Konsequenzen für Wild und Wald

R

Ranger82

Guest
Servus,
im Zuge einer Stammtisch Diskussion unter Jägern würde mich euer Standpunkt zu folgendem Sachverhalt interessieren.
Welche Konsequenzen für Wild und Wald hätte die Einführung eines Lizenzjagdsystems, nach nordamerikanischem Vorbild, in der BRD.
Beim Lizenzjagdsystem erwirbt der Jäger eine Abschusslizenz für eine bestimmte Wildart, unabhängig vom Grundboden (ausser Privatland).
Über eine rege Diskussion würde ich mich sehr freuen.
Waidmannheil!
 
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29 Aug 2009
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das würde dann dem system der patentjagd in zahlreichen schweizer kantonen entsprechen.

ich denke nicht, dass sich so viel für wald und wild ändern würde. diejenigen jäger, die die patentjagd haben, möchten diese nicht mehr hergeben. allerdings möchten auch die revierjäger ihr system nicht hergeben. insofern wird sich da bei uns nichts ändern.

beide systeme haben aber unbestritten ihre vor- und nachteile.
 
R

Ranger82

Guest
Genau die Vor- und Nachteile würde ich gerne wissen. Wer kann mir da fundiert weiterhelfen?
 
M

marder14

Guest
Das würde wohl dazu führen, dass 350 000 Jäger auf der relativ kleinen Flächen von Deutschland überall umeinander pirschen würden und manch einer hätte wahrscheinlich einen lockeren Zeigefinger wenn es im Gebüsch knackt. Auch wenn unser System sicher manchen Nachteil hat, wohl wäre mir nicht bei der Vorstellung, dass in einem sehr dicht besiedelten Land mehrere Millionen Schüsse vom Boden aus abgegeben werden, wo nicht immer ein sicherer Kugelfang gegeben ist. Um die Sicherheit der anderen Waldnutzer wäre es wohl schlecht bestellt.
 
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da Rauchwerk nicht mehr gefragt ist wird wohl kaum einer Iintensiv auf Raubwild jagen
den Schaden für Bodenbrüter und Niederwild möchte ich mir nicht vorstellen
wer kommt dann eigentlich für Wildschäden auf :?:
 
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Also, aus Erfahrung mit Trollen würde ich Dich bitten, Dich erstmal unter Neumitglieder vorzustellen, und auch ein bißchen mehr über Dich zu sagen, dafür gibt es eine Profil.

Zum Thema:

Erstmal Zahlen:

USA => Fläche 9.629.091 qkm, 32 Einwohner pro qkm
BRD => Fläche 357.112 qkm, 229 Einwohner pro qkm


Einer der Gründe warum das Lizenzsystem nur schwerlich hier funktionieren würde ist meiner Meinung nach die Tatsache, daß Deutschland zu klein ist.

Das amerikanische System funktioniert u.a. so weil die größe des Landes ein aufeinandertreffen verschiedener Jäger, die nicht zu einer Gruppe gehören, fast ausschließt, denn jeder Jäger der eine Lizenz hat, kann in dem Staat während der Jagzeit rausgehen wo er will, es sei denn das Land ist vom Besitzer vom jagen ausgeschlossen worden (genannt "posted").

6182197iyv.jpg



Aufgrund seiner größe und der Bevölkerungsdichte ist das Reviersystem in Deutschland sinnvoller, da daurch eine gewisse Kontrolle vorhanden sein sollte, wer wann und wo jagen geht, und somit die Sicherheit der Jäger selbst und der Bevölkerung eher gewährleistet wird.
 

Hap

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3.585
s. u. wieso bist du gleich auf mehreren Seiten mit dem selben Thema. Lass das.

Hap
 
A

anonym

Guest
Ich finde die Frage des Threadstarters sehr berechtigt, denn ich habe mich auch schon oft gefragt, ob unser Reviersystem wirklich so gut ist.

Die Argumente, die bis jetzt zugunsten des Reviersystems gekommen sind, sind für mich neu und durchaus bedenkenswert.

Insofern sehe auch ich der Diskussion mit Interesse entgegen.

Rolf2
 
R

Ranger82

Guest
M.M.n. halte ich es auch für problematisch, die geforderten Abschusszahlen zu erreichen. Wenn nur nach Lizenzen gejagt wird, gibt es sicherlich aktraktive Gegenden mit dementsprechend hohem Jagddruck und welche mit sehr geringem.
 
