Kommando " Hier " - Katastrophe

A

anonym

Guest
@ higraver: Ja, schweig` bitte, wenn sich die großen Jungs unterhalten. Das ist echt nichts für Dich.

bora bei allem Respekt , es ist schlicht und ergreifend nur Dampfplauderei was Du von Dir gibst , aber keine Antwort auf eine konkrete Frage . Leider kein Einzelfall .

SuziQ. hat sehr konkret gefragt um zu lernen bzw. eine andere Sichtweise kennenzulernen , genauso wie auch einige andere hier , aber bislang nur Schaumschlägerei , Verunglimpfungen , persönliche Angriffe , die absolut nichts mit der Sache zu tun haben usw. und so fort .......

Deswegen auch nochmal ganz konkret die Frage von mir , wie soll sich der Ts verhalten bzw. was ist zu ändern ?
Wo soll konkret bei der Ausbildung noch mal neu angesetzt werden ?
Ich könnte die Frage auch selbst beantworten ,aber .........;-)
 
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Hallo!

Kurz zu mir: Bin 40 Jahre alt, komme aus dem Südosten Österreichs, bin Jäger und Hundeführer und lese hier schon eine ganze Weile mit.

Bin ebenfalls Erstlingsführer mit einer DL-Hündin und habe so ziemlich das gleiche Problem: "Hier" an der Feldleine und aus dem Sitz funktioniert problemlos. Aber wehe wenn sie losgelassen......!

Seit einem Jahr höre ich dazu immer und von jedem den Ratschlag "du musst am Gehorsam arbeiten" - darauf wäre ich selbst sicher nie gekommen!:no:

Nur, wie schon andere hier schrieben: Was mache ich wenn der Hund seiner Wege geht und ich nicht auf ihn einwirken kann? Dazu gabs noch von keinem einen Tipp.
Deshalb hier nochmal die konkrete Frage: Bin mit meinem Hund im Revier seit 15 Minuten frei bei Fuß unterwegs, lasse ihn laufen und weg ist er. Was mache ich damit er zurückkommt bzw. was mache ich wenn er zurückkommt?
 
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Hallo!

Kurz zu mir: Bin 40 Jahre alt, komme aus dem Südosten Österreichs, bin Jäger und Hundeführer und lese hier schon eine ganze Weile mit.

Bin ebenfalls Erstlingsführer mit einer DL-Hündin und habe so ziemlich das gleiche Problem: "Hier" an der Feldleine und aus dem Sitz funktioniert problemlos. Aber wehe wenn sie losgelassen......!

Seit einem Jahr höre ich dazu immer und von jedem den Ratschlag "du musst am Gehorsam arbeiten" - darauf wäre ich selbst sicher nie gekommen!:no:

Nur, wie schon andere hier schrieben: Was mache ich wenn der Hund seiner Wege geht und ich nicht auf ihn einwirken kann? Dazu gabs noch von keinem einen Tipp.
Deshalb hier nochmal die konkrete Frage: Bin mit meinem Hund im Revier seit 15 Minuten frei bei Fuß unterwegs, lasse ihn laufen und weg ist er. Was mache ich damit er zurückkommt bzw. was mache ich wenn er zurückkommt?

Auch in Österreich gibt es sehr gute Hundeführer, die dir gerne vor Ort helfen. Daß die Ratschläge aus dem Netz bei Deinem Hund nicht hinhauen, weißt Du ja jetzt. ;-)
 
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Also nochmal:
Was machst Du, wenn Dein Hund Ungehorsam zeigt und sich nicht in Deinem Einwirkungsbereich befindet?

Die Frage ging zwar nicht an mich, find sie aber Klasse.
Im Allgemeinen und im Speziellen mache ich da erst mal nichts, außer dumm in der Gegend rumzustehen.
Je nachdem wie der /die Hunde dann drauf sind, hab ich mehr oder weniger Zeit dafür, danach zu grübeln, was ich wohl im Vorfeld so Alles falsch gemacht habe.
Wenn die Banditen dann doch wieder da sind, freuen wir uns alle ein Loch in dem Bauch und das wars erst einmal.

