Das Problem bei Hegebeiträgen ist, dass so beim "Begeher" eine Erwartung geweckt wird. Ist der Begeher nun jetzt jagdlich nicht so fit, sei es von der Ausbildung oder generellem Interesse und der seine 1-2 Böcke nicht auf den Boden bringt, so ist es immer der Verpächter schuld der einem da Kosten aufzwingt und die vereinbarte Leistung ( inklusivabschüsse im HB) nicht liefern kann. Das bringt Stress und Streit für ALLE Beteiligten und wirkt sich auf alle anderen Mitjäger aus......
So macht Jagd dann keinen Spass mehr.
Wir sind bei uns 2 Pächter und haben 5 feste Begeher, dazu noch ein paar regelmäßigere Gäste und sporadische Gäste. Wir bejagen gut 700 ha. Bei uns zahlt außer den Pächtern niemand etwas, aus o.g. Gründen. Jeder Begeher hat einen oder mehr Böcke frei, je nach Erfüllung des Abschussplanes . Jeder Begeher sollte mindestens 2-3 Mondphasen im Jahr auf Sauen nutzen, jetzt nicht 1 Woche durchsetzen aber 1-2 Ansitze pro Mond sollten drin sein. Wir jagen im Wald von Mai bis Oktober nicht nachts im Wald, dafür umso verstärkt im Feldbereich auf Sauen, Im Sommer werden Sauen nur im Hellen bejagt auf Wildäckern oder wo man diese eben sieht. So fallen auf der Einzeljagd trotzdem um die 30-50 Sauen pro Jahr, auch mal mehr oder weniger.
Abschuss von Hirschen geht reihum, es werden 2 Stk im Jahr den Begehern freigegeben, ebenso Kahlwild , allerdings hier jetzt nicht sofort einem Newbie sondern nur denen die auch Erfahrung mit RW haben. Freie Büchse auf Rehwild ( weibl. und Kitz), Sauen und Raubwild, RW nach Absprache.
Im Gegenzug erwarten wir, dass pro Monat ein Vormittag etwas im Revier gemacht wird. Kleinigkeiten führen die Begeher selbstständig in Absprache durch. Ebenso wird Mithilfe beim Versorgen und Vermarktung der Strecke erwartet. Halt alles was den Jagdalltag ausmacht.
Neben der Jagdmöglichkeit stellen wir Werkzeug, Kirrmaterial, Kühlhaus, Jagdwagen usw.
Das Begegnen auf Augenhöhe ist wichtig, es wird niemand wie ein Kirrknecht behandelt. Bei der "Aufnahme" von neuen Mitjägern werden alle gefragt, den es müssen ja alle miteinander auskommen.
Jedoch die Regeln und alles was damit zu tun hat geben die beiden Pächter vor.
Wenn ich mir jetzt vorstelle dass jeder einen Betrag X leistet, kann ich mir vorstellen, dass das ganze Jagdgeschehen nicht so harmonisch laufen würde wie es läuft.
Mit viel Glück wurde Anfang dieses Jahres ein weiterer tüchtiger Mitjäger gefunden. Dies war nach langem Suchen und vielen Enttäuschungen gar nicht so einfach. Es herrscht leider oft die Einstellung von Suchenden, dass der Pächter nur auf diese gewartet hat und diese dann die Jagd neu erklären, sieht man ja hier im Forum auch.
Aus Pächtersicht kann ich dazu nur sagen, dass ich für die Pacht und die jagdliche Infrastruktur einen Haufen Geld bezahle, aber Mitjägern die Möglichkeit gebe in unserem Team kostenfrei mitzujagen. Es ist aber unerträglich wenn dann so ein Neunmalkluger oder unzuverlässiger Mensch daherkommt und meint, dass auf ihn die (jagdliche)Welt nur gewartet hat- dafür ist mir meine Zeit zu schade.