Krawatte auf der Jagd

G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
In der gebotenen Ernsthaftigkeit:

Das Forum ist auch Öffentlichkeit und von daher würde mich interessieren, ob dein Verwarnpunktestand mit Krawatte niedriger wäre?

Falls nein, warum ist dann das Tragen einer Krawatte stilvoller?

Das ist wie mit Drilling und Halbautomat, der Idiot bleibt es mit dem Drilling genau so, wie es der Anständige mit dem Halbautomat bleibt! Daran ändern weder ein Stück Stoff noch die Art der Waffe etwas, anlassbezogen, würde ich aber gucken was stilvoller in der gegebenen Situation wäre. Mit der Slf auf ner Hasenjagd, käme ich mir vor wie ein Clown auf ner Beerdigung..............
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Genau, ne Pumpe ist viel praktischer mit 8 Schuss...
:LOL:

Soll jeder machen wie er will und meint!
Ich finde Slf und oder Pumpe auch praktisch, aber für ne Treibjagd würde ich die Bockflinte oder Querflinte nehmen. Sieht einfach schicker aus........ meine 16ner Querflinte finde ich optisch auch besser als meine 12er Bockflinte!
 

KHH

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...
Die Krawatte auf der Drückjagd ist für mich (!) ein deplatziertes Bekleidungsstück. Es vermittelt für mich den Eindruck, sich keinesfalls schmutzig machen zu wollen und nach dem 'Schusspfiff' auf die Jagdhelfer warten zu wollen.
Das kann wohl so passieren. Jahre zurück in einem Revier, von dem ein Teil in adeliger Hand war, in ähnlicher Form erlebt. Schick ausgesehen haben sie zum Teil sicher. Aber als die Strecke - ich meine es waren um die 20 Sauen - wegen SP verladen, zur Sammelstelle gebracht und dort versorgt werden musste, kam nicht viel.
Die Krawatte ist mir wurscht. Jeder wie er meint, ich lieber nicht. Wenn ich aber bspw in einem Beitrag aus Schottland einen Stalker mit Tweed und Krawatte sehe, der dann mit beiden Händen im Hirsch steckt und ihn später am Strick zieht, dann ist das regional typisch und irgendwie auch ziemlich cool, das ist Stil der dazugehört und nicht nur zur Schau getragen wird. Wer hier aufgebügelt erscheint und dann Angst hat sich zu bekleckern, der ist eher albern.
Sich zu verkleiden ist uncool ...
 
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Ich kam vor nunmehr 8 Jahren in mein heutiges (Niederwild)Revier, Pächter allesamt Gutbetuchte, Jagdaufseher Arzt und alter Afrikajäger, Hunderichter etc.pp. Die Kleidung bei den jährlichen Treibjagden hob sich in meinen Augen wohltuend von den bislang erlebten ab. Der Jagdaufseher lief stets in Tweed mit Pfeife rum, Drahthaar an der Seite, Tweedkappe auf, wie im Jagdkatalog. Anfangs hab ich´s belächelt, später dann die Vorzüge von Tweed, Loden und Co. entdeckt; ich kannte bis dato nur BW- und Kunststoff-Klamotten.
Im 2. Jahr hab ich angefangen, mir das ein oder andere Teil zu kaufen und auf unseren Treibjagden zu tragen, innerhalb zweier weiterer Jahre lief fast die ganze Mannschaft so rum. Wohlgemerkt: Das Gros unserer Gäste ist so Mitte 30 bis Anfang 40 und trug bis dato auch das, was jeder anhat.
Ich bin Hundeführer, geh auf Sauen und mach auch Baujagd, aber wenn ich mal als Schütze eingeladen bin, erscheine ich inzwischen fast ausschließlich als Wahlschotte und immer mit Schlips. Macht Spaß, provoziert in positivem Sinn und führt zu lustigen Gesprächen. Auf der ein oder anderen Jagd dürfte ich gar nicht mehr anders erscheinen...
Die Unsitte, beim Schüsseltreiben in verdreckten Schuhen oder Stiefeln zu erscheinen oder sich nicht umzuziehen, offenbart wie auch von Äsungsfläche schon bemerkt, mangelnden Respekt vor dem Gastgeber.
Sieht z.B. so aus (die Kappe möge man mir verzeihen, normalerweise auch aus Tweed, aber ich hätte da keinen Bruch drangebracht...):
 

