Kill for Cash und anderes (abgetrennt von Seeben Arjes)

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...Kill für cash wird in vielen Gegenden das Überleben der Jagd und der Wildbestände sichern, ...

Das ist fast die gleiche Geschichte wie beim "shitstorm" über Melissa Bachmann oder jede andere extrem teu're Großwildjagd. Im Grunde geht das Jagen gar nicht anders, auch bei uns hier, wenn man nicht gerade Eigenjagdbesitzer oder angestellter Jäger ist, denn auch eine Revierpacht ist nur kill 4 cash.

Es ist legitim, es wird nachgefragt und es bringt viel Geld, das (auch) dringend für wertvolle Projekte benötigt wird, ABER: es ist nicht sympathisch!

Wenn es dem Jäger wichtig ist, akzeptiert oder sogar gemocht zu werden, ist es imho ein schlechter Weg und er wird sicher um so schlechter vom Publikum aufgefasst, je seltener, exotischer oder teu'rer das erlegte Wild ist und je schlechter man seinen Abschuss mit überzeugenden Gründen erklären kann.
 
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AW: Seeben Arjes: Dünne Pille - Dicker Hirsch

Das ist fast die gleiche Geschichte wie beim "shitstorm" über Melissa Bachmann oder jede andere extrem teu're Großwildjagd. Im Grunde geht das Jagen gar nicht anders, auch bei uns hier, wenn man nicht gerade Eigenjagdbesitzer oder angestellter Jäger ist, denn auch eine Revierpacht ist nur kill 4 cash.

Es ist legitim, es wird nachgefragt und es bringt viel Geld, das (auch) dringend für wertvolle Projekte benötigt wird, ABER: es ist nicht sympathisch!

Wenn es dem Jäger wichtig ist, akzeptiert oder sogar gemocht zu werden, ist es imho ein schlechter Weg und er wird sicher um so schlechter vom Publikum aufgefasst, je seltener, exotischer oder teu'rer das erlegte Wild ist und je schlechter man seinen Abschuss mit überzeugenden Gründen erklären kann.

Dann lass mal hören.
Na ja - mit dem Abschuss eines südafrikanischen Löwen lässt sich schon mal der deutsche Wald nicht retten.
 
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AW: Seeben Arjes: Dünne Pille - Dicker Hirsch

Meß dich mal lieber nicht mit dem Loriot,
der kann sich auch nicht mehr wehren.

Aber - wenn du schon schreibst:
.....und je schlechter man seinen Abschuss mit überzeugenden Gründen erklären kann.",

dann ist dein Zitat als Antwort schon recht dünn, oder sind deine Gründe so überzeugend, dass sie von anderen nicht übernehmbar sind
oder zu anderen nicht passen.:what:
 
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AW: Seeben Arjes: Dünne Pille - Dicker Hirsch

....wenn du schon schreibst:
.....und je schlechter man seinen Abschuss mit überzeugenden Gründen erklären kann.",


Gute Gründe für die Jagd, die auch ein Fernsehjournalist oder "Lieschen Müller" nachvollziehen können sollten, sind in erster Linie Nutzung von Fleisch/Fell und Wildschadenabwehr.

Ggf. auch Prädatorenkontrolle, Seuchenprävention oder Ökosystemmanagement, falls es dafür eine Indikation gibt.

Reines Jagdvergnügen oder das Sammeln von Trophäen als "vernünftiger" Grund zum Jagen (i. S. Nutzung einer jagdbaren Tierart) mag das Jagdgesetz aktuell noch hergeben, es ist aber "unsympathisch", nur dafür ein Tier zu töten und dürfte imho in Zukunft schwer zu verteidigen sein.
 
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AW: Seeben Arjes: Dünne Pille - Dicker Hirsch

Gute Gründe für die Jagd, die auch ein Fernsehjournalist oder "Lieschen Müller" nachvollziehen können sollten, sind in erster Linie Nutzung von Fleisch/Fell und Wildschadenabwehr.

Ggf. auch Prädatorenkontrolle, Seuchenprävention oder Ökosystemmanagement, falls es dafür eine Indikation gibt.

Reines Jagdvergnügen oder das Sammeln von Trophäen als "vernünftiger" Grund zum Jagen (i. S. Nutzung einer jagdbaren Tierart) mag das Jagdgesetz aktuell noch hergeben, es ist aber "unsympathisch", nur dafür ein Tier zu töten und dürfte imho in Zukunft schwer zu verteidigen sein.
Nutzung von Fleisch/Fell und Wildschadenabwehr, Prädatorenkontrolle, Seuchenprävention oder Ökosystemmanagement...

Das sind alles Aufgaben, für die in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft normalerweise Menschen bezahlt werden.
Jobs also. Arbeitgeber wäre demnach eigentlich der Grundbesitzer im Rahmen seiner Hegepflicht.

Wir Jäger bezahlen dafür aber (noch) viel Geld, weil es eben Teil unseres ganzheitlichen Verständnisses von Jagdvergnügen ist.

Das Jagd eben doch mehr als nur reines Beutemachen ist, gilt es verständlich an die Öffentlichkeit zu transportieren.

Ich sehe den DJV da auf einem recht guten Weg.

basti
 
A

anonym

Guest
AW: Seeben Arjes: Dünne Pille - Dicker Hirsch

... ich sehe hierzu vom DJV ... nichts.
 
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AW: Seeben Arjes: Dünne Pille - Dicker Hirsch

....Wir Jäger bezahlen dafür aber (noch) viel Geld, weil es eben Teil unseres ganzheitlichen Verständnisses von Jagdvergnügen ist....