Das es dann nicht wieder passiert (und da bin ich ganz bei Bora) ist halt die Kunst des HF.
Das ist von Hund zu Hund unterschiedlich und je mehr man Tipps von außen bekommt oder je mehr man Erfahrung hat, desto mehr Instrumente kann man einsetzen.
Wenn ich halt nur einen Hammer habe, ist jedes Problem ein Nagel.
Wenn ich halt immer nur mit Stachelhalsband arbeite, dann führt es bei einigen Hunden zur Katastrophe bei anderen zum gewünschten Erfolg.

Bei meinen/unseren Hunden probier ich auch verschiedene Wege, manchmal wechseln diese weil der Hund sich ja auch entwickelt.
Der größte Fehler ist auf einer Methode zu beharren, weil die bei anderen ja auch mal geklappt hat.

Soviel kann man auch bei dem edlen Jagdgebrauchshund nicht falsch machen, manchmal reicht ein Schritt zurück, ne Pause, manchmal ein kompletter Reset (zurück auf Start)

Ich habe auch Fehler gemacht bei der Hundeausbildung, das heißt aber nicht dass ich mir jedesmal einen neuen Hund anschaffe wenn ich eine Erkenntnis habe, ich wend sie halt auf den existierenden Hund an und meisten gibt es den nächsten Schritt vorwärts.

Also probieren, mit sich und den Hund arbeiten, ab und an mal ne "Experten" draufschauen lassen dann wird's schon.
 
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Das Problem ensteht oft, dass man meint wenn der Welpe alle gelenten Befehle ausführt sei schon alles OK.
Wenn dann der Junghund mal 6 Mon. alt wird und selbständiger ist, funktioniert es plötzlich nicht mehr so mit dem Gehorsam.
Wenn man von da an nicht über längere Zeit die Schleppleine benutzt, fällt das Kind schnell in den Brunnen und ist dann nur mit großen Mühen wieder heraus zu holen.

Moosjäger
 
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Hallo!



Nur, wie schon andere hier schrieben: Was mache ich wenn der Hund seiner Wege geht und ich nicht auf ihn einwirken kann? Dazu gabs noch von keinem einen Tipp.
Deshalb hier nochmal die konkrete Frage: Bin mit meinem Hund im Revier seit 15 Minuten frei bei Fuß unterwegs, lasse ihn laufen und weg ist er. Was mache ich damit er zurückkommt bzw. was mache ich wenn er zurückkommt?

Die meisten könn darauf nicht antworten, weil die meisten Hunde eh einen nicht von der Seite weichen, das sind die Hunde die den Stand wildrein halten :twisted:

Aber im Ernst:
Ich gehe davon aus, das der Hund (ja leider) nicht im Gehorsam durchgearbeitet ist.
Beobachte DICH selber, beim Geben von Kommandos, werden die umgehend umgesetzt oder bedarfs es der Wiederholung.
Bespiel: "Hier"
Das erste Mal, lässig dahin gesprochen, der Hund hat es wohl gehört, aber ist momentan mit was Anderen beschäftigt, reagiert Null
Das zweite Mal, schon etwas bestimmter, Hund schaut schon mal, aber andere Sachen sind wichtiger und er weiß
Genau das dritte Mal, laut kräftig, also der Hund bummelt mal zu seinem Herrchen
Dem Herrchen ist das aber zu langsam und ein Viertes Mal in einer Lautstärke dass das die ganze Straße mitbekommt ein "HIER"
Der Hund kommt dann und typischerweise
Jetzt wird entweder angeschnauzt, Denke vom Hund nu komm ich schon ist es auch nicht recht
oder Froolic oder abgeliebelt, Denke vom Hund super, kann es ja soooo ernst nicht gewesen, der freut sich dass ich heut noch komme
Merke Alles was man dann macht, kann im Besten Fall noch ne Schadensbekämpfung sein, das Beste anleinen und bei Fuß gehen lassen oder Sitz, völlig neutral

