Krähentage/Krähenjagdwochenende

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Aufgrund eines vor kurzem super vorgetragenen Krähenjagdseminars von Alex scheint es in unserem Jagdclub und auch in einzelnen Hegeringen einige potentielle Krähenjäger mehr zu geben. Die Liste der Ausrüstungskäufer wächst.
Nun liest man immer mehr das Hegeringe sogenannte Krähentage bzw. Wochenenden organisieren um so Strecke zu machen und selbstverständlich das Gemeinschaftliche zu fördern. Mich würde interessieren wer kann aus der Praxis berichten ob das gut funktioniert. Welche Fehler können gemacht werden. Mit wievielen Ständen auf welcher Fläche, welche Entfernungen zwischen den Ständen usw.. Gibt es mehr Flugbwegungen der Krähen wenn so intensiv gejagt wird bzw. stehen die Krähen eventuell auch auf dann weitere Lockbilder zu oder sind sie zu misstrauisch? Wer hat eigene, praktische Erfahrungen??

Waidmannsheil
Frischling
 
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@Frischling

Frag mal Steve. Der hatte letztes jahr an einem Wochenende in zwei Hegeringen etwas organisiert. War zwar auch dabei (Alex und Agraler auch), kann aber jetzt nichts über die Ständeverteilung und die Flächen mehr sagen. :oops:

Am ersten Tag war der Flug jedenfalls schlecht, denke es lag auch bischen an der Vorbereitung der Revierpächter. Meine Begleitperson hatte keine Tarnkleidung in irgendwelcher Weise dabei. Noch nicht mal ein Sitzstock. Außerdem war es an dem Tag sehr windig. Mein Stand war sehr wackelig. Besonders viele Krähen kamen an dem Tag nicht zur Strecke.

Am zweiten Tag waren die Reviere und Stände besser ausgesucht, war Steves Heimat. Leider wurden an dem Tag die Krähen teilweise weiß, wodurch viele Krähen abdrehten. Insgesamt kamen glaube ich über 70 Krähen zur Strecke. Wobei zwei Teams jeweils über 20 Krähen erlegten. Wenn die Krähen auf einer Flugroute Feuer bekommen, werden sie bei den nächsten Lockkrähen erst mal besonders vorsichtig sein. :wink:
 

steve

Moderator
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@ Frischling:

Meine Erfahrungen kennst Du ja schon. :wink:

Ich hatte das ja als Werbung für die Krähenjagd organisiert. Aber der Teufel ist eben ein Eichhörnchen. Man kann den Leuten 100 Mal sagen, such den Platz richtig aus, guck vorher wo Krähen fliegen, bring Tarnkleidung mit usw., sie machen es nicht. Warum? Keine Ahnung. Das sind ja durchaus passionierte Niederwildjäger, die auch etwas von der Jagd verstehen, aber irgendwie fehlts da an der Sorgfalt. Letztlich ist es uns an zwei Tagen nur an zwei Ständen gelungen Strecken > 20 zu erlegen...zwei Stände die ich erkundschaftet hatte. Platzwahl ist eben alles.

Auch die Infos die durch ein Seminar hängen bleiben darf man nicht zu hoch einschätzen. Ich hab Leute im Seminar erlebt, die haben sich alles interessiert angehört und irgendwann im Winter, wenn sie mal mit waren waren sie ganz überrascht. "Die fallen ja ein...das klappt ja wirklich!" :mrgreen:

Ich habe es nur ein Mal gemacht und werde es sehr wahrscheinlich nicht wiederholen, weil es schon recht viel Aufwand war und ich schon ziemlich enttäuscht war, als meine Hoffnungen nicht erfüllt worden sind. Eine Erfahrung die ich aber gemacht habe war die, der revierübergreifende Effekt ist eher mäßig. Zwei Stände an der gleichen Flugroute sind ziemlich sinnlos. Die Schwatten fallen nicht ein zweites Mal am gleichen Morgen auf den Zauber rein.

Ach so, einen positiven Effekt hatte das ganze: Fast jedes teilnehmende Revier hat sich danach Ausrüstung geholt. Man soll nämlich nicht unterschätzen was auch nur 5 über den Lockvögeln erlegte Krähen für eine Begeisterung auslösen können. :wink:

Wh

Steve
 
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....meine Erfahrung mit Neueinsteigern bei der Krähenjagd ist generell schlecht. Wenn ich Jagdkollegen mitnehme muß ich immer eine zweite Tarngarnitur mitschleppen weil die sich einfach nicht oder zu wenig tarnen. Wir haben letzes Jahr eine Aktion in einem sehr großen Tobinamburfeld gemacht. Wir saßen alle 100 Meter ein Schütze weitläfig an. Es ging fast nichts weil 1 Jäger sogar im Tobinamburfeld seine grüne Lodenjacke anlassen wollte, den sah man von weitem.
Ich bin zwischenzeitlich sogar davon überzeugt, dass ein stümperhafter Krähenjäger der mehr verscheucht als er erlegt mehr Schaden macht als wenn er gar nicht geht, zumindest in einem Revier in dem wenigstens ein anderer Jäger richtig zur Sache geht.
Wenn meine Jagdkollegen alleine rausgehen würden hätten sie maximal 2 Krähen auf der Strecke und 50 schlau gemacht.
Es ist faszinierend wie wenig Ahnung die Meisten Jäger von der gesamten Jagd haben. Bei 80 % der Jägerschaft in unsere Raumschaft beschränkt sich die gesamte Jagd auf plumpes Kirren und ansitzen, kirren und ansitzen. Alles was nicht in diese Muster fällt legt blankes Nichtwissen frei.

Jäger die nur Erfahrung auf Reh haben können meiner Meinung nach nicht alleine auf die viel schlaueren Krähen erfolgreich jagen. Ds braucht lange bis die sich da reindenken, wenn sie´s überhaupt wollen.
 
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Ich bin zwischenzeitlich sogar davon überzeugt, dass ein stümperhafter Krähenjäger der mehr verscheucht als er erlegt mehr Schaden macht als wenn er gar nicht geht, zumindest in einem Revier in dem wenigstens ein anderer Jäger richtig zur Sache geht.

Ja das ist so. Da wird sich irgendwo hingehockt, ohne Gesichtsschutz und Handschuhe gejagd, einen Stand kann man sich sparen, wenn sich mit dem Rücken an nen Baum stellt oder es wird im Hellen aufgebaut, weil man ja sonst so früh aufstehen muss und und und. Und wenns dann in die Hose geht was es natürlich muss dann ist das alles blöd mit der Krähenjagerei :) Selbst wenn man die Leute mithatte und Sie es gesehen haben werden dann trotzdem und das ist eigentlich nicht zu verstehen grundsätzliche Sachen nicht beachtet.
Ich nehme keine Leute mehr mit und leihe mie Lockjagdsachen auch nicht mehr aus. Bringt nix.. Wenn das bei Euch anders läuft spitzenmäßig.
 

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