Kommando " Hier " - Katastrophe

A

anonym

Guest
@Bora
"...................Die Hunde wissen nach einer Trainingseinheit, nach einem Tag mit 2 x 10 min, was ich mit HIER will. Sprich, dass sie auf Doppelpfiff kommen müssen. ................."

Bitte beschreib mir was du in diesen 2x10 Minuten mit deinen Hunden gemacht hast, egal ob ich das für meinen Hund anwenden kann oder nicht, einfach nur dein Training beschreiben.


Stadium Hund, wenn ich mit HIER anfange:

Er macht Sitz und Ablegen, geht nicht vom Platz weg. Auch nicht bei Ablenkung. Auch nicht bei anderem Hund oder Reizangel oder Fuchsattrappe. Er kennt Nein und Pfui und weiß, dass ich Nichtbefolgen sanktioniere.

HIER:

Ziel ist, dass ich dem Hund zeige, was das Kommando bedeutet. Das dauerte bei den letzten Hunden einen Tag.

Der Hund ist nicht abgelenkt und in einem Raum, wo nur er und ich sind. Die Stimmung ist ruhig und gelassen. Ich mach`s bspw im Kellergang.

Feldleine mit Koralle anlegen, doppelt einhängen
Zippen (Ruckartiges, mehrmaliges, aber nicht hartes Ziehen) und dann erst Kommando!!
Kommando also sofort nach Ziehen – nicht simultan
Der Hund soll lernen, das Zippen (kleine Rucke) der Koralle abzustellen
Sobald der Hund die kleinste Bewegung zu mir macht, ist sofort mit Zippen Schluß und es folgt ein "suuper" während ich ihn reinhole. Also nicht erst loben, wenn er hier ist.

Wenn der Hund das begriffen hat, wechseln:

Kommando und sofort darauf Zippen
Anfangs auch Zippen, wenn der Hund das Kommando ausführt
Der Hund lernt so, dass Kommando und Zippen das Gleiche sind
Wenn der Hund begriffen hat, versucht er nach Kommando das Zippen zu vermeiden

Es gibt kein Leckerlie, sondern nur die Kommandos, die ich angegeben habe. Wenn er hier ist, ein sehr kurzes Abliebeln an der Schulter und nochmal ein "suuper". Befolgt er nicht, zippe ich ohne etwas zu sagen. Ich spreche aber so gut wie nie bei der Ausbildung unnötige Worte. Schon gar nicht wird mit Leckerlie hausieren gegangen oder mit übertrieben hoher Krächzestimme "feiin" gearbeitet. Das lenkt m. M. nach den Hund nur ab. Alles entschlacken, nur das Nötigste übrig lassen.

Folge:

Der Hund reagiert auf Kommando. Das dauert einen Tag.

Das Wichtigste (fett, weil es das A und O ist):

Dann dem Hund keine Möglichkeit geben, das Kommando nicht zu befolgen, in dem ich ihn nur mit langer Leine KONTROLLIERT laufen lasse und härter zippe, wenn er nicht kommt. Er läuft ab jetzt nie auf der Jagd, wo er von mir nicht berechenbare Ablenkung finden könnte, sondern in einer leeren Halle, dann einem übersichtlichen Areal. Dort baue ich Ablenkungen ein. Aber immer nur eine Ablenkung und diese auch gesteigert: Erst sieht er die Ablenkung, wenn ich sie raustrage. Dann kommt er zufällig drauf usw. Dann wechsle ich das Areal. Später lasse ich dann Ablegen / Sitz und Hier mit einfließen. Dann hetze ich ihn an und verlange ein Reinkommen auf halber Strecke, dann übe ich mit der Reizangel, dann zwischen zwei Personen usw.

Wenn der Hund alle Situationen durch hat, dann ist er auf einem level, wo man ihn frei laufen lassen kann. Erst nicht so weit, dann weiter.

Wenn der Hund Leine mit "ich muß folgen" und ohne Leine mit "lxxk mxxh" verknüpft hat, dann ist im Vorfeld einiges falsch gelaufen. Das liegt dann aber nicht am Hund.

