Klamotten vom Discounter (OT aus Schnäppchenthread)

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Ich meine die, die wohlhabend sind, den Billigplunder kaufen und tragen und dann mit einem ausgeprägten Maß an Erhabenheit auf die runter schauen, die mit schmalerem Budget hochwertigere/ teurere Produkte erwerben. Da gibt es dann gleich noch eine ungebetene Lektion in gebotener Sparsamkeit und dem Aufzeigen des Weges zum finanziellen Erfolg. Ganz besonders charmant, wenn das Vermögen ererbt und nicht erworben/ erarbeitet ist.

Grosso
 
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Moin!

Denke jeder der einige Euro mehr verdient (oder bekommt;)) bzw. hat, der hat auch eine Verantwortung gegenüber den Einzelhandel in seiner Umgebung. Ich möchte nicht nur Discounter sehen und im Internet einkaufen.

D'accord. (y)

Und wer sich Jagd als Hobby leisten kann, braucht nicht die Klamotten beim Discounter kaufen.

Das ist so pauschal nicht richtig. Es gibt genug Leute, die als Rentner, Studenten, Azubis, junge Eltern mit Hauskredit etc. pp. jede Ausgabe hinterfragen müssen und da steht dann halt statt "Härkila" irgendeine Discounter-Marke auf der Tarnhose. So what?

Viele Grüße

Joe
 
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Denke jeder der einige Euro mehr verdient (oder bekommt;)) bzw. hat, der hat auch eine Verantwortung gegenüber den Einzelhandel in seiner Umgebung. Ich möchte nicht nur Discounter sehen und im Internet einkaufen.
Darum kauf ich meine Semmeln beim Handwerksbäcker, Fleisch beim örtlichen Metzger usw.
Und meine Jagdklamotten kauf ich im Jagdladen.

...

Robert

Ich stimme dir weitestgehend zu, möchte es aber ein wenig differenzieren. Der Genannte sollte bemüht sein, da zu kaufen, wo die Menschen in der Wertschöpfungskette von ihrer Arbeit leben können ohne einen Zweit- oder Drittjob annehmen zu müssen (daher kommen mir auch so gut wie keine Ami-Kanonen ins Haus).

Wir hatten die Diskussion ja bereits und es ist sicher nicht ganz einfach, die gewünschte Transparenz in der Wertschöpfungskette zu erlangen. Wenn ich mich auf der Nachfrageseite aber nicht bemühe und nicht frage, kann ich kaum erwarten, dass die Angebotsseite reagiert.

Wenn ich beispielhaft meine Lederhose beim (bei meinem) Säckler erwerbe, habe ich regelmäßig das weitaus bessere Produkt und ich kann relativ sicher sein, dass die Beteiligten damit ihr Auskommen haben. Ja, das Produkt kostet deutlich mehr, es hält aber auch üblicherweise deutlich länger und damit relativiert sich der Preis.

Mit Blick auf die Generation unserer Kinder und Enkel - und deren potenzielle Beschäftigungsverhältnisse - kann die bedingungslose 'Discounter-Mentalität' nicht wünschenswert sein.


Grosso
 
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Klar Augen auf und etwas gesunder Menschenverstand gehört dazu. Kenn einen Schreiner, der hat genau einen Angestellten. Verkauft zig Eckbänke und Bauerntische. Mal kurz die Augen auf und dann weiß ich, da stimmt was nicht. Werkstatt so groß wie Doppelgarage, ein Angestellter.
----ähhh aber große Lagerhalle. Komisch da kommt einmal die Woche ein Sattelzug aus Polen und liefert Ware an.

Wer dann nicht 1+1 zusammenzählen kann ist selber schuld. Das ist kein Schreiner, den ich unterstützen will, nein sicher nicht.

Robert
 
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...
Bedingt durch eine solche Handlungsweise gehen immer mehr kleinere Geschäfte zwangsläufig ein (im Raum Schaffhausen gab es beispielsweise einmal 6 Fotofachgeschäfte; davon existiert aktuell nur noch ein Betrieb - und der kann sich nur noch dank Pass-, Hochzeits- und anderweitiger Aufträge über Wasser halten).

