Konsequenzen für Wild und Wald

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Sehr interessante Statistik.
Bei den Bundesstattes ist Wyo nicht dabei, auch south Dakota nicht.
Generell fällt auf, dass in den Prärie-Staaten am wenigsten Unfälle passierten, was an der Art der Jagd und der weiten freien Sicht liegt.

Wer nahezu das ganze Jahr jagen will, der sollte sich nicht nach dem Lizenzsystem reißen.
Zwar regeln das in den USA nicht alle Staaten genau gleich, aber in Wyo habe ich 11x gejagt. Wer für das Lizenzsystem ist, der kennt es nicht.

In DE ist das Jagdrecht an Grund und Boden gebunden und das Wild ist herrenlos.
In den USA gehört das Wild dem Staat, er betreibt das Management und verfolgt Wilderei, Er regelt die Wildverwertung, den Transport durch die einzelnen Bundesstaaten. Er überwacht die Populationen und erteilt die Abschüsse.
Die Grundeigentümer erhalten eine minimale Vergütung für das dulden von Wild auf ihren Flächen.
Allerdings kann der Grundnutzer (Eigentümer/Pächter) für das Betreten seiner Flächen eine Gebühr verlangen, die Verhandlungssache ist und sich nach der jagdlichen Qualität der Fläche richtet.

Die Lizenzen werden für eine ganz bestimmte Area oder Region beantragt.
Man muss vorher wissen, wo man jagen will und kann.
Wer mehr wissen will, kann das nachlesen in "Pronghorn, die amerikanische Antilope" oder "Alles im Grünen Bereich".
 
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Neben den schon angesprochenen Punkten:

Lizenzjagd überall außer auf Privatgrund ?
Wie soll das denn bitte funktionieren in D ? Ich weiß nicht wie viel Grund in privater Hand ist aber es wird sehr viel sein. Bei uns sind es 95% der Flächen.
Da würde so ein System schon mal nicht greifen.

Da ich mich in den Lizenzsystemen nicht auskenne: Damit nicht alle auf einem Fleck jagen müsste man ja wahrscheinlich noch Gebiete eingrenzen.

Nach dem des örtliche "geklärt" wäre, ein Blick auf das Zeitliche und das Monetäre.
Wann wird wie lange auf welches Wild gejagt?
Sofern ich das aus den Staaten gehört habe sind die Zeiten recht kurz (wie ist das in der Schweiz ?). Das würde aber bedeuten, dass sich in der restlichen Zeit Wildhüter, um die Erhaltung von selteneren Arten (wir wollen ja alle eine Vorzeige-Biodiversität und haben uns entsprechend verpflichtet!) und die Vermeidung von Wildschäden kümmern müssten.
Daneben müsste man, würde die privaten Flächen auch der Lizenzjagd "unterordnen", an die Besitzern Zahlungen entrichten.

Zudem bräuchte man Wildhüter, die das bunte Treiben dann in Wald und Feld überprüfen (kein Witz, gibt es in den Staaten).


ein gutes Beispiel ist wie das Ducke Unlimited umsetzt.

Wäre interessant wie das die Schweizer hinbekommen (die Zonen in denen die Jagd verboten ist und Wildtiermanager den Abschuss tätigen lass ich mal außen vor).
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Die Schweizer kommen ja gerne zu uns zum Jagen: Volksabstimmung mit den Füßen...
 