Ist nicht auf meinen Mist gewachsen, hab`s von einem Amerikaner gesehen. So wurden zig Hunde abgerichtet. Die Klassiker, Kommando und Ziehen haben, soweit ich gesehen habe, deutlich länger gebraucht, die Hunde nicht verstanden, warum sie durch dummerweise hartes Zippen bestraft wurden. So dreht sich nur die Spirale der Einwirkung nach oben.

Und wie geschrieben, es hat bei mir immer funktioniert, wobei nicht der Teil (lernt Bedeutung am ersten Tag) der schwierigste ist, sondern die Wochen nachher. Da ist dann Konsequenz und Ideenreichtum gefragt. Hat er alles durch, kommt der junge Hund zu über 95%. Konnte ich mit ihm einige Situationen nicht üben, dann versagt er schon mal, wenn er zu weit weg, der Reiz zu groß ist. Habe ich aber auch schon geschrieben.

zu loma:
Mit einem Teleimpulsgerät würd`s wohl noch schneller gehen, aber man braucht es nicht, wenn man fleissig ist und konditioniert, nicht sanktioniert. Aber das haben viele Dummbeutel nicht verstanden, weshalb es verboten ist.

Doch wenn der Hund gut vorbereitet ist und man sich selbst zu 100% im Griff hat, dann funktioniert das Verstehen an einem Tag. Ganz sicher.
 
Registriert
27 Aug 2012
Beiträge
1.668
,
Mit einem Teleimpulsgerät würd`s wohl noch schneller gehen, aber man braucht es nicht, wenn man fleissig ist und konditioniert, nicht sanktioniert. Aber das haben viele Dummbeutel nicht verstanden, weshalb es verboten ist.

Noch so einer der es nicht begriffen hat, wie ein Ferntrainer funktioniert, genau so wie die die es verboten haben :no:

Ward nur, wenn die Dummbeutel Deine geliebten Korallen Dir wegnehmen, kannste dann mit der weichgepolsterten Biothan-Leine zippen :biggrin:
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.366
Noch so einer der es nicht begriffen hat, wie ein Ferntrainer funktioniert, genau so wie die die es verboten haben :no:

Da hast Du Bora falsch verstanden. "Konditionieren, nicht sanktionieren." Geht mit Telefon genauso. Halt ohne Feldleine.:biggrin:

Erst zippen, dann Kommando erinnert mich an das Verfahren beim Clickern und wie mir mal jemand verweisen beibringen wollte. Hab ich damals nicht kapiert. Der Hund lernt erst, daß das, was er tut, von Vorteil ist. Erst, wenn er das begriffen hat, führt man das Signal dafür ein.

Also Aufhören des Zippens durch zum Führer laufen - Führer ruft "Hier".

Hat jemand eine Ahnung, warum das soviel effektiver ist, als gleich mit dem Signal anzufangen? Weil es unmittelbarer ist vllt? Das Signal dann schon wieder ne Abstraktionsleistung verlangt?
 
Registriert
27 Aug 2012
Beiträge
1.668
Und da es verboten ist, erübrigt sich es hier die Vorteile zu benennen...

Petra
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
A

anonym

Guest
Ich habe nichts anderes geschrieben!

Konditionieren statt sanktionieren. Konditionieren NUR wie Du geschrieben hast.

Arbeit mit der Koralle ist auch kein Reissen, sondern ein leichtes "Rucken". Deshalb, auch geschrieben, ist eben genau das harte Sanktionieren der falsche Weg, weil er die Spirale nach oben dreht, ohne durchschlagenden Erfolg zu haben.

Stimme Dir in allem zu, nur habe ich nichts anderes geschrieben!
 
A

anonym

Guest
Hat jemand eine Ahnung, warum das soviel effektiver ist, als gleich mit dem Signal anzufangen? Weil es unmittelbarer ist vllt? Das Signal dann schon wieder ne Abstraktionsleistung verlangt?


