[Hessen] Keine Jagd mehr auf den Feldhasen

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15 Mrz 2005
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Prima, da haben wir ja alles zusammen:

1. Anderen Jägern die Fähigkeit absprechen

Die Jäger, über die wir da reden nehmen doch nicht mal für sich in Anspruch, Interesse am Niederwild zu haben oder etwas dafür leisten zu wollen.

Die sind ausnahmslos, abgesehen von ein paar alimentierten Mitläufern, ökonomischen Zielsetzungen verpflichtet (was grundsätzlich ok ist, wenn man es denn so offen kommuniziert) und in diesem Kontext nicht hilfreich.

2. Anderen Sichtweisen und Organisationen jegliche Berechtigung absprechen

Ja, manchmal ist 'klare Kante' durchaus hilfreich und macht deutlich, wo man steht und durchaus auch, wo die anderen stehen.

3. Auf keinen Fall zum Erreichen von Zielen mit anderen zusammenarbeiten (insbesondere nicht mit denen, deren Hilfe man noch gebrauchen kann)

Spitzenbeitrag.

Ich kann tatsächlich nicht ansatzweise erkennen, wo und wie die genannten Organisationen bis dato hilfreich gewesen wären oder wo und wie sie zukünftig hilfreich sein könnten.

Es ist aber sicher hipp und modern, alles zu relativieren und den Gegnern der eigenen Interessen irgendwas positives abgewinnen zu wollen. Es ist für mich wiederholt ein Fall von Gesinnungsethik und Verbalklamauk auf den ich ausgesprochen gut verzichten kann. Sobald einer aus der Gruppierung mit einer verifizierbaren Leistung/ Verbesserung an die Sonne tritt, kann man auf Augenhöhe diskutieren.


grosso
 
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Oh Mann, ich hatte jetzt einige Sitzungen wo irgendwelche Verbände vertreten waren und kenne die Liga „otterjoe“ und deren blabla in und auswendig. Wenn Vertreter der Jagdgenossen und Eigenjagdbesitzer schon gelangweilt abwinken, wenn Verteter dieser Liga ihre monotonen Phrasen runterrattern, dann sagt das schon sehr viel. Ich kann dieses Blabla von diesen Nichtskönnern (sorry) nicht mehr für ernstnehmen.
Und viele andere auch nicht.
 
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Eigentlich ist das Vorgehen des verantwortlichen Ministerium eine bodenlose Unverschämtheit, und zwar in jeder Hinsicht!
Da liefern die Jäger (auch wir in unserem Revier "monitoren", oder besser gesagt zählen unsere Hasen seit Jahren 2 - mal im Jahr) belastbare Daten, die auch durch den AK Wildbiologie der JLU Gießen betreut und ausgewertet werden und für alle frei zugänglich sind!
Und dann kommt wider jeglichem faktischen Wissens dieser Affront aus dem Ministerium!
Allein schon die Art und Weise den Passus zur angestrebten Nichtbejagung Hasen und Rebhühnern eine komplette Woche nach dem Eingang des ersten Entwurfes zur Hessischen Jagdverordnung (HJagdV) im Rahmen der Verbändeanhörung später einfach lapidar nachzureichen, ist an Dilletantismus und Provokation nicht mehr zu überbieten!
Ich denke, dies ist eine triviale Kriegserklärung und Provokation von Seiten des HMKLV, anders ausgedrückt eine Retourkutsche für die schallende Ohrfeige , die das grüne Ministerium mit der ganzjährigen Freigabe der Jungfüchse und juvenilen Waschbären und Marderhunden 2020 verpasst bekommen hat!
Ich bin seit 39 Jahren sehr aktiver Jäger und war noch nie in einem Verband, da ich sowohl mit den Öko-Jägern als auch den Traditionalisten der Jagdvereinenichts noch nie etwas anfangen konnte und auch immer noch nicht kann (beide eher ablehne).
Da aber mit dieser Aktion die Richtung der hiesigen grünen Politik in Hessen sehr deutlich wird, werde ich wohl in den LJV eintreten, deren Lobbyarbeit unterstützen und mich im Rahmen meiner Möglichkeiten gegen diese Willkür seitens des hiesigen Ministeriums engagieren!
Mein Landtagsabgeordneter hat schon Post von mir, ich werde mich persönlich auch auf der politischen Ebene durch Thematisierung in anderen relevanten Verbänden einbringen!
Es wird höchste Zeit, sich massiv mit allen verfügbaren legalen Mitteln gegen dies Politik zu wehren!