An sich arbeiten:
Basic:
Kommando sind Kommandos, werden EINMAL in einem bestimmenden Ton gegeben mit dem Ziel der sofortigen Ausführung, wenn der Hund in der Lage ist dem Kommando zu folgen.
Wenn das Hundl sich schon mit dem halben Körper bei der Suche nach der Maus eingegraben hat, dann ist dass NICHT der geeignete Zeitpunkt.
(später sollte es klappen wenn der Hund im Gehorsam durch ist, abe ne Garantie .....???)
Damit der Hund dem Kommando folgen kann, muß er es verstanden haben.
Bei Hier mit der Feldleine üben, bis der Hund sofort kommt (wenn nicht sofort dann den Burschen heranpullen)
Wenn er das Kommando kennt, Kommando EINMAL in einem bestimmenden Ton gegeben wurde und wenn der Hund kommt= belohnen, wenn nicht = sofort sanktionieren
Nicht bei der Länge der Trainingseinheiten übertreiben, je härter die Einwirkung auf den Hund, desto ausgelassener die Auflösung (bei einem Jagdhund nicht mit Froolic, sonder mit Reizangel oder Spielarpotel usw)

Ansonsten wie immer, Spass dabei haben
 
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@frankietester :thumbup:

meiner Meinung nach sollte man das "frei bei Fuß" bei einem Junghund lieber auf dem Rückweg üben und nicht am Anfang des Spaziergangs

Moosjäger
 

z/7

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Tacheles: Irgendwer hat das vorher schon schön beschrieben, die Motivation des Hundes, sein Ding weiterzumachen steigt mit dem Lustgewinn. Irgendwann ist die Klappe runter, und er ist mit nicht-aversiven Methoden nicht mehr ansprechbar. Und selbst bei aversiven Methoden ist die Skala je nach Härte des Hundes nach oben offen.

Darum geht es im Endeffekt nur über Konditionierung und deshalb wird es keine Garantie geben.

Konditionierung heißt, daß bei schwacher Reizlage mit exaktem Timing sanktioniert wird. Genügen in der Regel relativ milde Maßnahmen. Damit wird eine Gewohnheit geschaffen (Konditionierung), die auf das Ruf-Signal hin im Gehirn als erstes die gewünschte Reaktion als Verhalten anbietet.

Entscheidend ist das Timing. Zur festen Verankerung des Verhaltens werden alle anderen Variablen nach und nach variiert: andere Umgebung, steigende Reizlage, steigende Entfernung zum Führer etc.

Das bedeutet Arbeit - daher der Begriff "durchgearbeitet".

Vorher Leine, Leine und Leine.

Alternativ den Hund lesen und rechtzeitig reagieren. Ist das Verhalten erst auf maximal 50 m Entfernung sicher verankert, wird der Hund abgerufen, wenn er in 30 m Entfernung anfängt, sich für ein Lüftchen zu interessieren.

Das erfordert vor allem Selbstdisziplin beim Führer. Wer einen verlässlichen Hund möcht, muß was dafür tun. Von nix kommt nix. Manche tun sich leichter, weil sie so veranlagt sind, andere müssen sich schwer am Riemen reißen - das Leben ist ungerecht, aber hart.
 
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@frankietester, Moosjäger, z/7 :thumbup::thumbup::thumbup:

Ich erwarte von meinem Hund die sofortige Umsetzung eines Befehls. Tut er es nicht, muss ich als HF analysieren (= den Hund lesen), ob ich ihn (beim Junghund) noch nicht genügend auf die gerade herrschende Situation vorbereitet habe (=mein Fehler), er den Befehl nicht gehört hat (im Sinne der akustischen Wahrnehmung) oder ob er trotz angemessener Vorbereitung und akustischer Wahrnehmung nicht gehorcht. Jede der Möglichkeiten erfordert eine andere Reaktion.
Er muss lernen, erwünschtes von unerwünschtem Verhalten zu unterscheiden. Dafür darf und soll er auch mal Fehler machen. Die Fehler möglichst aber nur in einer kontrollierten Situation, in der ich eine Einwirkung habe, sodass ich unerwünschtes Verhalten sanktionieren kann.
Das alles bedarf des gründlichen, umfangreichen, durchdachten und planvollen Aufbaus der Ausbildungssituationen. Wie z/7 richtig schreibt: Das macht Arbeit, viel Arbeit. Die aber Spaß macht. Dem Hund und mir :)

Hört sich vielleicht komisch an, aber meine Hunde sollen sich in erster Linie ohne Befehl selbstständig richtig entscheiden und verhalten. Richtig im Sinne: Aus meiner Perspektive richtig und nicht aus seiner. Das können sie nur, wenn sie ein genügend großes Repertoire aus Situationen kennen. Und sie müssen wissen, was richtig und falsch ist. Es liegt an mir, sie darauf vorzubereiten.

