Kunststoffschaft oder Holzschaft

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Plastik reagiert ziemlich empfindlich auf Wärme (große Kälte: es wird brüchig, Hitze: es verformt sich plastisch, daher ja auch der Name), ebenso auf UV-Einstrahlung (durch den organischen Anteil an Kohlenstoff der Polyvinyle/Polyurethane).
Ein "mitgenommener" Holzschaft läßt sich halt einfacher Pflegen und wieder in einen dementsprechenden Zustand zurückversetzen (abziehen, neu ölen/lackieren, ausstechen) als einer aus Kunststoff.

Da geb' ich Sirius schon recht. Ich arbeite seit über 30 Jahren bei einem kunststoffverarbeitendem Betrieb. Unglaublich was man da alles bezügl. Haltbarkeit, Qualität, Pfusch, Reklamationen, etc. mitbekommt. Das hat soweit geführt, dass wenn ich die Möglichkeit habe "Plastik" meide, wo es nur geht. Hab eigentlich nur Ärger mit dem Scheiß - Privat (Wenn wieder mal was nicht hält, bricht, usw.) und in der Firma.
Einzig als Füllung in meinen Schießauflagen bin ich mit Kunststoffgranulat äußerst zufrieden (wie in dem zugehörigen Faden bereits erwähnt).
 
G

Gelöschtes Mitglied 16162

Guest
Bei der Benelli Argo hab ich das Schaftset 1x Plaste und 1x Holz.
Zum Durchgehen kommt der Kunststoff dran, ansonsten der Holzschaft.
Ob die beiden sich im Gewicht was nehmen, müsste ich wiegen?
Ich erwische mich schon öfter dabei, dass ich mittlerweile lieber mit holzgeschäfteten Waffen zur Jagd gehe. Bis vor kurzem war mir das auch egal, aber zur Zeit empfinde ich das als Ästhetik pur.
Andere Waffen mit Kunststoffschaft haben ein Camomuster und sind für die Vogeljagd bestimmt und dies ist auch so beabsichtigt.
 
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Nachdem ich Schichtholz in Form von einem GRS mittlerweile auch schon wieder fast ein Jahr hinter mir habe:

Erste Wahl ganz klar Kunststoff für meine Gebrauchswaffen die fast täglich bei Wind und Wetter im Revier sind. Zweite Wahl dann Schichtholz. Normales Holz würde ich mir nur noch bei was wirklich schönem "antun".

Generell gilt aber: Ich will nur noch hochwertige Schäfte. Ich suche Waffen die ich für einen Kauf für interessant halten könnte, mittlerweile hauptsächlich am Schaft aus. Einfachste billige Schäfte sind für mich mittlerweile ein NoGo.
 

kr1

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Letztendlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich bin kein Freund von Plastik, nirgendwo, weder in der Kleidung noch beim Schaft. Vor und Nachteile wurden schon genannt.
Für mich ist selbst ein einfacher Holzschaft wie an meinem Nagant 44 zum Durchgehen immer noch schöner und haptischer als der teuerste Plasteschaft. Mit etwas Pflege hält Holz genauso lange. Bei starker Kälte trau ich Plaste sowieso nicht. Jeder wie er mag.

Ein Jagdfreund hat einen total abgewetzten Qualitätsholzschaft an seiner Bockbüchse von Krieghoff. Das hat wirklich Charisma, da die Ästhetik der Waffe durch die Abnutzung des sauteuren Wurzelholzes eher noch gewonnen hat. Man sieht: diese Waffe hat viele Jagden auf dem Buckel aber die Qualität ist unverwüstlich.
 
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Mit dem "Charisma" ist eher Geschmacksache.
Meist sind das nur Schlamper die eine Kanone einfach vergammeln lassen.
Muss nämlich nicht sein. Ein Holzschaft bedarf halt etwas Pflege.

Nachdem ich Schichtholz in Form von einem GRS mittlerweile auch schon wieder fast ein Jahr hinter mir habe:

Dein GRS ist auch nur geölt.
 
