Lauflänger/Kaliber

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Moin,
mich plagte seit einiger Zeit die Frage, welche Kaliber benötigen welche Lauflänge. Magumkaliber brauchen wohl längere Läufe 60cm/62cm. Welche Kaliber außer der .308 kommen denn mit kurzen Läufen aus und was heisst kurz? Die Steel Action gibt es in 45cm für die .308, geht das auch mit andern Kalibern?
Meine Steel Action in 30-06 hat nen 56cm Lauf was mit nem Schalldämpfer furchtbar unführig macht und in unsern Kanzeln immer zu Problemen führt und sie auch extrem Kopflastig macht, ohne Schalldämpfer kein Problem.

p.s. Mir ist bewusst, dass eine Antwort auf die Frage sehr komplex ist. Ich frage hier eher nach Praxis Erfahrungen, wie z:b. ich führe eine 8x57IS mit Schalli und 45cm Lauf und RWS Hit, Drückjagd super, Rotwild auf 300m kein Ausschuss.....oder so ähnlich.
 
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Das Thema wurde schon bis zum Erbrechen diskutiert und hier wird es wieder weiter gehen.
Bau die Kanzeln größer und lass die 56cm so wie sie sind, bei der 30-06 würde ICH mit meinem Halbwissen und der Erfahrung mit kurzen und langen Läufen allerhöchstens auf 52cm gehen.
Und nun mögen die Spiele beginnen:cool:
 
G

Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Es geht alles, die Frage ist nur, ob es Sinn macht.

Grundsätzlich gilt: Für jedes Kaliber ist es besser, wenn der Lauf länger ist! Druck, Flugbahn usw. usw. Das werden dir die Experten & Wiederlader besser erklären können als ich.

Was wichtiger ist: Wofür willst du die Büchse einsetzen?
- Ansitz auf Reh bis 200m
- Ansitz auf Sau bis 200m
- Elchjagd (400 Kilobrummer auf über 200m)
- Ansitz an der Kirrung auf 30-60m

Sind schon ziemlich unterschiedliche Anforderungen, an die Waffe und das Kaliber!
Mit nem 45cm Lauf und ner 308 würd ich persönlich nicht auf nen 100 Kilo-Keiler auf 150m schiessen wollen, aber auch da wirst du Überzeugungstäter finden die dir angeben: "Problemlos machbar"
Denn kurze Läufe bremsen grundsätzlich jedes Kaliber ein, manche reagieren halt wesentlich empfindlicher. 308 ist ein modernes Kaliber und mittlerweile hast du Mun-Hersteller welche sogar speziell Laborierungen für kurze Läufe anbieten.
30-06 ist Old School im besten Sinne, was hier aber nicht von Vorteil sein dürfte. Überleg dir die Laufkürzung gut.


Mein Tipp: Viel üben und sich an deine Waffe gewöhnen.
 
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(...) Welche Kaliber außer der .308 kommen denn mit kurzen Läufen aus und was heisst kurz? (...)
Die typischen hochwildtauglichen Kaliber für kurze Läufe sind die genannte .308, 8x57IS und 9,3x62., wobei die .308 ganz vorne ist, wenn es darum geht einen möglichst kurzen Lauf bei möglichst wenig Energieverlust zu haben. Die .308 lässt sich auch aus Läufen mit 42cm schießen, ohne, dass es zu praxisrelevanten Leistungsverlusten kommt. Bei den anderen beiden würde ich - mal abgesehen von Nachsuchebüchsen etc. - die 50cm nicht unterschreiten.

(...) Meine Steel Action in 30-06 hat nen 56cm Lauf was mit nem Schalldämpfer furchtbar unführig macht (...)
Die Lauflänge ist für eine .30-06 aber gut geeignet, so ca. 55-60cm sollten es schon sein. Kürzt du den auf 50cm hast du die Leistung einer .308 mit mehr Rückstoß und enormem Mündungsblitz.

(...) Ich frage hier eher nach Praxis Erfahrungen (...)
Zollkarabiner 52 (System Mauser 98) mit originalem 52cm-Lauf in 8x57IS und Krieghoff Semprio mit 42cm-Lauf (gekürzt von 50cm) in .308.
Mit beiden Büchsen wurde schon ausreichend viel Wild - hauptsächlich Schwarzwild - erlegt um sagen zu können: funktioniert tadellos.

(...) Grundsätzlich gilt: Für jedes Kaliber ist es besser, wenn der Lauf länger ist! (...)
Stimmt, bei gewissen Kalibern ist der durch den kürzeren Lauf resultierende Leistungsverlust in der Praxis aber nicht relevant.

