Kopfhund

A

anonym

Guest
Neuste W&H heute gekommen.

Wie wundert mich der Wunderlich. Allgemeines zur Hund-mensch-beziehung mit weitem Bogen bis hin zum Wolf. Und was lernt man? Den Kopfhund gibt es nicht. :roll:
Na dann - das wird sicher allen Haltern mit entsprechenden Problemen sehr helfen und widerspricht elementar den Beobachtungen an im Rudel lebenden Hunden und dem Verhalten von Welpen im Wurf. Es gibt m.E sehr wohl starke Charakterunterschiede auch bei Hunden einer Rasse.
Gut, dass W. auf die Verantwortung des Menschen für die Anforderungen des Hundes hinweist. Dies gilt sicher generell für jeden Hund, hilft aber bei der Problematik nur bedingt weiter.
 
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Guest
Ich hab ihn so verstanden: Wer es zulässt, dass ihn sein Hund dominiert, ist selbst schuld. Dass der Drang zum sozialen Aufstieg bei Hunden (und nicht nur da) ganz unterschiedlich stark ausgeprägt ist, war nicht das Thema.

Besonders nett war das Bild von dem DK, der seiner Führerin buchstäblich die kalte Schulter zeigt.

doc
 
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anonym

Guest
Dr.Matthias schrieb:
Ich hab ihn so verstanden: Wer es zulässt, dass ihn sein Hund dominiert, ist selbst schuld. Dass der Drang zum sozialen Aufstieg bei Hunden (und nicht nur da) ganz unterschiedlich stark ausgeprägt ist, war nicht das Thema.

Besonders nett war das Bild von dem DK, der seiner Führerin buchstäblich die kalte Schulter zeigt.

doc

na gut - so kann man ihn verstehen, aber bitte was sagt das über "Kopfhunde" aus? Hier müsste es doch wohl eher um das unterschiedliche Streben aufzusteigen gehen. und wie man ihm begegnet. Selbstschuld ist da ein bisschen dünn. Schon in der Welpenauswahl gibt es Möglichkeiten. ich sollte erst einen anderen GM nehmen, von dem ich dann aber Abstand nahm, weil er mir bzu tough war. Meine Wahl war dann die richtige und der andere Rüde hat sich zu einem guten aber sehr selbstbwußten etc Hund entwickelt bei dem ich glaube, dass er nicht so gut in ein Rudel mit untergeordneter Position gepaßt hätte.
Die Aussage: Kopfhunde gibt es nicht, halte ich für sehr diskutabel.
 
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Bei rudeltieren kommt es ständig zu Rengkämpfen.
Niedrigst rangige werden nie Kopfhunde, aber bei vielen ist der Srung vom subdominanten zum dominanten nicht weit.

Bei Hunden in der Prägephase kann zu viel falsch gemacht werden.

Wer seinen eigenen Hund nicht mehr die Futterschüssel wegnahmen kann, hat genauso was falsch gemacht, als der der seinen Hund auf Zuruf nicht mehr reinbringt.

Einmal die Dominanz abgegeben und einmal das Vertrauen verspielt :?
 
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dere,

also, zunächst muss ich gestehen, den artikel nicht gelesen zu haben ... die aussage "es gäbe keinen kopfhund" kann ich aber, auch ohne diesen arikel gelesen zu haben, mit ruhigem gewissen und erlebter erfahrung definitiv als falsch bezeichnen! ... ich bin besitzer eines typischen kopfhundes

gleich vorweg, der rudelführer bin ich ... nur muss ich es meiner hündin ab und an auch wieder verdeutlichen ... speziell an tagen, wo in meiner arbeitsbedingten abwesenheit offensichtlich rudelinterne "diskussionnen" stattgefunden haben

ich bin der meinung, dass das sich "problem" mit kopfhunden nur zweitrangig direkt zwischen kopfhund und hundeführer abspielt ( jeder hund möchte seinem menschen mehr oder weniger gefallen ) ... meist wird ein kopfhund erst dann zum problem, wenn sich der rudelführer mensch nicht hunderudelregelkonform ( ein schönes wort ) verhält

die reihenfolge ( durch die rudelinterne rangordnung ) muss stets eingehalten werden ... egal ob es sich um das begrüßen, das aus dem zwinger nehmen, das füttern oder anderes handelt ... ich kann von allen meinen hunden nur dann "richtiges" verhalten erwarten, wenn auch ich mich entsprechend verhalte ...

