Ich züchte jetzt Wildkaninchen seit fast 30 Jahrenund habe einiger erfolgreichen Ansiedlungen gemacht, in CZ übrigens legal.
Ich habe immer nur kleine Mengen ausgesetzt sprich einen Wurf. Jungkaninchen sind untereinander verträglich, Alte dazusetzen das geht schief. Wenn dann von dem Satz - sagen wir mal 5 Stück 3 überlebt haben und der Ort als geeignet sich herausgestellt hat, dann wurde wieder ein Satz dazu gesetzt. Auch diese Jungkaninchen werden dort geduldet. Daraus bilden sich dann später Paare.
Das man beim Raubwild die Hausaufgaben machen muss, ist klar. Hauskatzen können die Vermehrungsrate in einem Vorkommen auf Null reduzieren.
Am besten gelingt die Ansiedlung wenn alte Gartenhäuschen, Bretterstapel, etc. zur Verfügung stehen. Zuchtkaninchen graben nicht sofort Baue.
Auch das Bohren mit dem Erdbohrer haben wir gemacht. Zumindestet bei uns hat es nicht funktioniert. Der Bohrer verdichtet die Seitenwände und das Ende der Röhre derart, dass die Kaninchen da nicht weitergraben. Gut gemeint, aber würde ich nicht mehr machen.
Im Gegensatz zu Wildfängen ist die Abwanderung von Zuchtkaninchen fast bei Null. Sie kennen ja nichts anderes, was sollen sie suchen?
Die Volierenzucht bringt Vor- und Nachteile. Naturboden ist sicher eine schöne Sache zum Graben, aber die Parasiten vermehren sich auf dem kleinen Raum auch sehr stark. Die Sauberhaltung ist sehr schwierig. Ich rate inzwischen davon ab. Die Häsin ist mit dem neuen Wurf immer abseits von der Kolonie in der Setzröhre. Werden alle Altersstufen zusammen auf vergleichsweise kleinem Raum gehalten, geht das oft schief.
Nur ein Rammler pro Voliere und die Häsinnen müssen entweder verwandt sein (Mutter und Töchter) oder schon als Jungkaninchen gemeinsam aufgewachsen sein, sonst gibt es Mord und Totschlag.
Im Gegensatz zu anderen Wildarten verwildern Kaninchen unglaublich schnell. In der Nachbarschaft hatten die Kinder ein zahmes Wildkaninchen. Es entkam und konnte nicht mehr eingefangen werden. Schon eine Woche später gab es in der Siedlung eine Verfolgungsjagd durch ein Hermelin, das Kanin entkam und lebte dort einige Jahre.