Der Weiher ist von einem Vollerwerbsteichwirt gepachtet. Er liegt so gerade innerhalb eines Vogelschutzgebietes und hat einen breiten Schilfgürtel. Dort kreucht und fleucht alles, was man sich vorstellen kann. Die Fischadler schauen auf ihrem Zug vorbei, die Rohrweihen brüten und den Fischotter habe ich das erste mal live gesehen, als ich das Bild zum Saisonstart gemacht habe. Natürlich sind dort auch Kormorane unterwegs. Im besten Jahr hatte der Teichwirt einen Ertrag von über 150 Zentnern aus diesem Weiher. Dann wurden es immer mehr Kormorane und irgendwann hatte er mal nur noch 6 Zentner aus dem selben Wasser. In der Folge hat er beantragt dort schießen zu dürfen und hat von der UNB einen entsprechenden Bescheid bekommen. Seit ein paar Jahren habe ich einen Begehungsschein für das Revier und obwohl gut aufgepasst wurde, waren die Verluste außerhalb der Schußzeit so groß, dass der Teichwirt sich nicht mehr anders zu helfen wusste, als dort jeden Tag mit Schreckschuß zu arbeiten. Das hat die Vogelschützer auf den Plan gerufen, die auch den Purpurreiher dort vermuten. So kam es zu einem Treffen vor Ort mit der HNB, dem Teichwirt, dem Kormoranbeauftragten von Bayern und mir als dortigen Kormoranberater und jagdlichen Begeher. Der Kompromiss sieht jetzt so aus, dass ganzjährig geschossen werden darf, aber außerhalb der dortigen "normalen" Schußzeit, die da vom 01.09. bis 15.01. geht, muss ein Schalldämpfer verwendet werden. Deswegen habe ich zum einen die .17 Hornet gewählt, weil ich mir da sicher war den Schalli genehmigt zu bekommen. Zum anderen habe ich auch zusätzlich einen Flintenschalldämpfer gekauft, denn die Beschränkung lautet ja "Schalldämpferpflicht" und nicht "Schalldämpfer mit Büchse". Auch die Zahl der entnommenen Kormorane wurde für diese spezielle Zeit festgelegt. Weiterhin darf man dann nur von einer der vier Seiten aus schießen und eine Nachsuche im Schilfgürtel muss unterbleiben. Während der "normalen" Schußzeit fallen diese genannten Einschränkungen dann natürlich wieder weg. Der entsprechende Bescheid kam dann wiederum von der UNB.
Es ist zwar ein erheblicher Aufwand, aber man kann durchaus Kompromisse erreichen, wenn man bereit ist Abstriche zu machen und die kleinste gemeinsame Schnittmenge findet.