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Bei einigen hier klingt es fast so, als sei Kunststoff empfindlicher als Holz (Andal, Sirius).. Dass es billiges, sprödes und temperaturanfälliges Plastik etc. gibt steht glaub ich außer Frage.. Aber habt Ihr schonmal einen wegen Kälte oder Hitze gebrochenen Plastikschaft gesehen? Oder einen verzogenen? Also wenn ich 0815-Holz mit 0815-Plastikschaft vergleiche, glaube ich wirklich, dass Plastik was Anfälligkeit die Nase vorn hat. Insbesondere weil zumindest bei meinen jagdlichen Situation extreme Hitze/Kälte meist weniger vorkommt als einfach dauerhaft triefende Nässe und Matsch.. Und dagegen ist Plaste in meinen Augen besser gewappnet (und klar, nen 100% perfekt gepflegter Holzschaft vielleicht auch, aber darum gehts mir eigentlich nicht).
Aber wie gesagt, ein 0815 Plastikschaft ist halt auch hässlicher :D Ich finde beides völlig i. O. und würde mittlerweile auch beides zu einer Gesellschaftsjagd führen.
 
R

Rübezahl

Guest
habt Ihr schonmal einen wegen Kälte oder Hitze gebrochenen Plastikschaft gesehen? Oder einen verzogenen? .
Ich schon. Januar 2000 Kosovo, -30 Grad nachts. Einem Kameraden fiel sein G36 runter und der Handschutz und die Verkleidung der Abzugseinrichtung splitterte wie Glas. (Ich weiß, kann man jetzt nicht wirklich vergleichen, aber du hast gefragt.)
 
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Es gibt aber auch schönes Werkzeug, auch beim Hammer.
 
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Hallo

Mich würde interessieren, wo Vor- und Nachteile eines Kunststoff bzw. Holzschaftes liegen?

Kunststoff:
+ resistenter gegen Wasser, Verziehen, Brechen und Einreißen

Holz:
+ schön und klassisch
+ angenehmere Haptik

Das würde mir so einfallen...
Wo seht ihr Vor und Nachteile? Würdet ihr das so bestätigen oder gibt es andere Erfahrungen und Meinungen?

freundliche Grüße und Waidmannsheil
Holz:
Bessere Optik und Haptik nur bei geöltem Schaft. Bedingt aber eine Mindest-Holzqualität!
Kunststoff Nachteil:
Wenn man dagegen klopft, zb mit den Riemenbügelverschlüssen, ist das deutlich lauter.
Ist auch beim Tragen der Waffe, zb Pirschen, so. Wenn man sich darauf einstellt aber meist kein Problem.

Gruss w
 
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Das hier auch immer wieder Plastik gesagt wird. In der Waffenherstellung werden faserverstärkte Kunststoffe genutzt. Das ist der nächste Evolutionsschritt, von den Eigenschaften her Holz überlegen aber nicht so schön.
SLF für Krähe, Taube, Gans und Fuchsbau mit Kunststoffschaft. Repetierer mit Kunststoffschaft,
BBF und BF natürlich in Holz. So siehts bei mir aus. Ist doch eine Geschmackssache.
Holz sieht toll aus ist aber empfindlich. Kunststoff kann gefärbt werden, bekommt keine Dellen und man kann die Form je nach Wunsch verändern (siehe Blaser R8 oder Merkel Helix Speedster).
Je nach Kunststoff hast du Temperaturbereiche von -200 bis +250°C, da gehst du vor dem Schaft kaputt.
Man merkt das die Gesellschaftsjagden ausfallen, jedes Thema verwandelt sich nach kurzer Zeit in einen Hexenkessel.
 
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Nicht so zweidimensional denken. Die Zukunft gehört den Alu-Schäften:sneaky:
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Ich glaube so mancher User hier hat noch nie mit einem Hogue Schaft geschossen.
Alubettung und gummiert. Da klingt nichts hohl wenn er anschlägt oder die Rienenöse dagegen kommt. Ist nicht rutschig wenn er nass wird. Fühlt sich auf bei Kälte angenehm an . Sollte er mal Mängel aufweisen, dann gibt es einen neuen Schaft. Ich kaufe Waffen nicht um sie zu vererben und zu sammeln. Ich nutze sie als Werkzeug . Streichele auch nicht beim Ansitz über das Schaftholz . Betrachte keine Gravuren und Holzmaserungen .
Meine Zangen haben Kunststoffgriffe. Meine Schraubendreher haben Kunststoffgriffe ..... käme nicht auf die Idee an deren Qualität zu zweifeln
 
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Flugzeuge werden aus Kunststoff gebaut... warum nicht auch Schäfte
 
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