Kitze vermäht - Landwirt unkooperativ - was tun?

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Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Ich bin gerade reichlich verärgert und muß noch heute eine Entscheidung treffen. Hierzu bitte ich um Diskussion weil ich wirklich noch nicht sicher bin wie ich mich letztlich entscheiden soll.

Dieses Jahr wurde unser Revier um einen guten Teil erweitert. Der bisherige Pächter jagt als Begehungsscheinhaber weiter mit. In diesem neuen Revierteil gibt es im Zentrum einen Landwirt der dem Jagdvorpächter viele Probleme machte. Bis hin zu ständigen hohen Wildachadensforderungen. Was schließlich dazu führte, dass der Vorpächter nicht mehr pachtete.

Der eigentliche Sachverhalt: Mein Mitpächter wurde von dem betreffenden Landwirt informiert, er wolle gestern Abend oder heute morgen die Wiesen mähen. Der Mitpächter sagt, ab 17 Uhr kann er vor Ort sein und die Wiesen absuchen. Er kommt um 17 Uhr. Die Wiesen sind gemäht und zum Teil schon einmal gewendet. Es wurde also bereits mittags begonnen. Das Resultat: Fragmente von insg. 3 Kitzen.


IMG-20190529-WA0005.jpg

Der Landwirt ist schon betagt und hat immer denselben Helfer. Ein Kleinlandwirt. Was mich besonders ärgert und was mich dazu bewegt, die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen sind 2 Umstände:

1. Der Vorpächter berichtete mir von einem ähnlichen Vorfall auf der Wiese 2017. Er hatte ein Kitz in der Wiese gefunden und markiert. Er hat den betreffenden Landwirt informiert und nach dem Mähtermin gefragt. Es hieß: Am nächsten Morgen. Er hat dann bekanntgegeben, er wolle das Kitz am Morgen früh gegen 5 heraustragen (und übernachtete deswegen im Revier (weitere Anfahrt)). Der "Mähhelfer" hat dann doch Abends gemäht, die Markierung wohl wütend entfernt da sie störe und das Kitz vermäht. Konsequenzen: Keine.

2. Gestern abend hat mein Mitpächter die Kitzfragmente auf den Hof des Landwirt gebracht. Gespielte Bestürzung. "Das da Rehe sind hätte man nicht gewusst" was vollkommener Blödsinn ist. Der Mähhelfer kam auf dem Traktor vorbei. Er stieg nicht mal ab und mieinte lapidar von oben herab " sowas passiert" und fuhr weiter.

Bei dem betreffenden Landwirt handelt es sich um einen bekannt komplizierten Vertreter seiner Zunft der eine vermeintliche Beschneidung seiner Rechte lauthals kommentiert, mit Anwalt droht etc. Hier hat er sich in kurzer Zeit zum 2. Mal nicht an Absprachen gehalten und den Tod der Rehe billigend in Kauf genommen. Er konnte wissen was passiert wenn diese (nicht allzu großen) Wiesen vor dem Mähen nicht abgesucht werden. Er wusste, das der Pächter vor dem bekanntgegebenen Mähtermin suchen wollte. Ihm war es egal.

Jetzt ist es im ländlichen Raum immer problematisch gleich ein Riesenfass aufzumachen mit Anzeige etc. Wobei ich mir dies ernsthaft überlege. Nur ein Gespräch reicht nicht. Ich will ein Umdenken. Aus meiner Sicht 3 Szenarien:

1. Er zahlt z.B. 500 Euro, ansonsten Anzeige.
2. Verrechnung von 500 Euro mit dem nächsten Wildschaden.
3. Gleich Anzeige.

Was meint Ihr?
 
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Den Jagdvorstand informieren und darauf drängen, dass dieser den bösen Bauern zum Umdenken bringt, da du ja "eine Strafanzeige vermeiden möchtest". Termin für eine Reaktion vereinbaren, und darauf hinweisen, dass danach beim nächsten Vorfall wirklich "ein Riesenfass" aufgemacht wird, so mit Polizei, Presse, Landvolk, etc.....

Deine Variante 1. ist pure Erpressung - lass es !!!

basti
 
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Guten Morgen,

Du hast es jetzt im Guten versucht.
Ohne Erfolg.
Ich würde es jetzt auf die harte Tour versuchen.

500 Euro?
Wofür?
Aufgrund welcher Rechtsgrundlage sollte er das bezahlen?

"Der "Mähhelfer" hat dann doch Abends gemäht, die Markierung wohl wütend entfernt da sie störe und das Kitz vermäht."
Das ist schon fast Vorsatz.
 
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Bei manchen hilft nur die ganz harte Tour. Wenn es einer ist, der beim Wildschaden sowieso gerne zulangt erst recht.

Manche meinen halt, dass Rücksicht auf den Mähtod sie in ihren Eigentumsrechten einschränkt. Die verstehen es erst, wenn es ihnen Mal ein Richter erklärt.
 
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Den Jagdvorstand informieren und darauf drängen, dass dieser den bösen Bauern zum Umdenken bringt, da du ja "eine Strafanzeige vermeiden möchtest". Termin für eine Reaktion vereinbaren, und darauf hinweisen, dass danach beim nächsten Vorfall wirklich "ein Riesenfass" aufgemacht wird, so mit Polizei, Presse, Landvolk, etc.....

Deine Variante 1. ist pure Erpressung - lass es !!!

basti
Bin ich zu 100% bei dir .
 
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Ich würde nicht mal Geld annehmen wenn mir das vom Verursacher angeboten würde.
Aktiv welches verlangen geht gar nicht.

Entweder so vorgehen wie von @basti bereits beschrieben oder direkt die Öffentlichkeit suchen.
Egal wie Du Dich entscheidest würde ich vorab die Jagdbehörde in Kenntnis setzen. Die damit erfolgte Dokumentation (Zeugen/Akte) kann später hilfreich sein.
 

Wheelgunner_45ACP

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Du hast hier keine Chance, legal irgendwelchen Druck direkt auszuüben, dein Vertragspartner ist nicht der Bauer direkt sonder die Jagdgenossenschaft. Meiner Meinung nach ist der einzig gangbare Weg über den Jagdvorstand, am Besten schriftlich und in Kopie an die UJB. Wenn dass nicht hilft, dann bleibt nur der Weg über Anzeige und Gericht unter Einbindung der Öffentlichkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
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wenn das so geschehen ist, ist das Urteil sehr begrüßenswert.
Da es in dem betreffenden Revier #1 schon öfter vorgekommen sein soll und der Landwirt und sein Helfer nicht belehrbar sind, würde ich Strafanzeige erstatten. Jeder ( auch Nichtjäger ) akzeptieren solch ein Verhalten eines Landwirtes sicher nicht und würden eine Verurteilung nach § 17 Bundesnaturschutzgesetz für gut halten.
Das Verhalten dieses Landwirts schadet der gesamten Zunft seines Gewerbes!
MfG
D.T.
 

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