Kurz vor der Prüfung

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Gleiche Jagdschule und demnach auch Prüfung in HH. Ist jetzt schon ein paar Monate her.

Naturschutz. Hier wurden wir allesamt vorgeführt und mit merkwürdig formulierten Fragen kam auch kaum jemand auf die richtige Antwort. Obwohl die Kenntnisse vorhanden waren.
Ich war froh das ich bei der Wildtierkunde 100 % zeigen konnte.
Hunde und Waffen waren maximal entspannt. Andere Prüfer u.a. auch der Prüfungsleiter. Hier wurde uns das Wissen mit gut formulierten Fragen in einer lockeren Atmosphäre aus dem Kopf gesaugt.

Von 7 Prüflingen haben zwei bestanden.
 
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Ich empfinde es als normal, dass der Prüfling von der Jagdschule nach der Prüfung befragt wird was dran kam, wie geprüft wurde. So kann man den Unterricht darauf einstellen.
Sollte das nicht passieren ist es nicht professionell. Oder die Prüfungskommission zweifelt an der Ausbildung?

Wir wurden alle damals bei der Prüfung gefragt wo wir die Ausbildung gemacht haben. Ich denke der Prüfer weiss dann schon aus Erfahrung was er halbwegs erwarten kann oder nicht. Meist kam dann als Antwort auf die Ausbildungsstelle (mit einem breiten Grinsen) „Ach du Scheisse“, oder „Tut mir leid“. 😀
 
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Bei meiner Prüfung vor etlichen Jahren war im Themenbereich Jagrecht so eine Frage an die ich heute noch zurückdenke:

Prüfer: Sie fahren mir ihrem Wagen zum Ansitz und sehen etwas weiter weg ein paar Kanninchen rumhoppeln. Was könnte Sie davon abhalten diese zu bejagen?
Essener: Ich darf nicht aus einem Fahrzeug heraus schießen.
Prüfer: Ja das stimmt. Aber nehmen wir mal an Sie würden anhalten und aussteigen.
Essener: Ok. Evtl. haben Kannichen gerade Schonzeit!
Prüfer: Ich sehen Sie denken mit aber nehmen wir doch mal an, das Kannichen gerade Jagdzeit habe?
Essener (schon etwas verunsichert): Das die Kannichen der Enkelin des Hegeringleiters gehören?

Gemeinschaftliche grinsen des Prüfungsausschusses.

Prüfer: Haben Sie schonmal etwas von "befriedeten Besitzum" gehört?

Da hat es klick gemacht und ich konnte dem Prüfer etwas dazu erzählen und der Friede war wieder hergestellt....
 
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Das geht überall ganz leicht. Die Auswendiglerner mit Fehler kurz vor der Höchsgrenze haben regelmäßig in der mündlichen Prüfung Probleme. Wenn das Präparat nicht 1 : 1 so aussieht wie das einzige Foto eines Tieres das er so im Kopf hat, dann war die Prüfung gleich sooooo schwer....
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Geschichten, die Prüflinge nach der Prüfung erzählen, oft nur am Rande mit dem zu haben, was wirklich Inhalt der Prüfung war - ganz besonders, wenn sie nicht bestanden haben.
Manchmal hat es auch damit zu tun, dass sie die Wertigkeit von Fragen ganz falsch einschätzen.
 
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Ich empfinde es als normal, dass der Prüfling von der Jagdschule nach der Prüfung befragt wird was dran kam, wie geprüft wurde. So kann man den Unterricht darauf einstellen.
Sollte das nicht passieren ist es nicht professionell. Oder die Prüfungskommission zweifelt an der Ausbildung?

Wir wurden alle damals bei der Prüfung gefragt wo wir die Ausbildung gemacht haben. Ich denke der Prüfer weiss dann schon aus Erfahrung waIn s er halbwegs erwarten kann oder nicht. Meist kam dann als Antwort auf die Ausbildungsstelle (mit einem breiten Grinsen) „Ach du Scheisse“, oder „Tut mir leid“. 😀
Ich sehe das auch so bezüglich der Fragen durch den Ausbilder. Mehr noch: In Bayern sitzen die Ausbilder als Zuhörer auf Abstand mit in der mündlichen Prüfung. Außer der Prüfling will das nicht.
Es ist nicht erlaubt, in Bayern nach der Ausbildungsstätte zu fragen. Wir wissen auch nicht ob der Prüfling mit einem oder 21 Fehlern die schriftliche Prüfung grad noch bestanden hat. Es darf sich auch nicht unter den Prüfern abgesprochen werden, nach dem Motto "was hat er denn bei Dir gewusst?". Am Ende der Prüfung gibt jeder Prüfer sein Urteil ab, ohne Rücksprache mit anderen Prüfern. Man kann in einem Fach auch wegen sog. Killfragen nicht bestehen, aber ansonsten macht es die Masse, z.B. beim Erkennen von Präparaten, Pflanze, Samen etc. Wer auf Zeit schindet, schadet sich selbst. Wenn eben nur ein geringe Zahl an Fragen beantwortet wurden, dann fällt er natürlich auch durch wenn da grad ein Loch in der Festplatte war. Natürlich wechselt man dann das Thema, aber die "guten Kunden" kommen immer wieder. Normal sind die Prüflinge einsichtig, wenn sie im Gespräch am Schluss auf die Fehler hingewiesen werden. Ich möchte auch nicht vors Verwaltungsgericht gezerrt werden. Aber wir entscheiden: Da geht jemand wenig später auf die Jagd. Was macht der womöglich für einen Blödsinn. Wir brauchen nicht jeden Jäger der es gerne sein möchte.
 
