Kombinierter Doppel- und Einabzug?

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Bei meiner ersten Flinte, Brünner ZH-303, löst der vordere Abzug nur den oberen, enger gechoketen Lauf aus, der hintere Abzug zuerst den unteren dann den oberen. Wenn man das verinnerlicht hat klappt das. Einen Drillingen beherrscht man ohne Übung ja auch nicht aus dem FF.
So ist es ja bei allen Abzugsystemen.
Man muss halt ausreichend Übung damit erlangen, um effektiv damit umzugehen.
Beim Einabzug will auch das intuitiv richtige Betätigen der Laufumschaltung geübt sein, sonst nutzt die Option nix.

Wobei wir schon bei den Chokes sind: idR braucht bei kleineren Schrotgrößen kein Stahlschrotbeschuss (Beschussamt Ulm spricht von bis zu 3,25 mm bei 12/70) zu erfolgen. Jedoch hat der Choke hier eine noch zuschnürendere Wirkung. Auf diese sollte man achten, verändert sie die Schrotgarbe doch zT erheblich.
Da gibt es allerdings ein paar Stolperfallen.
Die Faustregel bei Stahlschrot ist ja, etwa zwei Größen mehr als bei Blei, um den Leistungsmangel zu kompensieren.
Wenn mit Stahl bei 3,25mm Schluss ist, entspricht das demnach 2,7mm Blei.
Soweit so gut. Mit 2,7mm lässt es sich ja auch gut jagen, aber wenn dann statt der Ente noch eine Gans einfällt oder ein Fuchs vorbeikommt? Sind dann 2,7Blei/3,25 Stahl nicht etwas zu gering?
Und wie sieht es mit der Deckung aus?
Bei 2,7mm Blei sind ca. 270 Schrote in einer 32g Patrone. Wieviele sind es in Stahl? Sind es weniger, hat man potentiell weniger Deckung.
Müsste man mal durchrechnen.
Und bei meiner ersten Flinte hat mir ein befreundeter Tüftler einfach den Schaft zerschnitten ;-) Also die Backenauflage sauber ausgesägt, 2 Erhöhungen drunter und fertig war die angepasste Flinte. Für eine 100 Euro-Flinte absolut ausreichend und noch ansehbar.
Wenn das ein Könner macht, kann das auch Tiptop aussehen.
Auf der Facebookseite von Schönlein findet sich gerade ein gutes Beispiel, wie eine gut gemachte Senkungsverringerung an einer Querflinte aussehen kann.
Es ist allerdings zu hinterfragen, inwieweit der Aufwand lohnenstwert ist.
Wenn Liebhaberei im Spiel ist, kann man schnell sagen, ja, es lohnt.
Will man in erster Linie eine praktische Gebrauchsflinte, lohnt sich die Investition in eine Schaftanpassung für eine relativ günstige Querflinte, die auch in diversen anderen Punkten ein Kompromiss ist wohl kaum.
Rein rechnerisch dürfte man nach Addition aller Kosten da schnell nah am Neupreis einer tauglichen Bockflinte oder SLF sein.
Also, man sollte das schon wollen, weil es emotional anspricht.
Dann sollte man sich aber auch über die Beschränkungen seiner Auswahl klar sein und entsprechend handeln.
 

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