Kommt Wild durch den "Schrotschocktod" zur Strecke ?

Gibt es den reinen Schrotschocktod ?

  • Ja !

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein !

    Stimmen: 34 87,2%
  • Weiß nicht !

    Stimmen: 5 12,8%

  • Umfrageteilnehmer
    39
Registriert
25 Dez 2006
Beiträge
5.348
auch beim Fuchs habe ich es schon erlebt sodas er regelrecht todgeschossen werden mußte
beim Abbalgen hängen oft die Kügelchen nur im Bindegewebe
habe am Sontag jungen Waschbären, auf Grund nicht kurfristig zur Verfügung stehen Kurzwaffe, auf 10m mit Schrot im Abfangkasten erlegt. erst nach 10sek hat er sich nicht mehr gerührt
obwohl die Schrote durch den Körper durchgeschlagen sind
hier vermute ich ein Organversagen durch zerstörung auf Grund des hohen Adrenalinspiegels
 
G

Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
Schöne Diskussion - leider beginnen wieder die absoluten "Meinungshoheiten" bei dem Thema.
Eventuell hilft ja eine Versachlichung und Definition dessen was gemeint ist.
Zunächst die Legende:
Jäger sprechen bei der Wirkung des Schrotschussen gerne vom Schocktod.
Das hat den Grund sicher darin, das mit Schrot erlegtes Wild schlagartig verendet - wie vom Blitz getroffen - schockartig.
Über die Verwendung medizinischer Fachausdrücke im Laienbereich brauchen wir sicher keine grundsätzlichen Diskussionen führen.
Ich muss auch immer lachen wenn Verletzte "geborgen" werden ..... :26: :12: :12:
Fakt ist nun, daß der Jäger den Hasen verendet aufnimmt ohne wesentliche markante Verletzungen festzustellen.
Er kennt aber die Wirkung eines Büchsenschusses - womöglich auch beim Hasen - und weiß,
das der Hase mit der Hornet hinters Blatt doch, trotz deutlicher Verletzung zu Fluchten in der Lage ist.

So steht also dieser Waidmann vor dem Stück und macht sich natürlich laienhafte Gedanken über die Wirkungsweise des Schrotschusses.

Die Fakten sind:

schlagartiges verenden ohne sichtbare massive Verletzungen
anscheinend "verpuffende" Wirkung bei bereits durch Schrotschuss krankgeschossenes Wild
oftmals die feststellung, das die Garbe zwar gefasst hat - jedoch die konkreten Verletzungen durch einzelne Schrotkugeln nicht immer das schlagartige verenden erklären können.
(Immer vor Augen die wirkung eines Büchsenschusses und der oftmaligen Todfluchten !)

Weiter gehört zu den Fakten, daß das Nervensystems durchaus auch auf von aussen wirkende Ereignisse reagiert - IMMER !

Zunächst mal zum neurogenen Schock:
Auch wenn hier vehement bestritten - so ist diese Art des Schocks in der Humanmedizin bekannt und Auslöseursachen sind mitnichten nur Gewalt auf Hirn, Hirnstamm oder spinales Nervensystem.
Auch das vegetative Nervensystem reagiert natürlich auf äussere Reize !
Ursachen für einen nerogenen Schock sind sehr wohl auch Schmerzreize.
Wahr ist aber auch, daß die reine Form eines neurogenen Schocks durch Schmerz oder psychogene Ursachen selten ist,
bzw. durch andere Schockformen überlagert wird.
Das ein Schock - egal welcher Ursache - IMMER einen lebensbedrohlichen Zustand darstellt darf man auch hier als unumstritten Voraussetzen.

Ein schönes Beispiel für die Wirksamkeit, auch letale, von Treffern auf solche Nervenzentren ist der Kampfsport.
Dort sind schon lange bestimmte Regionen am Körper bekannt die schon bei einzelnen Treffern für Bewusstlosigkeit oder gar Tod sorgen können - OHNE - zunächst tödliche Organverletzungen zu zeitigen.

Nun kann man mit Fug und Recht entgegenhalten, das Erkenntnisse aus der Humanmedizin bzw. Anatomie des Menschen nicht so ohne weiteres auf andere Säugetiere übertragbar sind.
Allerdings darf man schon einen prinzipiell ähnlichen Körperaufbau bei Säugetieren als gegeben ansehen.

