Konsequenzen für Wild und Wald

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november schrieb:
Das Lizenzsystem würde in erster Linie dazu führen, dass Jagd dann doch irgendwie nur noch schießen ist.
Die Hege entfällt bei der Linzenzjagd ersatzlos. Wer würde noch einen Wildacker anlegen?
 
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Ihr sehts alle das Lizenzjagd System falsch und kaum einer hat offensichtlich schon einmal in einem gejagt. ich hab das schon ein par mal erklärt und muss jetzt grade meine Brötchen sauer verdienen. Deshalb hier nur soviel:

in den Usa gilt das freie jagen meist auch nicht. es werden dort auch lizenzen für ganz bestimmte gebiete, mengenmässig limitiert verlost. Weder besteht die Gefahr, dass es in einem teil des landes zu einem totalabschuss kommt noch, dass in einem anderen der wald komplett aufgefressen wird. Auch erschiessen sich die Jäger in den meisten Ländern mit Lizenzjagdsystem nicht häufiger gegenseitig als die Deutschen.

Es gibt auch in einigen ländern lizenzen für jährliche Jagdrechten auf bestimmten staatsflächen, entsprechend unseren Pirschbezirken.

Der Vorteil? Jeder kann sich bewerben und das los entscheidet. Es ist keiner von irgendeinem Wohlwollen eines Beamten abhängig um seine Rechte auszuüben.

Man kann lizenzjagd im sinne von freier Verlosung der flächen und abschussbezogenen Jagdrechte durchaus auch auf deutsche Staatsflächen anwenden. Ums mal mit dem ÖJV zu sagen, auch wenn die Mehrzahl dort vermutlich ob der konsequenzen für die eigene Klientel bitter aufjault: Das wird über kurz oder lang die zukunft der deutschen staatsjagd werden.

Ein Vor- oder für manche auch Nachteil besteht bei der Lizenzjagd noch: die Regeln sind meist strenger und werden härter bestraft. Jagdscheinentzug ist in einem solchen system für vergehen gegen den Abschussplan sinnvoll und wird eigentlich in allen mir bekannten Ländern mit lizenzjagd praktiziert. Der Kofferraumhirsch wird da extrem schwer...

Es ist damit zu rechnen, dass die pachtpreise für die privaten flächen dann ansteigen.
 
R

Ranger82

Guest
Bei dem System der Lizenzjagd werden Bereiche der Wildhege, Wildschadensersatz, Fallwild, etc. nicht einfach willkürlich fallen gelassen. Diese Aufgabenbereichestehen dann unter staatlicher Hoheit.
Durch die Einnahmen eines Lizenzjagdsystems können Aufgabenbereiche sinnvoll verlagert werden.
 
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ich staune wirklich über die argumentation gegen die lizenzjagd. das argument, dass sich DE nicht mit den USA vergleichen lassen, zieht schon mal gar nicht, weil es das lizenzjagdsystem etwa auch in der schweiz gibt mit einer ebenfalls sehr hohen bevölkerungsdichte und einer ähnlichen mentalität wie in DE. das system funzt soweit ganz einwandfrei, die jagd ist weder ein reines rumgeballere, noch liegen alle niederwildreviere brach (die tendenziell besten niederwildgebiete liegen in den kantonen mit lizenzjagd (=patentjagd), die hege des wildes ist durch die wildhut sichergestellt.

deshalb stimme ich dem ganz zu:
saujager1977 schrieb:
Ihr sehts alle das Lizenzjagd System falsch und kaum einer hat offensichtlich schon einmal in einem gejagt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Ich habe 3,5 Jahre in einem US-Bundesstaat gelebt und unter Lizenzjagdbedingungen gejagt. Leute, das ist Mist, hier isses 10 Mal schöner zu jagen.

Wer schießt denn dort die Kitze, weibliche Stücke und Frischlinge? Hahaha, der typiscne Lizenzjäger will einen FETTEN Macho aber die Hörner muuuuuy grande. In Spanien gibt's ja ähnliches in manchen Gebieten. Eine Lizenz für eine Rehbock geht für 1000 Euro über den Tisch, die Gaissen will keiner haben, das machen dann die "Game Ranger" oder eben auch nicht. Das Geschlechterverhältnis sieht entsprechend aus, eben so wie in USA oder Canada, 1 Hirsch oder Bock auf 10 weibliche Stücke.

Der einzige Vorteil; Es muß dann alles von einer riesengroßen Bürokratie verwaltet werden aber vielleicht wollen das ja die Befürworter der Öko-, Entschuldigung, Lizenzjagd: Stressfreie und gut dotierte Planstellen im Grünen für sich selber und die Kumpels...

Ehrlich, über solche naiven Vorschläge muß ich herzlich lachen, trau's meinen immer gerne verschlimmbesserungswütigen, gutmeinenden Landsleuten zu, daß sie so einen Schaiss in den einen oder anderen Bundesland einführen.

