Ich kam vor nunmehr 8 Jahren in mein heutiges (Niederwild)Revier, Pächter allesamt Gutbetuchte, Jagdaufseher Arzt und alter Afrikajäger, Hunderichter etc.pp. Die Kleidung bei den jährlichen Treibjagden hob sich in meinen Augen wohltuend von den bislang erlebten ab. Der Jagdaufseher lief stets in Tweed mit Pfeife rum, Drahthaar an der Seite, Tweedkappe auf, wie im Jagdkatalog. Anfangs hab ich´s belächelt, später dann die Vorzüge von Tweed, Loden und Co. entdeckt; ich kannte bis dato nur BW- und Kunststoff-Klamotten.
Im 2. Jahr hab ich angefangen, mir das ein oder andere Teil zu kaufen und auf unseren Treibjagden zu tragen, innerhalb zweier weiterer Jahre lief fast die ganze Mannschaft so rum. Wohlgemerkt: Das Gros unserer Gäste ist so Mitte 30 bis Anfang 40 und trug bis dato auch das, was jeder anhat.
Ich bin Hundeführer, geh auf Sauen und mach auch Baujagd, aber wenn ich mal als Schütze eingeladen bin, erscheine ich inzwischen fast ausschließlich als Wahlschotte und immer mit Schlips. Macht Spaß, provoziert in positivem Sinn und führt zu lustigen Gesprächen. Auf der ein oder anderen Jagd dürfte ich gar nicht mehr anders erscheinen...
Die Unsitte, beim Schüsseltreiben in verdreckten Schuhen oder Stiefeln zu erscheinen oder sich nicht umzuziehen, offenbart wie auch von Äsungsfläche schon bemerkt, mangelnden Respekt vor dem Gastgeber.
Sieht z.B. so aus (die Kappe möge man mir verzeihen, normalerweise auch aus Tweed, aber ich hätte da keinen Bruch drangebracht...):