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Insbesondere wer sich vor lauter Aufregung nicht mehr konzentrieren kann, sollte sich besser eingestehen, dass er noch etwas Zeit braucht. Und das ist gar nicht schlimm !

Auf der Jagd können solche Aussetzer zu schweren Unfällen führen. Immerhin benutzen wir tödliche Waffen.
 
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Ich hatte mal einen in der Prüfung der hat die geschlossene, entsicherte BBF beim Versuch den Rückstecher, zu entstechen abgeschlagen. War noch nicht mal im sicheren Bereich. Der war nach Ergebnismitteilung immer noch der Meinung er hätte alles richtig gehandhabt :)
 
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Ich finde das manchmal (nicht nur bei Jagdprüfungen) kleinlich gehandelt wird. Was macht es schon, wenn jemand eine Pflanze auf Anhieb nicht richtig kennt, oder ein, womöglich, gar nicht jagdbares Tier nicht sofort einwandfrei zuordnen kann? Jagdscheinvereigerung sollte nur dann geschehen, wenn jemand Mängel beim sicheren Umgang/Wissen seiner Waffen/Munition zeigt, oder bei wichtigen, sicherheitsrelevanten Gesetzen Fehler macht. das meiste andere ist doch oft gar nicht "schlimm"... ;)
 
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Ich finde das manchmal (nicht nur bei Jagdprüfungen) kleinlich gehandelt wird. Was macht es schon, wenn jemand eine Pflanze auf Anhieb nicht richtig kennt, oder ein, womöglich, gar nicht jagdbares Tier nicht sofort einwandfrei zuordnen kann? Jagdscheinvereigerung sollte nur dann geschehen, wenn jemand Mängel beim sicheren Umgang/Wissen seiner Waffen/Munition zeigt, oder bei wichtigen, sicherheitsrelevanten Gesetzen Fehler macht. das meiste andere ist doch oft gar nicht "schlimm"... ;)
Ich glaube heute fällt keiner (mehr?) durch weil er nicht auf jede Frage sofort eine Antwort parat hat.

Niemand weiß alles zu jedem Zeitpunkt, dass ist nun mal so. Bei unserer Prüfungsvorbereitung wurde uns nahegelegt, wenn wir was nicht Wissen dann einfach dazu stehen. Die Prüfer stellen dann eine neue Frage und weiter geht es.
Niemals den Fehler machen und sich irgenwas aus der Nase ziehen oder aus den Fingern saugen, dass merken die Prüfer. Tja und wenn man seine Prüfungszeit dann mit der Verschleierung von Unkenntnis verschwendet, endet es wie von @colchicus beschrieben und man hat nicht genug richtige Antworten gegeben.

Wohl die aller, aller wenigsten Prüfer wollen gerne jemanden durchfallen lassen aber schenken wollen sie den Schein auch keinem. Die meisten Prüfer die ich kenne haben ein Minimum das sie einfach erwarten. Sobald dieses erfüllt ist fangen sie an zu bohren und schwieriger zu werden. Da geht es dann aber nicht mehr um Bestanden/nicht Bestanden sondern um die Note.

Also keine Zeit schinden, dass geht in der Regel nicht gut aus und bringt nix.

Außer bei der Waffenhandhabung, da kann das schon mal recht nützlich sein Zeit vond er Uhr zu nehmen. 😅
Hab damals als es hieß wir gehen Sauen jagen extra die Waffe im Kaliber .243 genommen, die kannte ich aus der praktischen Ausbildung.
Also die ganze Sicherheitsüberprüfung abgespult und am ende bei der Kaliberfeststellung gesagt: "Die kann ich nicht nehmen, die ist nicht Hochwildtauglich."

Also andere Waffe genommen, wieder das ganze Programm abgespult und dann war die Zeit auch quasi rum. Sollte dann auf den daneben stehenden Rehbock schießen und gut war.
Der Prüfer hat sich dann noch ein wenig revangiert als er nach dem Schuss fragte, was ich als nächstes mache?

