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- 20 Okt 2016
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@ Rolf Ka:
Ich sah Deine Frage erst heute, aber die Corona hat sich ja ordentlich ins Zeug gelegt und Wesentliches gesagt.
Zur Historie:
Suhler Querflinten (wie auch die Drillinge), die unter ETW und "vormals S&S" firmierten, stammen aus dem ehemaligen S&S-Werk in Suhl, welches Anfang der 50er die Namensrechte an S&S-Eckernförde verlor. Der Abschied von diesem weltbekannten Namen fiel den Jungs im Osten nicht leicht, deshalb auch (neben einigen anderen Einfällen) der Klimmzug mit dem "Vorm. Sauer & Sohn" ohne eigentlich neuen Namen, später wurde Fortuna - ein alter "Zweitnick" von S&S - eingraviert.
Insoweit muss ich Brex (aus Post #2) modifizieren: Das alte S&S-Stammwerk in Suhl produzierte weiter Waffen (alle Querflinten und Drillinge, Bühag und Private wie Wolff mal außen vor), halt nur nicht mehr unter dem S&S-Namen.
Weiterhin auffällig an Deiner Flinte ist der eingeschlagene "Spezial Gewehr Laufstahl" mit den 4 Ringen in "olympischer" Anordnung - auch dies soll an die alten Zeiten des Weltruhms erinnern, den S&S durch die Verwendung von Krupp-Laufstählen errang: allerdings war der echte "Original-Gewehr-Laufstahl" von Fried. Krupp Essen außer mit den Bindestrichen mit nur 3 Ringen in olympischer Anordnung versehen - aber die Vertriebler der Mogelpackung unterstellten den Abnehmern kein Detailwissen.
Zur Jagdpraxis:
Suhler Flinten sind in aller Regel sehr eng gebohrt, 1/4 & voll bis voll & voll sind durchaus gängig. Insofern reichen diese Flinten mit 3mm Stahl (siehe Anlage Post 12) auch für die Jagd an Gewässern - bei den hoch ankommenden Gänsen bleibt halt der Finger gerade.
Den Choke kann man zur groben Orientierung mittels Schublehre einfach ermitteln (genau macht's der Büchsenmacher mit entsprechenden Lehren):
bei 16er Läufen (Dia = 16,8(alt) - 17mm(neu))
wäre 16,0-16,2mm Vollchoke; Halbchoke liegt etwa bei 16,3 - 16,5mm.
Freu Dich über Dein Alteisen mit etwas Geschichte und WMH
Wandersmann
Ich sah Deine Frage erst heute, aber die Corona hat sich ja ordentlich ins Zeug gelegt und Wesentliches gesagt.
Zur Historie:
Suhler Querflinten (wie auch die Drillinge), die unter ETW und "vormals S&S" firmierten, stammen aus dem ehemaligen S&S-Werk in Suhl, welches Anfang der 50er die Namensrechte an S&S-Eckernförde verlor. Der Abschied von diesem weltbekannten Namen fiel den Jungs im Osten nicht leicht, deshalb auch (neben einigen anderen Einfällen) der Klimmzug mit dem "Vorm. Sauer & Sohn" ohne eigentlich neuen Namen, später wurde Fortuna - ein alter "Zweitnick" von S&S - eingraviert.
Insoweit muss ich Brex (aus Post #2) modifizieren: Das alte S&S-Stammwerk in Suhl produzierte weiter Waffen (alle Querflinten und Drillinge, Bühag und Private wie Wolff mal außen vor), halt nur nicht mehr unter dem S&S-Namen.
Weiterhin auffällig an Deiner Flinte ist der eingeschlagene "Spezial Gewehr Laufstahl" mit den 4 Ringen in "olympischer" Anordnung - auch dies soll an die alten Zeiten des Weltruhms erinnern, den S&S durch die Verwendung von Krupp-Laufstählen errang: allerdings war der echte "Original-Gewehr-Laufstahl" von Fried. Krupp Essen außer mit den Bindestrichen mit nur 3 Ringen in olympischer Anordnung versehen - aber die Vertriebler der Mogelpackung unterstellten den Abnehmern kein Detailwissen.
Zur Jagdpraxis:
Suhler Flinten sind in aller Regel sehr eng gebohrt, 1/4 & voll bis voll & voll sind durchaus gängig. Insofern reichen diese Flinten mit 3mm Stahl (siehe Anlage Post 12) auch für die Jagd an Gewässern - bei den hoch ankommenden Gänsen bleibt halt der Finger gerade.
Den Choke kann man zur groben Orientierung mittels Schublehre einfach ermitteln (genau macht's der Büchsenmacher mit entsprechenden Lehren):
bei 16er Läufen (Dia = 16,8(alt) - 17mm(neu))
wäre 16,0-16,2mm Vollchoke; Halbchoke liegt etwa bei 16,3 - 16,5mm.
Freu Dich über Dein Alteisen mit etwas Geschichte und WMH
Wandersmann