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...ein lizenzjagdsystem würde vor allem dazu führen, das sich der geldadel nicht nur die filetstücke rauspickt....wenn man( ich weiss, wie mir das ausgelegt wird) es sachlich betrachtet haben wir nichts weiter als ein feudaljagdsystem....in anderen ländern führt unter anderen dies zur wilderei aus auflehnung gegen solche zustände...natürlich nicht in deutschland.
fütterung in notzeiten würde unterbleiben...wieso? einfach einen gewissen betrag von der jagdlizenz dafür zur verfügung stellen, und die jagdaufseher(game warden) die auch zum amerikanischen system gehören, füttern....
grosser vorteil: es unterbleiben die oftmals angeprangerten fütterungsexzesse, weil niemand daraus einen nutzen ziehen könnte....

zahlenmässig seltener arten werden verlost, so wird nicht wieder über die lizenzgebühren der geldadel bevorteilt....


arum ich darauf verweise? weil sich für meinen geschmack zu oft bewahrheitet hat, das jemand , der über die entsprechenden mittel verfügt, nicht automatisch der versiertere jäger ist....

nu haut mich, und vergesst die schlagworte nicht: drückjagdreisen, sozialneid...usw...usw
:wink:
 
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DUK schrieb:
Die Schweizer kommen ja gerne zu uns zum Jagen: Volksabstimmung mit den Füßen...

sowas nennt sich, ausgemachter blödsinn...es sei denn, du kannst belegen, das NUR die schweizer aus den lizenzjagdkantonen zu euch kommen....
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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gizmo schrieb:
...ein lizenzjagdsystem würde vor allem dazu führen, das sich der geldadel nicht nur die filetstücke rauspickt....
Naja,

es ist halt in unserem Gesellschaftssystem so, daß derjenige der mehr Geld hat sich auch mehr leisten kann.

Willst Du das denn generell in Frage stellen?
 
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DUK schrieb:
gizmo schrieb:
...ein lizenzjagdsystem würde vor allem dazu führen, das sich der geldadel nicht nur die filetstücke rauspickt....
Naja,

es ist halt in unserem Gesellschaftssystem so, daß derjenige der mehr Geld hat sich auch mehr leisten kann.

Willst Du das denn generell in Frage stellen?

nein, nicht generell....ich finde nur, das DA , wo es eher auf können als auf eine dicke brieftasche ankommt, das ganze mittlerweile sehr verquer läuft....
oder findest du es z.b. richtig, das vor gericht DER recht bekommt, der sich den teuersten anwalt und einen langen prozess leisten kann? unabhängig von schuld oder unschuld?
 
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DUK schrieb:
Die Schweizer kommen ja gerne zu uns zum Jagen: Volksabstimmung mit den Füßen...

Ich jage auch in Deutschland. Wohne hier in einem "Revier"kanton. Das ich in D jage hat überhaupt nichts mit dem Jagdsystem zu tun.
 
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die meisten schweizer kommen eher wegen der freunde, und weil sie evtl gerne mal auf schwarzwild jagern wollen....
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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gizmo schrieb:
DUK schrieb:
gizmo schrieb:
...ein lizenzjagdsystem würde vor allem dazu führen, das sich der geldadel nicht nur die filetstücke rauspickt....
Naja,

es ist halt in unserem Gesellschaftssystem so, daß derjenige der mehr Geld hat sich auch mehr leisten kann.

Willst Du das denn generell in Frage stellen?

oder findest du es z.b. richtig, das vor gericht DER recht bekommt, der sich den teuersten anwalt und einen langen prozess leisten kann? unabhängig von schuld oder unschuld?

Kann man nicht vergleichen. Beim Jagen des Geldadels läuft das zwischen Anbieter und Nachfrager auf legalem Wege und auf einem mehr oder weniger transparenten Markt. Versuche ich mir Recht vor Gericht zu erkaufen so ist das Bestechung und illegal. Das ist so wie wenn du Sex mit Vergewaltigung gleichsetzt, da gibt es auch eine Unterschied.

Das hat was mit dem Einhalten rechtlicher Normen zu tun, egal ob mir das Resultat nun persönlich sympathisch oder unsympathisch ist.

Um auf dein Beispiel zurück zu kommen: Was schlägst Du denn vor: Daß in Zukunft die Wahl des Anwalts per Losverfahren zum Einheitspreis erfolgt? Analog zur Lizenzjagd der Lizenzanwalt?
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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gizmo schrieb:
die meisten schweizer kommen eher wegen der freunde, und weil sie evtl gerne mal auf schwarzwild jagern wollen....

