Klassik Guns - Zeigt mal eure Klassiker

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Frage in die Runde der Klassiker: Ich habe heute ein Gewehr 88, jagdlich umgerüstet, erstanden. Sieht ziemlich mitgenommen aus, ich werde aber versuchen, es zu restaurieren. Auf der Waffe u.a.
"7,8mm" (ich denke mal 8x57 I) und auf dem Zielfernrohr Dr. Walter Gerard, Charlottenburg, und ein Zeichen, das ich nicht unterbringen kann. Ich habe mal eine nicht maßstabgerechte Zeichnung gemacht (siehe Foto). Wer kennt dieses Zeichen und was bedeutet es? (Das ZF ist 28,4cm lang, Tubus 26,4mm, Stahlkörper, Objektivlinse innen 29mm, Okularlinse innen 33,6mmAnhang anzeigen 56556 mm,)
Das Bett von James Bond?
Pardon ; )
 
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Gelöschtes Mitglied 20525

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Die entsetzliche Frage, die zur Beantwortung noch vor mir liegt (und vor der ich mich wohl lange drücken werde) ist: Lass ich die Patina so oder mach ich es neu?:unsure: Aber jagen werde ich damit!!! Auch wenn ich noch nicht weiß, wie die Waffe schießt. Aber auf 50m am Tag wirds wohl noch reichen. Das ZF ist übrigens in einem noch recht guten Zustand. Lediglich die Eingangslinse weist innen am Rand einen Schleier auf (hoffentlich kein Pilz)., Absehen siehe meine künstlerisch hochwertige Zeichnung.
 

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Reinigen, konservieren und so lassen.
Der Schleier muss optisch nicht zwingend stören, meist ist es der organische Kleber zwischen den Linsen. Lässt sich aber zur Not beheben.
 
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Die entsetzliche Frage, die zur Beantwortung noch vor mir liegt (und vor der ich mich wohl lange drücken werde) ist: Lass ich die Patina so oder mach ich es neu?:unsure: Aber jagen werde ich damit!!! Auch wenn ich noch nicht weiß, wie die Waffe schießt. Aber auf 50m am Tag wirds wohl noch reichen.

Nicht vergessen > es ist ein Modell 88 > d. h. Du benötigst Laderahmen und Du mußt zum Laden des Rahmens das Zielfernrohr abnehmen.
 
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Hallo Knickjäger,

Laderahmen aber nur originale. Die meisten Repros passen nicht. Mußt die div. Militariahändler (CDS, Transarms, Boeddeker, ect., stehen im Anzeigeteil div. Waffenzeitschriften wie DWJ, Visier...) abtelefonieren. Ab und an sind auch welche bei egun zu finden.

Von welchem Hersteller ist dein M88er, Haenel oder Schilling?
Gebaut wurde das Modell von den beiden Herstellern von 1892-1918.
Es handelt sich, nicht wie beim 98er "Zivilmauser" seiner Zeit, um aus der laufenden Produktion für´s Militär extra ausgesuchte Systeme, sondern um "echte" Zivilfertigungen.
Da die Königl. Preuss. Gewehrfabriken, sowie die Firmen Loewe/Berlin und die Österr. Waffengesellschaft Steyr in der Zeit von 1890 bis ´92 vollkommen mit der Produktion von rd. 650.000 Einheiten Gew.88 für´s dt. Militär ausgelastet waren, ließ man den Kvalleriekarabiner 88 bei den beiden privaten Firmen Haenel und Schilling in Suhl fertigen, da mit rd. 28.000 Einheiten kleineres Volumen.
Nachdem dort die Produktion fürs Militär 1892 abgeschlossen war, man aber noch die Maschinen hatte, ging man an die Systemfertigung für den Zivilmarkt.
Die bald noch fehlenden Einheiten an Karabinern 88 (1893 war die große Heeresreform mit einer Vergrößerung der Mannstärke) wurden dann von der Königl. Preuss. Waffenfabrik in Erfurt bis 1896/97 gefertigt.

Grüße
Sirius
 
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Von welchem Hersteller ist dein M88er, Haenel oder Schilling?
Gebaut wurde das Modell von den beiden Herstellern von 1892-1918.
Es handelt sich, nicht wie beim 98er "Zivilmauser" seiner Zeit, um aus der laufenden Produktion für´s Militär extra ausgesuchte Systeme, sondern um "echte" Zivilfertigungen.
Da die Königl. Preuss. Gewehrfabriken, sowie die Firmen Loewe/Berlin und die Österr. Waffengesellschaft Steyr in der Zeit von 1890 bis ´92 vollkommen mit der Produktion von rd. 650.000 Einheiten Gew.88 für´s dt. Militär ausgelastet waren, ließ man den Kvalleriekarabiner 88 bei den beiden privaten Firmen Haenel und Schilling in Suhl fertigen, da mit rd. 28.000 Einheiten kleineres Volumen.


Grüße
Sirius

Die erste Bestellung bei den Suhler Firmen Schilling und Haenel betrug 20.000 Karabiner, der gesamte, bis 1892 von den beiden Firmen erfüllte Auftrag belief sich auf eine Gesamtmenge von 200.000 Karabinern. Dabei fertigten beide Firmen jeweils verschiedene Teile, dazu waren weitere Suhler Firmen in die Fertigung von Einzelteilen eingebunden. Die Karabiner-Systemhülsen wurden ausschliesslich von Haenel gefertigt.
Schilling fertigte ende der 1890er nochmals Karabiner für die deutsche Polizei/Gendamerie.
Ein Grossteil der "zivilen" Jagdwaffen wurde aus Überschuss - und nachgearbeiteten Ausschussteilen gefertigt, auch waren Anfang des 20. Jahrhunderts grosse Mengen "Surplus" 88er verfügbar.