Nun aber wieder zurück zum Schrotschuss.
Grundsätzlich darf man dem Schrotschuss sicher eine ebenfalls organzerstörende Tötungswirkung nachsagen.
Betrachtet man auf Niederwildstrecken Geäse, Schnabel oder Fänge erlegten Wildes, so spricht austretender Schweiß mal grundsätzlich für tödliche Treffer in Herz, Lunge oder/und Kopf.

Nun darf man aber einen mechanismus nicht negieren - das schlagartige "verenden", hier bewusst in "" gesetzt.
Ein neurogener Schock, durch Treffer auf über den Körper verteilte Nervenzentren, wird also ganz sicher für ein schlagartiges Zusammenbrechen, häufig mit anschließender Bewusstlosigkeit, sorgen.
Das eigentliche verenden erfolgt nun während der Bewusstlosigkeit, z.B. durch ein zwei Schrote in der Lunge.
Der Jäger hingegen beobachtet nunmal nur den "Schocktod" bzw. das was er dafür hält.

Es ist also eher häufig eine Mischung aus schlagartiger Bewusstlosigkeit mit anschließendem verenden.

Dafür sprechen zum einem die Beobachtungen, das vielfach kaum "schlimme" Treffer festgestellt werden können.
Das hin und wieder "sicher" verendetes Wild plötzlich wieder erwacht - Schrote haben nix beschädigt was zum verenden geführt hätte.
Aber auch der Effekt, das einmal krankgeschossenes Wild, welches eben nicht wie von Blitz getroffen fällt, besonders "hart" erscheint - hier reicht halt das Körnchen in der Lunge nicht mehr,
der Schrotschuss muss nun ebenfalls massiv auf Organe wirken.
(Adrenalin ist in diesen Fällen häufig das Stichwort)

Kompromissvorschlag:

Man kann also dem Schrotschuss also durchaus eine Wirkung auf das Nervensystem mit "Knock out" Wirkung unterstellen.
Das eigentliche verenden erfolgt dann während der Bewusstlosigkeit - unbemerkt vom Jäger - durch Organverletzungen, verursacht auch durch nur wenige Schrote.
(Hämatothorax, Aspiration etc.)

Somit darf man sicher streiten was nun die Wirksamkeit ausmacht - das ist aber sicher eher der Streit um Henne oder Ei.
Streng pathologisch wird wohl meist eine in Organschäden liegende Todesursache letztlich das Rennen machen.
Eine rein durch Versagen des Nervensystems getötetes Wild mag die Ausnahme sein - auszuschließen ist es aber sicher nicht.
Ich hab die Quelle nicht mehr - aber es gab Versuche an Hunden - welche durch Schrot getötet wurden,
ohne das man eine organische Todesursache feststellen konnte.

Somit haben eigentlich beide Parteien recht.

Es gibt diesen Schocktodeffekt - die Hauptwirkung bei der Mehrzahl der Beute wird aber auch beim Schrottreffer sicher über die Zerstörung lebenswichtiger Organe erzielt.
Das rollieren, "runterfallen wie ein Stein" oder "umfallen wie vom Blitz getroffen" hat, wenn es nicht gerade ein Kopftreffer bzw. des ZNS war,
seine Ursache dann eher auf dem "knock out" Effekt des Treffers durch Wirkung auf das Nervensystem.
Dies wird dann eben auch oft fälschlich als Schocktod bezeichnet, weil die Beute meist beim Aufnehmen verendet ist,
obwohl die Todesursache nicht die Wirkung auf Nerven sondern einzelne Schrote "im Leben" waren oder von mir aus auch der knautschende Hund beim Apport ... :26:

Eventuell können beide "Lager" mit diesem Erklärungsversuch leben.

Zumal es nix an der Praxis ändert: Deckung, Durchschlag und Treffen muss man halt auch noch .... :26: :28:

Waihei und Gruß

Kastljaga

P.S. bin mal so unhöflich und spare mir jetzt eine größere Rechtschreibkorrektur - keine Lust .... :13: :12: :12: :31:
 
Registriert
30 Jan 2010
Beiträge
2.720
@ Kastl

:27: 1+*** :27:

Respekt für diese Erläuterung!!

Mehr brauch man zu dem Thema eigentlich nicht mehr zu sagen!!

Waihai
 
Registriert
2 Feb 2009
Beiträge
6.299
:shock: Boah, da hast dir jetzt aber Mühe gemacht! Danke für diesen Beitrag!!! :27:
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.223
Beim Schuß wirkt der Schock überwiegend insofern die Anzahl der Nervenbahnen betroffen sind.Dabei kann die tötliche Wirkung durch die direkte Verletzung lebenswichtiger Organe ,bzw. durch den Schock mit ausreichender Deckung,oder durch beide gleichzeitig gegeben sein(meine eigene Definition).@Kastl.hats detailliert beschrieben.
 
