Ein pakistanischer Falkner würde nur müde lächeln, wenn man ihm die Aufgabe stellen würde, für die Öffentlichkeitsarbeit oder die Beize unmittelbar im urbanen Bereich, einen Habicht abzutragen. Maximal würde er fragen, "soll es denn ein Rothabicht sein, oder ein schön ausgefiederter Althabicht"? Man sollte bei dieser Betrachtung nicht vergessen, die pakistanischen Falkner verwenden ausschließlich Wildfänge, auch mehrjärige ! In Deutschland, scheint man offensichtlich nicht mal mehr in der Lage zu sein, einen Nestlingshabicht dafür abzutragen (ich weiß, es gibt noch ein paar Leute die das beherrschen).
Und wieso? Weil die Habichte in ein Tuch gewickelt und in der Öffentlichkeit "abgelegt" werden, so dass sie in kürzester Zeit locke sind.
Keine Frage, ich finde es super, welch ruhige Habichte die Pakistani haben.
Aber das ist für mich ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen:
Würde man das so in Deutschland umsetzen - ich bin sicher, es würde Beschimpfungen und Anzeigen hageln.
Nachdem ich bzw. wir Habicht, Harris und Falken daheim haben, kann ich da doch ein bisschen vergleichen. Und da ist es nun mal Fakt, dass wir während der Beizsaison doch einige Stunden damit verbringen, nach einem Fehlflug auf Krähen dem Habicht hinterher zu rennen, weil er vor Nordic Walkern, Reitern oder Spaziergängern mit Hunden reißaus nimmt und sich lieber im nächsten Wald versteckt, als wie der Harris sofort wieder ins Auto zurück zu fliegen.
Auf Fasan in Ungarn oder auf Hasen in Niederbayern ein Traum, aber das Krähenbeizen in unserer Gegend ist teilweise mehr als nervenaufreibend und wir haben Glück, dass der Habicht bzw. die Habichte noch leben (auf dem Weg zum Wald kommt man hier leider auch an viel Geflügel vorbei).
Aber gut, vielleicht sind wir auch zu blöd, um unsere Habichte abzutragen....
Danke an Bausaujäger, dessen letzten Post ich nur zustimmen kann.
Dieses Rumgehacke auf gewissen Arten geht mir wahnsinnig auf die Nerven. Ich schaue gerne guten Falknern bei der Ausübung der Beizjagd zu - da ist es mir ganz egal, welche Art da gerade auf deren Faust steht.