Es war immer so und es wird so bleiben, dass etablierte Geschäftsmodelle nicht mehr oder nur noch bedingt funktionieren. In dem Fall ist dann auch der Unternehmer aufgerufen, sein Geschäftsmodell zu überdenken und ggf. neu zu justieren.

Das ist eben unternehmerisches Risiko und ein Teil dessen, was berechtigt mit dem Unternehmerlohn vergütet wird.

Wenn die 'Internet-Leistung' in nahezu jeder Beziehung besser und damit wettbewerbsfähiger ist, wird es für den lokalen Einzelhändler halt extrem dünn. Da stellt sich die Frage allerdings dann neu, wer an der Wertschöpfungskette beteiligt ist (unter anderem der Versandlogistiker) und ob/ wie die davon leben können. Mich ärgert beispielsweise die mehrheitlich extrem schlechte Bezahlung der Auslieferungsfahrer.


Grosso
 
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Es gibt dank Internet mittlerweile Möglichkeiten Waren zu kaufen, die der ganze übliche Handel vorher kaum oder gar nicht angeboten hat. Das gabs eben nicht.
Gerade die Produkte, die vernünftig gefertigt werden, haben durch diesen Handel überhaupt erst eine Chance, weil sie die großen Handelsketten gar nicht erst listen.
Hinzu kommt, daß ich, mit begrenzten Mitteln die Möglichkeit habe ständig dort Angebote zu nutzen.
Wenn ich etwas unbedingt will, kaufe ich auch zum Listenpreis, aber bei manchen Dingen bin ich geduldig und warte beobachtend ab.
Manchmal ergibt sich auch eine Kombi aus Ladengeschäft und online Handel, in meiner Nachbarschaft befindet sich ein derartiges "Fernoptik" Geschäft, gute Preise, gute Beratung und man kann die Ware selbst in Hand nehmen, zu Online Preisen.
Der Händler hatte früher ein Ladengeschäft auf der "Optikmeile" in der Kaiserstraße in Ffm.
Ein Onlinehandel mit nach Bedarf geöffnetem Ladengeschäft hat ihm das überleben gesichert.
 
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Manchmal ergibt sich auch eine Kombi aus Ladengeschäft und online Handel, in meiner Nachbarschaft befindet sich ein derartiges "Fernoptik" Geschäft, gute Preise, gute Beratung und man kann die Ware selbst in Hand nehmen, zu Online Preisen.
OT: Habe bei denen auch ein Minox ZF gekauft. Service am Telefon bestens, konnte ich direkt dort abholen spät abends.
 
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...
Wenn die 'Internet-Leistung' in nahezu jeder Beziehung besser und damit wettbewerbsfähiger ist, wird es für den lokalen Einzelhändler halt extrem dünn. Da stellt sich die Frage allerdings dann neu, wer an der Wertschöpfungskette beteiligt ist (unter anderem der Versandlogistiker) und ob/ wie die davon leben können.

Direkte Subventionierung des Einzelhandels würde sicherlich unangenehm auffallen. Landwirte bekommen u.a. unter dem Mäntelchen der Landschaftspflege Kohle aus Brüssel.

Eingedenk des heutigen Verfassungsgerichtsurteils:

können wir dem Einzelhandel nicht einen öffentlich-rechtlichen Auftrag zur Innenstadtpflege zugestehen?
Diese charmante Lösung würde über eine EEZ (Einzelhandeleinzugszentrale) jedem Einzelhändler regelmäßig eine freiwillige Zwangsgebühr vom Bundesmichel zugestehen.
Der Inhaber wäre letztlich von lästigen Sortimentspflegegedanken und wägender Preispolitik u.ä. befreit und das komoden Überleben eines überholten Geschäftsmodelles wäre zugestanden.
Das Verfassungsgericht würde dies sicherlich nicht in Frage stellen, wenn der Einzelhändler sein (Wahl-)Versprechen an die staatstragenden Immerkoalitionäre dankbar einhält :geek:
 

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