Kaufberatung WBK

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Horrido zusammen,

da ich im Dezember einige Taler aus einer Versicherung bekommen werde, möchte ich in Nachtsicht - Technik investieren.
Bis jetzt habe ich mich jedoch noch nicht mit der Technik auseinander gesetzt. Ich durfte jedoch neulich mal durch eine billige Wärmebildkamera (WBK) schauen. Das hat mich dann "angefixt":D
Die verschiedenen Fäden hier verwirren mich mehr, als das sie Fragen beantworten.

Zu meiner jagdlichen Situation:
- Feld- / Waldrevier (Begeher)
- einige Kirrungen, wo es dunkel ist, wie im Kuha...h

Wenn ich ins Feld gehe, habe ich an den meisten Stellen bis ca. 200 Meter Schussfeld, wobei ich persönlich nicht über 100 Meter (Tag) bzw. nach Sicht schießen würde.
An der Kirrung sind meistens viele alte Bäume, die kein Licht durchlassen. Da kann man im Winter (kein Laub) gut was erkennen, jedoch im Frühjahr oder Herbst hast Du keine Chance.
Bin erst gestern wieder frustriert weggegangen. An einer Kirrung zum Nachbarn (bei uns Wald, bei ihm Feld mit Mais) bis ca. 0 Uhr gesessen. Die Hoffnung war, dass doch genügend Licht kommt, um etwas zu sehen. Lt. App ist gestern gegen 20:30 Uhr der Mond aufgegangen. Bei mir war es so Dunkel, das ich die Brüstung der Kanzel fast nicht gesehen habe! Gegen 22 Uhr habe ich ein quieken vernommen gefolgt von Rascheln und danach dem klappern der Pöttchen. Mit dem 8 x 56 habe ich zwar einen Schatten auf ca. 30 Meter gesehen, kann jedoch nicht sagen, ob es ein Reh, eine Sau, ein Dachs oder gar ein Busch war:ROFLMAO:
Auch bis 0 Uhr wurde es nicht viel besser. Als ich dann ins Feld gewechselt bin, habe ich mich erschrocken, wie hell es war.

Da bei uns in Hessen ja nur Nachtsicht-Technik erlaubt ist, möchte ich erst einmal mit einer WBK anfangen. Falls dann irgendwann mal Nachtziel - Technik erlaubt ist, möchte ich aufrüsten.

Für den Anfang also erst einmal eine WBK. Diese sollte max. (!) 4k€ kosten.
Damit, so mein Wunsch, möchte ich dann sehen können, was vor mir ist. Also Reh, Sau usw. und ich möchte bei der Sau auch sehen können, ob es Bache oder Keiler ist. Im besten Fall noch ob die Bache führend ist. Sprich, ob angesoffen oder nicht bzw. ob noch Frösche in der Nähe sind.
Dann gehe ich zwar immer noch frustriert (weil ich durch das ZF nix sehe) von der Kirrung heim, weiß aber, was los ist. Außerdem denke ich, dass ich mit einer WBK auch besser die Sau finde, die ich beschossen habe. Zumindest in der erste halbe Stunde sollte sich der warme Wildkörper noch erkennen lassen. Ich muss also nicht mühevoll mit der Lampe nach dem Wild suchen oder den Kollegen mit dem brauchbaren Hund vom Ansitz holen.
Das ist mir vor zwei Jahren mal passiert. Da habe ich eine Sau beschossen und nicht gefunden. Der Kollege mit dem Hund hat diese dann gefunden. Ich bin mehrmals (!) auf ca. 5 Meter an der Sau vorbei gelaufen. Seit dem nur noch "voll aufs Blatt". Da bleibt die Sau wenigstens am Platz.

Wenn denn Nachtziel - Technik irgendwann mal erlaubt ist, möchte ich dann auch ein entsprechendes Vorsatzgerät oder ähnliches dazu kaufen. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ich mit der WBK am ZF nicht das gleiche Ergebnis bekomme, wie mit einem Nachtsichtgerät. Dann würde ich jedoch einen neuen Faden aufmachen.

So genug gelabert!
Was kaufe ich???
Dual Use, Hersteller, Bezeichnung?
Ist mein Wunschdenken überhaupt Real? Also kann ich mit einer WBK erkennen, was genau da steht? So auf ca. max. 50 Meter.

Ich bin mir bewusst, dass meine Fragen einer Kaliber-Diskussion gleich kommen und hoffe auf das "Schwarm - Wissen":ROFLMAO:

Horrido

RedNose

PS.: Auf der Wildkamera habe ich heute gesehen, das es ein einzelner ÜL-Keiler war. Geschätzt ca. 30 Kg. Dazu waren in der Zeit ca. 5 Stück Rehwild, 3 Dachse und ein Fuchs bei den Pöttchen (ca. 40 Meter von der Kanzel), die ich alle nicht gesehen habe:sick:
 
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Flir Scout TK

600 €. Auf locker 200 m sind Tiere als Tiere (warme Körper) zu erkennen. Zur Detektion der Umgebung gut geeignet.
 
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Auf 50m erkennst du genau was da steht!
Je nach Gerät auch auf 100 oder 200m. Das macht dann den Preisunterschied aus. Natürlich auch die Gesamtreichweite.

Die Technik entwickelt sich schnell. Daher würde ich jetzt keine 4000 ausgeben. Ist in 1 bis 2 Jahren überholt. Um 2000 hast du was ordentliches, was 3-4 Jahre geht. Dann kann man sich wieder anpassen.
 
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Die Flir hat nur eine Bildfrequenz von 9 oder 10Hz, für flüssige Bewegungen braucht es ca. 30Hz.