... meint der jagawixa
 
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Natürlich gibt es dominante Hunde unter den verschiedenen Jagdhunderassen. Aber es sind relativ wenige. Die meisten die mit dem Stempel "dominant" rumlaufen sind es nach meiner bescheidenen Meinung eben nicht.
Sie sind Opportunisten die ihren Haltern den Schneid abgekauft haben.
Da hilft dann auch keine Alpharolle oder ähnliches…
Sie sind Radfahrer im mittleren Management - mit dem Motto: nach unten treten, nach oben buckeln.
Sie fordern aber auch ständig ihre Rang-Bestätigung ein.

Ein wirklich dominanter Hund hat das nicht nötig - er benutzt seinen Kopf (nennt man ihn deshalb Kopfhund?). Wenn es sein muss handelt er blitzschnell und hart (hündisch) - und gut is.
Wenn es nicht sein muss, handelt er nicht. Er weiß wo er steht. Darüber sind schon viele Bücher geschrieben worden – es finden sich sogar einige wenige gute darunter.

Was die Wortwahl angeht bin ich pingelig. Zu pingelig vielleicht? Für mich stehen Worte wie Dominanz und Alpha nicht im Vakuum, sondern sind immer mit (meist überholten) Informationen verknüpft. Auch bei Leuten die eigentlich nie bewusst in dieses Thema eingestiegen sind. Aber mal hier ein Schnipsel aufgeschnappt, da mal was gelesen, was die Großmutter noch wusste usw. und im Lauf der Zeit entsteht im Kopf ein DominanzAlphaMosaik das dann eben auch die Handlungsweise beeinflusst.
Ich setze im Kopf des Hundehalters an und das sind für mich eben auch jene Worte, die selten zu was Gutem führen. Was mich auch nervt ist die Angewohnheit gerade vieler Hundeausbilder sich eigene Theorien garniert mit eigenem Vokabular zu kreieren und dann als quasi wissenschaftliche Erkenntnis an meist ahnungslose Halter zu verkaufen und wenn es dick kommt noch als Buch. Kein Wunder sind so viele Halter total konfus wenn sie nach dem dritten Buch weniger Durchblick haben als vorher. Stell Dir vor Ärzte würden das machen. Keine gemeinsame Sprache zu haben, macht die Sache schwerer als sie ohnehin schon ist.

Wolf - Raubtier - nur der Stärkste überlebt - böse - gefährlich - aggressiv - Machtkämpfe - mit Gewalt zu beherrschen sind im weitesten Sinne doch immer noch die Bilder die mehr oder weniger bewusst in vielen Hirnen wabern.

Auch Jagdhunde leben mit uns in einer sozialen Gemeinschaft, wie sie es auch mit anderen Tieren tun könnten. Soziale Gemeinschaften brauchen Regeln, eine Leitfigur die die Richtung angibt, konsequent aber mit Ruhe für Ordnung sorgt. Es gibt nur eine Handvoll guter Studien an streunenden Hunden, aber die belegen eindeutig, dass frei lebende Hunde sich im Rudel anders verhalten als Wölfe. Ganz anders.

Das andere Extrem sind die Vermenschlicher die Hunde als kleine Menschlein im Fellgewand betrachten.
Es geht um Konsequenz, Geduld, sich so auszudrücken, dass der Hund versteht was wir wollen. Ein Wolf führt keinen anderen an der Leine.
Ein Hund muß als Tier in einer menschlichen, unnatürlichen Welt leben, mit Regeln die er nicht kennen kann und schon gar nicht verstehen kann.
Da ist mir der Wolf einfach im Wege und er muss aus den Hirnen der Hundeführer und Ausbilder raus, weil er mir da ins Handwerk pfuscht auch wenn es den Leuten meist gar nicht so bewusst ist.

Ich kann zwar alte Denkweisen und Handlungsweisen nicht ausrotten, ich kann nur versuchen sie durch bessere zu ersetzen.

Ich bin leider kein Rüdemann – hab halt nur eine Hündin – und die seien wesentlich leichter abzuführen – sagt man…


Soll ich den Artikel etwa nun doch noch lesen? - Der Kioskbesitzer sieht das nicht gerne..


Klaus 8)
 
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@Flex / Klaus

Ein wirklich guter Beitrag, der einigen Scheuklappenträgern ins Stammbuch geschrieben werden sollte!

Danke und Weidmannsheil!
 
