Kirren mit Apfeltrester-Wo erlaubt?

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AW: Re: Kirren mit Apfeltrester-Wo erlaubt?

Bis jetzt haben wir erfahren:

In Bayern und Baden-Württemberg ist das Erlegen von Rehwild an der Apfeltrester-Kirrung erlaubt. Vom Rehwild wird die Kirrung eigentlich nur bei geschlossener Schneedecke - in höheren Lagen so ab Dezember - angenommen und die Kirrung ist vorwiegend im Waldrevier erforderlich, um das Abschussoll überhaupt zu erfüllen .


Kann sich vielleicht auch noch mal ein Waidgenosse aus dem Norden und dem Osten Deutschlands äussern ?

Gibts dort auch Schnee ? Gibts dort vielleicht auch reine Waldreviere, in denen die Jagd auf Geissen und Kitze im Sept., Okt. und Nov. noch nicht den nötigen und vorgeschriebenen Erfolg gebracht hat ?
Gibts im Norden und Osten Deutschlands rechtliche Beschränkungen zur Rehwild-Kirrung ?

D.

In Schleswig-Holstein ist die Lage wie folgt:

Generelles Fütterungsverbot von Schalenwild. (Ausnahme: gelegentliches Anlocken mit geringen Futtermengen zum zweck der Bejagung von Schwarzwild gilt nicht als Fütterung)

Die Jagdbehörde kann in der "Notzeit", zum Beispiel in einem strengen Winter mit Nahrungsmangel, Ausnahmen zulassen.
Dann darf auch Schalenwild gefüttert werden, allerdings nicht mit proteinhaltigen Erzeugnissen und Fetten aus Gewebe warmblütiger Landtiere und von Fischen sowie Mischfuttermitteln, die diese Einzelfuttermittel enthalten.
Ist die Notzeit ausgerufen worden, Schalenwild darf gefüttert werden, ist es verboten Schalenwild im Umkreis von 200m von Fütterungen zu erlegen.

Ja, hier oben gibt es auch Schnee. Eigentlich jeden Winter, mal weniger, mal mehr, mal bleibt er kurz liegen, mal länger.

Ich jage in einem nahezu reinem Waldrevier, letztes Jahr haben die Nachbarn den Abschuss von Rehwild realtiv stark erhöht und früh den Abschussplan erfüllt, wodurch "der nötige und vorgeschriebene Erfolg" schwer zu erfüllen war.
Allerdings gingen meine Gedanken nicht in Richtung Kirrung oder Ähnliches, sondern eher in Richtung Minderung des Jagddrucks.
 

Fex

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Ist ja kein Problem, wenn Ihr es anders nicht schafft Reh- und Rotwild zu erlegen...

Für mich zeugt das einfach nur von jagdlicher Unfähigkeit/Faulheit.:thumbdown:

Eine solche Kritik, ohne das Revier und die näheren Umstände zu kennen, würde ein jagdlich fähiger Jäger niemals äussern ;-)
 
A

anonym

Guest
Derartige Kritik ist - wie üblich - immer nur der Ausdruck davon dass man es selbst anders macht. Und natürlich selber der Nabel der Welt ist. Wer auch sonst? :roll::lol:

Meine bescheidene Meinung: Im Waldrevier, wo ja auch das meiste Geschrei um Verbiss und Schälschäden gemacht wird, hat das Sinn.
Und wer sich noch die Mühe macht und Wild auch ansprechen möchte (scheint eh eine auf dem ÖJV-Religionsaltar langsam geopferte Kunst zu werden), der wird es zu schätzen wissen wenn das Wild einen Grund hat eine Weile an einem Punkt, bei dem Kugelfang etc passen, zu verweilen.. ;-)

Ist schon eine seltsame Welt in der der hingeworfene Gesellschaftsjagd-Schuß immer mehr zum tierschutzgerechten Mittel hochstilisiert wird und über den ruhig gezielten Schuß nach gewissenhaftem Ansprechen hergezogen wird.
 
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Eine solche Kritik, ohne das Revier und die näheren Umstände zu kennen, würde ein jagdlich fähiger Jäger niemals äussern ;-)

Im normalen Fall gebe ich Dir da Recht, dass ein Berufsjäger (jemand der ja wirklich sich mit dem Revier beschäftigen kann und muss) solche Mittel anwenden muss erklärt sich mir nicht.
 
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Derartige Kritik ist - wie üblich - immer nur der Ausdruck davon dass man es selbst anders macht. Und natürlich selber der Nabel der Welt ist. Wer auch sonst? :roll::lol:

Meine bescheidene Meinung: Im Waldrevier, wo ja auch das meiste Geschrei um Verbiss und Schälschäden gemacht wird, hat das Sinn.
Und wer sich noch die Mühe macht und Wild auch ansprechen möchte (scheint eh eine auf dem ÖJV-Religionsaltar langsam geopferte Kunst zu werden), der wird es zu schätzen wissen wenn das Wild einen Grund hat eine Weile an einem Punkt, bei dem Kugelfang etc passen, zu verweilen.. ;-)

Ist schon eine seltsame Welt in der der hingeworfene Gesellschaftsjagd-Schuß immer mehr zum tierschutzgerechten Mittel hochstilisiert wird und über den ruhig gezielten Schuß nach gewissenhaftem Ansprechen hergezogen wird.