Nein, keine Erklärung, die schlüssig ist. Würde ich auch interessieren.

Auf alle Fälle geht die Grundabrichtung wesentlich schneller, wenn man das Signal später raufsetzt und die Methode ändert. Kenne einen Profi-Trainer sehr gut, der macht das grundsätzlich so. Seine Hunde gehen am zweiten Tag Fuß. Nicht top, aber weit besser, als meine nach einer Woche .... .

Effekt ist beim Apportieren noch größer. Leider habe ich das erst bei der Bracke gelernt. Doch als ich sie auf dem Tisch hatte und exakt vorgegangen bin, war ich weit über doppelt so schnell, wie bei jedem Terrier oder DD vorher. Vermutlich ist das sogar noch untertrieben.

Viele viele Hürden, die sich bei der Tabel-Methode auftun, kommen so erst gar nicht zu tragen und das Kommando sitzt weitaus besser, wenn man es hinten drauf setzt.
Erfahrung mit einer sturen Bracke, wo ich vorher nach klassischer Methode nicht weiter gekommen bin.

Doch man muß sich damit auseinandersetzen, genau wissen, was man sofort macht, wenn der Hund "wie" reagiert. Nur mal auf den Tisch und Schnur an den Lauf funktioniert ganz sicher nicht und macht mehr kaputt als gut.

@ Petra:

Deine Reaktion kann ich zum Teil verstehen. Doch ich persönlich hätte den sehr guten Beitrag dann doch stehen lassen. Zeigt er doch genau das auf, was wirklich wichtig ist, grenzt sehr eindeutig ab, und vor allem zeigt er Außenstehenden, dass es eben nicht nur grüne verblödete Lodenjockel gibt, die mit Strom hart sanktionieren, sondern Leuten, die wissen, was Sache ist. Bart Bellon veröffentlicht ja auch Videos über die wir schon diskutiert haben. LG
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.366
Nicht das Sanktionsmittel richtet den Schaden an, sondern falscher Zeitpunkt und Umstände der Anwendung.

Das können genausogut Methoden sein, die nicht physisch, sondern auf die Psyche wirken.

Daß sich das jemals an die entscheidenden Stellen rumspricht, wag ich nicht zu hoffen. :no:
 
Registriert
27 Aug 2012
Beiträge
1.668
Ich habe nichts anderes geschrieben!

Konditionieren statt sanktionieren. Konditionieren NUR wie Du geschrieben hast.

Arbeit mit der Koralle ist auch kein Reissen, sondern ein leichtes "Rucken". Deshalb, auch geschrieben, ist eben genau das harte Sanktionieren der falsche Weg, weil er die Spirale nach oben dreht, ohne durchschlagenden Erfolg zu haben.

Stimme Dir in allem zu, nur habe ich nichts anderes geschrieben!

Na da sind wir doch am Ende wieder zusammen gekommen.:thumbup:
Leider ist mein Beitrag ja gelöscht wurden.
Fassen wir noch mal zusammen: egal welches technisches Hilfsmittel, der Hund soll nicht durch Schmerz konditioniert werden, sonder durch Konsequenz und durch Bestätigung, die sofort erfolgen sollte.
Technische Hilfsmittel sind eine Möglichkeit, mit dem Hund auf Distanz zu kommunizieren und ihn zu führen.
Dadurch bleibt die Entscheidung der Handlung bei HF und nicht bei Hund!

Suzi
Hab mich heute mal selber beobachtet und versucht sauber jeden Befehl wirklich nur einmal zu geben und auf die Ausführung zu bestehen oder sofort zu korrigieren = man oh man, war wirklich hart:no:
Da schreibt man schlau daher ..... nur gut das es keiner gesehen hat.:roll:

Frank
 
Registriert
27 Aug 2012
Beiträge
1.668
Nein, keine Erklärung, die schlüssig ist. Würde ich auch interessieren.