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@ Klaus
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Ich habe den Artikel inhaltlich so in Erinnerung, wie es auch Flex sehr schön dargestellt hat. Wolf taugt nicht als Schablone - Existenz dominanterer Charaktere unter Hunden wird nicht abgeleugnet - "Kopfhund" ist meist selbstgemacht.

Daher wundert mich, dass bhd ihn "w(W)underlich" findet.

Edit @Flex: Falls Du Prügel vom Kioskbetreiber scheust, gib Bescheid!
 
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boarhuntingdogs schrieb:
na gut - so kann man ihn verstehen, aber bitte was sagt das über "Kopfhunde" aus? Hier müsste es doch wohl eher um das unterschiedliche Streben aufzusteigen gehen. und wie man ihm begegnet. Selbstschuld ist da ein bisschen dünn. Schon in der Welpenauswahl gibt es Möglichkeiten. ich sollte erst einen anderen GM nehmen, von dem ich dann aber Abstand nahm, weil er mir bzu tough war. Meine Wahl war dann die richtige und der andere Rüde hat sich zu einem guten aber sehr selbstbwußten etc Hund entwickelt bei dem ich glaube, dass er nicht so gut in ein Rudel mit untergeordneter Position gepaßt hätte.
Die Aussage: Kopfhunde gibt es nicht, halte ich für sehr diskutabel.
Ich würde für Hunde eher den Begriff "dominant" auswählen, auch wenn wir dies zu häufig mit "Kopfhund" darstellen möchten.
Im Gegensatz zu dir habe ich mir immer gern den dominantesten Welpen aus einem Wurf genommen. Eben, weil sie meist so selbstbewußt sind. Wohl wissend, dass gewisse Probleme damit verbunden sein können. Alle waren und sind tolle Familienhunde. Egal welche Rasse. Die Rangordnung wird eh immer wieder neu im Rudel definiert (Alter, Krankheit eines Hundes usw.). Obwohl ich immer mehrere Hunde halte und mir gerne die dominantesten Welpen aussuche, hatte ich bisher kaum Probleme, da die Hunde immer akzeptieren müssen, dass die Menschen an der Spitze des Rudels stehen.
 
A

anonym

Guest
Ist es nicht so, dass in einem Wurf die meisten Welpen im gesunden Mittel stehen und sowohl bessere als auch niedrige Positionen je nach Gegebenheit einnehmen können? Bei diesen gibt es wohl auch bereits Tendenzen in die ein oder andere Richtung aber sie sind wohl, da der Hund eben sehr anpassungsfähig und umweltoffen ist (ja eben kein Wolf - das ist gut bei Wunderlich) nicht von tatsächlicher Bedeutung. Daneben gibt es aber wohl auch immer mal den ein oder anderen Welpen, der der geborene underdog zu sein scheint. Ebenso die, die sich ständig durchsetzen. Sicher kann gerade bei unseren Jagdhunden ein guter Ausbilder aus fast jedem Hund noch etwas herausholen und sicher kann man auch gute Hunde versauen. Es gibt aber auch hier wohl Hunde, die mehr Fehler des Ausbilders aushalten und Hunde die quasi mit Gacehandschuhen herangeführt werden müssen.
Ich halte es für zweifelhaft zu sagen, Hunde wollen sich immer unterordnen oder Probleme sind immer nur hausgemacht.
Mit solo bin ich der Meinung, dass die toughen Typen für die Jagd und Ausbildung eher die besseren sind, wenn man mit ihnen umgehen kann. Diese Hunde werden aber wohl auch schnell zu dem was man früher einen Ein-Mann-Hund nannte.
Ich weiß aber nicht, ob ein Rudel in das man gezielt nur die durchsetzungsstärksten Hunde aus den Würfen evtl noch entsprechenden Linien zusammenstellen würde gut funktionieren kann. :?: :?: :?:

In meinem derzeitigen gemischten Rudel steht der Dackel, obwohl ein jüngerer Hund und körperlich allen anderen Hunden weit unterlegen an Platz Nummer zwei. In seinem Wurf wurde er mir als der frechste und nur etwas für Jäger, obwohl körperlich nicht der stärkste, geschildert. Dieser Hund läßt sich nicht die Wurst vom Brot nehmen und hat als einziger von allen Hunden ausgetestet, wer Chef ist. Auch hat er dies mehrmals im Rudel versucht und sich so auch auf Platz zwei empor gearbeitet. (Dass Hierarchien im Rdel fließende Gleichgewichte sind, bleibt hier aussen vor.)
 
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@barry
Was sehen denn die Scheuklappenträger wegen der Scheuklappen nicht :roll:
 

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