Laguiole Bougna 1421 - was mach ich damit?

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Hallo zusammen,

dieses Messer ist in meinen Besitz gelangt.
Ich habe mit gockel mir einen ersten Eindruck verschaft was das sein könnte - bin mir aber mit den Eigenheiten dieses Messers noch unsicher und hoffe auf Tips - Infos - und Antworten auf ein paar Fragen.
IMG_2570.JPG
zuerst: nein es bleibt bei mir und wird nicht verkauft.

Damit zur Bestandsaufnahme
1.) die Messerspitze liegt im eingeklappten Zustand an. Macht für mich keinen Sinn...gehört das so? wie Ändert man das?
IMG_2571.JPG
2.) ist sehr viel Patina, die Nieten sind tlw. zu spüren. Wie reinigt man so ein Stück am besten hinsichtlich der Materialkombination?

3.) Was sind Kennzeichen die eigentliche Herkunft herauszubekommen? Mir scheint nach Lektüre - meine französische Sprachkompetenz ist nicht das Beste - kaum ein eindeutiger Hinweis zu sehen? Habt ihr noch Ideen?

IMG_2572.JPG

IMG_2573.JPG

Auf Antwort freut sich
Don
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
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Ist ein klassisches Laguile. Mir fehlt nur das Hirtenkreuz auf den Griffschalen. Ja, da lagen die Schneiden traditionell am Backspacer an. Das ist heutzutage nicht mehr so, aber authentisch.

Von den Bildern her sieht es älter aus, aber da bin ich kein Fachmann. Jedenfalls eher die ursprüngliche Form und nicht das was heute unter "Laguiole" läuft. Bei wirklich alten (und auch heute noch bei hochwertigen( wurde die Biene/Fliege geschmiedet und nicht nachträglich an die Feder geschweisst - evtl kannst Du da etwas sehen.

Der Hersteller sagt mir nichts, aber das will nichts heissen, ich bin kein Experte für französische Messer. Blöd ist auch, dass die Marke "Laguiole" nie geschützt wurde und jeder die Dinger herstellen darf.

Es gibt da einen Zusammenschluss von Herstellern aus Le Thiers / Laguiole - aus dem Bauch raus kann ich da aber nicht mehr dazu sagen. Muss mal nachsehen, was ich da noch an Unterlagen habe. Tendenziell aber eher weniger. Sory, dass ich nicht mehr dazu sagen kann. :(
 
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Dieser Schriftzug steht auch auf der Klinge.
Danke für den Hinweis mir der Fliege - werde ich mal genau hinschaun.

bisher plane ich eine Reinigung mit Bürste und evtl. etwas CLP, Nachschärfen und polieren der vermackelten Klinge.

Gibts einen nicht zerstörenden Trick rauszubekommen ob die Griffschalen aus Horn o.ä. Sind?
 
G

Gelöschtes Mitglied 4026

Guest
Das mit der Spitze gehört so!
Ein Laguiole schließt man, genau wie man sich in der Kapelle verhält!
Leise mal Andacht!

So wurde es mir mal erklärt, die Klinge soll ruhen und nicht im Bett fallen um Scharf zu bleiben!

In der Zwischenzeit ist es ja Mode Steakbesteck in der Form mit Wacholder Griff zu haben!
Die Fliege ist ja da, aber es gab auch Lilien!
Mir fehlt auch das Not-Kruzifix!

Aber wer weiß schon..... unterschiedliche Schmieden .....
Bin auch kein Fachmann!
 
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Horn wird am besten durch benutzen. Dann muss man nix machen.
Sauber machen, scharf schleifen, ab in die Hosentasche.
 
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Fliege ist aufgesetzt. Ich werd es also putzen, schärfen und nutzen wo es mir taugt.
Danke für eure Tips. Ich stelle dann nochmal ein Bild ein wenn es schick ist. Don
 
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Le Laguiole, une Lame de Légende Das Laguiole, eine legendäre Klinge,

das ist das Laguiole Messer bis heute. Man spricht es übrigens "Lajolle". Sein Ursprung liegt im Südwesten Frankreichs im Aveyron. Dort liegt an der Grenze zum Cantal das Aubrac, eine Hochebene, auf der vor allem Rinder gezüchtet werden. Eine beeindruckende Landschaft, mit Bäumen, die sich in den scharfen Wind legen, kahlen Felsen und dazwischen saftiges Grün, auf dem massige Rinder weiden. Die Rasse nennt man "Aubrac", so wie das Land um sie herum. Die Häuser und Gehöfte schmiegen sich in die Landschaft, ihre Mauern sind aus Stein gebaut und ihre Dächer sind mit Stein gedeckt.

Früher trugen hier die Bauern und Knechte das "Capuchadou", ein archaisch anmutendes, dolchartiges Messer. Man trug es in den Gürtel gesteckt. Dann brachten spanische Händler das "Navaja" ins Aubrac. Ein Klappmesser in eleganter, geschwungener Form, die sicher maurischen Ursprungs ist und das Design des Laguiole Messers stark inspirierte. 1829 war es in dem kleinen Ort Laguiole, mitten im Aubrac gelegen, soweit: Der Schmied und Tüftler Pierre-Jean Calmels erfand ein Klappmesser, dessen Klinge durch ein Ressort eine Feder fixiert wurde. Kein Dorn, keine Schablone waren nötig um die Klinge in geöffnetem und geschlossenem Zustand festzuhalten. Dieses Messer war extrem funktionell und praktisch. Für das Laguiole Messer war es der Beginn einer phantastischen Erfolgsgeschichte.

