Lappjagd oder nicht?

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Gelöschtes Mitglied 15848

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http://www.jawina.de/sachsenforst-wegen-absperrung-bei-jagd-angezeigt/


Interessante Fragestellung. Gilt als "Lapp"jagd nur der Lappen am Strick, oder jede Form der Eintrassierung? Ich bin mir da nicht sicher, habe allerdings in Schweden zur Elchjagd auch schon eintrassierte Jagdgebiete gesehen, wo das Trassierband ganz klar zur Eingrenzung des Wildwechsels diente. Weshalb dort Jagdgegner, ja die gibt es auch da, am Vorabend loszogen und die Bänder abrissen oder zerschnitten.
 
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Natürlich ist das Lappjagd. Entscheidend ist nicht das Mittel (alte Lappen, Zeitungen oder wie hier Trassierband), sondern das Ziel : das Wild soll am Auswechseln gehindert werden.

Verkehrssicherung - wie hier vom Sachsenforst scheinheilig als Grund angegeben - hätte man auch durch Warnschilder erreichen können.
 
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Schilder aufgestellt und fertig.

Die Strasse ist so unübersichtlich und eng das da keiner mit 80 kmh lang kracht. Vom Anstieg mal ganz abgesehen.....
 
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anonym

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Stellt die Eisenstraße die Reviergrenze zu seinem Revier dar oder warum wird hier denunziert?
Ansonsten ist die Lappjagd ja nicht grundsätzlich verboten!
 
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Eine entscheidende Frage ist es ob direkt an den "Lappen" gejagd wurde, d.h. ob die Hochsitze im Abstand X (ich meine 200m im Kopf zu haben) mit Schützen besetzt waren oder nicht ...
Pauschal kann dir keiner diese Frage richtig beanworten anhand der spärlichen Infos aus dem Artikel, da gibt es eine Vielzahl an Eckpunkten die geprüft werden müssen! Aus den Erfahrungen bei uns denke ich aber das die Anzeige wohl abgeschmettert werden wird, denn die Forstbetriebe sind ja nicht dumm und sie werden nicht ins offene Messer laufen gerade weil diese Problematik ja bereits seit vielen Jahren diskutiert wird u.a. auch schon in rechtlichen Auseinandersetzungen ...
 
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Wenn die Tierchen, im zersiedelten Gebiet, sonst vor ein Auto oder die Bahn laufen, ist das sehr sehr clever. :thumbup: .
 
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anonym

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komisch: Wenn es nicht um Jagd geht stört sich das Wild nicht an diesem Band. Ich würde mir nie die Mühe machen so zu lappen. Woher weiss das Wild, dass das jetzt eine Begrenzung ist?
dorn
 
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Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Wenn die Tierchen, im zersiedelten Gebiet, sonst vor ein Auto oder die Bahn laufen, ist das sehr sehr clever. :thumbup: .

Zersiedelt ist gut. Das ist Erzgebirgskammlage und nicht der Ruhrpott. Wald, Sumpf und wieder Wald und eine kleine Kreisstraße, auf der alle halbe Stunde mal ein Auto fährt.



Inhaltlich ähnlich wurde es jetzt aktuell auch im Harz gemacht und auch da gibt es wohl Anzeige. Praktiziert wurde diese Art der Verkehrssicherung aber auch schon in Brandenburg. Praktisch muss man aber vermutlich sagen, wenn das Wild mit dieser Trassierung am Auswechseln auf die Straße gehindert wird, dann wird es auch im Jagdgebiet gehalten. So werden schon irgendwo Zwangswechsel geschaffen, für die ja das Wort Lappjagd im eigentlichen praktischen Sinne steht.

https://www.volksstimme.de/lokal/wernigerode/jagdsaison-streit-um-lappen
 
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Um das Wild vor dem Unfalltot zu schützen brauch ich kein Trasierband kilometerweit spannen und unnötigen Plastikmüll produzieren. Richtig angestellt sperr ich die Straße fachgerecht, dann ist gleich ruhe und für beide Seiten herrscht Sicherheit. Dass das ganze nicht kurzfristig funktioniert ist klar, aber ich denke jede Feuerwehr würde hier unterstützen für eine kleine Gegenleistung.

