Kommando " Hier " - Katastrophe

obi

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Hallo,

wie ja vl einige mitbekommen haben bin ich glücklicher Erstlingsführer einer 8,5 Monate alten Dachsbrackenhündin.

Mein derzeitiges Problem ist dass sie auf Pfiff bzw. das Kommando "Hier" einfach NICHTS macht.

Wenn ich den Hund Sitz gehen lasse und ihn dann abrufe kommt er immer sofort und brav.

Wenn sie jedoch mal so aus meinem "Dunstkreis" verschwindet wars das mit der Kontrolle über den Hund.

Was kann ich das machen dass sie auf Pfiff bzw. Kommando zu mir kommt???


Gruß

obi
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Je nachdem wie kopfstark dein Hund ist und wie stark dieses Verhalten schon gefestigt, ist das möglicherweise eine größere Baustelle. Erst mal muss er kapieren was Du überhaupt willst. Wie beschrieben, Feldleine ist das wichtigste Werkzeug. Früh damit anfangen aber dieser Zug scheint ja bereits abgefahren. Dabei positiv konditionieren, also irre freuen, Leckerli, loben und so weiter. Dann gegebenen- und notwendigenfalls negativer Reiz, falls so nicht ausreichend zu festigen. Mit Bracken kenne ich mich nicht aus und möchte aus der Ferne auch nichts empfehlen.
 
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Dieses Verhalten nicht durchgehen lassen! Man kann z.B. mit reduzierten Futtergaben arbeiten vor dem Ausflug ins Grüne. Freundlich heranrufen und er kommt nicht, Tonlage wechseln. Kommt er dann doll freuen und kleines Fleischbröcken. Umdrehen und weg gehen geht auch, zumindest bei meinem Hund. Dieses Verhalten wird bei jedem Reviergang wiederholt, vielfach.
Ich finde die allg. Grundausbildung ist viel anspruchsvoller als mal eben eine Schleppe oder Schweißfährte zu machen. Gehorsam muss täglich konsequent geübet werden bei meiner Bracke. Sonst tanzt einem das Energiebündel auf dem Kopf, Tisch und Sofa rum.
 

z/7

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Was kann ich das machen dass sie auf Pfiff bzw. Kommando zu mir kommt???

Das ist ne Bracke im Sturm und Drang, die braucht ihre Viertelstunde. In dem Alter hast Du sie am besten an der Leine, wenn sie nicht stiften gehen soll.

Mach viel Riemenarbeit mit ihr. Und laß sie stöbern, aber nur auf Kommando. Dann läßt ihr aber auch die Zeit, die sie braucht. Und freust Dich wie ein Schneekönig, wenn sie zurückkommt. Wennst sie kommen siehst, oder auf dem Ortungsgerät siehst, daß sie gleich wieder da ist, kannst ihr auch rufen.

Rückruf-Signal erstmal mit positiver Verstärkung einführen. Also z.B. ihr Lieblingsleckerli als Belohnung. Auf kurze Entfernung auf der grünen Wiese. Ohne Ablenkung. Erst, wenn das 1000% sitzt, mit Ablenkung. Auf kurze Distanz, dann wieder weiter werden. Belohnung anfangs immer, später intermittierend. Solang sie nicht grad jagt, wird sie dann kommen.

Hast keinen Ansprechpartner beim Verein?
 
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Ich würde auch die Kommandos, die an der Leine gebraucht werden, im Rahmen der Stubendressur so lange üben bis sie sicher sitzen. Im Feld mit der langen Leine überprüfen und wenns nicht funzt alles zurück auf Anfang. Komm, Hier, bei Fuß, ran...

Da ist wohl Ausdauer gefragt. Den Hund zu maßregeln, wenn der sich dann doch mal entschließt zurückzukommen, scheint mir eher kontraproduktiv. Und so alt das er nix mehr lernt, isser ja auch noch nicht. Ob das auch für Bracken gilt, weiß ich aber auch nicht.

Gruß Rumpel
 

obi

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Das mit der Feldleine und dem Loben hab ich bereits gemacht, der Hund merkt halt den Unterschied zwischen Üben und draußen im Revier.

Aber ich hab ja viele gute Tipps von euch bekommen.
Werd berichten wies mir ergangen ist.



Gruß

obi
 
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Ich habe ja nur DD, aber da war das normal. Erst ging es super, dann kam die "Pubertät", da hatte ich dann eine blutige Unterlippe, und inzwischen geht es wieder sehr gut. Was will ich damit sagen: Ruhe bewahren, halte ich für völlig normal, keine Sorgen machen.

Ansonsten halte ich den Tipp z/7 gut, führe sie mehr an der Leine und lass sie auf Befehl stöbern.
 