Baden-Württemberger, denkt dran, im März sind Wahlen und unsere Ökos hecken gerade solchen und anderen Mist aus, um uns zu beglücken!
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Ranger82 schrieb:
Bei dem System der Lizenzjagd werden Bereiche der Wildhege, Wildschadensersatz, Fallwild, etc. nicht einfach willkürlich fallen gelassen. Diese Aufgabenbereichestehen dann unter staatlicher Hoheit.
Durch die Einnahmen eines Lizenzjagdsystems können Aufgabenbereiche sinnvoll verlagert werden.

Genau. Das gibt dann auf Kreis-, Land- und Bundesebene die entsprechenden Lizenzjagdverwaltungsbürokratien sowie Forschungsinstitute an Universitäten.

Diese aus den popeligen Lizenzeinnahmen finanzieren? Hahaha, Witzle g'macht. Das wird auch für den Steuerzahler dann richtig teuer!

Aber wir wollen ja die staatliche Administration verschlanken, entrümpeln und entbürokratisieren. Am besten durch neue Beamte und Behörden, gelle?
 
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DUK schrieb:
Ich habe 3,5 Jahre in einem US-Bundesstaat gelebt und unter Lizenzjagdbedingungen gejagt. Leute, das ist Mist, hier isses 10 Mal schöner zu jagen.

Wer schießt denn dort die Kitze, weibliche Stücke und Frischlinge? Hahaha, der typiscne Lizenzjäger will einen FETTEN Macho aber die Hörner muuuuuy grande. In Spanien gibt's ja ähnliches in manchen Gebieten. Eine Lizenz für eine Rehbock geht für 1000 Euro über den Tisch, die Gaissen will keiner haben, das machen dann die "Game Ranger" oder eben auch nicht. Das Geschlechterverhältnis sieht entsprechend aus, eben so wie in USA oder Canada, 1 Hirsch oder Bock auf 10 weibliche Stücke.

Der einzige Vorteil; Es muß dann alles von einer riesengroßen Bürokratie verwaltet werden aber vielleicht wollen das ja die Befürworter der Öko-, Entschuldigung, Lizenzjagd: Stressfreie und gut dotierte Planstellen im Grünen für sich selber und die Kumpels...

Ehrlich, über solche naiven Vorschläge muß ich herzlich lachen, trau's meinen immer gerne verschlimmbesserungswütigen, gutmeinenden Landsleuten zu, daß sie so einen Schaiss in den einen oder anderen Bundesland einführen.
Baden-Württemberger, denkt dran, im März sind Wahlen und unsere Ökos hecken gerade solchen und anderen Mist aus, um uns zu beglücken!

Richtig.
Niederwildhege findet dort ebensowenig statt. In KY liegen am Straßenrand mehr Waschbären als bei uns Igel.
Lizenzjagd gehört zu den Top of the pops des Schwachsinns jagdferner Typen.
 
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baumkoeter

Guest
Wie sieht es denn mit den ganzen Privatländereien aus , welche jetzt in Jagdgenossenschaften zusammengefasst sind ?
Wildschadenregulierung ?
Betreung und Verwaltung ?
Wer erteilt die Lizenzen ?
Gibt es dann bei Niederwild auch einen Abschussplan ?

Wenn ich da mal nur an Hasen denke .
Den Besatz kann man ruckzuck für Jahre nachhaltig schädigen .
 
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:!: Es ist unserem revierjagdsystem zu danken, dass die jagdgegner im dunstkreis der sekte ul diese woche vor dem eu gerichtshof verloren haben.

Diese debatte ist nur ein versuch ums ueber die hintertuer an den eiern zu kriegen.

Wmh
 
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:!: Es ist unserem revierjagdsystem zu danken, dass die jagdgegner im dunstkreis der sekte ul diese woche vor dem eu gerichtshof verloren haben.

Diese debatte ist nur ein versuch ums ueber die hintertuer an den eiern zu kriegen.

Wmh
 
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Zitat:

Die meisten anderen Kantone, also besonders die Alpenkantone sowie die Westschweiz, kennen die Patentjagd, bei dem jede jagdberechtigte Person nach der Lösung eines staatlichen Jagdpatents das Weidwerk auf dem ganzen Gebiet des Kantons ausüben darf, die Jagdbanngebiete ausgenommen.

Dumme Frage. Wieviele Patente werden denn ausgestellt, und wie sichere ich mich in einem relativ kleinen Raum ab, daß nicht noch ein anderer Jäger gerade in derselben Ecke ist. Realistisch gesehen funktioniert es ja.
--------

USA vs BRD

Eine ganz andere Frage die es in diesem Zusammenhang im Vergleich USA vs BRD zu betrachten gilt ist die Ausbildung der Jäger. Meine Erfahrung in Texas, Vermont und New York zeigt mir, daß da doch einiges im Argen liegt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Auch für private Flächen müssen Lizenzen beantragt werden, sonst macht das ganze "Wildtiermanagement" ja keinen Sinn. Das sind in den USA die sogenannten "landowner tags", in Spanien die sogenannten "cintillas". Die Bemessung der richtigen Stückzahl dieser Lizenzen generiert eine träge, ineffiziente und teure Bürokratie.