Bei uns werden sogar stark frequentierte Bundesstraßen für ein paar Stunden komplett gesperrt wegen einer Jagd. Man muss es nur wollen und vielleicht ein paar Kasten Bier mehr und evt. ein Spanferkel bereitstellen, dann geht alles ;-). Das würde dann zur Sicherheit beitragen, denn wenn z.B. Rotwild drüber springt und beim Auto auf der Motorhaube landet, wird es hier interessant mit der Versicherung und vor allem mit dem Jagdleiter.

Möchte in dem Zuge auch auf die Verkehrssicherungspflicht bei Drück- und Treibjagden hinweisen, die jeder Jagdleiter einhalten sollte.

Grüße
 
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komisch: Wenn es nicht um Jagd geht stört sich das Wild nicht an diesem Band.
dorn

Wild reagiert sehr wohl auf Trassenband; vor allem wen es noch als Windspiel fungiert.

Schalenwild kann zwar Rot nicht als Signalfarbe erkennen; aber die Naturfremde Strukuierung und Bewegung werden sehr wohl erkannt und darauf reagiert.
Wir hängen Trassenband an Grünlandflächen vor der Ersten Maht auf um die Ricken zu Animieren ihre gesetzetn Kitze in Sicherheit zu bringen.

Klappt sehr gut.

TM
 
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Prinzipiell hätte an dieser Strasse eine Geschwindigkeitsbeschränkung gelangt, ich denke sogar eine Sperrung wäre genehmigt worden- ist schließlich kein Hauptverkehrsweg.

Und ich habe im Sachsenforst gejagt, gerade bei Drückjagden kam immer wieder die Ansage "jung vor alt..." und der Nachsatz "es sind aber auch schon jede Menge Kälber gefallen..."...kann sich jeder seinen Teil denken.

Ziel ist eindeutig Strecke von verbeissendem Rotwild und da war die Aktion Trassierband sicherlich, aus meinem persönlichen Empfinden, keine Verkehrssicherung.

WMH

OM
 
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Lappjagd am Samstag. (Oder war es nur "Verkehrssicherung"?)
Ort: irgendwo Brandenburg beim Landesforst
Ich war beim Nachbarn zeitgleich eingeladen. Reviergrenze ist eine Verkehrsstraße. Die Lappen hingen kilometerlang 10 m neben der Strasse (unten links das Schwarze ist der Asphalt). Zusätzlich waren Schilder aufgestellt worden: Achtung Treibjagd.

Ist das nun Lappjagd (verboten) oder Verkehrssicherung? Das Wild von dort konnte bei deren Bezahljagd also nicht zu uns wechseln (das war nach meiner Vermutung der Hintergedanke). Aber das Wild von uns konnte auch nicht dorthin flüchten und musste dann die Strasse jeweils 2x überqueren: Hin bis vor die Lappen und dann wieder zurück. Das widerspricht doch dem Gedanken der Verkehrssicherung.

Zur Erinnerung:
In Deutschland regelt §19Abs.1Nr.3BJagdG die Lappjagd.
Danach ist es verboten, die Lappjagd innerhalb einer Zone von 300 Metern von der Bezirksgrenze auszuführen.


In Brandenburg gilt aber noch folgender Zusatz:
Rechtliche Klarstellung durch die Oberste Jagdbehörde zur Lappjagd: „Wird eine Straße zu Verkehrssicherungszwecken abgelappt, schließt das nicht aus, dass der Tatbestand einer Lappjagd erfüllt wird. Das ist dann der Fall, wenn die Ablappung gleichzeitig Jagdzwecken dient, wenn also die Wirkung der Ablappung, das Wild zurück- oder an der Ablappung entlangzutreiben, jagdlich ausgenutzt wird.“

IMG_1062.jpegIMG_1063.jpeg
 
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Ich war hier in BY letztes Jahr auch auf einer D,J wo so die Straße gesichert war.
Laut Aussage eines der Verantwortlichen war das so von der Jagdbehörde genehmigt.
War wohl schon das Jahr zuvor geplant, aber da waren noch Bedenken von Seite der Behörden.

Bausaujäger
 
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Das hat schon "Geschmack"
Bei uns wurde, für die Zeit des Treibens, erstmalig eine Strasse mitten durch ein Waldgebiet, komplett gesperrt, das wäre wohl ohne ASP Szenario im Hintergrund sonst nicht möglich gewesen.
So war es natürlich eine Beruhigung für Alle Hundeführer.
 

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