Weil man das will und weil viele das einfach auch finanziell können. Viele aus meinem Kurs hatten dazu einfach Interesse an Natur, waren bspw. Angler, einfach generell naturinteressiert, oder hatten sich Gedanken um den Gesamtkontext Lebensmittelproduktion und gesunde Ernährung gemacht. Großstadt halt. Gilt auch für mich. Es klingt evtl. strebermäßig, aber der Kurs hat mir viel Spaß gemacht und ich würde ihn auch jederzeit nochmal machen. Es bringt einen auch persönlich weiter, ich bspw. habe einen gewissen Faible für Gesetze entdeckt, den ich teilweise auf der Arbeit einbringen kann
Ich war aber auch jagdlich nicht vorbelastet -ein Kumpel ausgenommen, der etwas vorher den Schein gemacht hatte und mit dem ich ein paar mal ansitzen war- und hatte auch zugebenermaßen anfangs völlig falsche Vorstellungen, hatte mir das ähnlich wie beim Angeln vorgestellt, wo man halt den Schein hat und dann quasi an jedem Gewässer mühelos angeln kann, Erlaubnisschein vorausgesetzt. Nun ja, während des Kurses dämmerte es mir dann, speziell, als man halt bspw. die Mitglieder sah, wo Papi und Opi eine Eigenjagd hatten, oder wo der Kumpel, der Pächter war, einen schon fest verplant hatte und der Jagdschein halt nur noch Formalie war. Mir und vielen, denen es wie mir ging, war dies allerdings Ansporn. Es würde nicht leicht werden, aber aufgeben kam für die meisten nicht in Frage. Einige gaben natürlich trotzdem auf. Einige fanden einfach nie was. Einige, inklusive mir, fanden jedoch mehr oder weniger schnell etwas: entweder "privat" oder einen PB beim Staat. Aber auch da ist es wieder so: einige haben Glück und machen Strecke ohne Ende in einem Top-Revier, und bei anderen ist es eher überschaubar. Einige sind zufrieden, einige würden sich ggfs. gerne verändern, so wie ich, siehe mein Gesuch hier im Forum
Dazu kommen die laufenden Kosten, die Jagd nun mal mit sich bringt. Unterm Strich bleibt es allerdings m.E. so: man ist schon deutlich privilegierter bei "Vorbelastung" und hat auch gleich einen völlig anderen Start. Trotzdem wissen wir alle, ob nun Eigenjagdbesitzer, Pächter, Begeher, Gelegenheitsjäger...etc. warum wir das machen, trotz aller Widrigkeiten, Risiken und trotzdem "Jagd" teilweise vollkommen irrational ist und sich -finde ich- kein anderer vergleichbarer Lebensbereich findet. Und allerdings: Lehrjahre sind keine Herrenjahre, und oft wird die Frustrationstoleranz hart auf die Probe gestellt. Von daher: hartnäckig dranbleiben. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und gut Ding will Weile haben. Irgendwann klappt es mit der Jagdgelegenheit, irgendwann steht er plötzlich da, der Bock. Und dann bleibt die Zeit stehen und alles andere ist unwichtig.