Kaninchen 2019

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Es gibt m.E. keine Wildart die so schnell verwildert. Sie sind sowieso nur Kurzstreckenflitzer. Hatte mal ein echtes Wildkaninchen den Nachbarskindern geschenkt. Das war handzahm. Nach etwa einem Jahr ist es ihnen entlaufen. Eine Woche später überlebte es einen Hermelinangriff durch Flucht und lebte fortan 3 Jahre in der Siedlung.

Der Erreger ist bis 9 Monate ansteckungsfähig. Sag dem Hl. Hubertus er soll man vorerst keine abwerfen.
 
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Werde ich machen, wie ist es bei euch denn aus gegangen, war das in eurem Revier wo du ordentlich dazwischen gelangt hast als die RHD kam? Ist ein Grundbesatz geblieben?
 
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Also im Nachbarrevier mit einem breiteren Bach - vielleicht eine Barriere - ist der Besatz zu 100 % zusammengebrochen, bei Schnee kein Anzeichen mehr. Im Dorf sind alle Hauskaninchen verendet. Die werden natürlich schnell mal über den Gartenzaun entsorgt.

In unserem Revier wurde bisher keine Seuche festgestellt. Weniger werden es jeden Winter wegen Uhu z.B. Das lag aber vermutlich nicht an unserer Ausdünnung. Der Erstschlag des Virus ist immer der brutalste. Sicher können wir uns nicht fühlen. Nächstes Jahr kann es uns treffen. Die Zuchtkaninchen habe ich alle impfen lassen.
 
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Wieder ein Versuch:
Anhang anzeigen 106807
Biotop müsste passen. Jede Menge Brombeeren, altes Holz, Hundsrosendickichte. Schauen wir mal...
(Zeigefinger unten lassen, es gibt Länder da ist das erlaubt ;))
Ich kenne sowas.Biotop muß stimmen. Aber da ist nicht Kleckern ,sondern Klotzen gefragt !!! Das Problem ist nicht die Aussiedelung/ Umsiedelung,sondern die Anzahl,denn man muß mit hohen Anfangsverlusten rechnen. Dabei spielen Fuchs und Habicht die größte Rolle.
 
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Anfangsverluste sind nicht so hoch wie angenommen. Die stellen sich schnell um.

Die Frage ist woher so viele Kaninchen auf Anhieb bekommen? Ich bin ja gegen Wildfänge, die bringen ev. schon Krankheiten durch restistente Tiere mit. Außerdem ist die Abwanderung enorm. Hab ich alles schon hinter mir.
Wir sind wieder bei der 80 % Erfolg für 20 % Aufwand - Lösung. Die funktioniert nicht.

Vorgehensweise:
Revierteil wird als geeignet angesehen, es folgt zunächst die Auswilderung von jungen Rammlern aus einem Wurf. Die kennen sich und prügeln auch nicht sofort. Werden diese Tiere nach zwei Wochen dort immer noch festgestellt, setze ich die Häsinnen dazu. Die Rammler haben dann schon ihre Beobachtungsposten (Losungshaufen!) festgelegt. Die Häsinnen sind mir zum Abwandern zu wertvoll.
Dann halten sich an dem Platz je nach Räubereinfluss zwei bis 5 Kaninchen auf. Dann wird der nächste Wurf dort ausgewildert, die Jungkaninchen werden geduldet und profitieren von den bereits etablierten.

Nach der Geschlechtsreife bilden sich Paare und die Population breitet sich aus. Dann muss natürlich Deckung da sein. Die Palettenburgen werden oft überschätzt. Besser sind Gartenhäuschen oder Bretterstapel unten zu belaufen. Dort ist es trocken.
Das Graben der Baue beginnt immer erst später. Es ist sinnlos mit Erdbohrern vorzuarbeiten. Die Ränder sind durch das Bohren verfestigt. Das Kaninchen hat andere Vorstellungen über einen sicheren Bau als wir. Lassen wir sie doch machen.