Registriert
8 Mai 2012
Beiträge
1.372
@Kastljaga

Wenn man diesen Dummfug liest kommt man in Versuchung sich den Rest gleich zu sparen.
Sorry aber wenn man mit der Bekämpfung von Schockzuständen sein Geld verdient ärgert man sich über großkotzig vorgetragenes Halbwissen.

Auch wenn hier vehement bestritten - so ist diese Art des Schocks in der Humanmedizin bekannt und Auslöseursachen sind mitnichten nur Gewalt auf Hirn, Hirnstamm oder spinales Nervensystem.
Auch das vegetative Nervensystem reagiert natürlich auf äussere Reize !
Ursachen für einen nerogenen Schock sind sehr wohl auch Schmerzreize.
Wahr ist aber auch, daß die reine Form eines neurogenen Schocks durch Schmerz oder psychogene Ursachen selten ist

Diese Beschreibung ist völlig unzutreffend.
Um dir ein bisschen auf die Sprünge zu helfen ein Schmerzreiz kann allenfalls einen hypovolämischen Schock bedingen (zusammen mit einigen weiteren Faktoren).

Wenn du solche steilen Thesen aufstellst dann begründe sie auch und
in dem Fall bitte nicht mit wenig reflektiertem Rettungssani oder Wikepediawissen.

Zu den Punkten beim Kampfsport habe ich schon was geschrieben und die Erfahrungen gründen sich hier ebenfalls nicht allein auf theoretische Kenntnisse.

Das mit Schrot beschossene Menschen keinen Schocktot erleiden kann ich dir übrigens versichern ich habe insgesamt 9 solcherart Beschossene nach Fehlern bei der Waffenhandhabung, Suizidversuch und bei Versuchten Tötungsdelikten behandelt und das nicht nur Im "Schockraum" sondern auch bei der endlosen Kugelsuche und in der Rekonstruktion von zerstörten Organ, Gewebe u. Knochenstrukturen, sowie in der Nachbehandlung.


So jetzt habe ich mich etwas hinreissen lassen weil ich mich über "übliche Meinungshoheiten" geärgert habe.



Ist aber auch egal es geht hier nicht um Menschen sondern um Fuchs und Hase und die haben allenfalls ein Zehntel unsere Körpermasse.

Grundsätzlich muss nicht alles was nicht unmittelbar physiologisch erklärbar unmöglich sein, ganz abgesehen davon dass es hierzu ja überhaupt keine Untersuchungen gibt.

Den mit Schrot beschossenen Fuchs und vor allem Hasen der scheinbar keine weitergehenden Verletzungen hat hatte ich halt auch schon in der Hand, erklären kann ichs mir halt nicht.

Da ist dein Posting, welches eigentlich nur eine Zusammenfassung des ersten verlinkten Artikels ist auch nicht wirklich hilfreich.



PH
 
G

Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
Schön das ich das richtige "Knöpfchen" gefunden habe ..... :12:
Auf die diversen persönlichen Nickeligkeiten muss und will ich nicht eingehen,
aber dennoch schulde ich dir natürlich eine Antwort.... :26:


Plott Hound schrieb:
@Kastljaga

Wenn man diesen Dummfug liest kommt man in Versuchung sich den Rest gleich zu sparen.
Sorry aber wenn man mit der Bekämpfung von Schockzuständen sein Geld verdient ärgert man sich über großkotzig vorgetragenes Halbwissen.

Auch wenn hier vehement bestritten - so ist diese Art des Schocks in der Humanmedizin bekannt und Auslöseursachen sind mitnichten nur Gewalt auf Hirn, Hirnstamm oder spinales Nervensystem.
Auch das vegetative Nervensystem reagiert natürlich auf äussere Reize !
Ursachen für einen nerogenen Schock sind sehr wohl auch Schmerzreize.
Wahr ist aber auch, daß die reine Form eines neurogenen Schocks durch Schmerz oder psychogene Ursachen selten ist