Für alle in Hessen tätigen Jäger, hier der Musterbrief zum Entwurf der hessischen Jagdverordnung 2022, den man möglichst schnell an seinen Landtagsabgeordneten/in auf die Reise schicken sollte!
Brief ist versendet und an alle mein Bekannte weitergeleitet.
 
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18 Okt 2016
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Die Jäger, über die wir da reden nehmen doch nicht mal für sich in Anspruch, Interesse am Niederwild zu haben oder etwas dafür leisten zu wollen.

Die sind ausnahmslos, abgesehen von ein paar alimentierten Mitläufern, ökonomischen Zielsetzungen verpflichtet (was grundsätzlich ok ist, wenn man es denn so offen kommuniziert) und in diesem Kontext nicht hilfreich.



Ja, manchmal ist 'klare Kante' durchaus hilfreich und macht deutlich, wo man steht und durchaus auch, wo die anderen stehen.



Ich kann tatsächlich nicht ansatzweise erkennen, wo und wie die genannten Organisationen bis dato hilfreich gewesen wären oder wo und wie sie zukünftig hilfreich sein könnten.

Es ist aber sicher hipp und modern, alles zu relativieren und den Gegnern der eigenen Interessen irgendwas positives abgewinnen zu wollen. Es ist für mich wiederholt ein Fall von Gesinnungsethik und Verbalklamauk auf den ich ausgesprochen gut verzichten kann. Sobald einer aus der Gruppierung mit einer verifizierbaren Leistung/ Verbesserung an die Sonne tritt, kann man auf Augenhöhe diskutieren.


grosso



Schade das man nur einen "Daumen hoch" geben kann.
Den Nagel auf den Kopf getroffen.
 
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Man kann es nicht oft genug wiederholen:
Bei uns in der Gegend gibt es eine sehr intensivste Landwirtschaft.
In Bayern haben wir seit Jahren die höchste Dichte an Biogas-Anlagen.

In der Wahrnehmung war bei mir im Revier das Niederwild wie ausgestorben.
2006 hatten wir im Revier gefühlt keine 10 Hasen pro 100 ha.
Dann wurde einiges angepasst, Parameter geändert und 'anders' gejagt.
5 Jahre später und folgende zählten wir kontinuierlich jährlich 40 Hasen pro 100 ha.
Nach 15 Jahren haben wir gesichert 50 Hasen pro 10 ha.

Entsprechend benötigten wir 2021 für die Strecke von 30 Hasen ca. 50 ha.
Yes - wir arbeiten dafür, eine Arbeit die bei ganzjährigem Schutz keiner mehr macht.

Allein der Anblick ist hoch befriedigend - wenn sich auf einer Freifläche (110m x 120 m)
zwischen den Mais-Feldern bei der Brunft bis zu 18 Hasen gleichzeitig zu zählen sind.
Wir leben diese Art der Jagd - subjektiv die einzige Chance, wenn man in unserer
Kulturlandschaft eine attraktiven, gesunden Bestand von Niederwild erhalten will.

Von unserer Art der Jagd profitiert eine breite Tierwelt ...
... von den Eidechsen bis zum Gr.Brachvogel.
Schwer zu verstehen und zu akzeptieren für diese ideologisch geprägte 'Grüne Fraktion'.
Im Umkehrschluss - der Gr.Brachvogel stirbt in unserer heimischen Kulturlandschaft aus,
wenn die Feldhasen ganzjährig unter Schutz gestellt werden.

