die Prädatoren fressen doch nicht ihre Lebensgrundlage ienfach auf. Oder habe ich da was falsch verstanden?
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Küstenvögel in Gefahr
Raubtiere rotten im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft seltene Bodenbrüter aus
Von Ralph Sommer
Auf Beutefang: Der Fuchs kommt über das Eis auf die Inseln
Foto: ddp
Stralsund - Vogelwärter und Ornithologen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft schlagen Alarm. Auf den kleinen Ostseeinseln verfehlt der hohe Schutzstatus für die Tier- und Pflanzenwelt inzwischen sein eigentliches Ziel. In höchster Gefahr seien die immer seltener werdenden Küstenvögel, warnt jetzt das Landesumweltamt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Bestände vor allem der am Boden brütenden Vögel gehen dramatisch zurück. Weil sich Räuber wie Fuchs, Steinmarder und Marderhund ungestört ausbreiteten und an die leicht erreichbaren Gelege halten, haben Bruten kaum noch eine Chance.
Gert Graumann von der 1994 gegründeten Arbeitsgruppe «Küstenvogelschutz» hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit 60 ehrenamtlich arbeitenden Vogelwärtern insgesamt 27 unterschiedliche Räuber ausgemacht, die an der Küste dem Nachwuchs der seltenen Watvögel nachstellen. Nicht nur die sich drastisch vermehrenden Füchse, auch Marder, Hermeline, Minke, Mauswiesel, Dachse und streunende Katzen stellen den Vögeln nach.
Regelrechte «Totalschäden» verursachten Wildschweine, die zum Beispiel regelmäßig über die Wiesen des Neubessin im Norden von Hiddensee ziehen, klagt Graumann. Auch Vögel wie Krähen, Großmöwen, Kolkraben, Elstern und mehrere Greifvogelarten werden für die meist kleineren Artgenossen zu bestandsgefährdenden Jägern. Und Waschbären, an der Müritz schon auf dem Vormarsch, könnten an den Küsten schon bald für zusätzliche Gefahr sorgen.
Am Darßer Ort zum Beispiel breitete sich der Marderhund aus und verdrängt die zuletzt 1998 noch registrierten 33 Bodenbrüterarten, darunter 16 Vertreter der «Roten Liste». Auch auf der 1900 Hektar großen Sundische Wiese auf Zingst wurden Marderhunde mit Welpen gesichtet. Eine tödliche Gefahr zum Beispiel für den Seeregenpfeifer, dessen letzten beiden Gelege im Jahre 2001 auch noch Opfer einer Sturmflut wurden.
Auf dem so genannten Waldbock und den Kleinen Werderinseln, einst paradiesische Lebensräume für Küstenvögel, ging die Zahl der Brutpaare von Brandgans und Mittelsäger um ein Drittel zurück. Junge Alpenstrandläufer, Kiebitze, Große Brachvögel, Austernfischer, Säbelschnäbler, Rotschenkel und Sandregenpfeifer schaffen es heute nur noch selten, flügge zu werden. Und auf der Insel Schmidt-Bülten im Bodstedter Bodden, einst wichtige Brutstätte für Küstenvögel, fraßen die Nachkommen eines 1982 über das Boddeneis eingewanderten Fuchspaares fast alle Eier von Löffelenten, Uferschnepfen, Kampfläufern und Alpenstrandläufern.
Auch auf der Insel Kirr am Zingster Strom haben Räuber leichtes Spiel. In nur zehn Wochen haben Vogelwärter hier insgesamt 153 Mal beobachtet, wie Gelege geplündert, Jungvögel gerissen, Kadaver gefressen wurden oder Raubvögel erfolgreich Beute schlugen. Auf dem Bug im Nordwesten Rügens sind inzwischen 13 Wasser- und Watvogelarten als Brutvögel verschwunden. Von den insgesamt 30, meist geschützten Küstenvogelbrutgebieten in Mecklenburg-Vorpommern besitzt nur noch die Hälfte ein nennenswertes Artenspektrum mit natürlichen Brutbeständen, sagt Graumann. Seeregenpfeifer gelten hierzulande inzwischen als ausgestorben, Bekassine, Zwergseeschwalbe, Sumpfohreule und Steinschmätzer stehen kurz davor.
Ohne eine gezielte Jagd auf Haarraub- und Schwarzwild, so fürchten Experten, sind die Küstenvogelpopulationen auf Dauer kaum noch zu retten.
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aus
http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/aus_aller_welt/story556678.html
[ 20. Oktober 2002: Beitrag editiert von: Alexander ]