Lauf liegt am Schaftholz an - Auswirkung auf Schusspräzision

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Bei einer meiner Bockbüchsflinten (7 x 65 R und 12 / 70) liegt das vordere Ende des Vorderschaftes am Lauf an. Die Waffe ist eine Ferlacher aus den 60-er Jahren.
Ich denke nicht, dass sich das Schaftholz in den letzten 50 Jahren verzogen hat, sondern dass der Vorderschaft immer schon am Lauf anlag, damit nicht so leicht Schmutz zwischen Lauf und Holz gelangen kann und weil die Waffe, so maßhaltig geschäftet, einfach einen "präziseren Gesamteindruck" macht.

Wie ist eure Erfahrung? :roll:

Wirkt sich diese Holzberührung des Laufes eventuell auf die Schussleistung negativ aus?

Man hört doch oft, dass man zwischen Lauf und Holz noch ein Blatt Papier schieben können sollte.
Und manche Experten sind aber auch der Meinung, dass eine Holzberührung des Laufes unproblematisch wäre.

Ich denke, wenn der Lauf ein dicker Matchlauf ist, wird sich wahrscheinlich eine Holzberührung weniger negativ auswirken, als wenn der Lauf wie in Ferlach üblich relativ dünn gefertigt wurde, um Gewicht zu sparen. Wahrscheinlich spielt auch das Kaliber hierbei eine Rolle.

Würdet ihr den Schaft soweit ausfräsen lassen, dass der Lauf nicht mehr das Holz berührt?
 
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Bei einer meiner Bockbüchsflinten (7 x 65 R und 12 / 70) liegt das vordere Ende des Vorderschaftes am Lauf an. Die Waffe ist eine Ferlacher aus den 60-er Jahren.
Ich denke nicht, dass sich das Schaftholz in den letzten 50 Jahren verzogen hat, sondern dass der Vorderschaft immer schon am Lauf anlag, damit nicht so leicht Schmutz zwischen Lauf und Holz gelangen kann und weil die Waffe, so maßhaltig geschäftet, einfach einen "präziseren Gesamteindruck" macht.

Dann lass mal den Schaft so wie er ist

Wie ist eure Erfahrung? :roll:

In der obigen Form noch keine schlechten gemacht


Wirkt sich diese Holzberührung des Laufes eventuell auf die Schussleistung negativ aus?

Wenn das Gewehr aus kaltem Lauf immer gleich gut schießt,
dann macht die noch strenger auf den Lauf wirkende Befestigung des Vorderschaftes auch nix aus


Man hört doch oft, dass man zwischen Lauf und Holz noch ein Blatt Papier schieben können sollte.

Da wird kombinierte konventionell verlötete *) mit Repetierern verwechselt

Und manche Experten sind aber auch der Meinung, dass eine Holzberührung des Laufes unproblematisch wäre.

Bei einer *) liegen die Experten richtig

Ich denke, wenn der Lauf ein dicker Matchlauf ist, wird sich wahrscheinlich eine Holzberührung weniger negativ auswirken, als wenn der Lauf wie in Ferlach üblich relativ dünn gefertigt wurde, um Gewicht zu sparen. Wahrscheinlich spielt auch das Kaliber hierbei eine Rolle.

Wenn eine Ferlacher BBF eine dicken Matchlauf hat, ist es bestimmt eine Sonderbestellung
und wird nie so schießen wie ein Repetierer. (Mit Ausnahmen wird gerechnet)


Würdet ihr den Schaft soweit ausfräsen lassen, dass der Lauf nicht mehr das Holz berührt?

Nein - ich würde das nicht machen
 
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@ Baikal und Sir Henry

Ich danke euch für eure Resonanz! :thumbup:

Die BBF schießt nicht schlecht: Streukreis (5 Schuss - Wartezeit zwischen den Schüssen ca. 15 Minuten) mit 7 x 65 R KS 10,5 Gramm ca. 4,5 cm und mit NP 9,1 Gramm von HB auch in etwa so.

Das Zielfernrohr ist ein S&B 1,5 - 6 x 42. Vielleicht sind ja auch meine Schießkünste am Anschusstisch nicht mehr so gut, wie in jüngeren Jahren!? :cool: Ich werde eventuell auch noch das TIG-Geschoss
(11,2 Gramm) ausprobieren. Vielleicht verträgt der relativ lange Lauf (65 cm) das schwerere Geschoss besser.