Viele kleine Schmieden fertigten in der Folgezeit Laguiole Messer, später nicht nur in Laguiole, sondern in industriellem Stil, auch in dem weiter nördlich gelegenen Thiers.

Das Laguiole Messer verbreitete sich schnell über ganz Frankreich und darüber hinaus. Im Ausland wurde dieses Messer das Erkennungszeichen unter den Emigranten, der "Passport auvergnat". Auch das reiche Bürgertum entdeckte das Laguiole Messer für sich und neue ausgesuchte Materialien wurden verwendet. Neben dem traditionellen Horn und Bein, wurden z. B. Edelhölzer und Elfenbein als Griffmaterial für das Messer verwendet. Die Verzierungen und Guillochen wurden immer feiner und statt der Biene wurden Jacobsmuschel (Laguiole liegt an einem der französischen Pilgerwege nach Santiago de Compostella), Kleeblatt oder andere Motive gewählt. Die Biene ist also kein Muss bei einem Laguiole Messer.

Laguiole-messer.de hat eine solche Serie zusammen mit der "Forge de Laguiole" der Schmiede von Laguiole -, exklusiv für den deutschen Markt entwickelt: das Serie Luxe "Laguiole Saint Jacques": Das Jakobsweg Messer. Als sogenannter "Einteiler" Saint Jacques in weißem Bein, mit vollem Griff (also ohne Mitres) oder als "Zweiteiler" Saint Jacques, mit Korkenzieher, in Wacholder mit zwei Mitres in Edelstahl. Beide Modelle besitzen doppelte Platinen, haben also einen etwas breiteren Griff. Übrigens muss man nicht mit diesen Laguiole Saint Jacques Taschenmessern auf den Jakobsweg gehen, man kann sie auch zuhause prächtig als Picnicmesser nutzen.

Neben den traditionellen Taschenmessern, fertigt man heute auch Tafelbesteck (Steakmesser), Tranchierbesteck, Brot- und Käsemesser sowie Sommelier Messer. Das Sommelier Messer wurde 1996 auf der Ambiente in Frankfurt mit dem "Red Dot" Designpreis geehrt. Im Laguiole Shop von laguiole-messer.de finden Sie ein umfangreiches Angebot. Durch ein "click" auf den jeweiligen "Galerie"-Buttom können sie eine Reihe von beispielhaften Produktbildern betrachten viel Freude dabei!

Noch etwas: Laguiole ist als Produktname nicht geschützt, deshalb gibt es heute viele Hersteller, deren Produkte mit dem Schriftzug "Laguiole" versehen sind. In Frankreich allein gibt es heute weit über hundert (von denen aus Pakistan und Fernost einmal ganz abgesehen), aber nur wenige davon fertigen heute in dem Ort Laguiole. Nur wer dort produziert, und zwar nach genau vorgeschriebener Art und Weise (ein Messermacher fertigt das Messer von A-Z, nur ausgesuchte Materialien kommen zum Einsatz, die Klinge muss geschmiedet sein, etc.), darf das Herkunftssiegel LOG Laguiole Origine Garantie, tragen. Die "Forge de Laguiole" prägt es auf der linken Seite, am Fuß der Klinge ein.

Wichtiger Tipp: Ein Laguiole Messer soll man nicht zuschnappen lassen, da die Klinge dann auf der Innenseite der Feder aufschlagen kann, sondern man schließt es langsam (frz.: Ressort silencieux vivra vieux, d. h., Leise geschlossen lebt es länger).

Ein Laguiole Messer aus der Forge de Laguiole, deren autorisierter Fachhändler www.laguiole-messer.ist, hat eine unbeschränkte Produktgarantie. Allerdings muss das Taschenmesser (oder Sommelier, Steakmesser, etc.) gepflegt werden: Mechanik regelmäßig reinigen und ölen, schärfen mit einem geeigneten Schleifstein, Horn oder Holz nicht nass werden lassen und NIEMALS in eine Spülmaschine geben. Und bitte niemals abwaschen, sondern das Laguiole Messer nur abwischen.

Gruss
luger08
 
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Sorry, aber für mich ist das ein ganz billiges Nachbau Laguiole. Die Marke ist ja nicht geschützt. Hat nichts mit den 2-3 bekannten Messerschmieden zu tun. Wenn du es mit wenig Aufwand scharf und hübsch bekommst, dann OK. Aber ich würde da nicht zuviel Mühe reinstecken.

Robert
 
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Genau so wie ich schrieb, ja.
Scharf wurde es schonmal. Die Schleifspuren auf dem Klingenblatt poliere ich noch weg und dann wie schon mehrfach empfohlen "ab in die Hosentasche"
 

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