Diese Beschreibung ist völlig unzutreffend.
Um dir ein bisschen auf die Sprünge zu helfen ein Schmerzreiz kann allenfalls einen hypovolämischen Schock bedingen (zusammen mit einigen weiteren Faktoren).
Absolut unzutreffend - naja, dann hat man mich wohl belogen .... :21:
Was ich allerdings mitnahm, ist die Erkenntnis, das gerade das Thema Schock und die Erkennung der verschiedenen Arten sowie deren Ursachen, derart Komplex ist,
daß sich diesbezüglich sogar erfahrene Mediziner schon getäuscht haben.
Ein erfahrener Mediziner bin ich sicherlich nicht - magst dir den Punkt deshalb gerne nehmen wenn du ein Fachmann bist....
Was also für den Leser bleibt ist der Umstand, das auch von dir eingeräumt wird,
daß - mal vereinfacht gesagt - es grundsätzlich möglich ist durch z.B. Schmerzreize, also heftige Reizung von Nerven, einen Schock auszulösen.
Schön ! Mehr wollte ich nicht wissen !


Wenn du solche steilen Thesen aufstellst dann begründe sie auch und
in dem Fall bitte nicht mit wenig reflektiertem Rettungssani oder Wikepediawissen.

Zu den Punkten beim Kampfsport habe ich schon was geschrieben und die Erfahrungen gründen sich hier ebenfalls nicht allein auf theoretische Kenntnisse.

Das mit Schrot beschossene Menschen keinen Schocktot erleiden kann ich dir übrigens versichern ich habe insgesamt 9 solcherart Beschossene nach Fehlern bei der Waffenhandhabung, Suizidversuch und bei Versuchten Tötungsdelikten behandelt und das nicht nur Im "Schockraum" sondern auch bei der endlosen Kugelsuche und in der Rekonstruktion von zerstörten Organ, Gewebe u. Knochenstrukturen, sowie in der Nachbehandlung.
Schön, sehr löblich, denen gehts hoffentlich auch allen wieder eingermaßen gut ! :28:
Bei Gelegenheit werde ich dir auch huldigen - leider hat das hier nix verloren, weil ich nie behauptet habe, das so etwas der Fall ist !
Und die Begründung lieferst du im übernächsten Satz.


So jetzt habe ich mich etwas hinreissen lassen weil ich mich über "übliche Meinungshoheiten" geärgert habe.
Das war das Knöpfchen das man drücken musste .... :26:



Ist aber auch egal es geht hier nicht um Menschen sondern um Fuchs und Hase und die haben allenfalls ein Zehntel unsere Körpermasse.
Richtig !

Grundsätzlich muss nicht alles was nicht unmittelbar physiologisch erklärbar unmöglich sein, ganz abgesehen davon dass es hierzu ja überhaupt keine Untersuchungen gibt.
Das stimmt so nicht ganz - habs ja geschrieben, find die Quelle nicht mehr, - es gab mal Beschussversuche an betäubten Hunden.
Werd nochmal intensiv suchen - dann stell ichs ein - versprochen !


Den mit Schrot beschossenen Fuchs und vor allem Hasen der scheinbar keine weitergehenden Verletzungen hat hatte ich halt auch schon in der Hand, erklären kann ichs mir halt nicht.
Siehst du - erklären kannst es auch nicht, aber der Effekt ist dir bekannt !

Da ist dein Posting, welches eigentlich nur eine Zusammenfassung des ersten verlinkten Artikels ist auch nicht wirklich hilfreich.
Ich fand deine erste Formulierung ja etwas netter :26: , aber gut - seis drum - hab den Artikel auch grad gelesen - du wolltest eine Diskussion,
wenn die so aussieht, das man dir nur zustimmen soll, dann wirds aber fad.



PH

Im übrigen sehe ich mich noch nicht so ganz widerlegt ausser mit deinem donnernden "GIBT ES NICHT".
Wobei du ja bereits die wesentlichen Punkte selbst einräumst.

1. Schrot wirkt auf die Organe
2. Schrot wirkt auf die Nerven
3. Einwirkung auf die Nerven kann einen Schock auslösen
4. Manches kann man nicht auf Anhieb erklären

Ich schrieb in Kurzform:
1. Schrot wirkt auf die Organe
2. Schrot wirkt auf die Nerven
3. Einwirkung auf die Nerven führt zur Betäubung
4. Zumeist wird das Stück wohl an den Organschädigungen verenden - ganz selten mag es der reine Schock gewesen sein.

Was ist daran falsch ?
Widerleg es ohne persönliche Angriffe, dann haben wir eine Diskussion. :20:

Waihei und Gruß

Kastljaga
 
Registriert
20 Feb 2003
Beiträge
8.623
Ich habe vor vielen Jahren mal eine Veröffentlichung gelesen in der behauptet wurde, für den Schocktod des Hasen werden min 7 körperverteilte den Balg durchdringende gleichzeitig auftreffende Kugeln gebraucht.

