Der Form nach ein Schützenhirschfänger wie er in der Kaiserzeit aufkam und gern auch später noch verwendet wurde, für einen Hirschfänger für Berufsjäger oder -förster würde ich ihn nicht halten, da spricht die schlanke Klinge einfach dagegen. Der Grundform, nicht der Ausführung nach, aber ähnlich den preussischen Hirschfängern für Förster der Zeit. Einen Rehbock auf dem Stichblatt würde man da auch nicht gewählt haben. Sicher nicht zum Abfangen vorgesehen gewesen.
Die Beschläge der Scheide scheinen aus einer anderen Legierung zu bestehen, als die Gefäßteile, die Krone spricht für einen Abnahmestempel, aber die Waffe ist sicher kein Kammerstück. Vermutlich also zusammengestellt.
Die Ätzungen auf der Klinge stammen vermutlich auch aus nicht wesentlich vor 1900, aber das kann man auf den Bildern nicht richtig sehen.
Wenn die Ätzungen auf der Klinge einen militärischen Bezug hergeben könnte es sich auch um ein "Erinnerungsstück" zu einem Jägerbataillon o.ä. handeln, wie sie damals auch als Degen usw. mit entsprechender Ätzung hergestellt wurden. Aber auch da spricht der Rehbock eigentlich dagegen.
Also, ich schließe mich den Vorgutachtern im Alter an, vermutlich um 1900. Vielleicht mal ein Ehrengeschenk an einen Jäger unter Freunden gewesen. Kein Kammerstück, kein Hirschfänger eines Forstbeamten.