Oft beginnen sie zum Graben und geben schnell wieder auf, selbst bei idealen Boden.
 
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Anfangsverluste sind nicht so hoch wie angenommen. Die stellen sich schnell um.

Die Frage ist woher so viele Kaninchen auf Anhieb bekommen? Ich bin ja gegen Wildfänge, die bringen ev. schon Krankheiten durch restistente Tiere mit. Außerdem ist die Abwanderung enorm. Hab ich alles schon hinter mir.
Wir sind wieder bei der 80 % Erfolg für 20 % Aufwand - Lösung. Die funktioniert nicht.

Vorgehensweise:
Revierteil wird als geeignet angesehen, es folgt zunächst die Auswilderung von jungen Rammlern aus einem Wurf. Die kennen sich und prügeln auch nicht sofort. Werden diese Tiere nach zwei Wochen dort immer noch festgestellt, setze ich die Häsinnen dazu. Die Rammler haben dann schon ihre Beobachtungsposten (Losungshaufen!) festgelegt. Die Häsinnen sind mir zum Abwandern zu wertvoll.
Dann halten sich an dem Platz je nach Räubereinfluss zwei bis 5 Kaninchen auf. Dann wird der nächste Wurf dort ausgewildert, die Jungkaninchen werden geduldet und profitieren von den bereits etablierten.

Nach der Geschlechtsreife bilden sich Paare und die Population breitet sich aus. Dann muss natürlich Deckung da sein. Die Palettenburgen werden oft überschätzt. Besser sind Gartenhäuschen oder Bretterstapel unten zu belaufen. Dort ist es trocken.
Das Graben der Baue beginnt immer erst später. Es ist sinnlos mit Erdbohrern vorzuarbeiten. Die Ränder sind durch das Bohren verfestigt. Das Kaninchen hat andere Vorstellungen über einen sicheren Bau als wir. Lassen wir sie doch machen.

Oft beginnen sie zum Graben und geben schnell wieder auf, selbst bei idealen Boden.
Paletten find ich gar nicht mal so schlecht.Wenn man die dann erstmal großzügig prädatorensicher zäunt,ist das die halbe Miete. Ideal sind bebuschte Hänge oder Industriegebiete . Ganz ideal sind m.E. Kiesgruben . Die Methode mit den Rammlern war mir nicht bekannt.Leuchtet aber ein !
Zu den Anfangsverlusten könnte ich Gegenteiliges vermitteln.Da bin ich anderer Meinung.
 
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.., ich bin begeistert von euren Schilderungen, dieses Wild kannte und bejagte/hegte ich noch nie.
Gibt es bei uns nur im äußersten Osten Österreichs. Ist Frettieren bei euch noch eine übliche Bejagung?
 
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.., ich bin begeistert von euren Schilderungen, dieses Wild kannte und bejagte/hegte ich noch nie.
Gibt es bei uns nur im äußersten Osten Österreichs. Ist Frettieren bei euch noch eine übliche Bejagung?
Ich habe Freunde und Bekannte in Hessen und NRW,die frettieren auch.Hier im Osten reichen die Restbestände nicht aus.
 
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In CZ wurde das Frettieren verboten. Man sah darin die Übertragung von Krankheiten von einer Population auf die andere. Es gibt aber dort auch nur Restbestände.

Bei der Haltung kann man Häsinnen des gleichen Wurfes auch länger im gleichen Gehege halten. Rammler klopfen sich irgendwann. Meine ersten Kaninchen lies ich mir vor 47 Jahren aus dem Teuteburger Wald schicken. Das Gehege hatte 50 qm und wurde mit 2,2 besetzt. Der dominante Rammler richtete den anderen in der ersten Nacht derart zu, dass ich nur mit viel Wundsalbe, etc. und sofortigem Separieren das Tier retten konnte.

