Händen von Diana ....
 
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Na dann wünsche ich viel Glück bei der Aktion. Sind aber gut über den Winter gekommen, vielleicht hättest du sie erst mal aufs Laufband gekriegt das sie auch Kondition haben 🤣🤣🤣. Bei mir um den Hof ist vom letzten Seuchenzug im September leider nur eins übrig geblieben, selbst das ist erst im Dezember wieder aufgetaucht. Eins, soweit ich das überblicken kann, ist auch noch in 1 Kilometer Entfernung übrig. Es sah so gut aus.... weiss nicht ob ich noch mal die Muße aufbringen kann....
 

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