Kleiner Tipp für alle Suchenden, aus Jungjäger-Sicht...

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Sorry, bei "Hegebeiträgen" kommt mir die Galle hoch. Ich arbeite im Revier in jeder freien Minute.
Meine Arbeitszeit ist geldwert. Ergo zahle ich schon.
Wer da noch bares von mir will, ohne daß es ein Mitspracherecht gibt, muss sich andere Dumme suchen. Mein JH denkt übrigens genauso, weswegen alle Begeher ihre jagdgelegenheit in Arbeitszeit zahlen. Allerdings gibst da keine Ausnahmen und eine gewisse Pflicht.
 
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Es soll in Deutschland 44.000 Jagdgenossenschaften geben.
Das sind dann ca. 50.000 Pächter. Jeder mit 2 Mitgehern sind 150.000 Leute mit ständiger Jagdgelegenheit. Dazu noch mal 30.000 Jäger, die beim Staat jagen oder auf eigenem Land.
10.000 Förster oder Berufsjäger.
400.000 Jagdscheininhaber. Davon 100.000, welche die Jagd nicht aktiv ausüben.
Da bleibt dann doch ein großer Block, der Jagdgelegenheiten nachfragt.
 
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Sorry, bei "Hegebeiträgen" kommt mir die Galle hoch. Ich arbeite im Revier in jeder freien Minute.
Meine Arbeitszeit ist geldwert. Ergo zahle ich schon.
Wer da noch bares von mir will, ohne daß es ein Mitspracherecht gibt, muss sich andere Dumme suchen.

dann bist du aber ein seltener (Einzel)-Fall.
Dann könnte der Pächter seine zeitlichen Aufwendungen für das Management des Reviers ja auch umlegen...

Welches Mitspracherecht als BGS-Inhaber erwartest du denn?

Ich denke es ist heute eine Selbstverständlichkein von brauchbaren BGS-Inhaber, dass diese je nach Zeit, Alter, Konstitution sich auch körperlich ins Revier einbringen. Leider ist es mittlerweile sehr schwer gute brauchbare BGS -Inhaber zu finden, ich sage mal aus eigener Erfahrung ist was die Jagschulen da in den Schnell-Kursen verhorbringen zu über 90% nicht wirklich brauchbar, bzw. bedarf einer gründlichen Hernaführung an das Thema Jagd,
 
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Ich denke es ist heute eine Selbstverständlichkein von brauchbaren BGS-Inhaber, dass diese je nach Zeit, Alter, Konstitution sich auch körperlich ins Revier einbringen. Leider ist es mittlerweile sehr schwer gute brauchbare BGS -Inhaber zu finden, ich sage mal aus eigener Erfahrung ist was die Jagschulen da in den Schnell-Kursen verhorbringen zu über 90% nicht wirklich brauchbar, bzw. bedarf einer gründlichen Heranführung an das Thema Jagd.
Was sind denn Deine Ansprüche konkret?
 
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Vorweg: Ich kann beide Seiten voll verstehen.

Auf der einen Seite der Pächter. Zahlt i.d.R. nicht wenig, trägt das Risiko. Arbeitet genau so im Revier mit, wie die Begeher (im Idealfall).

Auf der anderen Seite der Begeher. Bringt seine Arbeitskraft und evtl. Werkzeug mit ein. Hilft zu einem guten Teil bei der Wildschadensverhütung. Hat vllt. gute Ideen, setzt die um, kümmert sich um die Fallenjagd/das Niederwild sonstwas, das den Pächter vllt. freut wo er aber keine Zeit für hat, etc. Also bringt dem Revier und damit dem Pächter auch was.

Im Idealfall ergänzt sich das alles so, dass jeder das Gefühl hat er bekommt etwas angemessenes zurück für das, was er gibt.

Jetzt zur Problemstellung:

a) Pächterseitig. Gedankengang: "Ich zahle verdammt viel. Ich leiste zeitlich verdammt viel für das Revier. Ich habe mir das mal gute 10 Jahre ans Bein gebunden und trage die Konsequenzen allein, wenn es hart auf hart kommt. Andere Leute wollen jagen? Dann sollen sie sich an den Revierkosten (egal ob Pacht, Instandhaltungskosten, Wildschaden, etc.) zu einem gewissen Teil beteiligen!".

b) Begeherseitig. Gedankengang: "Ich stecke einen Arsch voll Arbeit in das Revier, helfe bei der Vermarktung, zahle X € nur für den Begehungsschein, kein Wildbret inklusive, helfe bei der Wildschadensverhütung, etc. pp. Also nehme einen guten Teil der Arbeit ab. Das finde ich alles in allem unfair!".