So verwendete Schilling bei meinem mit 1906 signierten Karabiner in 9x57 eine Systemhülse des Gewehrs 88:

33875703nk.jpg


33875704ee.jpg


33875705wz.jpg



https://forum.wildundhund.de/thread...rabiner-88-als-jagdwaffe.111622/#post-3541513

Aus dem guten Stukenbrock Katalog anno 1912:

33875918fg.jpg
 
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Gelöschtes Mitglied 20525

Guest
ZF ist (nach Deiner Abbildung) mit dem Absehen 4 ausgestattet. Ich habe erstmal beide Feingewinde mit Schmierfett-Flugzeuginstrumentenfett (von Castrol) wieder knirschfrei gängig gemacht. Die Scharfeinstellung funktioniert, nur ist sie auch sehr sehr schwergängig und der Okularstutzen sitzt fest. Da muß ich mich vorsichtig rantasten. @ Sirius - einen Hersteller habe ich bisher nicht gefunden. Auf der Hülsenbrücke sitzt der vordere Teil der Montage. Diese ist wohl ein Vorläufer der SEM. Danke für den Hinweis mit dem Laderahmen. Hatte mir schon sowas bei eGun auf Beobachten gelegt. Wenn ich alles soweit konserviert habe, mache ich mal Detailfotos (wenn es interessiert). Das Druckstück zum Deutschen Stecher ist phantastische Büchsenmacherarbeit, da lacht mein Herz (auch davon später Fotos). Der Lauf innen sieht noch gut aus, der Schaft macht mir ein wenig Sorge. Da ist auf den Metallteilen des Querstollens und vorne an den Metallteilen des seitlich einzuschiebenden Querstollens (der heißt sicherlich anders) zuviel Waffenöl ins Holz eingedrungen. Mal sehen, was gemacht werden kann. Wenn Wandersmann das hier liest, kann er ja mal Laut geben mit einigen Tipps. Eine letzte Frage: Könnt ihr euch bitte mal eGun 7103591 ansehen. Wofur braucht man den Deckel mit Druckstück und Feder? Ich dachte, ein einfacher (Staub)Deckel genügt.
 
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Hallo Knickjäger,

Das Druckstück zum Deutschen Stecher ist phantastische Büchsenmacherarbeit, da lacht mein Herz (auch davon später Fotos).

Eine letzte Frage: Könnt ihr euch bitte mal eGun 7103591 ansehen. Wofur braucht man den Deckel mit Druckstück und Feder? Ich dachte, ein einfacher (Staub)Deckel genügt.

ja, der Stecher ist an den 88ern echt ´ne Wucht. Ist der mit Abstand beste Abzug, den ich an einem Repetierer habe. Mach auf alle Fälle mal ein Bild mit der Schenkel-(Stecher-)Feder.

Der Druckknopf am Deckel wurde im 1.WK bei den Militärgewehren nachgerüstet um den Laderahmen nach oben auszuwerfen. Die 88er Militärgewehre hatten einen nach unten offenen Magazinschacht. Wurde die letzte Patrone im Laderahmen ins Lager repetiert, fiel der leere Laderahmen von unten aus der Magazinöffnung raus.
Da im Grabenkrieg leicht Schmutz durch diese Öffung eindringen und die Ladefähigkeit dadurch beeinträchtigen konnte, wurde ein Blechschieber über die Auswurföffung auf der Magazinunterseite geschoben. Da nun der leere Laderahmen nicht mehr rausfallen konnte, hätte man das Gewehr mit geöffnetem Verschluß auf den Kopf drehen müssen und den leeren Laderahmen rausschütteln.
Der gefederte Knopf warf den leeren Laderahmen nach rausrepetieren der letzten Hülse einfach nach oben aus dem Ladefenster.
Die Jagdwaffen auf 88er-Basis bekamen einen aufklappbaren Deckel am Laderahmenauswurf.

Es gab das Gew. 88S (S-Waffen wurden 1894/95 vom ursprüngl. Felddurchmesser 8,1mm auf 8,2mm geändert und sind mit einem S auf der Systemhülse gestempelt) übrigens auch in einer Version als Streifenlader (wie der 98er). Die sog. Version 88/5 (weil 1905 geändert) hatte zwei auf der Hülsenbrücke aufgelötete Ladestreifenführungen, zwei federgelagerte Leisten am Magazindurchbruch und auch so einen Schiebedeckel (allerdings ohne gefederten Druckknopf).

Ein sehr gutes Buch, mit reichlich Bildmaterial:

Paul S. Scarlata: Das Gewehr 88 -Deutschlands erstes modernes Militärgewehr-
Verlag Stocker Schmid/Motorbuchverlag
ISBN: 9 783613 306 189


Grüße
Sirius
 
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Scarlata täte gut daran neu aufzulegen- davor sollte er jedoch den Storz durcharbeiten um wenigstens die gröbsten Fehler zu ändern.
 
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Gelöschtes Mitglied 20525

Guest
Herzlichen Dank.
 

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Hallo,

so und nicht anderst hat ein guter Büchsenabzug auszusehen!!! :giggle:(y)
(...und auch zu funktionieren).

Grüße
Sirius
 
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bei öl im schaft hilft erstmal ein guter fön wie er zum abbrennen von farbe verwendet wird. das ding so einstellen das er nicht zuuu heiß ist , dann kokelt dein holz an. den schaft mit augenmerk heiß machen bis er öl "ausschwitzt", das zeug dann mit einem lappen und verdünnung /azeton abwischen und wiederholen bis nichts mehr kommt.
 

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