Bin in einer reinen Niederwildjagd zuhause.
Ausschließlich Reh, Fuchs und selten Hase.
Mein meist genutztes Kaliber auf Rehwild ist die .222Rem.
Hatte mir von meinem ersten Gehalt eigentlich rein für den Schießstand und den Winterfuchs einen Repetierer in .222Rem aus Isny bestellt.
Auf Grund sehr schlechter Erfahrung mit der. 222Rem hatte ich eigentlich nie vor den Repetierer auf Rehwild einzusetzen. Heute weiß ich, dass die schlechte Erfahrung (=riesige Hämathome) rein am zu weichen 50gr Varmintgeschoß lag.
Für den neuen Repetierer suchte ich dann ein günstiges und gut schießendes Geschoß. Die erste Ladungen mit 55gr Sierra GameKing (1365) vor 20,5gr R901 überzeugt noch heute. Habe das Geschoß dann irgendwann auch mal auf Rehwild probiert und bin seitdem sehr zufrieden.
Grob überschlagen habe ich damit inzwischen >250 Stücke erlegt.
Haltepunkt überwiegend knapp hinters Blatt oder wenn alles passt auch mal ins ZNS. Bei letzterem geben die auf dem Schießstand erreichbaren Streukreise ausreichend Vertrauen. An guten Tagen klebe ich 10 Schuß mit einem Schusslochpflaster ab.
Vor der Legalisierung der Schalldämpfer, war mein Hauptargument, dass der Mündungsknall der .222Rem für mich wesentlich erträglicher ist, als bei den Hochwildkalibern. Inzwischen nutze ich auf allen jagdlich verwendeten Büchsen Dämpfer. Auch auf der .222Rem. Das Argument Schussknall ist also weg, die .222Rem nutze ich aber weiterhin am meisten.
Bisher hatte ich 2× keinen Ausschuss. Beides mal auf kurze Entfernung (ca. 70m + ca. 50m). Die Schüsse waren beides mal zu weit hinten und etwas schräg. Einschluss Rippe und dann durchs Zwerchfell und die Leber. Geschoß steckte unter der Decke.
Tötungswirkung, Fluchtsrecken und Wildbretentwertung sind bei mir vergleichbar mit den alternativ verwendeten Hochwildkalibern (z.B .308Win, 30-06, 7x57R, 7x65R, ...).
Natürlich kommen Totfluchten vor und es sind auch mal welche mit wenig Schweiß dabei. Für mich aber eigentlich genau so wie bei den größeren Kalibern.
Totflucht lässt sich nach meiner Erfahrung übrigens ausschließlich durch Treffer auf das ZNS verhindern.
Für mich funktioniert die .222Rem auf Rehwild unter folgenden "Rahmenbedingungen" perfekt:
1) Entfernung moderat (möglichst unter 180m)
2) Gute Treffer: Breit (knapp hinters) Blatt oder ZNS
3) Keine Hindernisse in der Flugbahn (auch kein Gras!)
Vorteile für mich:
A) Hohe Präzision
B) Wenig Hinterlandgefährdung (es rauschen nach dem Reh einfach weniger Energie in die Landschaft, damit weniger potentielles Risiko!)
C) Einfach zu Schießen (Rückstoß, Mündungsknall, Mündungsfeuer)
D) Extrem schnelle Dubletten möglich
Ich möchte die .222Rem auf Reh keinesfalls propagieren. Man sollte schon wissen was man tut. Reserven sind bei dem Kaliber nicht vorhanden!
Unter den oben genannten Randbedingungen halte ich das Kaliber aber für durchaus sinnvoll einsetzbar.