Ich dachte mir, dass der Streukreis vielleicht durch die Beseitigung der Holzberührung des Laufes
um ca. 2 cm besser würde, weil das Schwingungsverhalten besser würde! :-D

Ich wundere mich, dass wohl alle Leser meines Beitrags der Meinung sind, dass eine Holzberührung des Laufes bei einer BBF keinen Einfluss auf die Schussleistung hätte. :roll:
 
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Naja "alle Leser" sind Sir Henry. Und der weiss das es völlig normal ist das das Schaftholz anliegt. Das ist bei Drillingen und BBF hunderttausenfach so. Diese Waffen sind nicht für Reihenfeuer und somit ist das völlig Latte.

Füxlein
 
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Ich würde niemals mit einer Büchse zur Jagd gehen, bei der der Schaft am Lauf anliegt.

Damit sind in der Praxis Präzisionsprobleme und damit verbundene Fehl- oder noch schlimmer Weidwundschüssse vorprogrammiert.

Das fängt beim Auflegen des Schaftes auf verschiedenen Unterlagen beim jagdlichen Einsatz und den damit verbundenen unvorhersehbaren Treffpunktverlagerungen an und reicht bis zu Einflüssen der Luftfeuchtigkeit, von den Mondschüssen wenn solche Waffen mal wirklich nass werden, gar nicht zu reden.

Oft kann man das Problem selbst beheben : Einfach etwas Schleifpapier um einen Holzstab passender Dicke wickeln und damit so viel Material (vom Schaft) abschleifen, dass man einen Papierstreifen zwischen Lauf und Schaft schieben kann.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Ich würde niemals mit einer Büchse zur Jagd gehen, bei der der Schaft am Lauf anliegt.

....

das ist bei einer Kombinierten mit verlöteten Läufen völlig egal.

Wenn sich Treffpunktverlagerungen durch Wärmeverzug nach dem ersten Schuss ergeben, dann ist ein wenig anliegendes Schaftholz nicht der Auslöser dafür.

Bei meiner Blaser lag der Vorderschaft an einer Stelle minimal an, ich konnte nach dem Wegschleifen dieses "Druckpunktes" keienrlei positive Veränderung im Schussverhalten feststellen.
 
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das ist bei einer Kombinierten mit verlöteten Läufen völlig egal.

Wenn sich Treffpunktverlagerungen durch Wärmeverzug nach dem ersten Schuss ergeben, dann ist ein wenig anliegendes Schaftholz nicht der Auslöser dafür.

Bei meiner Blaser lag der Vorderschaft an einer Stelle minimal an, ich konnte nach dem Wegschleifen dieses "Druckpunktes" keienrlei positiver Veränderung im Schussverhalten feststellen.
Gerade bei den meisten Kombinierten ist das sogar eher noch problematischer als bei Repetierern, weil sich durch die Erwärmung des Kugellaufes beim Schiessen das Laufbündel verformt, dadurch die Treffpunktlage klettert, aber sich bei anliegendem Lauf auch die Druckkräfte zwischen Lauf und Schaft ändern.
Ist Deine Blaser mal richtig nass geworden und wie war dann die TPL ?
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
...
Ist Deine Blaser mal richtig nass geworden und wie war dann die TPL ?

ich hatte ein "schlechtes" Schussbild an der Blaser... daraufhin den Vordeschaft an minimal anliegender Stelle eingeschliffen, so dass sich der berühmte "Streifen Papier" zwischen Vorderschaft und lauf problemlos durchziehen lässt.

Das Schussbild wurde nicht besser...

Anhang anzeigen 23212

Ab Montag treffe ich wieder jede Menge Büchsenmacher am Schießstand. Dann hab ich wieder etwas, worüber man mit den Leuten reden kann ;)
 
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servus Löwenzüchter,


schau Dir nur dieses eine Beispielfoto an:

klick ->
:thumbup:

Diese Sodia-Ferlacher BBF ist von der Bauart mit meiner von Winkler von der Schaftform her gesehen sehr ähnlich: beide haben den geteilten Vorderschaft, der am Lauf anliegt:

Anhang anzeigen 23262

Es geht bei der Holzberührung des Laufes m. E. nicht primär darum, dass bei einer Lauferwärmung es zu unregelmäßigen Spannungen kommen kann, die die Schusspräzision negativ beeinflussen. Dieses Problem des warmen Laufes hat man in der Tat nur, wenn mindestens 2 Schüsse schnell hintereinander abgeben werden. Bei einer nicht thermostabilen BBF älterer Bauart sollte natürlich nur mit kaltem Lauf geschossen werden. Das ist ja klar!