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Ich kam vor nunmehr 8 Jahren in mein heutiges (Niederwild)Revier, Pächter allesamt Gutbetuchte, Jagdaufseher Arzt und alter Afrikajäger, Hunderichter etc.pp. Die Kleidung bei den jährlichen Treibjagden hob sich in meinen Augen wohltuend von den bislang erlebten ab. Der Jagdaufseher lief stets in Tweed mit Pfeife rum, Drahthaar an der Seite, Tweedkappe auf, wie im Jagdkatalog. Anfangs hab ich´s belächelt, später dann die Vorzüge von Tweed, Loden und Co. entdeckt; ich kannte bis dato nur BW- und Kunststoff-Klamotten.
Im 2. Jahr hab ich angefangen, mir das ein oder andere Teil zu kaufen und auf unseren Treibjagden zu tragen, innerhalb zweier weiterer Jahre lief fast die ganze Mannschaft so rum. Wohlgemerkt: Das Gros unserer Gäste ist so Mitte 30 bis Anfang 40 und trug bis dato auch das, was jeder anhat.
Ich bin Hundeführer, geh auf Sauen und mach auch Baujagd, aber wenn ich mal als Schütze eingeladen bin, erscheine ich inzwischen fast ausschließlich als Wahlschotte und immer mit Schlips. Macht Spaß, provoziert in positivem Sinn und führt zu lustigen Gesprächen. Auf der ein oder anderen Jagd dürfte ich gar nicht mehr anders erscheinen...
Die Unsitte, beim Schüsseltreiben in verdreckten Schuhen oder Stiefeln zu erscheinen oder sich nicht umzuziehen, offenbart wie auch von Äsungsfläche schon bemerkt, mangelnden Respekt vor dem Gastgeber.
Sieht z.B. so aus (die Kappe möge man mir verzeihen, normalerweise auch aus Tweed, aber ich hätte da keinen Bruch drangebracht...):

Bei mir ist es genau im Gegenteil,
rasiert,
ohne Schlips,
fachl. eine Barbour oder Lodenkopfbedeckung,
verschmutze Stiefel u. einen DD (und oder Teckelrüden) auf linker Seite führend.
 
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Zum Gruße,
bestens formuliert, bloß heutzutage wird aus Mangel an Erziehung, gepaart mit schlechtem Geschmack und erheblicher Bequemlichkeit, die Schmuddelkleidung als "zünftig" oder - schlimmer noch! - "bodenständig" bezeichnet.

eigentlich schlimmer noch - Diejenigen, die mit K. zur Jagd erscheinen, "müssen" sich für das Vorhandensein von Erziehung, Geschmack und Stil mittlerweile rechtfertigen...
 
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Ich laufe berufsbedingt den größten Teil der Woche mit Anzug und Krawatte rum (und das gerne). Jagd ist aber eine Befreiung vom Alltag (Ortega), sozusagen eine Wandlung meines innerlichen Aggregatzustandes. Deswegen wäre eine Krawatte das letzte, was ich bei der Jagd anziehen würde. Tweed würde ich zudem nie anziehen, weil es keine für meine kulturelle (deutsche) Herkunft typische Kleidung ist (ist für mich ähnlich passend wie Norddeutsche, die sich auf dem Oktoberfest als Bayern verkleiden). Die Motivation zum Tragen von Tweed und Krawatte sind zudem sicher sehr verschieden. Es wird die Jäger mit heeren Gründen (Yumitori) geben und das ist prima. Aber genauso gibt es eitle Lackaffen, die unbedingt einen besonderen Geschmack und eine Finesse zeigen wollen, die ihnen in der Realität aber völlig abgeht. Diese Leute kennt man auch von der JuH etc. Tweed und Krawatte sind daher für mich per se keine Zeichen von gutem Geschmack oder guter Erziehung. Im Gegenteil, für mich ist diese Form der Kleidung erst mal eher ein Kontraindikator, ich lasse mich dann aber gerne eines besseren belehren. Denn ob es eine Verkleidung ist oder der Mensch dahinter das ausfüllt, was er mit seiner Kleidung signalisiert, zeigt sich nur im persönlichen Umgang. Ansonsten soll es jeder machen wie er will.
 