Dann kennst du sicher genügend Jäger, die extra zur Lizenzjagd von Deuschland in die Schweiz fahren, gell? Also die Volksabstimmung mit den Füßen andersrum...
 
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du liegst falsch...mit grösseren finanziellen mitteln kann man einen prozess so in die länge ziehen, bis dem gegenüber die finanzielle puste ausgeht....ist DAS rechtsprechung? das hat mit bestechung nichts zu tun, und das weisst du auch.

wie gesagt, es ist meine meinung, das da, wo können gefragt sein sollte, zu oft nach dem geldbeutel entschieden wird....mit allen negativen folgen, die das hat..die einzige positive folge, es fliesst geld...

das du das beispiel mit dem anwalt ins lächerliche ziehen willst, spricht für sich....

das ein pachtvertrag nach heutigen recht gültig ist, habe ich nirgends bestritten , bitte lass den unfug !

ausserdem hinkt dein vergleich...es geht nicht um sex und vergewaltigung, sondern um sex zwischen gleichgesinnten, oder prostitution...so wird ein schuh draus....
 
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Jfgpm schrieb:
Wäre interessant wie das die Schweizer hinbekommen (die Zonen in denen die Jagd verboten ist und Wildtiermanager den Abschuss tätigen lass ich mal außen vor).
es funktioniert in etwa so, natürlich mit kantonalen eigenheiten:
- der ganze kanton gilt als ein jagdgebiet.
- es sind unterschiedliche schongebiete festgelegt, in denen das eine oder andere oder auch mal alles wild nicht gejagt werden darf.
- man löst verschiedene patente (z.b. niederwildpatent, hirschpatent, etc.), die unterschiedlich viel kosten und mit denen man unterschiedlich viele stücke entnehmen kann (z.b. gämspatent im wallis: 3 stücke, davon max. ein bock äter >1 jahr, wer keinen bock sondern nur kitze und nicht-führende geissen nimmt, kriegt noch einen 4. abschuss dazu. oder hirschpatent: stücke und kälber unbegrenzt viele, max. ein hirsch).
- es bleibt dem jäger überlassen, welche patente er löst.
- die jagdzeiten sind kurz, i.d.r. 2-4 wochen hochjagd und 2-4 monate niederjagd.
- die aufsicht übernimmt eine professionelle wildhut (staatlich angestellt).
- die wildhut ist ganze jahr über für hegeabschüsse, wildschadenverhütung usw. verantwortlich.

das sind mal die wichtigsten punkte. entscheidender punkt ist natürlich, dass in der schweiz das jagdrecht nicht an den besitz von grund und boden gekoppelt ist!

aber ob ihrs glaubt oder nicht: kein einziger patentjäger, den ich kenne (und das sind einige), möchte dieses system hergeben! es gibt kantone, in denen schon mehrfach über das jagdsystem abgestimmt wurde, ohne das es zu einem reviersystem kam (z.b. kanton zug).

übrigens ist es so, dass die patentjagd, also das lizenzsystem, zwar in den weniger dicht besiedelten bergkantonen weiter verbreitet ist als im dichtbesiedelten mittelland. aber auch dort gibt es patentkantone, z.b. waadt, bern und eben zug. das mittelland weist eine bevölkerungsdichte von ca. 450 personen pro km2 auf!


gizmo schrieb:
die meisten schweizer kommen eher wegen der freunde, und weil sie evtl gerne mal auf schwarzwild jagern wollen....
stimmt genau :wink:
das liegt nicht am jagdsystem, sondern einzig daran, dass unsere sauendichten nicht an diejenigen im nahen ausland rankommen und die sauenjagd noch viel aufwendiger ist als bei euch.
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

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gizmo,

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