Eigentlich beteilige ich mich nicht an den unsachlichen und faktenbefreiten Diskussionen.
Ich will aber nur einen Fakt hier aufführen, nämlich den Abschnitt über Toxikologie des Kupfers und des Bleis aus dem Römpp Chemielexikon, das DAS Standardwerk neben dem Gmelin ist.
Kupfer:
Beim Menschen können orale und inhalative Kupfer-Aufnahmen zu Vergiftungserscheinungen (Metall-Fieber) führen. Nach Inhalation von Stäuben und Dämpfen kann es zu akuten Irritationen der oberen Atemwege kommen. Die orale Aufnahme von löslichen Kupfer-Ionen in mg-Mengen kann Erbrechen u. Durchfall hervorrufen[7 <> ,8 <> ]. Die Zufuhr von mehreren Gramm Kupfer kann zu Hämolyse, Leberschäden und Nierenschäden und Koma führen; die tödliche Menge liegt bei <10 g. Chronische Vergiftungserscheinungen aufgrund einer überhöhten Kupfer-Aufnahme treten erst bei Überschreitung der Eliminationsfunktion der Leber auf; es können Hepatitis, Leberzirrhose und eine hämolytische Krise auftreten. Dabei werden Zellschäden und Organschäden vermutlich durch reaktive Sauerstoff-Spezies verursacht, deren Bildung durch freie Kupfer-Ionen katalysiert wird oder durch die plötzliche Kupfer-Freisetzung aus Metallothionein durch oxidativen Streß bedingt ist.
Säuglinge und Kleinkinder reagieren besonders empfindlich auf ein Kupfer-Überangebot, da die volle Leistungsfähigkeit der Regulation der biliären Exkretion erst im Laufe der ersten Lebensjahre erreicht wird. In Indien führte die Aufnahme von in Kupfer-Geschirr zubereiteter Nahrung bei Säuglingen und Kleinkindern zu zirrhotischen Veränderungen der Leber mit häufig letalem Ausgang ("Indian Childhood Cirrhosis"). Seit 1979 sind auch in Deutschland Todesfälle bei Säuglingen bekannt, deren Milch mit kupferbelastetem Wasser zubereitet worden war ("German Childhood Cirrhosis"); Leberschäden, sogenannte frühkindliche Leberzirrhosen, wurden ebenfalls bei Verwendung von stark Kupfer-haltigem Trinkwasser (>10 mg/L) beobachtet. Erhöhte Gehalte an Kupfer in Trinkwasser können insbesondere bei neuinstallierten Kupfer-Leitungen auftreten, wenn der pH-Wert des Wasser <7 u./od wenn es Sauerstoff-arm ist. Bei längerem Stehen können so Kupfer-Konz. bis über 20 mg/L erreicht werden.
Blei:
Sowohl metallisches Blei als auch seine Verbindungen sind giftig mit dem wahrscheinlichen Risiko fruchtschädigender Wirkung; sie können durch Einnahme, Inhalation oder Hautresorption in den Körper gelangen. Anorganische Blei-Verbindungen werden über den Magen-Darm-Trakt schlecht (<10 % beim Erwachsenen), über die Lunge bei Aerosol-Partikelgrößen von ca. 0,4 bis 1,5 t besser (bis zu 80 %) resorbiert. Akute Bleivergiftungen sind relativ selten und nur bei Aufnahme sehr hoher Dosen zu erwarten. Sie äußern sich in Erbrechen, Koliken und Kollaps und können zum Tode führen. Weitaus gefährlicher jedoch ist die fortgesetzte Aufnahme kleiner Blei-Mengen. Dabei wird das Blei, nachdem es im Blut zunächst locker an die Erythrocyten gebunden war, nur zum kleinen Teil im Harn ausgeschieden, zum größeren aber gespeichert, und zwar besonders in den Knochen, Zähnen und Haaren, wo es Calcium ersetzen kann. Die chronische Exposition hat die Blockierung der freien Thiol-Gruppen insbesondere von Enzymen der Porphyrin-Synthese zur Folge. Die resultierende sogenannte Bleikrankheit äußert sich in Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, schmerzhaften Koliken, Blässe der Haut, Anämie, Muskelschwäche insbesondere der Gebrauchshand und gegebenenfalls in dem sogenannten Bleisaum, d. h. Ablagerungen von Bleisulfid am Zahnfleischrand. Kinder scheinen besonders gefährdet hinsichtlich ihrer mentalen Entwicklung. Die WHO legte eine vorläufig duldbare wöchentliche Aufnahme <javascript: top.link('RD-22-01138',0);> (PTWI) von 25 Körpergewicht für Säuglinge und Kleinkinder fest. Zur Toxikologie siehe auch Literatur[2 <> ]. Verläßlichstes Kriterium der Blei-Gefährdung ist der Blut-Bleispiegel. Biologische Leitwerte (MAK-Werte-Liste 2005): 400 /L Blut, Frauen <45 Jahre: 100 /L Blut. Außer dem Blut-Bleispiegel ist vor allem die Ausscheidung von 5-Amino-4-oxopentansäure im Harn erhöht, da diese wegen Blockierung der entsprechenden Dehydratase nicht zum Porphobilinogen kondensieren kann. Die Bestimmung von 5-Amino-4-oxopentansäure kann daher zum Nachweis einer Blei-Vergiftung dienen. BAT-Werte für die Blei-induzierte Freisetzung der 5-Amino-4-oxopentansäure <javascript: top.link('RD-01-05115',0);> : 15 mg/L (Männer) und 6 mg/L (Frauen) im Urin; auch ATPasen und bestimmte Dehydrogenasen werden gehemmt. Eine physiologische Bedeutung von Blei ist nicht bekannt.
Die organischen Derivate des Blei (siehe Tetraethylblei <javascript: top.link('RD-20-00905',0);> und Tetramethylblei <javascript: top.link('RD-20-00972',0);> ) werden wegen hoher Lipophilie gut durch die Haut sowie aus der Lunge und dem Darm resorbiert. Sie gelangen rasch ins Gehirn und führen zu Halluzinationen, Erregungszuständen und Krämpfen. Als Spätfolgen können Parkinsonismus und Lähmungen auftreten.
Teufel und Beelzebub, aber metallisches Blei wie bekannt scheint harmloser zu sein, als es uns die Bleifreifraktion weismachen will.
Einige "Vielkonsumierer" berichteten ja auch schon von den durchgeführten Blutuntersuchungen mit negativem Ergebnis.
Der Artikel bestätigt auch genau die Gefährlichkeit von Bleiinhalationen, weshalb ich beim Gießen von Bleigeschossen schon immer erhebliche Vorsicht walten ließ.