Ja, das haben wir uns selbst durch interne Konkurrenz eingebrockt. Es wird ja niemand gezwungen, hohe Pachtsummen zu zahlen.

Sollte es eines Tages tatsächlich mal keine Interessenten mehr für wildschadensgeplagte Feldreviere geben, garantiere ich Dir, würden die Jagdgenossen um Jäger "betteln", notfalls auch zum Nulltarif oder sogar gegen irgend eine Form der Honorierung, denn ein fleißiger Jäger würde ihnen ja nicht nur den selbst zu berappenden Schadensausgleich verringern, er würde mit mehr Wildpreteinnahmen in Eigenregie auch noch was in die Jagdkasse klingeln lassen. Und dann böte die Jagd in dieser Form deutlich weniger Angriffsfläche! (ist natürlich für Jäger in reinen Niederwildrevieren keine Alternative)
 
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AW: Seeben Arjes: Dünne Pille - Dicker Hirsch

Sollte es eines Tages tatsächlich mal keine Interessenten mehr für wildschadensgeplagte Feldreviere geben, garantiere ich Dir, würden die Jagdgenossen um Jäger "betteln", notfalls auch zum Nulltarif oder sogar gegen irgend eine Form der Honorierung, ...

...und dann werden aus uns blöden Hobbyjägern über Nacht hochprofessionelle Nebenberufsjäger und alles ist gut.

:lol:

basti
 
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AW: Seeben Arjes: Dünne Pille - Dicker Hirsch

...und dann werden aus uns blöden Hobbyjägern über Nacht hochprofessionelle Nebenberufsjäger und alles ist gut.

:lol:

basti

Hobbyjäger sind nicht zwangsläufig blöd und werden zwar leider auch nicht über Nacht um ein Veilfaches leistungsfähiger, aber wenn sie von ihren Mitbürgern eher als erwünschte Partner der Landbewirtschafter wahrgenommen werden, die einen wertvollen Beitrag leisten, statt unter dem Generalverdacht der reinen Beutelust Unsummen für die Erlegung von Tieren auszugeben, deren Tod für Unbeteiligte wenig sinnvoll erscheint, dann fände ich das schon mal einen Quantensprung auf dem Weg zu einer zukunftsorientierten Jagd. ;-)
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
AW: Seeben Arjes: Dünne Pille - Dicker Hirsch

Ja, das haben wir uns selbst durch interne Konkurrenz eingebrockt. Es wird ja niemand gezwungen, hohe Pachtsummen zu zahlen.

Sollte es eines Tages tatsächlich mal keine Interessenten mehr für wildschadensgeplagte Feldreviere geben, garantiere ich Dir, würden die Jagdgenossen um Jäger "betteln", notfalls auch zum Nulltarif oder sogar gegen irgend eine Form der Honorierung, denn ein fleißiger Jäger würde ihnen ja nicht nur den selbst zu berappenden Schadensausgleich verringern, er würde mit mehr Wildpreteinnahmen in Eigenregie auch noch was in die Jagdkasse klingeln lassen. Und dann böte die Jagd in dieser Form deutlich weniger Angriffsfläche! (ist natürlich für Jäger in reinen Niederwildrevieren keine Alternative)

Das ist genau der Punkt, warum es sich heute überhaupt noch Institutionen wie der BUND, NABU etc. erlauben können so über die Jagd herzuziehen. Wenn die Bauernverbände und Waldbesitzervereinigung mal schnell kapieren würden, was Ihnen bei weiterer Kastration der Jagd blühen könnte, wer da weit mehr Dampf auf dem Kessel als es sich ein DJV auch nur in seinen kühnsten feuchten Träumen ausmalen könnte.

Denn wenn sie "um Jäger Betteln müssen" ist es meiner Meinung nach für sie viel viel zu spät.

Hier müssten die Verbände meiner Meinung nach den Schulterschluss suchen und gemeinsam für die Sache bzw. gegen die ganzen Hirngespinnste eintreten. Also wenn bei uns auf dem Land einer seine Flächen raus nimmt und dadurch eine Wildschadensproblematik entsteht, könnte ich mir sehr gut vorstellen was passiert...
 
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Moin!

Im Prinzip ist das richtig, aber wenn die Land- und Waldbewirtschafter um Jäger betteln müssen, dann wird der Jäger schnell zum Wildschaden verringernden Kammerjäger abgewertet, so wie in dem NABU-Papier ... :unbelievable:

Viele Grüße

Joe
 
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AW: Seeben Arjes: Dünne Pille - Dicker Hirsch

Hobbyjäger sind nicht zwangsläufig blöd und werden zwar leider auch nicht über Nacht um ein Veilfaches leistungsfähiger, aber wenn sie von ihren Mitbürgern eher als erwünschte Partner der Landbewirtschafter wahrgenommen werden, die einen wertvollen Beitrag leisten, statt unter dem Generalverdacht der reinen Beutelust Unsummen für die Erlegung von Tieren auszugeben, deren Tod für Unbeteiligte wenig sinnvoll erscheint, dann fände ich das schon mal einen Quantensprung auf dem Weg zu einer zukunftsorientierten Jagd. ;-)
Das ist doch der Kern der Sache. Wie möchte sich die Jägerschaft denn ggü. Unbeteiligten positionieren?? Hierüber herrscht leider überhaupt kein Konsens.

Einerseits möchte man als Naturschutzverband möglichst modern wirken, dem Zeitgeist entsprechen und Everybody´s Darling sein. Andererseits widerstrebt der Gedanke sich vor Unbeteiligten ständig rechtfertigen zu sollen nicht nur mir gelegentlich.
 

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