(...) Sind schon ziemlich unterschiedliche Anforderungen, an die Waffe und das Kaliber!
Mit nem 45cm Lauf und ner 308 würd ich persönlich nicht auf nen 100 Kilo-Keiler auf 150m schiessen wollen (...)
Dann würdest du das aber vermutlich mit einem 60cm-Lauf auch nicht wollen - was ich dir nicht verübeln kann, ich habe bei schwereren Keilern auch gerne etwas Reserve was z.B. Geschossgewicht u. Geschossquerschnitt angeht - aber das liegt dann eher an der .308 als am kurzen Lauf. Klar, wenn man die überlädt sieht das anders aus, aber dann hätte man sich besser direkt eine .30-06 geholt.
 
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Faustregel:
Je größer der Geschossdurchmesser im.Vergleich zum Hülsenvolumen ist, um so kürzer darf ein Lauf sein, da bei den relativ dicken Brummern bzw. kürzeren Hülsen schnellere Pulver eingesetzt werden können.
Das wird deutlich bei der Hülsenfamilie der .308: Da verträgt die 308 kürzere Läufe als die .243.
Oder bei gleichem Kaliber: Die 7 x 64 bzw. 30-06"braucht" einen längeren Lauf als die 7 x 57 bzw. .308.
Jeweils das passende TLP vorausgesetzt.
 
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Ein kürzerer Lauf führt IMMER zu Leistungsverlust, geringerer GEE, usw. Völlig egal welche Patrone man nimmt.
Man kann die Physik nicht bescheißen, nur sich selber was Schönreden.

Ich hab, als das Anbringen eines Gewindes anstand, auch einen Lauf kürzen lassen. Später kam - per Zufall - ein Wechsellauf in Standard-Länge dazu, bereits mit Gewinde.
Auf beiden Läufen hab ich den gleichen Schalldämpfer genutzt und hatte somit den bestmöglichen Vergleich was es in Sachen der "heiligen" Führigkeit wirklich bringt.
Mein Fazit: Das Kürzen war ein Fehler. Einer den ich nie wieder machen werde.

Man kann sich überlegen wie man mit der Waffe hantiert, sie ablegt/abstellt. Man kann eine Waffenkonstruktion wählen die weniger Gesamtlänge mit sich bringt, wie etwa Kipplaufwaffen oder R8 bei den Repetierern. Das bringt alles unterm Strich weniger Nachteile mit sich als ein Kürzen.
Wenn die Kurzlaufmode mal rum ist werden solche gekürzten Läufe beim Wiederverkauf so beliebt sein wie es heute die Waffen mit Suhler Einhakmontagen sind. "Haben sie halt früher so gemacht."

Renn nicht als Jungjäger jeder Mode-Sau hinterher die durchs Dorf getrieben wird. Dein Lauf ist ohnehin schon nicht wirklich "lang". Lern lieber mit Deinem Werkzeug umzugehen.
Nicht "wie ändern" fragen, sondern herausfinden "wie machen". Du verbrennst nur Geld. Geh lieber Jagen.
 
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tar

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Ein kürzerer Lauf führt IMMER zu Leistungsverlust, geringerer GEE, usw. Völlig egal welche Patrone man nimmt.

Hey, bei der .22 lfB passiert nach 30 cm nicht wirklich mehr was:

22winchester40rn.png

[Quelle: BBTI]
 
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(...) Ein kürzerer Lauf führt IMMER zu Leistungsverlust, geringerer GEE, usw. Völlig egal welche Patrone man nimmt (...)
Das Gegenteil hat auch niemand behauptet sondern nur, dass bei gewissen Kalibern der durch den kürzeren Lauf resultierende Leistungsverlust in der Praxis nicht relevant ist.

(...) Dein Lauf ist ohnehin schon nicht wirklich "lang"(...)
Da bin ich allerdings absolut bei dir.
 
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Die Faustregel finde ich gut.
In der 308er kannst das sogar noch weiter aufspannen.
von .260Rem ...7-08mm...308Win...338Federal und ich hab bestimmt noch welche vergessen.

"Vertragen"ist in meinen Augen das falsche Wort bzw. bedarf es einer sehr genauen Unterscheidung.
Mehr Pulvervolumen wird bei sonst gleichen Bedingungen immer mehr V bringen können. Nur wird die Effizienz und negativen Randerscheinungen irgendwann grottenschlecht. Teilweise kann man da mit anderen Hilfsmitteln gegensteuern.
Beispiel: im .30 Kaliber wird niemand nach einer .300 WinMag greifen wenn er ein 150grs. Geschoss auf 700m/s beschleunigen will.
Genauso wenig wenn ein 40cm Lauf zur Verfügung steht. Es sei den die Aufgabe ist es egal wie eine maximale V rauszuholen. Dann kann das sinnvoll sein.