Beide Seiten kann ich absolut nachvollziehen. Kritisch wird es, wenn eine Seite denkt ohne die andere auskommen zu können, die Realität das aber nicht deckt(!), die andere Seite das merkt und dann das Gefühl hat ausgenutzt zu werden.

Offensichtlich ist, dass ein Begeher immer einen Pächter braucht, damit er einen BGS bekommt. Aber oftmals braucht der Pächter auch den/die Begeher, je nach Revier und persönlichen Möglichkeiten - und das weiß jeder Begeher und auch Pächter. Den Gedankengang "ja, entweder der zahlt das halt oder jagd wo anders, es stehen genug Schlange" ist an sich verständlich und absolut unternehmerisch. Hat aber auch einen Beigeschmack - achtung, Extrembeispiel - so nach: "ja ich vermiete das schimmelige 15qm Wohnklo an einen Studenten für 500€/Monat. Einer nimmt es immer, stehen genug Schlange. Müssen ja nicht bei mir Wohnen".
Ist halt immer die Frage, wieviel "Geschäft" man aus der Jagd machen will. Im Prinzip muss es ja nur für beide Seiten passen. Deswegen einfach offen kommunizieren, was das Revier pro Jahr für Kosten verursacht. Da schlucken viele schon das erste Mal. Dann sind auch eventuelle Hegebeiträge wieder relativiert - oder eben auch nicht und man geht seines Weges. Gute, offene Kommunikation ist alles.

Ist alles aber auch ein Problem des Jagdrechts, das einen Unterschied zwischen entgeltlichem und unentgeltlichem BGS macht. Die quasi-Gleichstellung eines entgeltlichen BGS zur Mitpacht schreckt viele Pächter ab, vollkommen verständlich.
Der Hegebeitrag kann den BGSler halt auch abschrecken - denn wenn es zum Streit kommt, ist es schwierig Forderungen zu stellen und der Pächter steht definitiv besser da. Da gehört dringend nachgebessert.

Halten wir fest:
- offen und klar kommunizieren
- Worte sind der Check, der durch die Taten gedeckt werden muss. Passiert das nicht, dann eskaliert es. Bei mir sehr schnell sogar
- Vertrauen entsteht nur durch Punkt 2. Und man darf nicht alle 2 Wochen seine Meinung ändern
- Verständnis und Dankbarkeit. Nicht nur haben, auch mal zeigen. Beiderseitig.
- am besten für jedes Revier eine individuelle Lösung erarbeiten. Da aber noch mal meinen ersten Beitrag in diesem Faden lesen: Denn kommen nie "gescheite" Leute, dann macht man etwas falsch
- nicht vergessen, dass man i.d.R. gegenseitig aufeinander angewiesen ist. Jeder will doch unter'm Strich Spaß an der Jagd. Das geht nur mit den richtigen Leuten im Team

Das sind nur ganz generelle Gedanken. Was für mich persönlich gut, machbar oder sonstwas ist, wo ich ja oder nein zu sagen würde spiegelt das hier nicht wieder, gebe auf Nachfrage aber gerne Auskunft.
 
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Die Einstellung der Pächter ändert sich.
Meiner hat das Revier seit über 40 Jahren, er bezahlt, er sagt wo es lang geht, fertig.
Damit kommt man klar oder nicht.
Aber einer der seine Begeher an den Kosten beteiligt ohne daß dieselben mitentscheiden wie es im Revier läuft geht imho gar nicht. Wem die Kohle für ein Revier fehlt, soll nicht pachten.
Diese obige Einstellung kam mit der Lizenzjagd des Staats auf. Es gab auch mal Zeiten beim Staat da gingen nur wenige private dort raus und die zahlten auch nichts dafür....
 
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und was unser Dreiläufer nicht versteht, das fällt einem nicht zu, dafür muss man etwas tun.
Du wirst es nicht glauben, aber getan habe ich genug, auf eigene ,,Rechnung" freischneiden, kirren, HS-Bauen/ reparieren usw. + ,,Hegebeiträge" !!!
Also....komm mir NICHT von der Seite!
 
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"Wem die Kohle für ein Revier fehlt, soll nicht pachten" ist das Begeherpendant zum "Wer keine X € für einen BGS zahlen will/kann, soll halt nicht jagen/den Schein machen" der Pächter. Und beides in seiner Absolutheit falsch, auch wenn in beidem ein Körnchen Wahrheit steckt.
 
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Weil Wir 2 und nur wir 2 Pächter die Verantwortung tragen, bestimmen wir auch die Regeln. Schon aus diesem Grund halte ich nichts von "Hegebeiträgen, oder entgeltlichen BGS. Ich erwarte einfach dass jemand der jagen darf, sich genau so für das Revier einsetzt, wie wir Beiden Pächter auch.
Auch bevor ich gepachtet habe, habe ich immer auch Verantwortung dem Revier und dem Pächter gegenüber, der mich mit jagen ließ gefühlt und übernommen, das erwarte ich auch von jedem der mit geht.
 