Bei uns scheint der offizielle Naturschutz langsam zu verstehen, dass die Jagd eine
gewisse Notwendigkeit hat.
Nur dieses offiziell zuzugeben ... da beißt man sich eher wiederholt auf die Zunge.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Kann ich bestätigen, live miterlebt. Auch der Seeadler verschmäht die jungen Häschen nicht.....

WTO
Bei uns werden jedes Jahr 1 bis 2 Seeadler groß.Ich habe noch nicht gesehen das sie Junghasen mitnehmen. Davon haben wir eine ganze Menge. Der Seeadler nimmt manchmal Aas aber zu 99 Prozent fliegt er zum Binnenmeer.
 
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Wir arbeiten sehr viel mit Fallen, Kunstbauten. Trotzdem nimmt Bussard,Möwe, Fischreiher, Storch,Weihe usw was mit. Großes Problem sind sicher die Mäher. Danach haben wieder alle was zu fressen. Beweidung wird immer weniger. Dann bleibt das in einigen Jahren der Besatz weit besser ist als in anderen. Da scheinen Krankheiten eine Rolle zu spielen.
 

ElCaracho

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auch den Reiher sollte man nicht vergessen

Wir haben hier ja extensive teichwirtschaft und massenhaft Reiher. Interessante Beobachtung: die graureiher halten sich fast strikt an die Teiche und nehmen gerne kleinen Fisch und kleingetier, zum Leidwesen der teichwirte.
Die (nicht jagbaren) silberreiher hingegen sind wie der Storch eher auf frisch gemähten wiesen anzutreffen und laufen da im dutzend Streife.
 
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Hier eine Einschränkung der Jagdzeiten, dort eine kleine Beschränkung der jagdbaren Arten,, Schießstände werden mit nicht erfüllbaren Auflagen belegt, dann nochmal ein wenig am Waffenrecht rumgeschraubt und das ganze nennt sich dann scheibchenweise Abschaffung der Jagd.
 
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.... habt Ihr mal durchgerechnet, wie viel Nachwuchs so eine Häsin bringt?
Als Durchschnittswert würde ich mal 7 Stück ansetzen, evtl. sind es 8 Stück.
Dann kommen die restriktiven Einflussfaktoren, wie Landwirtschaft (nimmt einen Satz auf einmal), Wetter, Beutegreifer, Krankheit, .... .
Damit kommen wir zur entscheidenden Größe - wie viele Junge pro Häsin überleben das Jahr.
Primär scheint, können wir nur den Parameter 'Beutegreifer' beeinflussen.
Aus Erfahrung behaupte ich, dass Lebensraumgestaltung oft vergleichbar entscheidend ist.

Die Statistiken habe ich durchkalkuliert, einschließlich des Einfluss vom Geschlechtsverhältnis
der Althasen ... folglich versuchen wir, überwiegend Rammler zu erlegen.
Aber das ist eine andere Thematik - ich will hier kein Thread-Napping anstoßen.
 
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... folglich versuchen wir, überwiegend Rammler zu erlegen...
Da würde ich persönlich an meine Grenzen beim Ansprechen kommen. Geht es da um den Kugelhasen oder um die Treibjagd? Auf welche Merkmale achtet ihr da oder geht ihr nach verhalten? Ich weiß nur, dass von 2 Hasen die irgendwo ein/auswechseln meist der hintere der Rammler ist.
 
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Wenn bei der Treibjagd ein Hase aus dem Lager getreten wird, dann sind das fast immer Häsinnen. Deshalb liegen lassen ....

WTO
Bei uns werden jedes Jahr 1 bis 2 Seeadler groß.Ich habe noch nicht gesehen das sie Junghasen mitnehmen. Davon haben wir eine ganze Menge. Der Seeadler nimmt manchmal Aas aber zu 99 Prozent fliegt er zum Binnenmeer.
Wir haben kein Meer in der Nähe ......
Selbst beobachtet von einem Hochsitz im Revier mit einem Spektiv: Spannhohe Saat, darin ein Hase und daneben der Seeadler und mit jedem Schnabelhieb ein Junghase, das 4x ....
Der adulte Hase blieb sitzen .....

WTO
 

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