Meine Erfahrung ist, Adneralin verhindert sicher den Schock (ob jetzt Tod oder Paralyse).
Nach Vorverletzung oder entsprechendender Angst tötet nur noch die massive Verletzung.

Und deswegen gehöre ich zur eher Grobschrotfraktion denn zur Deckungsfraktion.
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.223
Es soll schon Wild gegeben haben ,das allein durch den Anblick eines Menschen (vielleicht wars sogar ein Foristi)den Schocktod gestorben ist ! :26:
 
Registriert
30 Dez 2004
Beiträge
20.072
marterhund schrieb:
auch beim Fuchs habe ich es schon erlebt sodas er regelrecht todgeschossen werden mußte
beim Abbalgen hängen oft die Kügelchen nur im Bindegewebe
habe am Sontag jungen Waschbären, auf Grund nicht kurfristig zur Verfügung stehen Kurzwaffe, auf 10m mit Schrot im Abfangkasten erlegt. erst nach 10sek hat er sich nicht mehr gerührt
obwohl die Schrote durch den Körper durchgeschlagen sind
hier vermute ich ein Organversagen durch zerstörung auf Grund des hohen Adrenalinspiegels

da widerspreche ich dir entschieden. wenn die schrote den körper durchschlagen haben dann entsteht das organversagen durch mechanische zerstörung und nicht durch einen hohen adrenalinspiegel
 
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
Es gilt zunächst die Frage zu klären, durch was ein erhöhter Adrenalinspiegel vor einem Schrottreffer entsteht.

Wenn der Hase als Fluchttier eine Flucht startet, dann ist das für ihn eine mehr oder weniger alltägliche Geschichte.
Wurde denn schon mal bei einem unbeschossenen flüchtigen oder in der Flucht nicht tötlich getroffenen Hasen oder Fuchs der Adrenalinspiegel gemessen?
Die Sache mit den groben Schrot steht im Zusammenhang mit der Wildgröße. Je kleiner das Wild umso weniger wird es von vielen Schroten, sondern nur noch von einzelnen oder gar nur einem getroffen.
Geht der in den Kopf (ins Gehirn) fällt die Reaktion anders aus, als wenn der ins Gedärm fährt.
Im ersten Fall kein Schock, sondern direkte Tötung
im zweiten Fall auch kein Schock und der Hase "ruckt" möglicherweise nicht einmal im Schuss.
Eine Reizüberflutung kann zum Tod führen. Voraussetzung ist beim Schrotschuss die Begrenzung auf eine nicht zu große Entfernung und damit noch schnellem Auftreffen vieler Schrote.
Die Schweizer Jäger berichten bei der Schrotjagd auf Rehwild von diesem Effekt. Es ist kaum anzunehmen, dass bei der Wildgröße von Rehen Schrote bis zu den lebenswichtigen Organen eindringen, wenn das schon bei Hasen oder Füchsen nicht immer der Fall ist.
 
Registriert
12 Jul 2009
Beiträge
9.626
Meine Meinung aus der von mir in der Praxis gewonnenen Erfahrungen:

Ich hab mal versucht, mit feinen, mehr Deckung ergebenden Schroten auf der Jagd glücklich zu werden.

Hab das aber nach kurzer Zeit eingestellt.

Die Septemberenten mit 2,5mm (damals durften wir die noch mit Bleischrot schießen)fielen, wurden aber trotz heftigem Aufschlag nach einiger Zeit wieder munter und liefen davon
Die Hähne wirbelten brav aus der Luft,doch auch hier,nach einiger Zeit wiedererwachen und Fluchtversuche.
(Das ist als Standschütze, der seinen Stand nicht verlassen darf extrem ungut,zumal Fangschüsse auf dem Boden aus Sicherheitsgründen oft nicht abzugeben sind)
Voll getroffene Hasen rollieren, aber liegen lange schlegelnd in der Furche...

Beim Fuchs hab ich beim Sprengen ebenfalls mal mit 2,7 geschossen, aber nur als 2. Schütze,der Fuchs hatte vom Mitjäger Schrote auf die Keule bekommen, der Schuß auf 20m mittendrauf mit 2,7 führte zu keinem sichtbaren Zeichnen, allerdings war nach 60m die Flucht zu Ende.
Nachdem man aber nie weiß, ob man jetzt als erster oder evtl erst als Aushelfer zu Schuß kommt,ist mir da grobes Schrot (3,5mm) selbst im ersten Schuß lieber.