Frühstück wurde immer auf der Fensterbank eingenommen und dabei das Leben in der "Kolonie" beobachtet. So lernte ich viel von diesem Wild. Wenn es zu viele wurden, kam der Heilige Hubertus und holte sie mit dem Hubschrauber ab.
 
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In CZ wurde das Frettieren verboten. Man sah darin die Übertragung von Krankheiten von einer Population auf die andere. Es gibt aber dort auch nur Restbestände.

Bei der Haltung kann man Häsinnen des gleichen Wurfes auch länger im gleichen Gehege halten. Rammler klopfen sich irgendwann. Meine ersten Kaninchen lies ich mir vor 47 Jahren aus dem Teuteburger Wald schicken. Das Gehege hatte 50 qm und wurde mit 2,2 besetzt. Der dominante Rammler richtete den anderen in der ersten Nacht derart zu, dass ich nur mit viel Wundsalbe, etc. und sofortigem Separieren das Tier retten konnte.

Frühstück wurde immer auf der Fensterbank eingenommen und dabei das Leben in der "Kolonie" beobachtet. So lernte ich viel von diesem Wild. Wenn es zu viele wurden, kam der Heilige Hubertus und holte sie mit dem Hubschrauber ab.
Was meinst Du: Kann man Wildkaninchen in normalen Kaninkäfigen zur Vermehrung halten ? Könnte dazu auch was sagen.;)
 
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Das mache ich ja so. Allerdings nicht mit Wildfängen, die haben da zuviel Stress. Früher hatte ich in einer Voliere einen Rammler und 3-4 Häsinnen. Hatte den Vorteil, die Häsinnen wurden immer zum frühestmöglichen Zeitpunkt schon wieder gedeckt. Aber es gab dafür Verluste durch die halbwüchsigen Jungen, die saßen dann in den Nistkästen auf den frisch gesetzten und nackten...022verkl.jpg
Seit ich die Häsinnen in Einzelboxen halte , klappt es besser. Die Jungen sollten aber immer einen kleinen Unterschlupf in der Box haben, sie sind doch von Haus aus scheu. Mehr als die Alten.
Bild_048_(3)[1].jpg
Einen Wildfangrammler kann man zur Zucht nehmen. Wichtig entflohen, denn der Kaninchenfloh ist der Hauptüberträger aller Krankheiten. Wildpopulationen haben alle Flöhe, daher lehne ich Wildfänge ab...
 
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Ich weiß von jemanden Bekannten;),der hatte sowas aus Sachsen-Anhalt erhalten. Hat gut gefunzt,nur mit der Vermehrung im Freien hats nicht so geklappt,wie gewollt und das trotz idealem Biotop ,da wie ich oben schrieb,der Prädatorendruck letztlich von außen her immer wieder stark zuwächst. Kurios,wie schnell Prädatoren aller Art,das neue Refugium erschließen. Darin sehe ich das Hauptproblem.Der Nachwuchs fällt denen zum Opfer,so daß die mengenmäßige Reproduktion nicht zum Tragen kommen kann und die Entwicklung bestenfalls stagniert.
 
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Richtig, mit einer Kaninchenhecke brauchst keinen Luderplatz mehr in der Nähe. Da kommt alles vorbei was so diese Tierchen fressen will. Eigentlich wird jede Kolonie mindestens einmal meist aber mehrmals in einer Nacht vom Fuchs abgelaufen. Eine Katze kann den Nachwuchs komplett eleminieren.
Wenn ich auf einer Fläche kurz hintereinander zwei Katzen "sehe", dann ist dort mit Sicherheit ein Fasanen- oder Rebhuhngesperre.
 
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Mal eine andere Frage: Neben dem Floh übertragen ja Mücken die bekannten Krankheiten. Die letzten 2 sommer gab es aber bei uns hier aufgrund der Trockenheit so gut wie gar kein Mückenflug. Hat sich das auf die Kaninchenbestände ausgewirkt ?
 

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