Ich habe deswegen dick und Fett geschrieben, dass es meine Meinung ist, und ich zwinge die niemandem auf.

Dieses "Im Waldrevier" ist eine oft gemachte Aussage, ich bejage eine reine Waldjagd mit 70-80% reiner Dickungsfläche und habe noch nicht ein Reh an einer Fütterung erlegen müssen.
Im Jahr liegt der Abschuss bei 30-40 Stücken.

Interessanter Weise liegt der Verbiss absolut im Rahmen, man muss halt in Richtung Wildäckern, Verbissgehölzen etc. etwas tuen.

Dass man ohne einen Futterhaufen nicht ansprechen kann lasse ich mal dahingestellt.

Den Jahresabschuss erfülle ich auch ohne eine Drückjagd, da mache ich mir keine Sorgen. Meistens werden die örtlichen Jungjäger ohne Jagdgelegenheit zu einem Gemeinsamen Ansitz eingeladen.
_____________________

Was ich sagen will ist, dass man sich auch in einer Waldjagd mit der thematik beschäftigen muss und das Wild auch anders bejagen kann als mit einem Haufen Trester (der allerdings die bequemste Möglichkeit darstellt).


Jeder soll das machen wie er/sie es für richtig hält.
 

Fex

Moderator
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Im normalen Fall gebe ich Dir da Recht, dass ein Berufsjäger (jemand der ja wirklich sich mit dem Revier beschäftigen kann und muss) solche Mittel anwenden muss erklärt sich mir nicht.

Ob Berufsjäger oder nicht spielt dabei doch keine Rolle. Selbst wenn der sich Tag und Nacht ums Revier kümmert, gibt es einfach Umstände, die solche Massnahmen erfordern.

Wir haben hier ein stadtnahes Revier mit hohem Freizeitdruck. Das Wild bleibt also tags in den Einständen und äst dann auch dort, ergo ist der Verbiss in den Verjüngungen hoch und der Forst drängt auf höhere Abschusszahlen. Letztlich hängt das aber nicht an der Zahl der Rehe - verhindert würde der Verbiss nur durch Totalabschuss oder wenn die Rehe ihren Einstand zum Äsen verlassen würden.

Wir haben diese Umstände durch intensive Nutzung von Wildkameras in den letzten beiden Jahren nachweisen können. Durch das Abschaffen der Abschusspläne haben wir nun etwas Luft und können uns ein langfristiges Konzept überlegen - dabei wird natürlich auch die Kirrung eine große Rolle spielen, um das Wild gezielt an den Rand der Einstände zu locken, wo es dann sicher erlegt werden kann.

So was macht übrigens wesentlich mehr Arbeit als pirschen und ansitzen.
 
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...
Wir haben hier ein stadtnahes Revier mit hohem Freizeitdruck. Das Wild bleibt also tags in den Einständen und äst dann auch dort, ergo ist der Verbiss in den Verjüngungen hoch und der Forst drängt auf höhere Abschusszahlen. Letztlich hängt das aber nicht an der Zahl der Rehe - verhindert würde der Verbiss nur durch Totalabschuss oder wenn die Rehe ihren Einstand zum Äsen verlassen würden.
...

So was macht übrigens wesentlich mehr Arbeit als pirschen und ansitzen.

Mein Revier ist auch ein Naherholungsgebiet mit zig ausgewiesenen Wanderwegen, Reitwegen, etc.

Klar ist das mehr Arbeit als "pirschen und ansitzen", es ist halt "füttern,pirschen und ansitzen".

Das bestreite ich auch nicht, aber den Teil den ich als "mehr Arbeit" bezeichne, nämlich Wildäcker, alternative Verbissgehölze, etc. hast Du glaube ich überlesen.

Das ist nämlich der Punkt wo deutlich mehr Arbeit entsteht, als einen Haufen Trester "anzulegen".


Wie gesagt es soll jeder seine Art der Bejagung selbst wählen.
 
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Ob Berufsjäger oder nicht spielt dabei doch keine Rolle. Selbst wenn der sich Tag und Nacht ums Revier kümmert, gibt es einfach Umstände, die solche Massnahmen erfordern....

Sei mir net bös. Im Leben zählen halt oft Fakten und letzendlich nur die.
Wenn es in 14 Bundesländern möglich ist den Abschuß von Rehwild ohne Trester hinzubekommen dann schafft ihr im Süden das auch.

Und das Argument mit unterschiedliche Lebensräume zieht auch nicht die Jäger in der thüringischen und in der hessischen Rhön schaffens ohne Trester und über die Reviergrenze weg in Unterfranken solls ohne nicht gehen ?