Mir bekannte Revierinhaben in Spanien beantragen die "cintillas" und schiesen halt weniger, wenn der Bestand oder die Wölfe es nicht hergeben. Wenn es zuviele gibt bzw. Wildschaden droht, schießt man halt mehr weil die Nachbeantragung zu langsam geht. Das wissen alle, die Verwaltung sowie SEPRONA bzw. die Guardia Civil und jeder drückt ein Auge zu. Die ökologisch angehauchten Deppen in der sozialistischen Administration wollen es halt nicht anders. Man löst das Problem mit mediterranem Pragmatismus, das wird bei unserer hiesigen Blockwartmentalität leider nicht funktionieren.

Auf den amerikanischen, öffentlichen und riesengroßen Lizenzjagdflächen tummeln sich zur Jagdzeit übrigens jede Menge orange gekleideter Bewaffneter die oft nicht so richtig wissen, auf was sie da so schiessen. Entsprechend hoch ist die Zahl der Unfälle. Kann auch sein, man kommt früh morgens an seinen Platz und da hockt schon ein anderer und lacht einem ins Gesicht. Ein anderes Szenario, Wild ist im Anwechseln, auf einmal latscht so ein Typ an einem vorbei. Das ist ärgerlich und gefährlich.

Been there, done that, hopefully never again!
 
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mauser_66 schrieb:
Zitat:

Die meisten anderen Kantone, also besonders die Alpenkantone sowie die Westschweiz, kennen die Patentjagd, bei dem jede jagdberechtigte Person nach der Lösung eines staatlichen Jagdpatents das Weidwerk auf dem ganzen Gebiet des Kantons ausüben darf, die Jagdbanngebiete ausgenommen.

Dumme Frage. Wieviele Patente werden denn ausgestellt, und wie sichere ich mich in einem relativ kleinen Raum ab, daß nicht noch ein anderer Jäger gerade in derselben Ecke ist. Realistisch gesehen funktioniert es ja.
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USA vs BRD

Eine ganz andere Frage die es in diesem Zusammenhang im Vergleich USA vs BRD zu betrachten gilt ist die Ausbildung der Jäger. Meine Erfahrung in Texas, Vermont und New York zeigt mir, daß da doch einiges im Argen liegt.

Bsp Graubünden: Hier kannst du dir die Jahresberichte anschauen LINK

Auf der Homepage findest du auch die Gesetze und Vorschriften betr. der Patentjagd
 
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Eine Unfallstatistik für 2007 aus den USA
Quelle: Hunter Incident Clearinghouse

States (Zahl in Klammern vor demm Staatsnamen ist die Anzahl der gemeldeten Unfälle)

(33) Michigan (30) Ohio (21) Minnesota (19) North Dakota (17) Iowa (17) Kansas (13) Arkansas (12) Missouri (12) West Virginia (11) Georgia (11) Texas (10) Nebraska (7) Indiana (6) Louisiana (5) California (5) Tennessee (4) Alabama (3) Ontario (2) Utah (1) South Carolina

Tierart bejagt bei der der Unfall passierte:

(85) Deer (25) Turkey SPRING (23) Pheasant (18.) Duck/Geese (17) Squirrel (17) Dove/Pigeon (10) Other Small Game (9) Quail (8.) Cottontail (6) Grouse (4) Coyote (3) Turkey FALL (3) Raccoon/Opossum (2) Other (2) Wild Boar (2) Other Upland Game Birds (2) --unknown-- (1) Bear (1) Bobcat (1) Hares

Total reported (239)
Casualty Types (220) Nonfatal (19) Fatal
Self Inflicted (173) N (66) Y
Equipment (157) Shotgun (56) Rifle (10) Handgun (10) Other (3) --unknown-- (1) Bow (1) Crossbow (1) N/A

Major Factors
(50) Shooter swinging on game (32) Failure to identify target (29) Careless handling of firearm (29) Victim out of sight of shooter (15) Victim moved into line of fire (13) Failure to check beyond target (13) Other (10) Trigger caught on object (8.) Shooter stumbled and fell (7) --unknown-- (5) Ricochet (5) Faulty equipment (4) Improper crossing of obstacle (4) Unloading firearm (3) Firearm fell from insecure rest (3) Loading firearm (2) Discharge firearm in/on vehicle (2) Dropped firearm (2) Run/walk with loaded firearm (1) Apparent use of intoxicants/drugs (1) Failure to use safety belt (1) Obstruction in barrel
 

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