B

baumkoeter

Guest
Dieser Punkt ist natürlich auch zu beachten , aber meines Erachtens nicht so wichtig .
Wobei du ja sehr wahrscheinlich z.B. in Texas keine Elchjagdlizenz bekommen wirst .
Ähnlich wäre dies in unserer Region : Hier gibt es mit einer Ausnahme kein Rotwild . Von daher würde ja keiner hier eine Rotwildlizenz beantragen bzw. von der Behörde zugeteilt bekommen .
Oder wenn ich im Hochgebirge Fasanen jagen will , dann nützt mir keine Lizenz was .

Ich denke es kommt schon auf die in der Region vorkommenden Wildarten an .

In Holland haben sie ja ein ähnliches System , wenn ich richtig informiert bin . Dort erteilen die Grundbesitzer die Genehmigungen . Bitte korrigiert mich falls ich falsch liege .
Und da sagt mir die Erfahrung , dass wenn ich mal in Holland unterwegs bin , sehe ich sehr viele Elstern und Krähen . Niederwild relativ selten .
Die hooge Veluuwe mal ausgenommen .Hier könnten sich ja mal ein paar Holländer zu äussern .

Dann ist das Posting von Mauser 66 ein ganz entscheidener Punkt !

Ich denke schon , dass sich das deutsche Jagdrecht , das Pachtsystem und Jägerausbildung , bewährt haben .
 
B

baumkoeter

Guest
mauser_66 schrieb:
Also, aus Erfahrung mit Trollen würde ich Dich bitten, Dich erstmal unter Neumitglieder vorzustellen, und auch ein bißchen mehr über Dich zu sagen, dafür gibt es eine Profil.

Zum Thema:

Erstmal Zahlen:

USA => Fläche 9.629.091 qkm, 32 Einwohner pro qkm
BRD => Fläche 357.112 qkm, 229 Einwohner pro qkm


Einer der Gründe warum das Lizenzsystem nur schwerlich hier funktionieren würde ist meiner Meinung nach die Tatsache, daß Deutschland zu klein ist.

Das amerikanische System funktioniert u.a. so weil die größe des Landes ein aufeinandertreffen verschiedener Jäger, die nicht zu einer Gruppe gehören, fast ausschließt, denn jeder Jäger der eine Lizenz hat, kann in dem Staat während der Jagzeit rausgehen wo er will, es sei denn das Land ist vom Besitzer vom jagen ausgeschlossen worden (genannt "posted").

6182197iyv.jpg



Aufgrund seiner größe und der Bevölkerungsdichte ist das Reviersystem in Deutschland sinnvoller, da daurch eine gewisse Kontrolle vorhanden sein sollte, wer wann und wo jagen geht, und somit die Sicherheit der Jäger selbst und der Bevölkerung eher gewährleistet wird.

Ich denke mal , wenn man die Bevölkerungszahlen noch aufsplittet nach Großstädten / Ballungszentren , und diese von der Gesamtfläche abzieht , wird sich das Verhältnis nochmals stark verändern .
 
R

Ranger82

Guest
Würde aber nicht gerade das Lizenzsystem dies ermöglichen. Man löst eine Lizenz z.B. Rothirsch und zieht in ein Gebeit mit Rotwildvorkommen.
Würde so ein system nicht einer "gerechteren Verteilung" der Jagd entsprechen?
Man ist z.B. nicht an, für otto normalverbraucher, unerschwingliche Pachtbeiträge gebunden.
Wenn ich die Beiträge bis jetzt resumiere, würde es für unsere Wildbestände keinen Unterschied machen ob wir nach dem Revier- oder Lizenz (Patent)- System waidewerken.
Lediglich für die Art des Jagens, die Jägerschaft an sich und für die "Hoheitsverteilung" würden enorme Veränderungen einhergehen.
 
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Ranger82 schrieb:
Würde aber nicht gerade das Lizenzsystem dies ermöglichen. Man löst eine Lizenz z.B. Rothirsch und zieht in ein Gebeit mit Rotwildvorkommen.

Das Lizenzsystem würde in erster Linie dazu führen, dass Jagd dann doch irgendwie nur noch schießen ist.
 
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10 Okt 2009
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1.970
november schrieb:
Ranger82 schrieb:
Würde aber nicht gerade das Lizenzsystem dies ermöglichen. Man löst eine Lizenz z.B. Rothirsch und zieht in ein Gebeit mit Rotwildvorkommen.

Das Lizenzsystem würde in erster Linie dazu führen, dass Jagd dann doch irgendwie nur noch schießen ist.

Denke ich auch... Füttern in Notzeiten wäre dann auch so ne Sache...
 

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