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Nuja, bei uns gab es viele Jahre die BGS fast umsonst.

Was aber zu sehr vielen wechselnden BGSlern führte, die kaum im Revier waren, kaum mitgearbeitet haben aber oft ihre ganz besonderen Vorstellungen von der Jagd hatten. Man musste diese mit Nachdruck überzeugen, dass ein BGS wohl doch nichts für sie ist und die Erwartungen an Gegenleistung für einen kostenlosen BGS höher sind, und stieß dabei oft auf komplettes Unverständnis.

Ich plädiere daher für einen mäßig teuren BGS mit x Stück Wildbret inklusive bzw Rabatt im nächsten Jahr bei ausreichend geleisteten Revierarbeiten.
Geht dann einer nicht raus, ist es sein Pech - und uns es bleibt wenigstens das Geld um die notwendigen Anschaffungen zu finanzieren.
 
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Ultimativer Tipp:
Da hinziehen wo es einen hinzieht und man sich und sein Leben ausleben kann (WENN die dortige Metalität passt)

-Jagd ruht zwar bei mir (Haus, Frau,Hund,Gesundheit) aber nach 1-2 Telefontaten kann ich morgen ansitzen..
-Angeln; 50m zum Wasser..
-Pilze; 1-2Kg in der Mittagspause
-Garten; am Haus
-Oldies, Platz und Strecken zum fahren/testen

Bin früher für jede Leidenschaft gerne 1-2 Std gefahren (Vater und Oppa ebenfalls) - jetzt nicht mehr!

(Eifel/B)
 
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Du wirst es nicht glauben, aber getan habe ich genug, auf eigene ,,Rechnung" freischneiden, kirren, HS-Bauen/ reparieren usw. + ,,Hegebeiträge" !!!
Also....komm mir NICHT von der Seite!
In dem Fall hast du mich falsch verstanden. Es bezog sich darauf wie man ein Revier pachtet.
 
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Nuja, bei uns gab es viele Jahre die BGS fast umsonst.

Was aber zu sehr vielen wechselnden BGSlern führte, die kaum im Revier waren, kaum mitgearbeitet haben aber oft ihre ganz besonderen Vorstellungen von der Jagd hatten. Man musste diese mit Nachdruck überzeugen, dass ein BGS wohl doch nichts für sie ist und die Erwartungen an Gegenleistung für einen kostenlosen BGS höher sind, und stieß dabei oft auf komplettes Unverständnis.

Ich plädiere daher für einen mäßig teuren BGS mit x Stück Wildbret inklusive bzw Rabatt im nächsten Jahr bei ausreichend geleisteten Revierarbeiten.
Geht dann einer nicht raus, ist es sein Pech - und uns es bleibt wenigstens das Geld um die notwendigen Anschaffungen zu finanzieren.

Das liegt doch eher an deiner Menschenkenntnis, wenn du die Begehungsscheine wie Konfetti verteilt hast darfst du dich nicht wundern was du bekommen hast. Was passt zu Konfetti? Fassenacht.
 
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Das liegt doch eher an deiner Menschenkenntnis, wenn du die Begehungsscheine wie Konfetti verteilt hast darfst du dich nicht wundern was du bekommen hast. Was passt zu Konfetti? Fassenacht.

Ich bedanke mich ausgesprochen für diesen wertvollen Beitrag ! Ehrlich !

Ein solcher Beitrag kompensiert meine fehlende Menschenkenntnis mehr als ausreichend und erlaubt mir, auch mit meinen gering entwickelten Fähigkeiten zu einer adäquaten Beurteilung zu kommen.

:cool::cool::cool:
 
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Ist im Prinzip doch egal woran es bei @Conram lag. Er hat das Problem ja abstellen können und das - ohne jetzt genaue Zahlen zu kennen- zu scheinbar fairen Konditionen.
Ich glaube, es war @Westwood , der 1500€/Jahr für den BGS nimmt, aber dafür Wildbret frei, sodass man das "rausschießen" kann. Wenn das Revier Wildschadensgeplagt ist - absolut fairer deal. Haben beide Seiten was von und nicht jeder kann ein super Menschenkenner vor dem Herrn sein. Ich könnte mir das als Student grade nicht leisten und kann grade auch nur in einem Revier unterkommen, wo eben mehr (zeitlicher) Einsatz als Geld gefordert ist. Ich werde später als Pächter auch kein Geld nehmen, weil ich eher der Meinung von äsungsfläche und casts Pächter bin. Aber ich bin nicht der Nabel der Welt und so lange das Angebot fair ist, werde ich keine Lösung niederreden. Ist doch alles in Butter.
 

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