Gehorcht der Hund außerhalb meines direkten Einwirkungsbereichs einem Befehl nicht, weil er der Meinung ist, er hat einen "anderen Termin", dann ist meine Reaktion abhängig vom gegebenen Befehl. Ist es ein schwacher Befehl, dann folgt ein starker Befehl --> sofortige Sanktion.
Befolgt er einen Befehl nicht, so habe ich "verloren", wenn ich ihn dadurch abnutze, dass ich ihn in dieser Situation wiederhole, obwohl ich ihn nicht durchsetzen kann.
Also stelle ich in der nächsten Trainingseinheit die gleiche Situation künstlich her, aber so, dass ich eine Einwirkung habe.

Die starken Befehle baue ich in der Ausbildung so auf, dass sie bisher nicht versagt haben. Aber: Eine 100%ige Sicherheit gibt es nicht.

Ich gebe Befehle maximal 2x.
 
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Wozu soll die Unterscheidung zwischen schwachen und starken Befehlen gut sein???

Bei mir der Ablauf in gekürzter Version und für alle Kommandos anwendbar:

Ich lehre dem Hund ein Verhalten über Motivation, bei Hier (bei mir zu 99% als Pfiff) zB gerne unter Zuhilfenahme eines Balles und seiner Hetzlust.
Das funktioniert solange kein Wildkontakt im Spiel ist... Reicht aber schon um ihn als Junghund im Spiel mit anderen heraus zu rufen.
Anschließend Suche ich eine Gelegenheit, bei der ich den Hund zu Fehlern reize. Auf diese Situation bin ich dann vorbereitet und sobald der Hund einen Fehler macht wir kurz und hart sanktioniert. Anschließend wird der Hund durch Spiel und Spaß wieder aufgelockert, er soll nach dem Kommando so schnell als möglich wieder aufgebaut sein. Später dann die nächste verleitung , der Fehler, die Strafe usw
Das festigt das erlernte Verhalten nochmal enorm und da ich immer auf die Situation vorbereitet bin kann ich punktgenau sanktionieren...

Die Ablenkungen und Reize werden dann mit zunehmendem Ausbildungsstand nach oben geschraubt.
 
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Tacheles: Irgendwer hat das vorher schon schön beschrieben, die Motivation des Hundes, sein Ding weiterzumachen steigt mit dem Lustgewinn. Irgendwann ist die Klappe runter, und er ist mit nicht-aversiven Methoden nicht mehr ansprechbar. Und selbst bei aversiven Methoden ist die Skala je nach Härte des Hundes nach oben offen.

Darum geht es im Endeffekt nur über Konditionierung und deshalb wird es keine Garantie geben.

Konditionierung heißt, daß bei schwacher Reizlage mit exaktem Timing sanktioniert wird. Genügen in der Regel relativ milde Maßnahmen. Damit wird eine Gewohnheit geschaffen (Konditionierung), die auf das Ruf-Signal hin im Gehirn als erstes die gewünschte Reaktion als Verhalten anbietet.

Entscheidend ist das Timing. Zur festen Verankerung des Verhaltens werden alle anderen Variablen nach und nach variiert: andere Umgebung, steigende Reizlage, steigende Entfernung zum Führer etc.

Das bedeutet Arbeit - daher der Begriff "durchgearbeitet".

Vorher Leine, Leine und Leine.

Alternativ den Hund lesen und rechtzeitig reagieren. Ist das Verhalten erst auf maximal 50 m Entfernung sicher verankert, wird der Hund abgerufen, wenn er in 30 m Entfernung anfängt, sich für ein Lüftchen zu interessieren.

Das erfordert vor allem Selbstdisziplin beim Führer. Wer einen verlässlichen Hund möcht, muß was dafür tun. Von nix kommt nix. Manche tun sich leichter, weil sie so veranlagt sind, andere müssen sich schwer am Riemen reißen - das Leben ist ungerecht, aber hart.

Na da hoff ich doch, daß der TS Deinen Ratschlag lies und nichts besseres zu tun hat.;-)
Was ich aber vor allem hoffe, daß er seinen Hund richtig lesen kann und nicht die Reizschwelle der Saktionen erhöht.
Wie er ja schreibt ist das Thema Feldleine schon durch, gibt das eigentlich nur mir zu Denken?
 

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