Gratuliere. Das ist doch ein hübscher Erfolg.
Dann wäre es doch sinnvoll, wenn Du Deine Emotionen etwas zurückfährst und einfach mal sachlich Deinen Ansatz darlegst. Der TS hat ja nach einem Fachmann gefragt, der ihm einen sinnvollen Rat gibt.
Hab ich doch bereits mehrfach hier im Thread, hast du diesen nicht gelesen?
Woran erkennt man die "richtigen" Aktien?
- Und woran die Falschen?
- Und wann wird gekauft?
Zu 1.: Daran das der Kurs von links unten nach rechts oben verläuft. Je geradliniger je besser.
Gute Unternehmen haben eine Börsenhistorie von min. 20 Jahren, besser 50 oder 100 Jahre
Gute Unternehmen zahlen optimalerweise jährlich eine Dividende aus, richtig gute Unternehmen erhöhen diese Dividende jährlich.
Gute Unternehmen erwirtschaften Jahr für Jahr Gewinne, mindestens im höheren Millionenbereich, besser sind Milliardengewinne.
Zu bevorzugen sind möglichst konjunkturunabhängige Branchen und solche die nicht von technologischer Entwicklung abhängig sind.
Gute Unternehmen sind die Marktführer in ihrer Branche.
Zu 2.: Zum einen mal daran das die obigen Punkte nicht eingehalten werden, zum anderen halte ich grundsätzlich die Finger von neuen Technologien, neuen Märkten oder "Geheimtips".
Firmen deren Kunden fast nur Regierungen sind z.B. sind auch sehr risikoreich, z.B. der Rüstungssektor, auch dort investiere ich nicht. In Deutschland gehören da aber z.B. auch die Energieversorger dazu, das musste ich mit E-ON lernen. Auch sollte man die Finger von Unternehmen lassen die keine Gewinne erwirtschaften, oder noch schlimmer deren Unternehmensstrategie gar nicht auf Gewinnerzielung ausgelegt ist. Anfang der 2000er ist wegen solchen Papieren die Dot.Com Blase geplatzt.
Dadurch entgehen mit zwar systematisch Aktien wie Apple, Google oder Tesla, andererseits sind mit diesen Aktien 100 andere gestartet die heute Pleite sind. Welche die Guten sind weiss man erst wenns zu spät ist und man nichtmehr investieren sollte. Viele erzählen davon wie sie mit solchen Aktien riesige Gewinne erzielt haben, meist dann aber nicht mit welchen Aktien sie zeitgleich Schiffbruch erlitten haben, davon sollte man sich nicht verrückt machen lassen.
Generell scheue ich Risiken und beovrzuge die Unternehmen die Jahr für Jahr Gewinn machen.
Zu 3.: Immer. Die Kurse gehen (abgesehen von kleineren Schwankungen) 90% der Zeit nach oben.
Wer auf einen guten Kaufzeitpunkt wartet verschenkt Gewinne, denn heute ist in der Kurs in den meisten Fällen niedriger als in einem Monat.
Theoretisch optimal wäre nach einem "Crash" zum Zeitpunkt der Talsohle zu kaufen. Nur weiss man nicht wann so einer kommt, meist dauert es sehr lange da eine Kurskorrektur nur alle 7-10 Jahre kommt. Realistisch hat kaum einer die Nerven die Aktien zu kaufen wenn die Nachrichten voll von Weltuntergangsmeldungen sind. Sonst gäbe es ja auch keine Kurskorrektur, ist Teil des Bereichs "Börsenpsychologie".
Und niemand kann einschätzen wann diese Talsohle erreicht ist.
Laut TS enthält das Depot folgende Aktien, die sich schlecht entwickelt hatten:
- Commerzbank
- Deutsche Bank
- E.ON
- K+S
- Siemens
Woran hast Du schon vor 20 Jahren erkannt, daß diese Unternehmen mal künftig problematisch sein werden?
Ich bin zugegebenermaßen neugierig und ehrlich gespannt auf das Rezept und ich glaube, da bin ich nicht alleine.
WH
Tarolla
Vorweg muss ich sagen das ich mir keine dieser Aktien vor 20 Jahren angesehen habe.
Empfohlen hätte ich damals nur E-ON, heute bin ich dahingehend schlauer.
Banken die im Investmentbanking aktiv sind sind extrem risikoreich, das ist lange bekannt.
Nicht ohne Grund gibt es Trennbankensysteme die Geschäftsbanken das Investmentbanking verbieten.
In den USA wurde 1999 das Trennbankensystem aufgehoben, man könnte argumentieren dass dies ein Vorbote der Bankenkrise war.
In Deutschland gibts quasi nur sogenannte Universalbanken die auch in sehr risikoreichen Bereichen tätig sind.
Dazu zählen auch die Commerzbank und die Deutsche Bank.
Wenn ich in eine Bank invesieren wollte dann eher in sowas wie die Bank of nova scotia.
Die E-ON Aktie hatte ich selbst, damit hab ich viel Geld verloren.
Die hatten bis 2011 quasi die Lizenz zum Geld drucken und wurden durch die politische Entscheidung Merkels übernacht in den Ruin getrieben.
Ich habe daraus gelernt mich auch politisch überregulierten Marktbereich fern zu halten.
Politik ist unberechenbar und damit ein hohes Risiko.
K+S sowie Siemens sehe ich nicht als problematisch an, sind aber auch keine Top Performer.
Zurückblickend auf die letzten 20 Jahre wären diese beiden Aktien aber bombig gewesen.
Man muss in den Charts beachten dass Siemens 2001 einen Aktiensplit von 2:3 und K+S 2008 einen Aktiensplit von 1:4 durchgeführt haben.
Siemens Aktien hatte ich selbst mal, die bekam ich aber günstig über das Mitarbeiterprogramm, ich war dort eine Zeit lang beschäftigt ;-)
Nicht jede Aktie die man erwischt ist gut, manche sind sogar Totalausfälle bzw. man verliert einen Teil seines Geldes.
Genau deswegen diversifiziert man ja auch.
Zum Ausgleich der E-ON Aktie, bei der ich 75% Verlust einstecken musste, hab ich im Zeitraum 2008-2015 aber z.B. mit Fresenius und Qiagen 120-130% Gewinn erwirtschaftet mit Hannover Rueck 196% und mit Siemens 88%. Gerechnet ohne Dividenden und ohne den Siemens Vorzugspreis den ich durch das Mitarbeiterprogramm bekam (und die 11 geschenkten Osram Aktien). Mit Dividene wäre es nochmal mehr.
Grüße
Alexander