Zu Ansitzfüchsen: ich hab mal 2 Jungfüchse im September auf 30 m mit 3mm beschossen, beide lagen im Feuer,klagten aber ,und zwar solang, bis ich nachgeladen hatte.
Heuer schoß ich 4 Schrotfüchse in einer Woche auf einem Fleck, nicht größer als 1x1m, 3 davon verendeten blitzartig mit 3,5mm auf gut 35m, beim vierten hatte ich aus Versehen eine identische Patrone ,nur mit 3mm Schrot, geladen( die Patronen wetzen sich ja ab,weswegen man eigentlich unterschiedliche Hülsenfarben für unterschiedliche Korngrößen sich zulegen sollte), der Fuchs fiel am Platz,wältzte sich aber noch zweimal hin und her, bis er stillag.

Beim Dachs nehm ich 3,5 bis 4mm auf unter 25m, vorderes Körperdrittel blitzartiges Verenden ist die Folge.Auch hier mal 3mm Schrot auf identische Distanz mit deutlich geringerer Wirkung verwendet

Beim Marder vom Dach schießen, den man sich ja verhältnismässig leicht ankirren kann , verwende ich 40gr 2,7mm:Der Marder ist so schlank, der braucht extreme Deckung. die 2,7mm schlagen aber beim schwachen Körper auch durch und durch

Einzig bei Kanin und Taube bin ich ein Anhänger von 2,4mm

Würde die Theorie vom reinen "Schocktod" stimmen,wäre möglichst viel,möglichst kleines Schrot am besten Wirkend.Das ist nach meiner - bescheidener- Erfahrung so nicht der Fall.


Kurz gesagt: Unsere Altvorderen hatten weitaus mehr Erfahrung im Schrotschießen als wir,da es einfach viel mehr Wild gab, das mit der Flinte zur Strecke gebracht werden mußte.

Diesen Herrschaften ging es darum sauberes Wildpret sauber zu ernten.

Dazu gehört, das Fangschüsse vermieden und der Einsatz von Hunden nach dem Schuß auf das Minimum beschränkt wurde,um das Wildpret nicht unnötig zu entwerten.(Auf unseren Treibjagden darf noch heute kein Hund ein sichtbar liegendes Stück Wild apportieren. Wer schon viel Niederwild küchenfertig gemacht hat, weiß warum...nicht jeder Hund knautscht, aber leider doch einige....)

Und ich denke mal, die Alten waren nicht dümmer als wir,wenn sie für Kanin und Huhn 2,5mm, für Hahn und Ente 3mm,für Hase und Fuchs 3,5mm und für Fuchs und Dachs sogar 4mm verwendeten.
Nachdem heutzutage die Patronen etwas besser geworden sind als Anno Duzemal, mag es durchaus sinnvoll sein beim Korndurchmesser um 0,25mm runterzugehen um eine bessere Deckung zu erreichen- allerdings schossen die Altvorderen meist Kaliber 16,und hatten daher eine geringere Schrotvorlage.......

Es spricht also einiges dafür, der Wildart angepasste Schrotgrößen zu verwenden.Großes Wild weist auch für gröberes Schrot ausreichend Trefferfläche auf,die einzelnen Körner haben aber mehr Energie,kleines Wild würde durch eine Garbe aus dicken Schroten evtl durchschlüpfen, und uU nur krankgeschossen entkommen.

Also ist weder ganzjährig 3,5mm noch ganzjährig 2,5mm seligmachend.....
 
Registriert
21 Dez 2007
Beiträge
687
Also ich möchte nicht darüber diskutieren ob es einen Schocktod gibt oder nicht (da ich kein Mediziner bin), aber gerade bei Hase und Kanin ist mir schon oft aufgefallen, das wenn mit Vogeldunst geschossen, kein Schrot irgendwo ins Leben gegangen ist. Ein paar wenige steckten zwischen Balg und Fleisch, das waren aber auch die Tiefsten. Diese haben allerhöchstens einen geringen Bluterguss verursacht, welcher kaum die größe des Korns überschritt.
Und nein, ich habe keine Körner übersehen, bin durchaus in der Lage etwas sehr ordentlich zu betrachten.
Wie erklärt man das nun?
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
155
Zurzeit aktive Gäste
516
Besucher gesamt
671
Oben