Auf alle Fälle geht die Grundabrichtung wesentlich schneller, wenn man das Signal später raufsetzt und die Methode ändert. Kenne einen Profi-Trainer sehr gut, der macht das grundsätzlich so. Seine Hunde gehen am zweiten Tag Fuß. Nicht top, aber weit besser, als meine nach einer Woche .... .

LG

Hab das auch durch Zufall gelernt, beim bei "Fuß gehen"
Irgendwie war die Hand schneller als der Mund, als ich mich dann selber konditioniert hatte und das anders herum machen wollte, war es eigentlich nicht mehr nötig.
Denke mal, der Hund fühlt vorher schon die geänderte Körperspannung und reagiert darauf viel schneller als auf die mündlichen Befehle.
Wenn ich sehr gestresst abends nach Hause komme, sind die Hundl auch wie ein Deckchen und sehr sehr führig.
Sonnabends sieht das schon ganz anders aus:twisted:
 
Registriert
13 Mrz 2012
Beiträge
1.080
Nicht das Sanktionsmittel richtet den Schaden an, sondern falscher Zeitpunkt und Umstände der Anwendung.

Das können genausogut Methoden sein, die nicht physisch, sondern auf die Psyche wirken.

Daß sich das jemals an die entscheidenden Stellen rumspricht, wag ich nicht zu hoffen. :no:

Da muß ich aber jetzt richtig:biggrin::biggrin::biggrin:, dachte der TS soll doch mal alle guten Ratschläge hier drin versuchen, Schaden kann er doch keinen anrichten.
 
Registriert
7 Jan 2012
Beiträge
91
Nein, keine Erklärung, die schlüssig ist. Würde ich auch interessieren.

Auf alle Fälle geht die Grundabrichtung wesentlich schneller, wenn man das Signal später raufsetzt und die Methode ändert. Kenne einen Profi-Trainer sehr gut, der macht das grundsätzlich so. Seine Hunde gehen am zweiten Tag Fuß. Nicht top, aber weit besser, als meine nach einer Woche .... .

Ist doch eigentlich nicht so unlogisch? Wenn ich ein Kind ein Wort beibringen will, dann zeige ich es erst das Objekt, und benenne es dann.

Also: Gebe es einen Ball, und sage "Ball". In dem Moment ist das Kind auf diesem Objekt fokussiert und verbindet das gleich miteinander. Wenn ich aber erst "Ball" sage und es dann erst anbiete, war das Kind vielleicht erst auf etwas ganz anderem fokussiert, etc.

Nur mal von mir als Hundelaie aus gedacht.. finde es eigentlich logisch. Die Aktion zuerst, und in dem Moment das Kommando. Der Hund weißt dann ganz klar "aha.. das hier meint er wenn er "Sitz" sagt".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7
A

anonym

Guest
aha, das meint er also. weil er soviel darüber nachdenkt, was wir sagen;-)
 
Registriert
7 Jan 2012
Beiträge
91
aha, das meint er also. weil er soviel darüber nachdenkt, was wir sagen;-)

Gut das war jetzt vielleicht ein wenig anthropomorphisch formuliert, aber ich meinte damit nur dass er es vielleicht einfachter verbinden kann wenn es nur eine Option gibt, nämlich eben das, auf dem er in dem Moment konzentriert ist, und das kannst du dann als Führer auch besser beeinflussen.

Sonnst könnte er (nur mal wieder blöd gedacht) während deines Kellertrainings meinen dass mit "Hier" gemeint wird, 'Herrchen zieht an der Kette'. Wenn du aber erst 'Hier' sagst wenn der Hund schon zu dir kommt, gibt es da wenig(er) hereinzuinterpretieren, deswegen geht es schneller voran.

Aber wie in dem Thread "Welchen Jagdfilm" geschrieben lese ich gerade 'Into the Wild' von Jack London und denke vielleicht nur deswegen so wie ein Hund ;) (oder so wie wir denken dass die denken... :unbelievable: )
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
5
Zurzeit aktive Gäste
314
Besucher gesamt
319
Oben