Laufkrankes Stück + Straße

[Wolfsader]

Ich lese gerade den Thread "Welcher Treffer ist das / Nachsuche / Reh" wo es einen Lauftreffer gab bei einen Reh, wie verhalten sich eign. erfahrene Nachsucheführer im Falle einer Straße.

Mein Gedankengang wäre: um keinen Preis schnallen + Vorstehschützen, falls möglich, was tun falls das nicht möglich wäre? Und ab welcher Distanz zur Straße würdet ihr den Hund schnallen? Kann man ungefähr sagen, wielange es dauert bis der Hund das Stück niederringt, wenn es z.b. 20-50m vor einen hoch macht mit Vorderlaufschuss. Vielleicht kann jmd einen Neuling ein bissichen Erfahrungen zukommen lassen.

 

[colchicus]

Man kann überhaupt nichs vorhersagen, außer dass das kranke Stück "davonkriecht". Oft werden sie noch einmal richtig mobil wenn der Hund kommt. Eine Frage auf die es keine Antwort gibt. Mir reichen die Situationen wo der Hund mit dem Stück unvorhergesehen über die Straße gegangen ist, schnallen würde ich da nicht.
Mit dem Tierschutzgesetz kommst vor Gericht nicht weit, wenn Menschen zu Schaden gekommen sind.
Außer mit Vorstehschützen sehe ich keine Chance und für so etwas müsste auch der Schrotschuss gesetzlich zugelassen werden.

 

[Brackenmann]

Ich lese gerade den Thread "Welcher Treffer ist das / Nachsuche / Reh" wo es einen Lauftreffer gab bei einen Reh, wie verhalten sich eign. erfahrene Nachsucheführer im Falle einer Straße.

Mein Gedankengang wäre: um keinen Preis schnallen + Vorstehschützen, falls möglich, was tun falls das nicht möglich wäre? Und ab welcher Distanz zur Straße würdet ihr den Hund schnallen? Kann man ungefähr sagen, wielange es dauert bis der Hund das Stück niederringt, wenn es z.b. 20-50m vor einen hoch macht mit Vorderlaufschuss. Vielleicht kann jmd einen Neuling ein bissichen Erfahrungen zukommen lassen.

Bei Gefahr für meinen Hund oder Leben von Menschen wird nicht geschnallt!
Vorderlauftreffer entziehen sich u.U KILOMETERWEIT vor dem Hund wenn sie denn überhaupt eingeholt und gefangen werden können.

 

[Snoebel]

DJ Saison 2018/19
Bei uns im Revier wird während dem Treiben ein Reh beschossen. Der Schütze gibt an, das Reh hat gezeichnet, ist aber in Richtung Straße abgesprungen.
Also nach dem Treiben (seit dem Schuss sind ca. 3h vergangen) mit dem SHF an den Anschuss und den Hund (HS) angesetzt. Ich war als ortskundige Begleitung dabei. Der Hund nahm auch gleich die Fährte auf.
Der Anschuss war in einem Buchenaltholz. Altholz mit geschlossener Kronendecke und Stellen mit dichtem Unterwugs wechseln sich ab. Die Ecke liegt in einem Dreieck, das an zwei Seiten durch stark befahrene Bundes- und Landstraßen begrenzt wird.
Wir vermuteten, dass das Reh noch vor der Straße steckte und so war es auch. 20m vor der Straße raschelte es in der Verjüngung vor uns. Der Hundeführer hielt den HS zurück und ich bin vor, war vor dem Reh an der Straße und konnte den Verkehr abbremsen und dem sich wegschleppenden Reh im Straßengraben den Fangschuss antragen.

Signalkleidung und Absicherung der Straße sind bei so einer Aktion unumgänglich und ein schnallen des Hundes wäre unverantwortlich.

Man weiß nie wie krank / mobil das Stück noch ist. Da kann man nicht sagen, dass der Hund X Meter Abstand auf Distanz Y aufholt. Begleitpersonen oder Vorstehschützen sind hilfreich. Am Ende entscheidet der Hundeführer, er ist Jagdleiter auf einer Nachsuche.

 

[FSK 300]

Für mich sind 500m Nähe zur Straße eine Grenze!
Ggf. Unterschiede bei den Wildarten in speziellen Fällen!
Habe Bitter lernen müssen: 3 HS bei Hetzen auf der Straße verloren!

 

[colchicus]

Für mich sind 500m Nähe zur Straße eine Grenze!
Ggf. Unterschiede bei den Wildarten in speziellen Fällen!
Habe Bitter lernen müssen: 3 HS bei Hetzen auf der Straße verloren!

Es reicht was sonst noch passieren kann. Habe auch einen Hund verloren und das war weit weg von der Straße (Gebrechschuss). Die Hündin, damals noch ohne GPS lag dann stundenlang im Straßengraben bis sie durch Zufall gefunden wurde. Jede Hilfe in der Tierklinik Leipzig kam zu spät (die ich übrigens empfehlen kann).
Oder die Situation wo man denkt jetzt ist alles aus: Ein Rüde von mir hetzte einen laufkranken Hirsch zwischen zwei sich gerade kreuzende Autos durch, es ging um wenige Meter. Und Du stehst daneben und kannst nichts tun. Du hast nicht mal Zeit zum Beten.
Nur zwei Beispiele.

 

[FSK 300]

Ich habe einmal erlebt, wie sich ein starker Keiler im wasserführenden Graben neben einer stark befahrenen Straße eingeschoben hatte und der junge Hund wie ein Flummi lautgebend auf der Fahrbahn der B 71 herum hüpfte!
Einige Jahre später stellte dieser Hund nach 7km Hetze eine gebrechkranke Sau auf der A 7......
Resultat bekannt!

 

[Hunsrückwilderer]

Habe Bitter lernen müssen: 3 HS bei Hetzen auf der Straße verloren!

Furchtbar.

Ich selbst bin kein NSF, vertrete aber die Meinung, dass der Hund und seine Sicherheit vorgeht. Sonst kannibalisiert sich der Tierschutzgedanke selbst. Ich selbst bejahe ein Revier, das von einer Bundesstraße durchschnitten wird. Die Lage der Bundesstraße wird im Falle eines Falls zu Beginn der Nachsuche und auch auf der Fährte fortlaufend besprochen, selbst wenn sie noch „weit“ entfernt ist. Außerdem bitte ich den NSF, kein unnötiges Risiko einzugehen und im Zweifel nicht zu schnallen. Zum Glück stehen Nachsuchen bei uns im Revier aber auch nicht auf der Tagesordnung. Als Stöberhundführer kenne ich die Sorgen nur zu gut.

 

[colchicus]

Wenn es zu einer Sichthetze kommt, ist der Hund zwar auch blind was rechts und links daher kommt aber es geht schnell über die Straße. Schwierig wird es wenn er auf dem Asphalt die Fährte verloren hat. Dann bögeln sie da herum. Das betrifft Stöberhunde genauso.

 

[Der Zuagroaste]

Ich musste auch mal einen erfahrenen Schweißhundeführer bei einem unklaren Schuss auf ein Reh holen. Der kannte mein Revier schon aber wir haben ne Weile drüber nachgedacht. Wir haben uns dann auf der Karte auf Wege geeinigt ab denen er nicht mehr schnallt. Das Stück haben wir nicht bekommen, man hätte wohl gleich schnallen müssen. Da hätte ich ihn aber niemals zu gedrängt.