Aber auch beim ersten Schuss durch den kalten Lauf kommt es immer auch zu Laufschwingungen, die durch die Holzberührung sich ebenfalls negativ auf die Schussleistung auswirken können. Ich denke, dies meinte auch der SPEZIALIST in seinem Beitrag. Dem kann entgegen gehalten werden, dass der Kugellauf einer BBF auch mit dem Schrotlauf durch das Lot fest verbunden ist und somit an diesem "anstößt". Dieses "Anstoßen" ist aber von anderer Art als das Berühren des Holzes. Denn durch das Verlöten wird beim ersten Schuss durch den kalten Lauf das Schwingungsverhalten grundsätzlich in gleicher Weise beeinflusst und somit entsteht kein negativer Einfluss auf die Schusspräzision. Während durch die Holzberührung es zu unterschiedlicher "Berührungsintensität" kommen kann. Der SPEZIALIST hat ja schon darauf hingewiesen, dass das Holz nass werden und sich auch etwas verziehen kann.

Noch ein Gedanke: Die meisten Jäger wissen, dass es für die Schusspräzison nicht gut ist, wenn der Lauf auf einer Holzauflage direkt aufliegt, weil das Schwingungsverhalten durch den Holzkontakt negativ beeinflusst werden kann und es zu einem gewissen "Prell-Schlag" kommen kann. Und das gilt auch schon für den ersten Schuss aus kaltem Lauf!

Ich denke, in der Holzberührung steckt ein gewisses "Risiko" - sei es beim Auflegen des Laufes auf einer Holzbrüstung oder sei es, dass das Schaftholz den Lauf berührt!
 
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Bei einer meiner Bockbüchsflinten (7 x 65 R und 12 / 70) liegt das vordere Ende des Vorderschaftes am Lauf an. Die Waffe ist eine Ferlacher aus den 60-er Jahren.
Ich denke nicht, dass sich das Schaftholz in den letzten 50 Jahren verzogen hat, sondern dass der Vorderschaft immer schon am Lauf anlag, damit nicht so leicht Schmutz zwischen Lauf und Holz gelangen kann und weil die Waffe, so maßhaltig geschäftet, einfach einen "präziseren Gesamteindruck" macht.

Wie ist eure Erfahrung? :roll:

Wirkt sich diese Holzberührung des Laufes eventuell auf die Schussleistung negativ aus?

...
Bei mir leidet besonders der Schrotschuss enorm unter der miserablen Schaft-Laufquetschverbindung! Das Ding streut, das ist völlig daneben! Ab 50m nix mehr auf ner Briefmarke....:roll:

Also rein akademisch betrachtet macht das bei einer Kombinierten sicher was aus. Ist ja auch ein Kompromiss zwischen Büchse und Flinte. Aber wie schon ein anderer sagte, Du schiesst ja keine Serien. Da sollte meiner Meinung nach der Effekt minimal sein. Und weil Du ja immer mit Holzberührung schiesst (also Einschiessen wie auch Jagd), sollte der daraus resultierende Fehler reproduzierbar sein.
 
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Soll er mal ohne Vorderschaft schießen, dann weiss er es;-)

Wie soll das technisch gehen, liebes Füxlein?

Soll ich in diesem Fall den blanken Lauf auf dem Sandsack auflegen? Dann besteht doch wieder das Problem, dass der Lauf nicht frei "schwingen" kann, sondern an einem Objekt (zwar weich) anliegt! :roll:
 
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ich hatte ein "schlechtes" Schussbild an der Blaser... daraufhin den Vordeschaft an minimal anliegender Stelle eingeschliffen, so dass sich der berühmte "Streifen Papier" zwischen Vorderschaft und lauf problemlos durchziehen lässt.

Das Schussbild wurde nicht besser...

Anhang anzeigen 23212

Ab Montag treffe ich wieder jede Menge Büchsenmacher am Schießstand. Dann hab ich wieder etwas, worüber man mit den Leuten reden kann ;)

Dieses Schussbild ist doch erstklassig, Gipfl! :thumbup:

Der 1. Schuss der etwas außerhalb des 4-blättrigen "Kleeblatts" liegt, ist wahrscheinlich auch der 1. Schuss aus dem geputzten Lauf, während die zusammenliegenden nachfolgenden 4 Schüsse aus dem "dreckigen Lauf" geschossen wurden! Also bestens! :thumbup:

Und so gut schoss deine BBF auch vor dem "Frei-Fräsen" des Schaftes, als der Lauf das Schaftholz berührte?
 

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