Ich gönne euch den Trester und weiß er erleichtert die Sache ungemein aber es geht auch ohne wie eben mehrheitlich bewiesen wird.
 

Fex

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Sei mir net bös. Im Leben zählen halt oft Fakten und letzendlich nur die.
Wenn es in 14 Bundesländern möglich ist den Abschuß von Rehwild ohne Trester hinzubekommen dann schafft ihr im Süden das auch.

Und das Argument mit unterschiedliche Lebensräume zieht auch nicht die Jäger in der thüringischen und in der hessischen Rhön schaffens ohne Trester und über die Reviergrenze weg in Unterfranken solls ohne nicht gehen ?

Ich gönne euch den Trester und weiß er erleichtert die Sache ungemein aber es geht auch ohne wie eben mehrheitlich bewiesen wird.

Es liegt nicht am Bundesland, sondern an der Struktur des Reviers.
 
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Es liegt nicht ... an der Struktur des Reviers.

Ich denke dazu ist noch wichtig, dass man nicht nur die Strucktu betrachtet sondern auch die Möglichkeiten die sich als Alternative zum Tresterhaufen umsetzen lassen.

Wenn wirklich keine Möglichkeit besteht einen Wildacker, Verbissgehölz etc zu pflanzen, dann würde ich es eher verstehen.

Ansonsten sehe ich die Situation wie Rhoenjäger.
 
A

anonym

Guest
Ein sinnloser Streit um Kaisers Bart. :roll:

Hier "verteidigt" jeder nur genau das was bei ihm gemacht wird bzw. gemacht werden darf.
Apfeltrester ist böse, dafür wird dann der Apfelbaum gepflanzt und der Sitz passenderweise gleich in passender Schußentfernung aufgestellt. :cool:

Gestritten wird selbstverständlich mit dem Argument der Fairness des Wild gegenüber.:cool:
Bis dann - mal wieder - einer die Bogenjagd oder die Jagd mit Schwarzpulverwaffen ausgräbt. Überall wo sie betrieben wird als besonders faire Jagdart angesehen, weil man schlicht näher ans Wild rankommen muss.
Dann heulen die Kirrungsgerechtigkeitsapostel auf, wenden sich angewiedert ab - und dem 6fach-Zoom-Weitschußthread zu. :twisted:

Wer den Trester nicht mag oder nicht darf: bitte. Eine Handvoll Äpfel tuts (nach meiner Erfahrung) übrigens genauso. Wahrscheinlich reicht das jetzt schon um aufgrund dieser Aussage an Streuobstflächen landesweit das Fichtenmoped anzusetzen... :p

Über die ganzjährigen Maisfütterungen, weil man sonst der Schwarzwildplage angeblich nicht mehr Herr wird (Kanzlerspeak: alternativlos), und bei denen auch in den "heiligen 14 Bundesländern" Tonnenweise mit dem Hänger rausgekarrt wird, schweigt des Sängers Höflichkeit lieber gleich.
Keine einzige Sau mehr überlebt obwohl man ihr Kraftfutter immerwährend zur Verfügung stellt, schon klar.:roll:
Man könnte sich auch noch der hohen Kunst der heiligen 14, der Fangjagd ohne Köder, zuwenden.
Aber lassen wir das lieber. Lieber noch ein paar waidgerechte Strophen zum Trester singen. Und in ein paar Wochen dann einen neuen Thread Rosinen vs. Eier vs. Frolic eröffnen. :trophy:
 
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Ein sinnloser Streit um Kaisers Bart. :roll:......
Gestritten wird selbstverständlich....

Nein streiten will ich nicht. Wie bereits gesagt ich gönne Jedem seinen Tresterhaufen, die rechtliche Seite mal außer Acht gelassen.
Ich verurteile auch Keinen als jagdlichen Dilletanten oder ähnliches. Das liegt mir fern.
Ich habe erwähnt das es hilft, ja das tut es. Es ist aber eben nicht alternativlos.

...."heiligen 14 ......

Es heißt nicht ..... heiligen 14 .... sondern:
http://de.wikipedia.org/wiki/Basilika_Vierzehnheiligen
und das liegt in Franken, der Elite Bayerns, nicht in Preußen :p

Und in ein paar Wochen dann einen neuen Thread Rosinen vs. Eier vs. Frolic eröffnen. :trophy:
Oh Ja da bin ich drauf gespannt obwohl Frolic hier glaube ich nicht erlaubt ist :biggrin:
 
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Wenn ich schon höre "nicht nötig" wird mein Sack runzlig.
Bei mir ist es zwar Verboten, ansonsten würd ichs machen wenns mit dem Abschuss eng
wird. Das mit der fairen Chance hab ich eh noch nie verstanden, wie auch wenn man (übertreibung)
aus der beheizten Kanzel mit nem 24fachen Glas über ne Einschießvorrichtung aufgelegt mit ner
Hightechwumme auf Rehe schießt.
Für mich persönlich ist das sichere Erlegen nach entspanntem Ansprechen das höchste Ziel, da so
Fehl(ab)schüsse minimiert werden.
 

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