A

anonym

Guest
Ich finde die allg. Grundausbildung ist viel anspruchsvoller als mal eben eine Schleppe oder Schweißfährte zu machen. Gehorsam muss täglich konsequent geübet werden bei meiner Bracke. Sonst tanzt einem das Energiebündel auf dem Kopf, Tisch und Sofa rum.


Das sehe ich zu 100% anders. Auch nach einigen Terrier, DD und einer ADBr. Es ist der klassische Trugschluss, dass viele Führer glauben, nach dem Ausbildungslehrgang im Jagdverband haben sie einen gut arbeitenden folgsamen Hund. Da geht`s aber erst los mit der Arbeit ... . Die Grundausbildung ist im Vergleich zum Einjagen und guten Führen ein Klacks.

Auch das mit der Bracke sehe ich anders. Es ist nicht das tägliche Üben, sondern der gleichbleibende Umgang, der entscheidet, wer der Rudelführer ist und wer nicht, wer sich unterordnet und wer nicht.
 

z/7

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Es ist nicht das tägliche Üben, sondern der gleichbleibende Umgang, der entscheidet, wer der Rudelführer ist und wer nicht, wer sich unterordnet und wer nicht.

Da sprichst ein großes Wort gelassen aus. "Wer sich nicht selbst befíehlt, bleibt immer Knecht..."

Selten wird einem klarer vor Augen geführt, wie sehr man sich selbst in der Hand hat, als im Umgang mit dem Hund. Selbstdisziplin und Konsequenz, Voraussicht und Verständnis. Damit gewinnt man den Respekt seines Vierläufers.
 
A

anonym

Guest
Du musst das "HIER" schmackhaft machen. Ruf mit "Hier" überzeugent an einem Mauseloch, Leckerchen oder sonst was interessantem. Das "HIER" muss dem Hund immer sagen "WOW der alte hat wieder was tolles Interessantes gefunden, dass muss ich sofort begutachten!"

Und das machst du nur mit EINEM Komando erstmal... nicht Pfiff und dann noch HIER... mach erstmal nur das hier und wenn das so sitzt dann kannste immernoch HIER->Pfiff

aber nicht erst PFIFF und dann HIER!
 
Zuletzt bearbeitet:
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Mal ganz allgemein: Hunde lernen 24Stunden/ Tag. Sie zeigen das Verhalten, das für sie günstig ist. Konsequenz über 24 Stunden/ Tag ist der Schlüssel zum Erfolg. Sie müssen ihre Grenzen kennen, die jeder HF stecken kann, wie er will, aber sie sollten stets gleich sein.

Offensichtlich ist die Transferleistung aus den "Übungen" heraus nicht gelungen oder es gelingt in den Übungen schon nicht richtig. Also nochmal Schritte zurück in der Ausbildung. Sie muss lernen, dass das "hier" immer gilt. Verlangen muss man es immer wieder von ihr. In der Ausbildung des jungen Hundes sollte man es etwas nur verlangen, wenn man sicher ist, dass der Befehl auch befolgt wird bzw. man ihn durchsetzen kann. Sonst lernt der Hund nur, dass er Befehle nicht befolgen muss. Ist sie also gerade mit irgendetwas beschäftigt, was sie deutlich mehr interessiert als Dein "hier" und reagiert nicht sofort darauf, so verkneife Dir die nächsten 10 "hier"-Rufe. Schaffe gezielt kontrollierte Situationen, in denen sie zwar abgelenkt ist, Du aber eine Einwirkung hast. Steigere die Anforderungen langsam.
Der Junghund muss Gehorsam lernen. Der Gehorsam steht über seiner Eigeninitative, die Welt zu erkunden.
Beim Chef muss es stets spannender sein, als das, was der Hund gerade tut. Nur das Herankommen ist unglaublich unspannend. Also sorge in den Übungen dafür, dass etwas, was sie als toll empfindet, bei Dir stattfindet, wenn Du sie rufst.

Ich gebe jeden Befehl nur einmal. Wird der nicht befolgt, je nach Situation vielleicht noch ein zweites (schärferes) Mal. Wenn das nicht klappt, in der nächsten Übungsstunde nochmal einen Ausbildungsschritt zurück. So sind mir "pubertärer" Ungehorsam weitgehend erspart geblieben und ich halte es ehrlich gesagt durchaus für eine Ausrede des HF.
 
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9 Jan 2010
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...
Beim Chef muss es stets spannender sein, als das, was der Hund gerade tut. Nur das Herankommen ist unglaublich unspannend. Also sorge in den Übungen dafür, dass etwas, was sie als toll empfindet, bei Dir stattfindet, wenn Du sie rufst....
Ja, so heisst es immer.
Hast Du eigene konkrete Beispiele ?
 

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