Ich sagte natürlich, durchrepetieren und im Ziel bleiben.
Ok, sagte der Prüfer und dann?
Ich meinte, Zigarettenlänge warten ob man noch naschschießen muss.
Ja, und dann?
An das Stück treten.
Und dann?
Schauen ob doch noch leben drin ist, ich wurde zunehmend nervös, was wollte der.
Ja, sie treten heran und was machen Sie dann?
Ich gebe dem Stück den letzen Bissen und lege einen Erlegerbruch.
Ja aber was machen sie vorher, quasi als aller erstes?
Da ich nicht mehr wußte was er will, sagte ich das ich es nicht wüßte.
Na Freuen tun sie sich und schlug mir auf den Rücken. Prüfung bestanden und allzeit Waidmannheil.

Mir fiel ein Stein vom Herzen.:ROFLMAO:
 
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... mit merkwürdig formulierten Fragen kam auch kaum jemand auf die richtige Antwort ...
Ich bereite unsere Schüler sehr deutlich darauf vor, dass sie ganz gewiss Fragen der Prüfer als "merkwürdig formuliert" empfinden werden und in diesem Fall sofort ihrerseits konkret nachfragen sollen, worauf der Prüfer hinaus will.

In den sechs Monaten, in welchen wir mit unseren Schülern zusammenarbeiten, entwickelt sich immer eine eigene Sprache. D.h., die Schüler wissen sofort und eindeutig mit welcher Fragestellung wir in der Wiederholung genau was erfragen - schließlich geschieht dies in der Wiederholung x-mal.

Sobald die Frage etwas anders formuliert ist, funktionieren oft die auswendig angelernten Automatismen nicht mehr - und dann scheint es der Fragende zu sein, der "merkwürdig formuliert".
 
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In BW sind alle 3 Teile der Prüfungen getrennt, Schriftliche 5x25 Fragen, wobei man nur jeweils 13 richtige benötigt um das Thema zu bestehen.
Mündliche sind wiederum die selben Fächer vor 2 Prüfer mit individuellen Fragen etc. Waffenhandhabung, Recht und vor allem Wildprethygiene sind die typischen Fächer zum nicht bestehen.
Recht gibt es ein par wenige Fälle die als Straftat zählen, die muss man kennen. Beim Thema Waffen gibt es viele Kleinigkeiten die zum Ausschluss führen können. (Klingenlänge etc.)
Wildkranken sind vermutlich 70% er Durchfaller bei der mündlichen, hier muss man aber auch abliefern... (Prüfer in der Region sind, Vetamtsleiter, Metzgermeister, Prüfer bei der IHK etc.)

Und spätestens vorm Schießen ist bei der Handhabung Schluss, das muss richtig funktionieren von Anfang an. Manche prüfen sagen nicht viel und lassen sich das Programm vorführen, andere reden ohne Punkt und Komma und du musst dir jeden Schritt bewusst sein, auch wenn du Ihn 3 mal hintereinander vorführen sollst.
Etwas wiederholen ist oft der Wink mit dem Zaunpfahl das man etwas falsch gemacht hat, was noch nicht zum Ausschluss führt, aber beim nächsten mal.

Edit: In der mündlichen war es auch so das Gewisse Fragen mit gewissen Schlagwörtern beantwortet werden müssen, damit der passende Haken gesetzt werden kann. Das führt dann oft zu komischen Fragen und man wundert sich als Prüfling was der jetzt von einem will...
 
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Und spätestens vorm Schießen ist bei der Handhabung Schluss, das muss richtig funktionieren von Anfang an. Manche prüfen sagen nicht viel und lassen sich das Programm vorführen, andere reden ohne Punkt und Komma und du musst dir jeden Schritt bewusst sein, auch wenn du Ihn 3 mal hintereinander vorführen sollst.
Gerade bei der Waffenhandhabung in der Prüfung kann ich nur den Rat weitergeben der auch mir so empfohlen wurde: "Sagt was ihr tut."

Also nicht Stumm die Sicherheitsüberprüfung durchexerzieren sondern jeden Schritt ankündigen.
"Ich schaue mir die Waffe an, die Waffe ist geschlossen und gesichert, Stecher kann ich nicht feststellen, Ladezustand ist nicht bekannt. Ich nehme die Waffe auf, öffne die Kammer und schaue ins Patronenlager. Jetzt prüfe ich ob ein Stecher vorhanden ist. Ich nehme den Verschluss aus der Waffe um eine Laufspiegelung durchzuführen... usw. und sofort."

Zum einen erinnert man sich so selbst an die Schritte, zum anderen gibt man aber dem Prüfer auch die Chance nachzuhaken wenn der was nicht gesehen hat oder einen sogar etwas zu unterstützen wenn man in einen Fehler läuft.
 

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