Also bin ich dafür sich klar zu sein was man zielballistisch erreichen will und dann rückwärts zu schauen welche negativen Auswirkungen nehme ich in Kauf, um das zu erreichen.

Mit der Aussage "...für Reh und Sau bis 300m" wird das ganze bekannt unpräzise in der Diskussion wie x-fach erlebt.

Sorry für den Teil OT.
 
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Hallo,

geringer Arbeitsgasdruck in Kombination mit geringem Ladungsgewicht an offensivem TLM und großer Laufinneweite (Kaliberdurchmesser) ergibt niedrigen Mündungsgasdruck und somit wenig Mündungsfeuer und geringere Knall- und Hochschlagentwicklung.

Heutige "In"-Kaliber für kurze Läufe wie .308Win., 8x57JS und 9,3x62 sind daher auch nur bedingt (TLM-Wahl) für kurze Läufe von etwa 50cm geeignet.

6,5x54 Mannlicher Schönauer
8x56 Mannlicher Schönauer
9x56 Mannlicher Schönauer
9,5x57 Mannlicher Schönauer

und die Mauser-Patronen

8x51k
9x57
9,3x57
10,75x57

hingegen erfüllen diese Kriterien.
Da aber seit den 30er Jahren und dem aufkommen progerssiver Hochleistungs-TLM nur noch "Mehr" an (rechnerischer) Leistung vom Kunden gefordert wird, sind diese alten, aber für Stutzenläufe bestens geeigenten Kaliber seit Kriegsende ausgelaufen und Neuwaffen (bis auf den Mannlicher Schönauer in 6,5x54) wurden nach dem Kriege nicht mehr standardmäßig hergestellt.
Der Einfachheit halber wurden die eigendlich benötigten 60-65cm langen Läufe für 6,5x57, 7x57, 7x64, 8x60S, 9,3x62, oder die der nach dem Krieg neu dazugekommenen .243Win., .270Win., .30-06 einfach auf 50-52cm gekürzt und die Nebenwirkungen in Form von starkem Mündungsfeuer, stärkerer Knall und spürbar stärkerem Rückstoß (eigendlich Mündungshochschlag, denn den Rückstoß an sich, also den "Raketeneffekt" verstärkt nur eine Gewichtsabnahme bei der Waffe und/oder eine Gewichtszunahme/Vo-Zunahme beim Geschoß) in Kauf genommen.
Bei den neu entstandenen und mit noch progressiverem TLM geladenen Patronen der Kaliber wie z.B. 6,5x68, 7mmRem.Mag., 7x66SEvHofe, .300Mag., 8x68S, 9,3x64 sah man Gott sei Dank von derartigen Laufkürzungen ab, ging aber teilweise auch zu dafür ungeeigneten Läufe mit nur 60cm Länge.

.308Win. und 8x57J(S) bilden zw. den zwei Gruppen ein Zwischenglied. Zwar keine idealen Stutzenkaliber wie die 8 zuerst von mir genannten, aber aufgrund der auch oben beschriebenen Kriterien doch noch besser für Läufe von etwa 50-55cm geeigent als die der zweiten Aufzählung. Diese sind eigendlich nur durch Wiederladen einigermaßen an kurze Läufe anzupassen, wobei dort dann auf offensivere TLM mit niedrigern Ladungsgewichten (meist nur mit den schwereren Geschossen realisierbar) zu setzen ist.


Grüße
Sirius
 
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Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Beispiel: im .30 Kaliber wird niemand nach einer .300 WinMag greifen wenn er ein 150grs. Geschoss auf 700m/s beschleunigen will.

Richtig, ich würd die 300 WSM (Winchester Short Magnum) nehmen.
Ist die modernere Patrone und das Abbrandverhalten moderner Treibladungen wurde bei der Entwicklung berücksichtigt.
Wenn du viel Bums aus nem kurzen Lauf willst, wäre das wohl keine so schlechte Wahl.
Da machen sich dann moderne Kaliber wieder positiv bemerkbar.


Frag mich nicht wie sehr die mit nem 45cm Lauf kickt ;)
 
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In wie weit spielt denn der Schalldämpfer eine Rolle. Ich meine mal gesehen/gelesen zu haben, dass der die V0 wieder erhöht und die Waffe darf ja ihre ursprüngliche Länge behalten, nur der Schalldämpfer verlängert ungünstig (unführig, kopflastig, etc.). 56cm Lauf + Schalldämpfer ist halt unpraktisch.
 

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