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Tweed würde ich zudem nie anziehen, weil es keine für meine kulturelle (deutsche) Herkunft typische Kleidung ist (ist für mich ähnlich passend wie Norddeutsche, die sich auf dem Oktoberfest als Bayern verkleiden).

Das ist eine wirklich interessante Frage: was trägt denn der Norddeutsche, wenn es etwas formeller sein soll oder eben nicht die skandinavische Standardkluft? Tweed geht nicht weil Englisch, der beliebte Janker geht nicht weil bayrisch. Was bleibt denn bzw. was gäbe es denn als Alternativen?
 
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Das ist eine wirklich interessante Frage: was trägt denn der Norddeutsche, wenn es etwas formeller sein soll oder eben nicht die skandinavische Standardkluft? Tweed geht nicht weil Englisch, der beliebte Janker geht nicht weil bayrisch. Was bleibt denn bzw. was gäbe es denn als Alternativen?
Matrosenanzug

Bei uns auf der letzten DJ imbSumpf der Jagdleiter als zwei neue Treiber in Turnschuhen aufgetaucht sind: Besorgt euch der Witterung angepasstes Schuhwerk.

Ich hatte wie die meisten anderen Stiefel an. Auf der Wiese bin ich dann aber doch bis zum Knie abgesackt, weil es letztes Jahr ständig geregnet hat.
Regen.... was war das nochmal?

Das war auf einer Bauernjagd.
Bei der gut Bürgerlichen Jagd, um nicht zu sagen hohen Jagd, trägt der Jäger ebenfalls Gummistiefel. Die guten Treiber am besten Wathose.
Nach der Jagd wird sich dann umgezogen.

Um mal wieder zum Thema zurückzukehren, ich werde voraussichtlich noch zwei mal im Leben eine Krawatte tragen. Zur Hochzeit und zur Beerdigung.
 
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Krawatte.
Es gibt kein sinnloseres Kleidungsstück, egal was man als Grund für´s tragen anführen mag. Anpassung, Kultur, Stil............

Guillermo
 
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Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Ich finde es enorm traurig, daß man aufgrund der Vermischung von indivuellen Stilrichtungen und Kleidungsgewohnheiten heute überhaupt niemanden mehr nach seinem Äußeren einordnen kann und die bewährten Schubladen überhaupt nicht mehr passen...
Schmutzige Alltagsklamotten = Lotterbube ; feiner Look mit Krawatte = hochstehender Herr....! :LOL:

So muß man sich ja tatsächlich mit dem Menschen abgeben, sogar persönlich unterhalten, um zu erfassen, welch Geistes Kind er ist und welcher Schicht er angehört...
Ne, wie is dat lästig - da war doch früher alles besser...! :LOL:
 
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Das ist eine wirklich interessante Frage: was trägt denn der Norddeutsche, wenn es etwas formeller sein soll oder eben nicht die skandinavische Standardkluft? Tweed geht nicht weil Englisch, der beliebte Janker geht nicht weil bayrisch. Was bleibt denn bzw. was gäbe es denn als Alternativen?

Friesennerz.
 
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Parabuteo

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Baschlik, Parka, Arbeitshose. Mir scheiß egal das ich ausseh wie Brakelmann junior.
 

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