Beutespektrum der drei heimischen Weihenarten ist so ziemlich dasselbe (bei der Rohrweihe natürl. mit Schwerpunkt auf Tiere die am Wasser leben).
Da alle drei Arten unterschiedl. Brut- und Nestlingszeiten haben, kommen sie sich beim Beutefang auch nicht "in die Quere", so daß v.a. Korn- und Wiesenweihe sogar nebeneinander nisten können.
Nur wie gesagt, die Kornweihe ist weit seltener, zumind. in Zentraleuropa (D, DK, PL), außerhalb davon (West-/Nord-/Nordosteuropa ist sie hingegen die häufigste der drei Arten).
Grund ist, daß sie bevorzugt auf Brachland nistet, daß nach der Abkehr der typ. 3-Felder-Wirtschaft nach dem Krieg, hin zur intensiven Landwirtschaft, immer seltener wurde (daher der Name "Korn"-Weihe, nicht weil sie gerne im stehenden Getreide nistet, sondern bevorzugt auf
brachliegendem Ackerland.
In Nordeuropa und GB bewohnt sie die tundra- und halbtundraartigen Heideflächen (dort bilden Bodenbrüter bis hin zum Schneehühner sowie Echsen, Reptilien und Lemminge ihre Nahrung), in Deutschland kommt sie größtenteils nur noch auf den Friesischen Inseln (Strandhafer) vor.
In Rheinland-Pfalz (Rheinhessen/Vorderpfalz) kamen in der Zeit von 2012-15 auf rd. 12 Wiesenweihen nur ein Kornweihe.
Mitgrund ist neben immer ungeeigneterem Lebensraum auch die Tatsache, daß die Kornweihe im Gegensatz zu den anderen beiden Arten auch polygam lebt und ein Terzel bis zu 5 Partnerinnen haben kann.
Vor über 25 Jahren hatten wir in dem Revier das mein Vater bejagte (ca. 2km² Hochplateau zu 90% Feldbewirtschaftung) Kornweihen gehabt (das brütende Weibchen konnte ich leider nicht ausmachen, nur den beutesuchenden Terzel). Als mitten auf das Plateau drei WKAs kamen, waren sie auch weg.