Ab 1000,- EUR gibt es viel brauchbares, die derzeitigen Top-Geräte liegen so bei 3500,- Aber ich würde, wie bereits geschrieben, nicht über 2000,- gehen. Es kommen mehr und mehr Anbieter auf den Markt, und der Preisverfall ist abzusehen.

Ich selber habe im Wald ein Einsteigermodell, XQ23v. Das reicht mir. Sauen kann ich leidlich ansprechen, Bock und Ricke hingegen ist vom Hochsitz aus (Winkel, Gehörn ist kalt und daher unsichtbar) kaum möglich.
 
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Für 2000€ bekommt man schon die neuen sehr leistungsfähigen Geräte mit mehr als 1000m Detektion und klaren Bildern unterhalb der 200m haben.
Für eigene Verhältnisse muss man bedenken welche Objektivgröße. die 35er sind sehr gute Allrounder.
An der nahen Kirrung mag mancher aber lieber mehr Sehfeld. Dann muss man runter zu den 28ern.
Ein Frage persönlicher Vorlieben.
Am Besten ist immer vor Ort anzuschauen.

Flir Scout TK oder Leupold Tracker kann man nicht anraten.
 
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Gehörn ist kalt und daher unsichtbar
Es ist nicht "kalt" - nur kälter.
Jeder der mal eine "Outdoor-Uhr" mit eingebautem Thermometer hatte weiß: Alles was man am Körper trägt wird mit angewärmt. Und Gehörn schwebt ja auch nicht verbindungslos über seinem Träger.
Ich musste schon vor über 20 Jahren Wärmekameras nutzen die das Gehörn zeigen konnten. Jedes zivile Modell der Neuzeit das das nicht hinkriegt ist IMHO keine Empfehlung für einen jagdlichen Einsatz. Dann lieber noch warten bis es (bezahlbare) Modelle gibt die das können.
 
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Aber den Rothirsch spreche ich des nächtens auch gern richtig an.
Das hat nichts mit erlegen zu tun.
Ich hab noch schöne Bilder von Kronenhirschen auf der WBK.
Das Geweih ist sehr gut zu erkennen.

Kurzum, um zu erkennen, was im Revier so los ist.
Da schau ich auch nachts nach Bock und Ricke.
 
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Warum sollte ich nachts Bock von Ricke unterscheiden wollen???
Es soll Jäger geben, die gern wissen was sie in ihrem Revier haben. Manche setzen dafür sogar eigene Wildkameras ein.
Warum sollte man eine Wildkamera haben wenn man zum Zeitpunkt der Aufnahme gar nicht da ist um etwas zu erlegen? :unsure:
 
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Warum sollte ich nachts Bock von Ricke unterscheiden wollen???

Jetzt mach bitte aus einem Erfahrungsbericht keine Waidgerechtigkeitsdiskussion.

Rehe kommen auch nachts auf die gleichen Wiesen wie Sauen, daher habe ich halt diese Erfahrung gemacht. Und leider habe ich bisher keine waidgerechten Wolpertinger in der WBK gesehen.
 
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Vom Flir scout tk kann ich aus meiner Erfahrung nur abraten. Habe es mir selbst vor ca. 2 Jahren gekauft weil es so Billig war. Der Akku hält nicht besonders lange. Nach ca 3 Wochen hat sich der Akku !ohne Benutzung! selbst entladen. Wild erkenne ich hauptsächlich über das Bewegungsmuster. Ein Hase hat auf 150m gefühlt nur 4 Pixel. Wenn dir das reicht kannst du es dir kaufen.

Wmh DMax
 
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Immer wieder schön zu lesen, dass Leute, die keine Ahnung haben zu etwas raten oder abraten....

Man kann sehr wohl Gehörne mit einer WBK erkennen, hier spielt aber die Kamera und die Entfernung, sowie die Einstellungen eine Rolle. Im Sommer, wenn die Bäume früh morgens oder Abends quasi „brennen“, weil sie viel Wärme abgeben, ist halt alles etwas schwerer.

Man sollte in der Preisklasse ab 1800 Euro anfangen. 4000et Modelle, müssen es nicht sein. Eine Pulsar Accolate hat vor und auch Nachteile, die Keiler Modelle und Ihre Chinesischen Verwandten sind ok. Helion Modelle von Pulsar, muss man halt drauf warten können oder einen Händler mit Lagerware finden.

3 Fach opt. Zoom, ist als Allrounder völlig ausreichend, bei kleineren Vergrößerungen die höheren Modelle mit besseren Sensoren wählen hilft, kostet aber mehr.

Aber dran denken, es könnte bis Jahresende eine Änderung geben und die Vorsatzgeräte könnten interessant werden. Vielleicht ein Dual-Use Wärmebildgerät kaufen!?
 
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Das WaffG sieht im Entwurf eine Freigabe für Jäger vor.
Einige BL (Brandenburg, Sachsen) haben jagdrechtlich bereits entsprechende Regelungen.
Da es verschiedene Lösungsansätze gibt, ist es nicht schlecht, sich über ein passendes Konzept Gedanken zu machen.
Die Einen lösen das bspw. über WBG Beobachtungsgerät (Spotter) allein. DIe anderen kombinieren dies mit einem Nachtsichtaufsatz. Eine weitere Möglichkeit ist es ein Dual USe WBG zu nutzen. Das bietet neben dem beobachten (spotten) auch die Möglichkeit des Vorsatzes (Shooter).
Alles hat sein Für und wider.
 
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Ah, danke. Hab mich damit nicht beschäftigt, da ja noch ein ungelegtes Ei.
Dann ist der Einwand natürlich sehr berechtigt. (y)
 

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